Freigängerin "verwahrlost"

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wonnie4u

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31. März 2010
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1.479
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Oberfranken
Hallo zusammen!

Da alle unsere Tiere seit langem fit und gesund sind (klopf auf holz!!), konnte ich vom Forum ein wenig Abstand nehmen. Jetzt aber macht uns eine neue Sache zu schaffen: Nach dem Fip-Tod von Frieda und Lilly haben wir für Yaki (der Ragdoll-Kater, der nicht raus darf) einen Spielpartner gesucht. Zufällig wurde hier im Ort eine Katze abgegeben, die wegen Umzug der Besitzer nicht mitgenommen werden konnte (der neue VErmieter erlaubte keine Katzen). Kira zog also bei uns ein. Sie ist eine Maine Coon Mix Dame mit relativ langen Fell. Hier bei uns zog es sie recht schnell nach draußen (vorher lebte sie in einer kleinen Wohnung). Wir haben sie dann auch raus gelassen, weil wir vom Freigang überzeugt waren (damals war Willi noch am Leben, er wurde wenig später ja überfahren :( ). Und nun ist sie die verrückteste Freigängerin, die man sich vorstellen kann. Darf sie mal nicht aus, pinkelt sie irgendwohin. :mad: Sie hat uns auf jeden Fall sehr am Wickel. Draußen ist sie aber lieb, nicht so stark freiheitsliebend wie Willi, der ja ein kilometergroßes Wirkungsfeld hatte. Kira hält sich in Haus- und Gartennähe auf.
Aber jetzt kommt das Problem: Wir kriegen ihr Fell nicht mehr hin. Sie hat extrem viele Zecken sowie Kletten. Ersteres konnte durch ein homöopathisches "Geheimmittel" der Tierheilpraktikerin ein wenig eingedämmt werden. Trotzdem ist es blöd, denn sie lässt sich die Viecher nicht gerne rausmachen. Selbst wenn wir sie zu zweit "behandeln", wird sie zum Monster und kratzt und beißt wie eine Wilde. Eben eine echte Zicke. ;)
Und die Kletten: Die hängen überall! Aber nein, Bürsten und dergleichen mag die Dame ja auch nicht. Sie war es vorher auch nicht gewohnt. Wir haben da schon allerhand Tricks versucht, mit Bestechungen und echtem "Kamm-Training" mit Leckerlies bis hin zu gewaltsamem Festhalten - kein Erfolg. Es ist eine absolute Tortour für sie wie für uns. Und sie sieht echt katastrophal aus, wenn sie von draußen reinkommt. Zwar leckt sie interessanterweise viele Kletten heraus, aber doch sind immer wieder Fellknäuel und Verfilzungen erkennbar. Da sie scheinbar auch noch kämpft (weil sie ja eine echte Draufgängerin ist *hmpf), hat sie ab und an Schrammen auf der Nase. Echt, sie sieht dann ziemlich verwegen aus für so eine hübsche Dame...
*seufz*

Gibt es hier noch andere solche Zicken mit Fellproblem? Wie bürstet oder behandelt ihr das Fell??

Danke und Gruß,
Wonnie
 
A

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Hallo,

ich kenne das Problem von unserem Maine Coon Kater Nanuk, auch ein Freigänger. Manchmal kommt er nach Hause übervoll mit Kletten.
Auch er hasst das Bürsten, mit Bestechung von Leckerlies darf ich 2/3 Mal vorne bürsten ,dann wird er biestig und ich leg mich besser nicht mit ihm an.
Glücklicherweise legt er sich Abends gerne zu mir aufs Sofa, da habe ich immer einen kleinen Kamm liegen und kämme dann immer mal wieder ein paar Kletten und Verfilzungen raus, wenn er entspannt da liegt. Das geht einigermassen gut und ich kann einiges entfernen.
Ich habe ihm auch die Haare am Bauch und hinten rum kürzer geschnitten, schon wegen der Hitze im Sommer.

LG Marianne
 
Ich würde rasieren.
 
Das ist bei unserer zugelaufenen Maine Coon Mix Freigängerin genauso! Zudem war sie zu Anfang auch sehr "zickig" und hat gekloppt + gebissen. Pfoten + Bauch durfte man nicht anfassen :eek:. Auf dem Arm ist sie immer noch ungern - widerwillig, aber es geht.

Ich kann mich noch erinnern, dass sie ganz zu Anfang (vor ca. 4-5 Jahren) - sie war noch nicht sicher bei uns eingezogen ;) - total voller kleiner Kletten in dem immens dichten + langen Fell, besonders an den Beinen + am Schwanz - ankam. Da wollte ich sie schon auf Nimmerwiedersehn rausschmeißen :mad:. Ich weiß also, wovon Du redest.
Sie hat auch sonst öfter "Unrat" im Fell - von Harz bis Kot.

Wir haben es per Clickertraining hinbekommen, dass sie sich unter Schnurren abtrocknen lässt, wenn sie klatschnass rein will, dass sie sich bürsten lässt (mit Gummibürste lieber als mit Striegel, aber der muss bei Fellwechsel sein), dass wir sie teilweise scheren können oder hinten die "Hosen" schneiden - auch vorn den Riesenkragen im Winter, den sie gar nicht geputzt bekommt (dann fällt sie um :D, weil sie die Haare nicht aus dem Mäulchen kriegt).

Die Kletten + sonstige Pflanzenteile bis zu Stöcken, die sie manchmal mitschleppt, rupfe ich mit den Fingern mittlerweile jedesmal, wenn ich sie sehe raus. Gut, das ziept öfter mal, dann wird das Schnurren auch kurz von Fauchen unterbrochen, aber sie toleriert es mittlerweile (ich glaube, dass ich ihr dann wie ihre Mutter vorkomme, die früher ja auch an ihr rummachte).

Wichtig ist eben, dass man Geduld hat - es dauerte echt lange, bis sie Vertrauen hatte und solche Prozeduren - meistens - als schnurrig betrachtet.
 
Gewaltsames Festhalten - machen wir manchmal, wenn es nicht anders geht. Wobei die "Gewalt"anwendung recht gering ist - wenn sie wirklich weg wollte, wäre sie nicht zu halten.
Mein Mann stoppt vorn durch leichtes Festhalten, wenn ich hinten was wegschneiden will - das wäre durch eine plötzlich Bewegung auch zu gefährlich.
Wir putzen Zähne - da gibt's nur Festhalten, aber Gewalt ist das nicht! Auch wenn mal hinten abgewaschen werden muss, muss einer festhalten - da wird auch schon mal gezetert! Aber: sie klemmt dabei nicht mehr den Schwanz ein, sondern hält den ganz locker - so schlimm kann es dann nicht sein. Sie läuft auch hinterher nicht weg.

Beim normalen Bürsten oder Striegeln würde ich keine Zwangsmaßnahmen einsetzen, nur clickern. Und aufhören, wenn die Toleranz grad nicht da ist.
 
Kira ist halt so eine, die will nur, wenn sie will, und niemals, wenn wir wollen. :D Also, wenn sie sehen oder auch nur ahnen würde, dass ich eine Bürste auf dem Sofa liegen habe, käme sie nie und nimmer auf meinen Schoß. :p

Nun, ich sehe es nach euren Meldungen ein wenig gelassener. *seufz* Und wir bleiben in jedem Fall dran, vielleicht wird es ja nach ein paar Jahren besser. So lange ist sie ja noch nicht bei uns!

Gruß und Danke,
Wonnie
 
Wir haben es per Clickertraining hinbekommen, dass sie sich unter Schnurren abtrocknen lässt, wenn sie klatschnass rein will, dass sie sich bürsten lässt (mit Gummibürste lieber als mit Striegel, aber der muss bei Fellwechsel sein), dass wir sie teilweise scheren können oder hinten die "Hosen" schneiden - auch vorn den Riesenkragen im Winter, den sie gar nicht geputzt bekommt (dann fällt sie um :D, weil sie die Haare nicht aus dem Mäulchen kriegt).

Genau das ist das Mittel der Wahl! Gewalt hilft gar nicht, da hilft nur, der Katze beizubringen, warum sie selbst möchte, dass Ordnung geschaffen wird ;) :D

und das geht über einfach ideal über Clickertraining!


Meine Freigängerin hat früher die Zeckenzange gehasst wie die Pest - heute setzt sie sich schnurrend vor mich hin, wenn ich die Zange zücke, und hält mir erst die eine, dann die andere Halsseite entgegen, und sollte die Zecke mal woanders sitzen, dann wird erst mit der Zange geschmust und dann die Zecke gezogen... und das Miez schnurrt dabei :pink-heart:
 
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Ja - die Zeckenzange hatte ich vergessen, das ist bei uns ähnlich. Ich kriege die Zecken auch allein raus, ohne Festhalte-Hilfe. Sie wartet ganz lieb, bis man die Viecher in dem dichten Fell freigepult hat. Fies war es nur kürzlich, als eine Zecke an der Unterlippe hing - da hat sie beim PLOPP rausziehen gefaucht.
 
Meint ihr, ich kriege mit Kira so ein Clickertraining auch noch hin? Sie ist inzwischen 4 Jahre alt und hat, wie gesagt, ihren ganz eigenen Kopf. ;) Ein Clicker-Buch hab ich irgendwo, muss mal suchen.
 
  • #10
Klar kriegst du das hin, meine Miez war 6, als wir begonnen haben ;)

und wenn die Katz ihren eigenen Kopf hat, musst du es nur hinkriegen, dass sie denkt, sie dressiert dich - das ist beim Clickern aber einfach, das kommt fast automatisch :D
 

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