Freigang oder lieber doch nicht?

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Newby2017

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Hallo,
wir bekommen demnächst zwei Russisch Blau Kitten (13 Wochen alt). Erstmal bleiben sie auf jeden Fall drin (zur Eingewöhnung und solange sie noch nicht kastriert sind). Jetzt bin ich allerdings am überlegen, ob sie überhaupt Freigang haben sollten. Wie sind eure Meinungen?

Früher habe ich reine Wohnungshaltung für fast schon Tierquälerei gehalten. Nach bisheriger Recherche hat sich meine Meinung dazu bei zwei Katzen im geeigneten Haus jedoch geändert.
Ich habe aber auch Angst, dass den Katzen was passieren könnte.
Es ist bei uns eher dörflich, aber es gibt dort mehrere andere Katzen. Und Tierquäler oder Tierfänger gibt es ja leider auch.
LG Nadine
 
A

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Hallo Nadine,

aus der FErne ist das schwer zu beurteilen, wenn man Eure genaue Wohnsituation nicht kennt. Dörflich - das kann am Ende eines Feldweges sein, der höchstens 20 Stundenkilometer erlaubt oder aber auch an einer Bundesstraße.

Nachbarn können so ziemlich alles zwischen "nett und tierlieb" und "verbohrte Katzenhasser" sein.

Auch die Sache mit den anderen Katzen lässt sich nicht pauschal beantworten. Manche Freigänger finden draußen dicke Freunde, andere hassen den Nachbarskater wie die Pest.

Ich persönlich würde bei passender Lage Freigang immer bevorzugen, wohne allerdings schon unter fast idealen Bedingungen.

Ein Restrisiko gibt es immer, aber auch Wohnungskatzen sind nicht 100prozentig vor Unfällen geschützt und vor Krankheiten schon gar nicht.
 
ausserdem darf man nicht vergessen, was es für die katze bedeutet:

Gras unter den Pfoten spüren, wind um die nase wehen lassen, mäuse fressen (das beste fressen von allem) ...

aber man darf auch die gefahren nicht vergessen.

es ist eine Abwägung von Risiken...
 
Neben den Argumenten meiner Vorschreiberinnen für das Für und Wieder, denen ich mich anschließe, möchte ich für meinen Teil auch die Nerven der Dosis mit ins Spiel bringen. Ich für meinen Teil würde den kompletten Freigang nervlich nicht mehr verkraften :oops: Von daher ist mein Garten eingezäunt, Katzen können raus und ich bin beruhigt(er) :oops:

Wenn Ihr Euch zum Freigang entschließt, denkt bitte daran, dass die Katzen erst mit ca. 12 Monaten und komplett durchgeimpft und kastriert rausgelassen werden sollten. Vorher wäre in meinen Augen zu früh, da sie noch sehr unbedarft und unvorsichtig sind.
 
Als meine beiden Fellnasen einzogen habe ich die Frage nach Freigang auch bejaht. Aber je näher der Tag des Freiganges kam, desto ängstlicher wurde ich. Neue Nachrichten über Katzenfänger in unserer Gegend und daß vermehrt mit Luftgewehr auf Katzen geschossen wird, haben mich dazu gebracht, meinen Süßen nur einen gesicherten Freigang zu gewähren. Und ich bin froh über diese Entscheidung. Meine Felltiger lieben "ihr Stück Garten".
 
Ein Leben in Freiheit birgt immer Risiken.

Entscheide dich.
 
Hallo Nadine,

du hast doch noch sehr viel Zeit, bis du eine solchen Entscheidung treffen musst.
Bis dahin: beobachte die beiden und betrachte deine Wohngegend und das Verkehrsaufkommen aus Freigängersicht.

Freigang ist sicherlich das schönste und ursprünglichste Erlebnis, das man seiner Katze bieten kann.

Meine früheren Katzen waren alle Freigänger. Glückliche, ausgeglichene Katzen.
Meine jetzigen Katzen werden keine Freigänger werden, sie werden den Garten eingezäunt bekommen.
Nicht, weil ich sie für "dümmer" oder ungeeigneter halte oder den Menschen draußen nur Schlechtes zutraue, sondern weil sich das Verkehrsaufkommen massiv geändert hat.

Das ist sehr schade, denn ich hätte ihnen von Herzen den unbegrenzten Freigang gegönnt.
 
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Danke für eure Meinungen!
Dann habe ich ja noch viel Zeit für die Entscheidung. Erst nächstes Jahr. Mal überlegen, ob katzensicher einzäunen bei uns geht (wir haben viele große Bäume auch dicht am Zaun).
Verkehr ist bei uns nicht so sehr. Der Wald ist jedoch nicht weit. Wie schätzt ihr die Gefahr durch Jäger ein?
Katzen an der Leine mit rausnehmen ist blöd, oder? Unsere einen Nachbarn machen das so. Ich musste darüber etwas grinsen, als ich das gesehen habe.
LG Nadine
 
Katzen an der Leine mit rausnehmen ist blöd, oder?
wieso? Das Grinsen tut nicht weh. Ich hab meinem Erstkater so die Umgebung gezeigt und festgestellt, dass er nun auch ohne Leine weite Spaziergänge mit mir /uns macht, sogar mit der Nachbarin mit Hund läuft er mit und hat einen Riesenspaß. Aber so kannte er sich schon a bissl aus, als er allein rausging.
Schon zu WISSEN wo der nächste enterbare Zaun oder Baum ist, und wo es raus und wieder heim geht, hilft der Katze, sich gut und sicher zu fühlen.
Und selbst dann heim zu finden, wenn sie sich mal sehr erschreckt.
 
  • #10
Verkehr ist bei uns nicht so sehr. Der Wald ist jedoch nicht weit. Wie schätzt ihr die Gefahr durch Jäger ein?

Auch darauf gibt es keine pauschale Antwort, leider. An meinem letzten Wohnort wohnten wir auch am Waldrand, aber Förster und Jagdpächter waren absolut okay und vertraten die Meinung: "Wir haben Besseres zu tun, als auf Haustiere zu schießen". Dort war das soziale Umfeld auch so beschaffen, dass viele Nachbarn Tiere hatten und der Jagdpächter untendurch gewesen wäre, wenn er Katzen oder Hunde ins Visier genommen hätte.

Auch da ist es sinnvoll, in nächster Zeit einfach die Augen offen zu halten, mit den Nachbarn zu sprechen und ggf. das Gespräch mit Förstern und Jägern zu suchen. Bei denen merkt man eigentlich schnell, wessen Geistes Kind sie sind. Bei Jägern, die Dir sofort mit "schädlichen Prädatoren" kommen, ist immer Vorsicht geboten.
 
  • #11
... Bei denen merkt man eigentlich schnell, wessen Geistes Kind sie sind. Bei Jägern, die Dir sofort mit "schädlichen Prädatoren" kommen, ist immer Vorsicht geboten.
Stimmt. In letzter Zeit krieg ich solche Aussagen leider auch oft von leidenschaftlichen Naturschützern - denen die Freigänger-Katze ein Dorn im Auge ist. Mannmannmann... Genau. Unsere kastrierten Haustiger, die daheim satt gefüttert werden, bedrohen *ironiemodus* die heimische Vogelwelt natürlich wesentlich stärker als Agrar- und Gartenchemie, schwere Schlepper, das rigorose Abholzen von im Weg stehenden Hecken und Bäumen (derzeit spinnens in Bayern wieder total mit ihrem "Ordnungswahn") u.s.w.

Wir sind nicht in Australien oder Neuseeland, wo die Katzen wirklich auf eine buchstäblich wehrlose endemische Tierwelt treffen. Und die TSV tun ja schon, was sie können, klären auf, kastrieren... Ok, sorry, off topic.
 
  • #12
Danke für eure Meinungen!
Dann habe ich ja noch viel Zeit für die Entscheidung. Erst nächstes Jahr. Mal überlegen, ob katzensicher einzäunen bei uns geht (wir haben viele große Bäume auch dicht am Zaun).
Verkehr ist bei uns nicht so sehr. Der Wald ist jedoch nicht weit. Wie schätzt ihr die Gefahr durch Jäger ein?
Katzen an der Leine mit rausnehmen ist blöd, oder? Unsere einen Nachbarn machen das so. Ich musste darüber etwas grinsen, als ich das gesehen habe.
LG Nadine

Zu den Jägern wurde ja schon etwas geschrieben, dem ich mich anschließe. Einige sind so, andere so.

Bezgl. einer katzensicheren Einzäunung wirst Du hier sicher Hilfe und Tipps finden, wenn Du im Forum "Sicherheit" einen entsprechenden Beitrag reinstellst und möglichst auch Fotos zeigst.

Zu den Katzen an der Leine: Ich würde mir das überlegen. Sicher kann es Sinn machen, wenn es für kurze Zeit zur Gewöhnung an die Freiheit ist. Aber auf Dauer nur Leine könnte ein Problem werden. Die Katzen werden es eventuell einfordern. Egal, ob es regnet oder schneit. Und das kann ganz schön anstrengend und nervig für die Dosi sein. Und eine Katze ist kein Hund. Sie sitzt schon mal minuten- oder stundenlang vor einem Loch/Hecke etc. und beobachtet nur.
 
  • #13
Einfordern: Was glaubt Ihr, wie Simba seine leinenlosen Spaziergänge einfordert - ewig vor der Tür sitzen, jammern, in der Küche Sachen von der Anrichte pfeffern, seinen Kumpel jagen, garstig sein.... *stöhn*

Richtig, allein stundenlang unterm Vogelhäuserl sitzen und lauern (von der Loggia aus einsehbar) - das ist eine Sache. Die Katzenkonferenzhecke aufsuchen und da Kumpels treffen, auch. Spazierengehen oder -rennen mit Frauchen eine gaanz andere. Viel lustiger scheints.
 

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