Wie lange einsperren: neuer Freigängerkater

  • Themenstarter Inanna
  • Beginndatum
I

Inanna

Benutzer
Mitglied seit
2. Mai 2009
Beiträge
60
Ort
Kaufbeuren/Allgäu
Seit 2 Wochen habe ich einen neuen Kater. Er ist 3 Jahre alt, war schon bisher Freigänger und lebte mit seinen Geschwistern zusammen. Die frühere Besitzerin muss nun ihr Haus verkaufen und suchte Plätze für die Katzen. Ich habe den Anton genommen, einen sehr verschmusten Kater, der allerdings auch sehr fordernd sein kann. Sein früherer Wohnort ist 12 km weg von hier.

Ich wollte ihn 4 Wochen lang einsperren. Aber ich kann bald nicht mehr. Ich habe noch zwei Katzenmädchen, überall Schlupfe. Der Anton schreit und schreit, ich kann nicht mehr lüften, er läuft mir vor die Füße, springt auf die Kochplatte, springt ins Klo .... mit einer unglaublichen Zähigkeit signalisiert er, dass er raus will. Raus. Dazu kommt, dass die Mädchen ja auch sehr eingeschränkt sind, wenn die Schlupfe zu sind. Ich habe bloß noch Terror hier im Haus.

Der Paketbote hat einen Schlüssel. Wenn ein Paket kommt, habe ich panische Angst, der Anton haut ab. Aber den ganzen Tag in einem Zimmer einsperren, das geht ja auch nicht.

Habt Ihr vielleicht Erfahrungen, dass man Katzen früher raus lassen kann? Wenn ich den Terror noch 2 Wochen haben muss, drehe ich durch. :reallysad:
 
A

Werbung

Es ist von Katze zu Katze unterschiedlich. Man kann einige nach 2 Wochen rauslassen und sie kommen wieder, weil sie wissen, wo ihr neues Zuhause ist. Andere muss man 6 Wochen drinnen behalten, bevor sie wissen, dass sie nun ein neues Zuhause haben.

12 km ist nicht viel Entfernung. Es kann sein, dass er in sein altes Zuhause läuft. Behalte das im Hinterkopf, wenn Du ihn rauslässt und er nicht wieder kommt. Dann würde ich einen Transportkorb ins Auto packen und ihn dort als erstes suchen.
 
Wenn ich den Kater 6 Wochen drin lassen muss, dann dreh ich durch.
Ich komme mir vor wie eine Gefängniswärterin, kann ihn gut verstehen, wenn er tobt. Die anderen Katzen und ich sonnen sich auf der Terrasse und er? Kein Wunder, dass er schreit und schreit. Oft muss ich ihn auch in ein einziges Zimmer einsperren, nämlich dann, wenn ich weiß, dass die Türen unten offen sind, z.B. wenn man einkaufen geht und Sachen rein trägt. Dazu kann ich nicht einmal die Balkontüre öffnen - einmal ist mir da eine neue Katze abgehauen, den füttere ich immer noch draußen, er kommt nicht mehr rein.
Ich danke Dir Mikesch für Deine Antwort. Ich habs mir schon gedacht, dass ich nicht viel Hoffnung auf eine Veränderung habe.
 
Kannst Du die Terrasse vorübergehend irgendwie sichern, dass er zumindest dort mit raus kann?

Wie gesagt, es muss nicht sein, dass er abhaut. Aber das Risiko besteht definitiv.
 
Die Terrasse sichern, das wäre ein großer Aufstand - ich bräuchte auch Handwerker dafür.
Ich bin mal umgezogen mit allen 5 Katzen in eine traumhafte Umgebung. Nach einer Woche war Föhn, ein wundervoller Tag, die Lieben standen an der Terrassentür und wollten raus ...
Ich hab sie rausgelassen, dachte, das gönn ich ihnen ....
Zwei kamen zurück. Von zweien habe ich nie wieder was gehört. Der letzte, mein Kater Ra, ist durch einen Wald gelaufen, durch ein Moor, über eine Hauptverkehrsstraße, über einen Bahndamm, durch einen Fluss - 13 km waren es ungefähr und er hat 6 Wochen gebraucht. Dann war er wieder bei meiner alten Wohnung.
Ich trau dem Viehzeug nicht, wenn sie raus wollen.
Vielleicht gewöhnt Anton sich ja auch an das Eingesperrtsein und tobt nicht mehr so schlimm.
 
Ich habe mich jetzt noch beim Tierheim erkundigt und bei meiner Tierärztin. Beide sagen auch wie Mikesch, dass das von der Katze abhängt, ob und wann sie sich auf die Reise macht und nicht von der Länge des Einsperrens. Die Frage war auch, wie die Bindung ist zwischen Katze und mir. Die Bindung zum vorherigen Fraule war halt auch gut. Tierheim und Tierärztin sagen auch, dass manchmal 3 Wochen auch schon reichen und manchmal 6 Wochen nicht.
Am Montag lasse ich den Kater tätowieren und chipen, außerdem wird er geimpft. Dann lasse ich ihn noch drin bis zum Wochenende (dann war er 4 Wochen hier) und dann probieren wirs.
Wir sind jetzt beide entspannter, auch die Mädchen gewöhnen sich langsam an ihn, es ist weniger Terror hier. Diese Woche stehen wir auch noch durch.
 
Werbung:
aber Louisella ....
tätowiert wird nur! mit Narkose. Kein Tierarzt würde das anders machen. Chipen kann man so, das merken sie gar nicht. Impfen auch, das merken sie auch nicht. Sie haben ja eine dicke Haut - bezüglich der Spritzen. Sonst nicht, die Sensibelchens.
 
aber Louisella ....
tätowiert wird nur! mit Narkose. Kein Tierarzt würde das anders machen.
Je eben - und ich würde jetzt nicht für eine Tätowierung ein Tier in Narkose legen lassen ehrlich gesagt... Aber vermutlich würden unser TA-Praxis das auch garnicht machen. Ella und Louis bekamen ihre Tätowierungen bei der Kastration (sind aus dem Tierschutz, da ist das hier der Standard). Amys Tätowierung war ein Witz, die hätte man sich auch sparen können weil nicht auffindbar...
 
  • #10
Also, unser 5 Jähriger Kater ist uns nach 3 tagen entfleucht. Wir hatten glück. nach 2 1/2 Stunden war er wieder da...

Aber ich denke, das es wirklich Glück war .... und sein altes zu Hause war 80 km weit weg ...

LG
 
  • #11
Ich lasse zutrauliche Katzen normalerweise nach 7-10 Tagen raus. Dein Kater wäre bei mir schon lange draußen.
 
  • #12
Liebe Louisella,
wenn Du meine erste Post gelesen hast, dann weißt Du, dass wir alle am Ende sind, weil der Kater nach draußen drängt mit aller Kraft. Kastriert ist er.
Falls der Kater wieder nach Hause läuft, dann reicht ein Chip nicht, weil er nicht für Laien erkennbar ist. Deshalb muss er tätowiert werden.
Gerade jetzt ist er beim TA. Der hat festgestellt, dass er auch ganz entzündete Zähne hat, auch das muss gemacht werden.
Wärst Du das Risiko eingegangen, dass der Kater abhaut, nach Hause läuft und nicht mehr gefunden wird?
Ich nicht. Da ist mir die Narkose lieber.
Grüße Inanna
 
  • #13
Liebe Amalie,
ich bin da sehr ängstlich, weil mir schon 2 Kater nach kurzer Zeit abgehauen sind, sie sind nie mehr aufgetaucht, obwohl sie gechipt waren.
Heute wird Gandalf tätowiert und gechipt, die nächsten Tage dann lasse ich ihn frei .... und zittere ....
Inanna
 
  • #14
Ich bin mit meiner Kätzin ( damals 10 Monate alt und Hauskatze ) nach Sterilisation und Impfung auch nach dreieinhalb Wochen herausgegangen. Allerdings erst, nachdem sie das "Prinzip Katzenklappe" verstanden hatte. Dadurch, dass ich die ersten Male dabei war und sie auch wieder mit hereingenommen habe, hatte ich das ganze unter Kontrolle. Netter Nebenerfolg: auch heute noch besteht Mila jeden Tag auf einem Spaziergang mit mir !

Herrn Lehmann, der vorher bei mir lebte, war Freigänger, als er zu mir kam und ihn habe ich so ca. nach 2 Wochen herausgelassen, weil er ebenfalls anfing , die Bude abzureissen und man weder aus dem Haus heraus noch herein kam, ohne das er ebenfalls an der Haustüre stand.
Es ist also individuell sehr unterschiedlich und Katzenabhängig, höre am besten auf dein eigenes Bauchgefühl.
 
Werbung:
  • #15
Falls der Kater wieder nach Hause läuft, dann reicht ein Chip nicht, weil er nicht für Laien erkennbar ist. Deshalb muss er tätowiert werden.
Gerade jetzt ist er beim TA. Der hat festgestellt, dass er auch ganz entzündete Zähne hat, auch das muss gemacht werden.
Wärst Du das Risiko eingegangen, dass der Kater abhaut, nach Hause läuft und nicht mehr gefunden wird?
Ich nicht. Da ist mir die Narkose lieber.
Na wenn er jetzt eh in Narkose muss ist das ja kein Thema. Aber ich bin mir ziemlich sicher dass unsere TA-Praxis das nicht machen würde, nur wegen der Tätowierung in Narkose legen.
Warum die Tätowierung sein muss ist mir klar - ich plädiere da ja auch immer dafür, sogar für reine Wohnungskatzen.
Die Frage ist halt immer wie tätowiert wird - wenn die Tätowierung so aussieht wie bei Amy bringt sie garnichts.
 
  • #16
Nach der TA-Prozedur habe ich ihn noch am Montag und Dienstag eingesperrt. Heute früh durfte er das erste Mal raus, vorsichtshalber um 05.30 h, damit noch nicht viel los ist. Er ist schnuppernd los der Mimmi nach und war weg. Nach einer Stunde kam er wieder mit Mimmi, kam rein und hat gefrühstückt. Dann wieder raus. Inzwischen war er schon viermal draußen und wieder drin. Alle Schlupfe sind offen, die Balkontüre auch, erstmalig darf er auf den Balkon.
Alles gut?
Ich hatte mal einen Kater aus dem Tierheim, Seppi, der war 3 Wochen eingesperrt, hat mühsam die Schlupfe im Haus gelernt. Ich hatte einen guten Draht zu ihm. Dachte ich. Dann durfte er raus. Ungefähr eine Woche lang ging er rein und raus, und dann war er weg. Ich habe lange gesucht, Anzeigen aufgegeben, Zettel hingehängt. Tierheime angerufen. Ich habe nie wieder von ihm gehört.
Einmal habe ich zwei Katzen übernommen. Der Kater musste noch kastriert werden, die beiden waren eine Nacht eingesperrt in meinem Büro. Am nächsten Tag machte ich die Balkontüre auf (ohne mir was zu denken - man muss doch lüften!) und der Kater war mit einem Satz vom Balkon aus runter im Garten. Den füttere ich noch immer auf der Terrasse, rein kommt er nicht. Und Streunkatzen und Igel freuen sich über den günstigen Mittagstisch (oder eher Nachttisch?!).

@ Lehmann. Der Kater hatte vor mir einen guten Platz, 12 km entfernt. Dort ist er aufgewachsen, war Freigänger, lebte mit seinen Brüdern zusammen. Hier ist die ganze Umgebung - und auch ich - fremd für ihn. Ich wollte halt kein Risiko eingehen.

Jetzt bin ich gespannt, ob es auch langfristig gesehen gut ausgeht. Drückt mir die Daumen!:wow:
 
  • #17
Das hört sich doch schonmal gut an.
Ich hatte verstanden, dass er vorher auf einem guten Platz war, aber das Risiko, das er vll wegläuft, um sein altes zu Hause zu suchen ist meiner Meinung nach nach 2 Wochen gebnauso gross wie nach 4-6 Wochen. Entweder es gefällt ihm bei dir, oder eben nicht....
 
  • #18
Du hast Recht, Lehmann ....
er war den ganzen Tag draußen und jetzt ist er oben auf dem Balkon und guckt und guckt ...
vielleicht mag er bei mir bleiben? Hoffentlich!
 
  • #19
Jetzt ist er fast den ganzen Tag draußen, aber wenn er mich an der Terrassentür sieht, dann rennt er und freut sich, dass ich da bin.
Allerdings hatte ich dann das nächste Problem mit ihm, er fraß ausschließlich Trockenfutter und ist stur ...
Da gibts einen anderen Thread ... und inzwischen frißt er jetzt Hackfleisch, aber auch das ausschließlich ..
er ist ein Mistkerl, aber lieb!
 

Ähnliche Themen

B
Antworten
22
Aufrufe
2K
Moonstone
Moonstone
K
Antworten
27
Aufrufe
5K
NickKnatterton
N
B
Antworten
12
Aufrufe
2K
Buschröschen
B
P
Antworten
9
Aufrufe
2K
Pepper&Anton
P
M
Antworten
31
Aufrufe
5K
Fan4
Fan4

Über uns

Seit 2006 stehen dir in unserem großen Katzenforum erfahrene Katzenhalter bei Notfällen, Fragen oder Problemen mit deinem Tier zur Verfügung und unterstützen dich mit ihrem umfangreichen Wissen und wertvollen Ratschlägen.
Zurück
Oben