Freilebende Katze - wie seht Ihr das?

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*kräh*

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Ba.Wü.....ganz im Süden
Jetzt muss ich mal kurz nach Eurer Meinung fragen.
Folgendes:
Meine Schwester hat lange in einem TH gearbeitet. Seit Jahren betreut sie 3 "Strassenkatzen". Die Katzen leben in einem kleinen Waldstück das einem befreundeten Bauern gehört, dort ist ein riesiger Heuschober und sonstige Unterschlupfmöglichkeiten.
Inzwischen sind die Miezen so auf meine Schwester fixiert dass sie aus allen Richtungen herlaufen wenn sie ihr Auto hören :). Sie sind auch relativ handzahm inzwischen, die eine mehr, die andere etwas weniger.

Eine gute Bekannte meiner Schwester hilft ab und zu aus wenn Schwester verhindert ist.
Eine Katze hat sich nun ständig an deren Fersen geheftet, ist mit dieser Frau weitere Strecken mitgelaufen und sie nicht mehr aus den Augen gelassen.

Die bekannte nahm - nach Rücksprache mit Schwester - das Kätzchen mit nachhause weil sie derart auf sie fixiert war und jetzt im Winter ein warmes Plätzchen bekommt.

Bekannte ist absoluter Katzenfan, die ältere Dame hat ihr lebenlang Katzen, derzeit wohl 4 oder 5. Die ganze Wohnung ist auf Katzen eingestellt.

Schwester hat sie nun schon 3 mal besucht - Katze ignoriert sie vollkommen :verstummt:, sie verzieht sich sogar wenn meine Schwester sie anspricht. Schwesterherz ist natürlich einigermassen geschockt, war sie doch über Jahre die Einzige die sich gekümmert hat und die überhaupt an sie ran durfte.

Nun stellt sich die Frage:
Ist die Katze dort glücklich? bedeutet das Ignorieren: " geh weg, lass mich ja hier und nimm mich nicht wieder mit"...?
Oder ist sie beleidigt weil sie quasi ihr Revier verlassen musste, ihre Heimat seit Jahren?

Wobei meine Schwester bei der Mitnahme nicht dabei war, die Katze also keinen direkten Bezug zu ihr und der "Gefangenschaft" hat.

Schwester ist ratlos und verzweifelt, sie möchte nur dass die Kleine glücklich ist.
War es richtig eine freilebende Katze in eine fremde Wohnung zu stecken, egal wie liebevoll es dort zugeht?
Würdet Ihr sie wieder freilassen obwohl die Option beseht dass sie dort im warme Heim glücklich ist?

Leider kennt Niemand die Vorgeschichte aber wir vermuten dass sie früher schon einmal ein Zuhause hatte.

Eure Meinung dazu würde mich interessieren.
 
A

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Kennst du das?
Du hast einen Job in dem du täglich mit verschiedenen Kunden in Kontakt trittst. Die Leute sind für dich Fremde auch wenn du dich im Zuge der Arbeit häufiger mit ihnen unterhälst. Irgendwann wechselst du den Job und du hast nichts mehr mit deiner alten Arbeitsstelle zu tun. Nach einiger zeit wirst du auf der Straße beim Einkaufen von einer wildfremden Person begrüßt und die stellt dir Fragen als ob sie dich kennen würde und dein Hirn rattert: "Wer ist das? Woher kenn ich den/die?" Und irgendwann schließt du vielleicht von allein den Zusammenhang zu den Kunden deiner ersten Arbeitsstelle.

Für die Katze dürfte es ähnlich sein.
Sie assoziiert vielleicht das alte Revier mit deiner Schwester und im neuen Revier erkennt sie sie noch nicht wieder. Deine Schwester benimmt sich bei der Bekannten sicher auch ganz anders als vorher in dem Revier, die bekannten Rituale (mit dem Auto anfahren, aussteigen, ihr Gang, die Art wie sie die Katzen ruft, die Art wie sie die Katzen anspricht, die Hand nach ihnen ausstreckt,...etcpp) sind geändert/nicht vorhanden/anders.
Wenn deine Schwester will, dass die Katze häufiger zu ihr kommt muss sie häufiger bei der Bekannten sein, damit die Katze sie wiedererkennen kann
 
hmm...der Vergleich ansich ist nicht schlecht. Aber ich glaube nicht dass eine Katze ihren "Retter" so schnell innerhalb einiger Tage vergisst. Schon alleine die Stimme oder der Geruch.
Also meine Katze erkennt ja meine Jungs und / oder deren Freundinnen auch, auch wenn sie wochenlang nicht mehr hier waren. Wäre ja schimm wenn sie jedes Mal fremdeln würde wenn die eigenen Familienmitglieder heimkommen.
Von daher glaube ich diese These nicht so ganz. Ich denke eher dass eine der beiden o.g. Möglichkeiten in Betracht kämen.
Verlixt wenn man nur kätzisch reden könnte wäre vieles einfacher :verstummt:
 
Hallo Kräh,

ich würde das Verhalten eher so interpretieren, dass die Katze Deine Schwester mit "Draußen" verbindet, also kein schönes Gefühl und sie Angst hat, dorthin zurück zu müssen.

Unsere Jule lebte kurze Zeit bei unserem Sohn in einer Wohnung. Er zog dann nach München und Jule zog zu uns (Haus, Garten, Freigang).

Wenn unser Sohn uns anfangs besuchte, war Julchen nicht zu sehen. Heute taucht sie allenfalls mal kurz auf. Es war aber einfach zu deutlich, dass sie Angst hatte, von ihm wieder mitgenommen zu werden. Denn Jule ist hier glücklich und zeigte das auch gleich mehr als deutlich.

Ich denke, die Katze ist glücklich ein Zuhause gefunden zu haben und hat Angst, es durch Deine Schwester wieder zu verlieren. Ich würde sie keinesfalls wieder nach Draußen setzen. Das wäre für die Katze zu traurig, nur weil sie Deine Schwester nicht begrüßt hat.

Davon ganz abgesehen, dass diese Katze doch deutlich gezeigt, dass sie sich die Bekannte Deiner Schwester als neue "Dosi" sozusagen ausgesucht hat. Sie ist ihr nachgelaufen und hat ihr ihre Zuneigung gezeigt.


LG Manuela
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich meinte ja nicht, dass sie sie vergessen hat, nur dass sie sie nicht erkannt hat, da sie mit ihr was anderes verbindet.

Manuelas These klingt aber noch plausibler
 
Ich würde sie keinesfalls wieder nach Draußen setzen. Das wäre für die Katze zu traurig, nur weil sie Deine Schwester nicht begrüßt hat.


LG Manuela

:wow: Um Gottes Willen, SO war das nicht gemeint. Meine Schwester ist nicht beleidigt sondern unsicher was den Grund des Ignorierens betrifft.
Wenn sie sicher wäre dass die Katze in der Wohnung glücklich ist wäre alles ok. Sie hat nur Angst dass die Kleine evtl ihre Freiheit draussen vermisst, denn Freigang gibt es dort nicht nur einen gesicherten Balkon.

Ich denke mit Freigang könnte man das besser abschätzen aber so?
 
Ich meinte ja nicht, dass sie sie vergessen hat, nur dass sie sie nicht erkannt hat, da sie mit ihr was anderes verbindet.

Manuelas These klingt aber noch plausibler


:D was ja auch eine meiner Thesen war :D
 
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Die Bekannte Deiner Schwester wird das bestimmt abschätzen können.

Eine Katze die unbedingt ihren Freigang einfordern würde, würde sie nicht in der Wohnung halten können. Sie würde ihr wohl wahrscheinlich die Tapete von den Wänden holen, es also unbedingt zeigen, wenn sie raus möchte.

Aber gerade die Draußenkatzen sind - wenn sie denn doch die Chance auf ein warmes, liebevolles Plätzchen haben - dankbar und legen gar keinen großen Wert mehr, nach Draußen zu dürfen.
 
Naja auf das Urteil der lieben älteren Dame würde ich mich nicht unbedingt verlassen. manchmal sieht man auch nur das was man sehen will, besonders wenn man ein Tier ins Herz geschlossen hat. Es gibt ja auch die Tiermessis die meinen sie tun was Gutes und nicht sehen dass sie das Gegenteil bewirken.
Tiermessie ist sie nun nicht aber sie hat das ganze Leben auf ihre Katzen ausgerichtet und scheint wohl die Sauberkeit darüber etwas zu vergessen :rolleyes:.
Und ob sich die Katzen untereinander verstehen kann man auch nicht immer wirklich richtig deuten wenn die Anzeichen nicht deutlich sind (z.B. fauchen und kämpfen)
hatte mal einen BBC Bericht gesehen, da wurden die Katzen in einer Wohnung tag und Nacht gefilmt mit versteckter Kamera. Und was sich da insbesondere nachts abspielte zeigte ein völlig anderes Bild als das was die Besitzer von ihren Katzen hatten :hmm:

Also wenn da plötzlich ne fremde Katze in einen bestehenden Katzenhaushalt kommt kann es doch sein sie wird gemobbt. Und die Frau sieht das vor lauter Fürsorge evtl nicht.
 
  • #10
Wir haben ja damals die Katze (Mausi) meines verstorbenen Opas aufgenommen, die meine Schwester ihm aufgeschwatzt hatte.
Meine Schwester hatte sich ständig um die Katzen gekümmert, kam auch nach Opas Tod immer mal vorbei.
Als Mausi bei uns einzog, war das quasi vergessen. Bei uns war Mausi die Kuschelkatze schlechthin, kam meine Schwester, versteckte sie sich.

Woran das lag, keine Ahnung. Aber Mausi hatte und hat es immer noch gut hier ;) Richtig streicheln lassen hat sie sich nie mehr von meiner Schwester.
 
  • #11
:verstummt:
OK dann scheint es wohl doch daran zu liegen dass es sich einfach um kleine undankbare Mistviecher handelt die man einfach lieben muss :grin:

Ich werde meiner Schwester sagen dass es noch mehr solche Fälle gibt.
 
  • #12
:verstummt:
OK dann scheint es wohl doch daran zu liegen dass es sich einfach um kleine undankbare Mistviecher handelt die man einfach lieben muss :grin:

Ich werde meiner Schwester sagen dass es noch mehr solche Fälle gibt.

Ja, gibt es ;)
Auch meinem Papa, der sie 1 Jahr gefüttert, gebürstet und betüttelt hat, traut Mausi jetzt erst über den Weg - nach anfänglicher typischer Besucherschüchternheit versteht sich.
 

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