Berliner Stadtkatzen als Teilzeit-Freigänger?

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Misty

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24. Februar 2015
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Berlin
Hallo liebe Foris,

ich habe mich hier angemeldet, weil ich gern wissen möchte, was erfahrene Freigänger-Dosis zu folgender Idee sagen:
ich lebe mit meinen 3 Katzen in einer Hochparterre-Wohnung in Berlin. Der Balkon ist vernetzt und die Katzen nutzen ihn gern, da er in einen wunderschönen und großen Innenhof zeigt. Ich habe schon oft gedacht, wie schön es wäre, wenn meine Katzen diesen nutzen könnten. Es ist ein wahres Paradies mit ein paar großen Bäumen, Beeten und unzähligen Sträuchern. Natürlich werden sie dort nicht bleiben, sondern auch weiter raus gehen. Die Straßen am Haus sind verkehrsmäßig ruhig, aber belebt (viele Hunde). Die nächste "größere" Straße mit stetigem Verkehr und Straßenbahn liegt aber schon 250 m vom Haus entfernt. Ansonsten gibts hier einige Brachen und ruhige Straßen. Ich würde also sagen, dass der Innenhof für Katzen am interessantesten ist. Allerdings nutzt bereits ein Nachbars-Kater den Innenhof, was natürlich problematisch werden könnte. Zudem sitzen meine Nachbarn im Sommer gern von Morgens bis Abends mit Hund (ohne Leine) und Bier dort.
Trotzdem würde ich meine Katzen zumindest in den warmen Jahreszeiten gern nach dem Frühstück bis zum Abendessen rauslassen. Während dieser Zeit soll die Wohnung für sie aber frei zugänglich sein, sie werden also nicht ausgesperrt. Im Winter kann man den Freigang vielleicht etwas einschränken. Ich habe vor, allen Sicherheits-Halsbänder umzulegen (ohne Glöckchen) aber mit Adressanhänger und Peilsender. Ich möchte auf die Halsbänder außerdem schreiben, dass sie krank sind und nicht berührt werden sollen. Natürlich sind alle gesund, kastriert, geimpft und gechipt. Mit der Aufschrift möchte ich vermeiden, dass die Omas hier anfangen, sie zu füttern oder lange Finger bekommen, da alle Katzen Rasse-Mixe sind. Der Peilsender soll mir helfen, die Süßen zu finden, wenn sie eingesperrt wurden. Nachts sollen die Katzen nicht nach draußen.
2 meiner Katzen sind ehemalige Straßenkatzen und Nummer 3 ist in einem Berliner Hinterhof aufgewachsen. Um sie mache ich mir am meisten Sorgen, da sie ziemlich dumm ist (ist als Kitten auf den Kopf gefallen). Ich bezweifle, dass sie das mit den Autos schnallen wird, allerdings ist sie auch sehr schreckhaft und scheu, weswegen ich glaube, dass sie sich nicht weit weg wagen wird.
Was sagt Ihr dazu? Ist das ne dumme Idee?
Mir ist klar, dass immer was passieren kann, aber ich möchte, dass meine Katzen ihr Leben genießen.
 
A

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Hallo Misty,

ich komme zwar nicht aus Berlin, aber hier im Ort ist die Verkehrssituation ähnlich.
Mehrere Gärten um das Haus rum, dann allerdings (vielbefahrene) 30er /20er und rechts-vor-links-Straßen.

Merlin ist "brav". Er ist jetzt 2,5 Jahre und ein lieber Kater, der immer in der "Safe Zone" bleibt und keine Pfote auf die Straße setzt, vor Fremden flüchtet, etc. Alles supi.
Mogli war ein regelrechter Streuner. Als ehemaliges Bauernhofkitten ließen wir ihn mit 6 Monaten raus, mit 1,5 Jahren haben wir ihn am Feiertag in einer Hofeinfahrt tot gefunden :( Da fuhren sicher keine 10 Autos an dem Tag lang... Es kann schon ein einziges reichen!

Trotzdem dürfen unsere zwei "Kleinen" (jetzt auch 1,5 Jahre alt) seit Dezember raus. Sie bleiben (bisher) mit Merlin in der "Safe Zone" und alles ist supi.
ABER mir ist klar, dass sich das jederzeit ändern kann...

Es gibt hier auch 2 totale Streuner, die ständig die Straßen überqueren (seit Jahren). Katzen können (!) das durchaus lernen. Aber sie können auch vom ersten Auto erwischt werden.

Wir haben den Freigang hier eingeschränkt. Werktags nur am Vormittag, am Wochenende nur solange es hell ist. Die Räuber wissen das und kommen mittags brav mit mir in die Wohnung in meiner Mittagspause. Da gibts kein Jammern, kein Betteln, nichts. Dann wird halt in der Wohnung mit den Kumpels gespielt.

Du musst dir darüber klar sein, dass Freigang (vorallem mit Straßen in der Nähe) immer ein Risiko ist. Aber selbst wenn du auf dem Land lebst wird irgendwo eine Landstraße, eine Bahnstrecke, ein bescheuerter Jäger oder tracktorfahrender Bauer sein. Freigang IST gefährlich.

Andererseits ist es für eine Katze das Größte Mäuse und Vögel zu jagen oder einfach nur in der Wiese zu liegen :)

Wie gefährlich es ist und ob es vernünftig ist, kannst nur du entscheiden. Und du musst dann auch damit leben wenn... doch was passiert. Ich muss auch damit leben und ich frage mich täglich ob es die richtige Entscheidung ist oder war... Aber so ist wohl das Leben :oops:
 
Ich bin auf dem Land aufgewachsen. Viele Leute glaube, dass der Freigang dort total sicher ist, aber auch da kann viel passieren. Ich möchte nur nicht irgendwann in die Situation kommen, dass ich angst habe, nach hause zu kommen, weil ja irgendwas passiert sein könnte...ist ne schwere Entscheidung.
Es gibt hier den ein oder anderen Freigänger, aber auch viele Such-Plakate. Ich könnte mir aber vorstellen, dass die meisten verschwundenen Katzen hier versehentlich eingesperrt wurden.
 
Hallo Misty,

Ich habe bis letztes Jahr in Köln am Stadtrand gewohnt.
Verkehrssituation:
Sackgasse vor der Tür und viele Reihenhausgärten.
50 m entfernt, eine 30er Zone.
20m entfernt eine große Hundewiese.
In 5 Minuten Fußweg war eine Straßenbahnhaltestelle.
Meine Katzen lebten 1 Jahr dort und blieben immer brav in den Gärten und nutzten die große Wiese.
In die Nähe der Straßenbahn gingen sie nie!
Das waren so ca. 300 Meter.
Jetzt wohne ich leider auf dem platten Land 15 km von Köln.
Für die Katzen ist es hier traumhaft mit den Pferdekoppeln..oder auch nicht!
Denn:
Ca. 300 Meter vom Haus ist ein Maisfeld in dem regelmäßig unangekündigte! Treibjagden von Wildschweinen statt finden.
Das sehe ich nur dann, wenn dort unten viele Autos stehen und lasse die Katzen drin.
Daher wirds hier auch mit Katzenklappe keinen 24-Stunden Freigang geben.
Nachts bleibt sie dann nur offen.
Ich finde es daher hier gefährlicher als in Köln.
Hätte ich finanziell die Möglichkeit würde ich jeder Zeit zurück nach Köln ziehen in die Gegend.
Für die Katzen war das auch super und es war sicher trotz Straßenbahn und Hundewiese.
Also nur Mut!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich möchte nur nicht irgendwann in die Situation kommen, dass ich angst habe, nach hause zu kommen, weil ja irgendwas passiert sein könnte....

Das wird sich nie vermeiden lassen. Eigentlich wohn ich hier auch sehr ideal für Freigänger. Kleine Siedlung, Feld hinterm Haus, nette Nachbarn... aber trotzdem bin ich erst ruhig, wenn Emmy wieder nach Hause kommt.
Und man denkt nach, wo wie wohl ist, wenn sie mal meint, draußen streunern zu müssen.
 
Hallo meine sind seit vielen Jahren Freigänger und zwar in Hellersdorf am liebsten an der Wuhle.Die müssen da nur über eine 25 er Zone/Parktaschen und sind da .aber am liebsten gehen die hintern den Häusern auf den verwilderten Garten.Hunde und besitzer gibt es hier auch die kennen alle Katzen und die Katzen Sie.Katzentreffpunkt verwilderte Garten im Sommer so um die 30 Tiere jetzt so um die 10 am Morgen und Tagsüber muss Hanka mal vom Balkon aus zählen.Meine sind zur Zeit Stubenhocker.
 
Das wird sich nie vermeiden lassen. Eigentlich wohn ich hier auch sehr ideal für Freigänger. Kleine Siedlung, Feld hinterm Haus, nette Nachbarn... aber trotzdem bin ich erst ruhig, wenn Emmy wieder nach Hause kommt.
Und man denkt nach, wo wie wohl ist, wenn sie mal meint, draußen streunern zu müssen.

Das stimmt!

Egal wie ruhig die Wohngegend ist, egal wie vorsichtig die Miezen sind... Angst hat man irgendwie immer :oops:

Eine Idee wäre noch die Nachbarn die Freigänger haben zu fragen wie es hier mit Risiken aussieht. (z.B. die, denen der andere Freigänger in dem Hof gehört)
Ein wesentlicher Punkt meinen Katern Freigang zu geben waren eben die doch erstaunlich vielen (langjährigen) Freigänger.

Teilzeitfreigang funktioniert bei mir auch gut. Meine dürfen aus vier Gründen ebenfalls nachts nicht raus:
1. hat ein Auto keine Chance eine Katze zu sehen die vielleicht doch über die Straße huscht
2. habe ich Angst, dass die tagsüber (langsam aber stark) befahrene Straße nachts plötzlich zur Überquerung einlädt
3. rasen die nachts manchmal wie die Irren durch die Stadt
4. kann ich dann nicht schlafen :p

Mit den anderen Katern und Katzen gibt es hier kein Problem. Das Revier war auch vorher schon "belegt". Jetzt wird es geteilt und gegenseitig Nasenstupser verteilt, Fangen gespielt oder gemeinsam rumgesessen.
Natürlich kann es auch Stunk geben, aber das ist nicht immer so bei Katzen. Die können sich auch ganz friedlich ein Revier teilen.
 
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Hallo,

klar, es gibt genug Freigänger auch im absoluten Innenstadtbereich. Auch bei mir, PLZ 10551.
Ich kenne auch mehrere Katzen, die nur in 3 - 4 Innenhöfen bleiben (und diesen dann verteidigen).

Ich würde mir das anders überlegen, weil die Katzen ja als erstes in den Innenhof kämen, wenn ich das richtig
verstanden hätte, so ist der Innenhof Dreh- und Angelpunkt für deine vielleicht Freigänger:

Ich würde mal mit einigen Nachbarn reden, ob die das überhaupt tolerieren würden (Katzenkot als Streitpunkt ist
häufig!). Zudem würde ich mit den Leuten reden, die den Innenhof im Sommer häufig nutzen, die mit dem Hund.
Fragen, wie sie dazu stehen, ob der Hund Katzen kennt und wie er mit ihnen umgeht, ...

Je nach den Antworten neu entscheiden oder weiter überlegen...
Nicht jeder hat so ein tierfreundliches Umfeld wie willy :)
Dazu kann man auch was tun, nette Gespräche auf dem Flur, ein rascher KAffee und dabei die Katzen vorstellen.
Je mehr Leute dich und deine Katzen kennen, desto sicherer wird es für sie und dich...

LG Lisa mit Purzel
 
Stimmt um die Birkenstr.in Moabit kenne ich auch 2 Freigängerdamen.
Wo ich heute gleich hinfahre wohnen auch viele eine sitzt immer und wartet auf Ihr Dosie am Bahnhof Lichterfelde Ost. Ihr müsstet mal sehen wie die um 21 Uhr 30 Ihr Dosie begrüßt.:)
 
  • #10
Vielen Dank für die Antworten.
Die Frage mit den Nachbarn ist berechtigt, da wir hier viele Mietparteien (ca. 80) sind. Ich weiß zwar, dass hier super viele Leute Katzen haben, aber die Freundschaft hört (zu recht) auf, wenn alles voller Katzenkot ist. Ich kann nicht alle Wohnungen abklappern, aber ich habe mir überlegt, ein paar Wochen vor und während der ersten Zeit einen großen Zettel mit Bildern der Katzen in mein Fenster zu kleben, mit der Bitte, sich zu melden, wenn es Probleme gibt. Dann weiß jeder wohin sie gehören und es entsteht hoffentlich kein Groll, der sich erst entlädt, wenns zu spät ist.
Die Nachbarhunde (neuerdings 2) kennen Katzen, da eine mit in der Wohnung wohnt. Wenn es sich vermeiden lässt, möchte ich aber nicht wirklich mit diesen Nachbarn in Kontakt treten, da sie mir seeehr suspekt sind. Grundsätzlich sind meine Nachbarn aber sehr nett und hilfsbereit.
 
  • #11
Unser Freigang hat mal so angefangen

*Gelöscht: Anhang nicht mehr vorhanden*

Heute mit Katzenklappe ist es wunderbar.
Und wirst lachen seit Sie selbst ständig raus können werden Sie immer mehr Stubenkatzen .Aber nur am Tag:omg:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
  • #12
Katzenklappe kann ich hier so ohne weiteres leider nicht einbauen, aber ich hab mir schon eine hoffentlich einbruchssichere Fenstersicherung mit Katzendurchgang überlegt.
Ich werde auf jeden Fall vom ersten Freigang mit Fotos berichten. Das kann wahrscheinlich nicht früh genug sein, da Maya immer schon sehnsüchtig auf die kleine Lücke zwischen Balkonsicherung und Wand starrt.:sad:
 
  • #13
Eigentlich erübrigt sich deine Frage durch die Herkunft deiner Katzen.
Sie sind alle 3 draußen gewesen und jetzt sollen sie ihr Leben in der Wohnung fristen? :confused:
Also nur Mut, lass die raus, du gibst Ihnen ein ganzes Stück Lebensqualität zurück. :)
 
  • #14
Ich weiß, dass es normalerweise nicht empfehlenswert ist, eine an die Freiheit gewöhnte Katze einzusperren. Doch die beiden Straßenkatzen leben schon seit 2 Jahren hier in Wohnungshaltung und die 3. seit 1 1/2 Jahr.
Keine der 3 kratzt an den Türen oder geht die Wände hoch. Erst seit ich umgezogen bin und nun einen vernetzten Balkon habe, wurde der Wunsch nach Freiheit für mich offensichtlich. Maya (rechts) rennt oft auf den Balkon und miaut dann ziemlich laut, Regalitz (links) grummelt traurig, wenn ich vom Hof aus auf den Balkon schaue.
Frida (die Kleine in der Mitte) hat Ihre ersten 4 Lebensmonate in einem Hinterhof verbracht und brauchte ca. 1 Woche, um sich auf den Balkon zu trauen. Ich bin gespannt, wie sie auf den Freigang reagiert.
Ich denke, dass sie auch weiterhin mit Wohnungshaltung zurecht kommen würden, aber glücklicher wären sie definitiv mit Freigang.
 
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