Die noch lebenden Beutetiere...

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Klütenkopp

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... unserer "Jungs" kosten mich/uns einige Nerven. :rolleyes:

Vor ein paar Tagen hat Henry, der als ehemaliger Stubentiger inzwischen zwar gelernt hat, Beute zu machen, aber keine Ahnung hat, was er dann damit anfangen soll, uns eine Spitzmaus ins Haus geschleppt. Die ist erstmal hinter einem massiven Eichenschrank verschwunden. Nachdem wir den dann abgerückt hatten, war sie schon wieder weg und tauchte etwas später in der Küche wieder auf. Dort wurde sie zuletzt gesehen, wie sie hinter der Einbauzeile verschwand. Immerhin gehen Spitzmäuse als Nahrungsspezialisten nicht an die Vorräte, aber wenn es irgendwann anfängt zu müffeln, haben wir wohl ein Problem.

Weit schlimmer finde ich es aber, wenn die beiden verwundete, aber noch lebende Tiere einfach auf der Türschwelle liegen lassen - und es damit uns überlassen, was damit nun passieren soll. Mir blutet immer das Herz, aber ich bringe es leider auch nicht über mich, sie zu erlösen. :sad:

Das Schlimmste überhaupt war ein ganz junges Vogelküken, das Flori gestern auf unserer Terrasse abgelegt und sich dann nicht mehr darum gekümmert hat. Es lebt noch, das arme Kleine. Ich habe sogar kurz überlegt, ob ich versuche, es aufzupäppeln, mich aber dagegen entschieden. Wahrscheinlich hätte es sowieso keine Chance gehabt und zwei Raubtiere im Haus sprechen sowieso gegen eine Vogelaufzuchtsstation. Töten konnte ich es aber auch nicht, ich habe es feige einfach im Gebüsch ganz hinten im Garten seinem Schicksal überlassen. :reallysad:

Was macht ihr in solchen Situationen? Kriegt ihr es hin, so ein Tierchen zu erlösen? Und wenn ja, wie? :confused:
 
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Das Problem haben wir hier auch. Als wir noch in Hessen wohnten, hat Feli regelmässig junge Wildkaninchen angeschleppt. Meistens äußerlich unverletzt. Die haben wir alle zum Tierschutz gebracht.

Hier sind es jetzt mehr Eidechsen und Blindschleichen die verletzt liegen gelassen werden. Ich kann sie auch nicht töten, obwohl es humaner wäre. Ich trage die armen Tiere dann im Garten an einen sonnigen Platz in der Hoffnung, dass sie sich wenigsten verkriechen können.

Mäuse tötet Feli sehr schnell, Tintin spielt ewig mit ihren Mäusen. Oft nahm Feli Tintin die Maus dann schon ab, hat sie getötet und zur Hälfte gefressen. Die andere Hälfte bekam Tintin dann wieder. Und das alles im Haus:grr:
 
Gulliver jagt nicht, gottseidank.

Gustavo dafür um so mehr:

Maus ist tot - gut, Küchenkrepp-Tuch genommen und ab damit in den Abfall.

Maus lebt -
solange sie noch im Flur ist, kein Problem, bin mittlerweile
geübte Maus-Lebendfängerin, Maus wird nach draussen befördert/komplimentiert, meistens rennt der Kater hinterher.
Wohnzimmer und vor allem Küche sind schwieriger, da mehr Versteckmöglichkeiten für das graue Tierchen

Maus halbtot bzw. verletzt:
Ganz schlimm - da Gustavo oft dann nicht mehr interessiert ist
und ich das arme Tier töten muss, es ist jedesmal ganz grausig!
Kam bisher so ca. 5-6 Mal vor...

Vögel gab's bisher nur wenige tot in der Bude, bis auf einen Buntspecht, den meine Nachbarin in meiner Abwesenheit nach draußen befördert hat. Dafür hat er vorher in seiner Panik meine Küche etwas umdekoriert.

Und eine Fledermaus - da habe ich es dann nach Stunden geschafft, das Tier einzufangen und ins Freie zu setzen.
 
Nachdem ich einer Maus einmal ihr Leiden durch einen halbherzigen Genickbruchversuch verlängert habe, nehme ich jetzt immer ein sehr scharfes Messer und töte beherzt.
Ist nicht schön, zugucken kann ich aber auch nicht.

Ist schon komisch, Zecken und Mücken zerquetschen geht leichter von der Hand.
Ob da der höhere Verwandtschaftsgrad zum tragen kommt?
 
Also Rasputin entwickelt sich langsam zum Beutefänger- die erste Maus hat er ja dankenswerterweise getötet und auf die Terasse gelegt, da war ich mit meiner ältesten Tochter aber auch draußen. Sie war da krank und ich denke, er wollte sie päppeln;)!

Gestern waren wir aber alle drin bei offener Terassentür und er brachte uns einen noch halblebendigen Vogel an und wollte den auch hoch in die Kinerzimmer tragen (ich glaube er findet Menschennahrung für meine Kinder echt unpassend).

Wir haben den Vogel (wie schwer verletzt er war, weiß ich nicht, schien noch irgendwie flugtauglich zu sein), aufs Feld hinters Haus geworfen (da kam auch schon die Maus hin).

Auf dem Feld sind immer Krähen (fürs Aas) und ausreichend andere Katzen und ein Bussard. Also entweder er schafft es oder er muss auch nicht mehr lange leiden. Selber töten möchte ich möglichst nicht machen.

Ja, ist irgendwie feige.
 
Wir haben das gleiche Problem. Carlos hat allein in der letzten Nacht wieder 3 Mäuse lebend ins Haus. Nicht nur Nachts macht der Kater mich fertig, auch ist er vormittags allein zuhause mit der Möglichkeit jederzeit rein und raus zu können. Da wir zu Ostern festgestellt hatten, dass eine Maus unter der Küchenzeile wohnte und alle Lebendmäusefallen nichts bringen, und Carlos immer mehr Mäuse reinbringt, werden wir ihn ab sofort Nachts aussperren, bzw. den Zugang auf das Gäste WC beschränken (Da ist die Katzenklappe). Wir haben zwar eine Sure Flap - damit könnte ich theoretisch den Zutritt zu gewissen Zeiten sperren, aber ich bekomme das verdammte Ding nicht programmiert:mad:

Gestern hatte er eine Mäus im Gäste-WC und spielte F:Dangen mit ihr und schnurrte dabei gaaaanz laut. Sadist!!
 
Wenn ich ein Beutetier erlegen muss, dann mach ich das mit dem Auto: Beutetier vor den Reifen legen, einsteigen, drüber fahren.
Auch das fällt mir unglaublich schwer, aber auf diese Art vermeide ich wenigstens halbherzige Tötungsversuche.
Wenn das Tier noch mobil wäre, würde ich es in einen Pappkarton (z.B. vom Kartoffelpüree) tun, damit es nicht wegrobbt und halb überrollt würde.

Mein Mann ist Koch und schafft es, den Tieren mit der Schüppe den Hals abzutrennen. Gerne macht er es aber auch nicht.

Zum Glück bringen unsere Katzen nur noch selten halbtote Tiere mit. Entweder sind sie schon tot oder noch so quietschlebendig, dass wir sie wieder in die Freiheit entlassen können.
 
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Wenn die Tiere drinnen sind, nehme ich Küchenpapier, rolle das Tier ein und haue dann mit Kehrblech aus Metall drauf und draußen benutze ich einen Spaten.
Schön ists nicht..aber immerhin istd as Tier dann erlöst.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kriegt ihr es hin, so ein Tierchen zu erlösen? Und wenn ja, wie? :confused:

Wie schafft man es, ein so schwerverletztes Tier zum langsamen leidvollen Verrecken ins Gebüsch oder aufs Feld hinterm Haus zu werfen?
Wie kann man noch in den Spiegel sehen, wenn man sich auch nur eine Sekunde mal überlegt, was man da wissentlich grad für Schmerzen und Angstgefühle verlängert hat.

Mein Hobby ist es auch nicht grad und zum Glück ist das letzte Mal schon ein wenig her. Aber wenn es sein muss, dann nehme ich einen großen Stein...
Die Idee mit dm Auto ist auch gut. Vielleicht wäre das ja eine Möglichkeit für die Unentschlossenen? Das ist dann nicht so direkt. Vielleicht macht es das leichter?
 
  • #10
Nee, überfahren geht gar nicht, dann schon eher die Schippe... :oops: Aber ich kann's (noch) nicht, echt nicht. Ich würde wahrscheinlich auch sehr lange von Löwenzahn und Brennesseln leben, ehe ich ein Huhn selbst schlachte. Das ist keine Frage der Moral, sondern der Überwindung. :rolleyes:
 
  • #11
N Ich würde wahrscheinlich auch sehr lange von Löwenzahn und Brennesseln leben, ehe ich ein Huhn selbst schlachte. Das ist keine Frage der Moral, sondern der Überwindung. :rolleyes:

Das ist bei mir nicht anders. Wäre aber ein Fuchs am Huhn gewesen und hätte es halbtot liegenlassen, dann ist das was Anderes. Warum ist es leichter mit der Feigheit zu leben, als konsequent zu handeln?
Du mordest ja nicht, du erlöst. Da sind Welten zwischen.
 
  • #12
Ich musste es damals bei Tiger nicht machen und bei Kirin und Ryuu zum Glück auch nicht.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie ich reagiert hätte.

Mein Nachbar züchtet Vögel und wenn mal ein Küken dabei ist, welches extrem verkrüppelt ist, oder sehr krank ist, hat er etwas um sie einzuschläfern. Ich müsste mal fragen, was er da benutzt.
 
  • #13
Beute

Seit einem halben Jahr bin ich glückliche Besitzerin eines Katers. Er ist mittlerweile 8 Monate alt und Freigänger. Ab wann haben denn eure Katzen begonnen Beute zu machen bzw. diese mit nach Hause zu bringen. Bis jetzt hegt er keine Ambitionen zu jagen und ich würde mir so wünschen, dass dies auch so bleibt!
Wie ihr seht, interessiert ihn fast food mehr...;-)
 

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  • #14
Bruno hat bereits am ersten Tag als wir ihn rausgelassen haben direkt eine Maus mitgebracht, die zum Glück schon tot war.
Die noch lebenden, aber schwer verletzten Beutetiere, die er bisher mitgebracht hat, haben wir (ich konnte das zugegeben zuerst auch nicht, hatte aber immer jemanden, der es für mich gemacht hat) mit einem großen Ziegelstein, bzw. einem Spaten erlöst.

Ich finde, man ist es den verletzten Tieren, die nur in dieser Lage sind, weil wir unbedingt Katzen halten müssen, schuldig, sie von ihrem Leiden zu erlösen und sie nicht langsam verrecken zu lassen. Ich bin der Ansicht, dass man sonst,nicht viel besser ist, als die Tierquäler, über die man sich ständig (zurecht!) aufregt.

Man kann doch auch jemand anderes fragen, das zu übernehmen, wenn man es so gar nicht übers Herz kriegt, aber schwer verletzte Wirbeltiere einfach sich selbst zu überlassen ist sehr gemein und herzlos, auch, wenn es eigentlich aus Tierliebe geschieht.
 
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  • #15
Ja, ihr habt ja Recht und ich habe mir fest vorgenommen, dass ich mir jetzt mal ein Herz greifen werde und es beim nächsten Mal besser mache... *tschakka*

In den letzten Wochen gab es allerdings kaum Beute, schon gar keine lebende, weil die Jungs bei diesem Wetter kaum rauswollen. ;) Gestern hat Flori eine Meise angeschleppt, die hat er allerdings gleich erledigt und teilweise gefressen. Es war auch nicht besonders angenehm, die Überreste zu beseitigen, aber das kriege ich inzwischen ohne größeren Würgereiz ganz gut hin.

Jemand anders muss ich hier übrigens nicht fragen. GG zieht sich dann gleich zurück, "Deine Katzen!" (das gilt übrigens auch für zerlegte Kadaver und im Zweifel auch für Erbrochenes), und den einen Nachbarn, der damit gar kein Problem hat, kann man ja nun auch nicht ständig rausklingeln, um ihn zum Töten herzubitten. :rolleyes:
 
  • #16
Bisher hatte ich meist Glück. Entweder waren die Beutetiere so fit, dass ich sie wieder in die Freiheit entlassen konnte oder sie sind von alleine sehr schnell gestorben. Vor vielen Jahren hatte meine Katze jedoch einmal ein junges Kaninchen, dass die Hinterläufe nicht mehr bewegen konnte. Das habe ich beim Tierarzt einschläfern lassen. Ich hätte es nicht töten können. :sad:
 
  • #17
Ein Kaninchen! Oh mein Gott!
Dann kann ich ja wirklich beruhigt sein,dass mein Tommy "nur" Mäuse,Vögel und anderes Kleintier anschleppt...
Ich bekomm meine "Tiergeschenke" zu 90 Prozent lebend. Ich nehm dann eine Grillzange und befördere die dann in einer Box nach draussen.
Ist jedes Mal wieder eine Herausforderung,aber in der Wohnung brauch ich seine Geschenke echt nicht :wow:
 
  • #18
Wie schafft man es, ein so schwerverletztes Tier zum langsamen leidvollen Verrecken ins Gebüsch oder aufs Feld hinterm Haus zu werfen?
Wie kann man noch in den Spiegel sehen, wenn man sich auch nur eine Sekunde mal überlegt, was man da wissentlich grad für Schmerzen und Angstgefühle verlängert hat.


Ich weiß, dass es wirklich ein Sch.... Gefühl ist, aber ich habe mich mit meiner TÄ mal darüber unterhalten, die Mittelchen, mit denen man die halblebendigen Tierchen ohne "Handarbeit" ins Jenseits befördern könnte, darf sie nicht rausgeben. Aber sie sagt man soll SCHNELL und beherzt mit dem Spaten rangehen. Sobald der Kopf vom Rumpf getrennt ist, ist das kleine Wesen erlöst. Das dauert Bruchteile von Sekunden, wenn man nicht zögerlich ist. Und ich stimme Putzi zu, das wir die kleinen Dinger nicht einfach liegen und elendig zugrunde gehen lassen dürfen. Schließlich sind wir es, die die kleinen Jäger rauslassen und ihnen durchs Füttern die Wahl zu lassen, mit ihrer Beute nur Spaß zu haben, oder sie eben zu verspeisen. Und wenn man sich überlegt, dass es für so ein Tierchen stundenlages Leiden und Todesangst bedeutet einfach liegengelassen zu werden, wir es aber in wenigen Sekunden davon erlösen können, dann müssen wir da eben einfach durch! Wir lassen unsere Katzen raus und sind schon ein bißchen dafür mitverantwortlich, was sie so treiben. Und da ist es unsere verdammte Pflicht, dafür zu sorgen, das kein Tier länger leidet als nötig! Wir sind schliesslich Tierfreunde oder???
Natürlich bin ich am Heulen, wenn ich mit dem Spaten eine total panische Maus mit schwarzen Knopfaugen zerteile, aber ich stelle mir immer vor, wie furchtbar es dem armen Tier noch über viele Stunden gehen würde, wenn ich einfach wegschauen würde. Deswegen bitte ich Euch, seit nicht nur Tierfreunde, wenn es um die schönen Dinge geht. Euren Katzen würdet Ihr auch kein elendiges krepieren wünschen, oder? Puh, ganz schön lang fürn vierten Post.... ich meins auch echt nicht böse, wünsche mir nur, dass wir (zur Not) auch die Konsequenzen tragen, von dem, was wir usere Miezen so machen lasen. Liebe Grüße Regine
 
  • #19
Ja, doch, wir haben es ja verstanden. ;)

Allerdings wurde mein guter Vorsatz in letzter Zeit nicht herausgefordert, alle Beutestücke waren tot.

Mal was anderes: Ich habe mal gelesen (oder gehört? weiß nicht mehr...), dass Kitten von der Mutter lernen, dass und wie man Beutetiere nach dem Fangen tötet. Wenn die Mutter es nicht tut, weil sie selbst nicht zum Nahrungserwerb, sondern nur "zum Spaß" jagt, wissen die Nachkommen auch nicht wie es funktioniert und spielen die Mäuse eher tot.

Wisst ihr, ob da was dran ist?

Mein Flori ist ein guter Jäger und frisst einiges von der Beute. Der war ein Findelkind, der zumindest zeitweise in freier Wildbahn gelebt hat. Henry, unsere Couchkartoffel, wurde ab dem Alter von 8 Wochen als Einzel- und Wohnungskatze gehalten, bis er zu uns kam. Der hat nach über einem Jahr zwar das Jagen gelernt (also, immerhin hat er gelegentlich Erfolg), aber der weiß wirklich um's Verrecken nicht, was er mit den Viechern anfangen soll. :rolleyes: Der schleppt uns keine halb-toten, sondern quietschlebendige Mäuse ins Haus. :( Gibt es eine Chance, dass er es irgendwann noch lernt?
 
  • #20
OmG, Emmi hat grad einen noch sehr lebendigen Grünspecht reingeschleppt :wow::wow::wow:
Zum Glück war mein Mann da, ich habe eine ausgewachsene Vogelphobie (nur, was Vögel in geschlossenen Räumen angeht) - er hat den Specht rausgelassen, der sich ganz schnell davongemacht hat.
ich frage mich nur, was ich gemacht hätte, wenn ich allein zu Hause gewesen wäre????? Ich hab jetzt noch Herzrasen :massaker:
 

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