Freigang (3 Katzen sehend, eine blind)

[queenofconvenience]

Guten Abend!

Ich war schon eine Weile nicht mehr hier online, dennoch erhoffe ich mir nun ein wenig Rat bei euch; ich bin etwas überfordert irgendwie..

Folgendes: wir haben vier Katzen, zwei Kater (9&10), zwei Katzen (3&6). Alle harmonieren wirklich super als Gruppe, momentan leben sie mit uns in einer großen Wohnung mit ebenfalls großem, vernetzten Balkon. Mein Mann und ich ziehen Mitte Juni jedoch endlich in ein kleines Dorf, auch für unsere Katzen, um sie endlich rauslassen zu können (ist für mich einfach die feinste Art der Haltung).

Nunja, einer unserer Kater ist blind, ein Auge ist entfernt, auf dem anderen bleibt eine Sehfähigkeit von etwa 5% - brauchen wir nicht diskutieren, er wird nicht raus dürfen leider..

Nun fürchte ich, dass die anderen drei draußen Party machen werden, besonders jetzt im Sommer, der ansteht, und der arme Karl drinnen versauert..alleine (wir Menschen sind ja auch nicht immer zu Hause).

Was würdet ihr denn tun? Eine Fünfte, ebenfalls blinde Katze, steht definitiv im Raum.

Wie habt ihr es denn generell empfunden, (ältere) Katzen, die lange in Wohnungshaltung gelebt haben, rauszulassen - also wie haben sie das angenommen?

Danke schonmal, ich hoffe, ich bekomme ein paar Anregungen!

LG

 

[Margitsina]

Freigehege für das blindchen?

 

[queenofconvenience]

Der Garten ist nicht sehr groß und wir wollen auch was von ihm haben, also scheidet Freigehege aus.

 

[ottilie]

Der Garten ist nicht sehr groß und wir wollen auch was von ihm haben, also scheidet Freigehege aus.

Schade, wäre auch mein erster Gedanke gewesen.
Könnt ihr den Garten nicht mit einem Maschendrahtzaun einzäunen, so eine blinde Katze klettert doch nicht nach oben, oder
Wenn das nicht geht,: eine chippgesteuerte Klappe einbauen, so dass nur die sehenden Katzen raus können
Das mit einer weiteren blinden Katze finde ich auch eine sehr schöne Idee

 

[herita]

Huhu,

das ist natürlich nicht so einfach.

Meint ihr denn euer blinder Krümel würde sich vom Haus entfernen? Läuft er dann den anderen hinterher?

Ist der Garten denn komplett eingezäunt?

Wie verhält er sich denn jetzt beim Balkon?

Mein Gedanke wäre, dass er vielleicht einfach im Garten bleibt und keinen Drang hat diesen zuverlassen. Vielleicht geht es ja einer der sehenden Katzen genauso und die (oder vielleicht sogar abwechselnd) würde einer be ihm bleiben? Wahrscheinlich ist das aber eher eine vermenschlichte Vorstellung.

Die Alternative mit einer zweiten blinden Katze wäre natürlich super, vorausgesetzt die beiden verstehen sich Zudem würdet ihr dann noch einer weiteren gehandicapten Katze die Möglichkeit eines schönen Zuhauses geben.

Vielleicht könnte man ein faltbares Freigehege bauen, so dass man erstmal testen kann, wie sich der blinde Kater draußen verhält.

LG

 

[queenofconvenience]

Hey, danke für eure Antworten.

Der Garten wird in ein paar Monaten eingezäunt (haben auch Hunde), aber leider ist Karlchen so neugierig - er klettert und hat keine Scheu. Außerdem ist das Gartentor niedrig und wird auch niedrig bleiben, damit die Katzen dort raushüpfen können. Und er wird hundert Pro den anderen folgen. Ich weiß nicht, inwiefern es schön für ihn wäre, wenn wir ihn immer nur mit in den Garten nehmen würden, wenn wir da sind und er dann ohne andere Katzen im Garten sein könnte und wir eben darauf achten, dass er sich nicht von uns entfernt?

Am Balkon sind alle Katzen ausbruchsunfreudig, Karlchen knabbert ab und zu mal am Netz, aber er hat als älterer Katzenherr schon einige Zähne verloren, also hat das keine Auswirkungen.

Genau, andere Lösung wäre chipgesteuerte Klappe und einen anderen blinden Kater dazu holen, weil..irgendwie stell ich mir das arg einsam vor.

Wenn er nicht so mega neugierig wäre, würde ich mir halt echt Freigang überlegen, aber er kann nichts einschätzen - er tastet zwar mit seinen Vorderpfoten vorher alles ab, aber im Zweifel springt oder rennt er einfach los..

Ach, es ist echt schwierig!

 

[Margitsina]

Probiere es langsam . Blinde Katzen werden gerne unterschätzt .

 

[Starfairy]

Meine Freundin hat ihren Garten für ihre blinde Katze eingezäunt. Und da der ganze (kleine) Garten eingezäunt ist, haben sie selber natürlich trotzdem was davon, weil halt die Gartenmöbel auch da drin stehen. Der Garten wird also von allen genutzt.
Für die sehenden Katzen hat sie was gebaut, das die drüber können. Die müssen hoch springen, das kann die blinde Katze nicht. Alles, was sich erklettern läßt dagegen, ist die wohl die erste, die das nutzt. Sie hat auch den Garten akribisch nach Schlupflöchern abgesucht, und tatsächlich anfangs sogar einige gefunden.
Eine weitere Möglichkeit wäre eine Chipklappe, wo die sehenden Katzen durch den Zaun raus und rein können.

 

[vente]

meine Nachbarin hatte eine weiße Katze, teuer bezahlt!!
Als Freigängerin.

Jaaaa, auch sie wusste, dass die Katze taub war.

Ihr Sohn (damals 7 Jahre alt) liebte seine zwei Katzenbrüder.

Eine davon, gerade die teurr Weiße, habe ich schnell von der Straße "gekratzt",
damit der Sohn sie nicht tot und so sieht.


Ich würde nie ,nie wieder eine behinderte Katze in den ungesicherten Freigang lassen!!!
Ich bin für im Hause lassen mit einem weiteren blinden Katzenkumpel.
Oder garantiert gesicherten Freigang.

 

[queenofconvenience]

Also so klein ist der Garten auch wieder nicht (ca. 1000qm), aber uns ist es zu unsicher - Karlchen ist ein kleiner Haudegen und klettert gut und unvorsichtig. Und das Gartentor bleibt ja trotzdem nur auf 130cm Höhe, da wird er schnell drüber sein; besonders wenn die anderen es vormachen..

Margitsina, wie stellst du dir das vor, bitte? Wir können ihn nicht komplett rauslassen! Ein Stückchen weiter weg ist eine 30-er-Zone (zwar mit vielen Bodenschwellen, aber dennoch); er kann mit seinem verbliebenen Auge nur schemenhaft wahrnehmen (ca. 5%) - das wäre sein viel zu frühes Todesurteil! Und er hat 10 Jahre nur in sicheren Wohnungen gelebt, das wäre total unverantwortlich.

Vente, sehe das genauso wie du!

 

[Starfairy]

Wenn du z.B. mit Stromzaun sicherst, würde 1,30 locker als kompletter Zaun ausreichen. Es darf nur nichts dastehen, womit man den Zaun erklimmen bzw. überspringen kann.

Ich glaube, an deiner Stelle würde ich eher überlegen, ob sich der Garten nicht sicher machen läßt und alle Katzen in den gesicherten Freigang lassen.
Das mit den Gruppen, die einen dürfen raus, die anderen nicht, ist auf Dauer doch sehr stressig und kann durchaus auch die Harmonie in der Gruppe stören.

 

[seven]

Die Userin Abraka hat eine Blinde und zwei sehende Katzen. Soweit ich weiß hat sie ihren Garten mit einem relativ niedrigen Stromzaun gesichert, über den eine der sehenden Katzen einfach drüber springt. Vielleicht schreibst du sie einfach mal an und fragst nach Details.

 

[queenofconvenience]

Man darf halt nur nicht vergessen, dass wir noch Hunde haben, die sich bei 1,30m in's Fäustchen lachen und die den Garten ja auch nutzen sollen.. Also Höhe werden wir schon 2 Meter anpeilen! Und 'nen 2m-Zaun mit Strom sichern? Noch dazu sind in unserer Nachbarschaft 'ne Menge kleine Kinder, die dann auch auf der Straße spielen, nicht weit weg vom Zaun..ich weiß ja nicht, ob das so gut ankommt, wenn wir uns direkt so ein Alcatraz hinbauen?! Oder ist der Strom dann so niedrig, dass man das kaum spürt?

 

[Starfairy]

Auch für Hunde reicht ein 1,30 m Zaun, wenn er mit Strom gesichert ist. Kein Hund und keine Katze überspringt 1,30 m ohne oben aufzusetzen. Und genau da ist eine Litze, die das verhindert. Also kein aufsetzen, auch kein aufrichten auf dem Zaun, wenn außen jemand vorbeigeht.

Dieser Stromzaun hat Niedrigspannung, das ist wie ein Weidezaun, aber mit weniger "wumms". Und die Litzen kannst du ja leicht nach innen verlegen. Eine oben, eine irgendwo in der Mitte, um gleich von Anfang an ein hochklettern zu verhindern.
Selbst wenn da jemand rankommt, ist das eher ein Britzeln als das es weh tut. Auch für die Tiere ist da der Überraschungseffekt der ausschlaggebende Punkt.

Außen am Zaun kannst du ja Hinweisschilder ranmachen, damit keiner versehentlich hinfasst. Wobei die Leute dann ja schon in deinen Garten reinlangen müssen, um da ranzukommen. Du setzt ja nicht den kompletten Zaun unter Strom.

Allerdings, wenn du für die Hunde eh einen hohen Zaun bauen willst, worin siehtst du dann das Problem, den auch katzensicher zu machen?

Meine neuen Nachbarn haben so einen 2 m hohen Stabmattenzaun hingemacht. Ihre eigenen Katzen bleiben drin - meine haben schon Schlupflöcher unten durch gefunden und brechen drüben ein. Drübergeklettert ist bisher noch niemand, ich habe auch noch nicht gesehen, das es eine Katze auch nur versucht hätte.

Und auch hier könnte man eine oder 2 Stromlitzen anbringen, wodurch die Höhe wieder reduziert werden könnte.

 

[Kaly]

Also Höhe werden wir schon 2 Meter anpeilen! Und 'nen 2m-Zaun mit Strom sichern?

Weiter oben hast du geschrieben, dass euer Tor 1,30 hoch ist und auch so bleiben soll.
Wollt ihr wirklich einen Zaun mit 2m Höhe und dazwischen ein "Mini-Tor"?
Die Hündin einer Freundin von mir würde sich über diese Ausbruchshilfe sehr freuen.

Strom auf einem derart hohen Zaun wäre für Kinder keine Gefahr, sie kommen da oben doch gar nicht dran.
Alternative wäre ein einfacher Überkletterschutz z. B. per Netz.

 

[queenofconvenience]

@Kaly

Nee nee, das niedrige Tor ist vom Garten getrennt; da wären unsere Hunde innerhalb von Sekunden drüber und würden sich ihr Abendessen bei den Nachbarn abholen (die haben ganz niedliche Hühner bei sich rumrennen).

Schwer zu beschreiben unser baldiges Haus ist etwas "ungewöhnlich" vom Schnitt her - der Garten ist links neben dem Haus, das Tor, durch das man zur Haustür kommt, direkt vor dem Haus plus Aufgang.

Jetzt versteh ich auch erst, was ihr meint - nur der obere Teil vom Zaun steht unter Strom, richtig? Würde bei 2m ja dann eher keinen Sinn machen?

Wie auch immer, wir werden es schon irgendwie hinkriegen. Der Zaun wird eh erst in ein paar Monaten was - andere Sachen haben momentan noch höhere Priorität.

Danke jedenfalls für die Anregungen!

 

[Starfairy]

Der Zaun steht _gar nicht_ unter Strom. Da wird in extra Isolatoren ein dünner Draht gespannt, und der steht unter Strom.
Ob es bei 2 m Sinn macht oder nicht, kommt darauf an, ob die Katzen den überklettern wollen oder ihn so akzeptieren.

 

[abraka]

Wenn der Zaun eh 2 Meter hoch werden soll, dann macht doch unten bis 1.50 m eine Plexiglasscheibe innen. Da kann sie nicht hochklettern.

Wir haben unseren Stromzaun schon längst abmontiert. Lise bleibt mit dem ganz normalen Zaun im Garten.

Ich kann mir gut vorstellen, dass deine blinde Katze auch nicht drüber klettert. Das ist völlig neues Gebiet.

 

[queenofconvenience]

Hallo nochmal!

Hier hat sich die Lage leider zugespitzt; es ist so gekommen wie prophezeit: die drei "gesunden" Katzen lieben den Freigang von Anfang an, kommen eigentlich nur noch kurz zum fressen bzw. zum kurzen schlafen herein (übrigens ganz toll zu sehen, wieviele Eindrücke die Katzen allein in unserem Garten bekommen - Schmetterlinge fangen scheint ja soo spannend zu sein) und unser Karl hat dann angefangen, in unser Bad/unsere Dusche zu koten, kam ab letzter Woche jede Nacht vor.

Wir haben es daraufhin gewagt, ihn raus zu lassen - er ist sofort abgerauscht, war 26(!!!!) Stunden am Stück draußen, wir natürlich in großer Angst - auf einmal steht er schreiend vor der Tür, kommt rein, fordert sofortige Auffüllung des Futternapfes ein und will sofort wieder raus - er war auch sehr verändert vom Verhalten; ist auf alle Fensterbänke gehüpft und hat rausgeschaut bzw. Insekten am Fenster gejagt. Wir haben ihn dann erstmal drin gelassen, weil wir uns auch nicht sicher waren, aber er saß schreiend vor der Tür und nun ist er seit 17Uhr wieder unterwegs..

Hoffen wir das beste, er scheint es jedenfalls draußen toll zu finden! (Er ist ja auch nicht komplett blind, ein Auge hat er noch mit eingeschränker Sehfähigkeit.)