Freigang?

[LillyFee86]

Hallo zusammen,

erst mal zu meiner momentanen Situation damit ihr euch ein besseres Bild machen könnt.
Ich habe eine Katze (BKH-Mix) und einen Kater (Russisch Blau) beide werden im September / Oktober 2 Jahre alt.
Die Katze ist tatowiert und der Kater gechipt. Vom Wesen her könnten sie nicht unterschiedlicher sein. Der Kater ist total verschmust und folgt mir überall hin. Halt typisch russisch Blau
In einem anderen Thread habe ich gelesen das Russich Blau gegenüber Fremden eher schüchtern wären, das kann ich gar nicht bestätigen. Er geht auf alle zu und lässt sich anfassen und schmusen.
Die Katze ist das totale Gegenteil. Sie ist schüchtern und eher ängstlich.

Am Samstag sind wir umgezogen, in die Einliegerwohnung meiner Eltern. Die Wohnung liegt in einem Wohngebiet (zur Hauptstraße ist es schon ne Ecke aber in den umliegenden Straßen wird auch schon mal 50 etc. gefahren) Denke das ist überall gleich. Bisher kannten die beiden nur die Wohnung. Dies soll sich aber irgendwann ändern.

Mein erstes Problem liegt darin das meine Eltern einen Hund haben. Dieser kennt keine Katzen und reagiert daher Hundetypisch. Meine kleinen kennen natürlich auch keine Hunde und reagieren ebenfalls ängstlich. Heute morgen konnte ich beobachten wie sie ihn durchs Fenster gesehen haben und sich dann ängstlich unterm Küchentisch versteckt haben. Dabei hat der Hund sie garn nicht gesehen und auch nicht gebellt oder so.

Hat jemand Erfahrung in der Zusammenführung von Hunden und Katzen und kann mir Tipps geben?

 

[Kai59]

Hallo,

ich denke das die Rasse des Hundes ausschlaggebend ist, wie der Hund sich gegenüber den Katzen verhält. Ist es ein Hund, mit ausgeprägtem Jagdtrieb, wird es schwierig, bis unmöglich werden, sie an einander zu gewöhnen.

Wir hatten/haben, bevor die Katzen eingezogen sind, eine französische Bulldogge, die, wenn sie Katzen draußen gesehen hat, immer total ausgerastet ist, so dass wir Angst hatten, dass es nie klappen würde, Katzen und Hund, aber als Lizzy, die ich aus einem TH geholt hatte einzog, ging es viel unproplematischer, als wir gedacht hatten; Der Hund kam an die Leine, die Katze konnte alles erkunden. Zuerst war unsere Hündin Amy ziemlich aufgeregt und zitterte am ganzen Körper, wir haben die beiden nie ohne Beaufsichtigung gelassen und Amy war ca. 1 Woche im Haus konsequent an der Leine. Nach einer Woche, sie zitterte auch nicht mehr vor Aufregung, haben wir sie dann ohne Leine, sich beschnüffeln lassen, ohne das es zu Zwischenfällen kam. Mittlerweile akzeptieren sie sich und der Hund erkennt die Katzen zugehörig zu seinem Rudel an, alles super.

Wie am Anfang schon gesagt: Ich denke, dass die Rasse des Hundes sehr ausschleggebend ist.

Und ganz viel Geduld haben...........

 

[Nike74]

Huhu

Die Frage der Rasse würde ich eher als Zweitrangig ansehen.
Man kann schon mit jeder Rasse daran arbeiten das sie Katzen als Familienmitglieder betrachten. Gibt genug Jagdhunde die die Familienkatzen voll aktzeptieren.
Allerdings braucht das mitunter Zeit und Verständnis

Ich hab selber 2 Hunde und 3 Katzen, damit die verschiedensten Konstellationen zueinander gebracht.
Meine Hündin ist auch von der Sorte, wo ich draussen bei Freigängerkatzen weiss das sie hinterher geht.
Aber meine Katzen und die von Freunden die wir so besuchen, da begreift sie schnell und hat auch keinerlei Interesse. Die gehören für sie zum engen Kreis. Mein Rüde ist mit Katzen auf die Welt gekommen, für den sind Katzen nur andere Hunde..

Um den Hund zu gewöhnen müsste er erstmal regelmäßig bei euch sein. Zweimal die Woche ein paar Stunden reicht nicht, zudem musst du damit rechnen das deine Katze sich erstmal nicht blicken lassen, Angst haben.
Auf keinen Fall darf er sie bedrängen so das sie ihn angehen, oder er sie also muss der Hund erstmal immer an der Leine sein.
Solange bis er sich in Anwesenheit der Katzen entspannt..

So muss man langsam Schritt für Schritt daran arbeiten...

Bei mir war es so, das die Katzen immer wenn der Hund schlief langsam sich dran getraut haben mal aus der Ferne zu schnuppern. Sie haben von sich aus den Abstand verringert und den Hunden war es dann auch egal.

Manchmal ist es aber auch besser es sein zu lassen.
Die Hündin meiner Schwester geht auch auf Katzen und wir trauen ihr da auch alles zu.
Nun ist sie leider sehr selten hier, es hat so keinen Sinn daran zu arbeiten und meine Katzen sind mir als Testobjekte zu kostbar.
Darum sind meine Katzen im Schlafzimmer wenn die Hündin da ist.
Meine Katzen sind zudem so sehr Hunde gewöhnt mittlerweile, die würden da fröhlich hinlaufen und den Hund begrüßen wollen, vor allem der Zwergkater und der wäre ein Haps ..ne das Risiko gehe ich nicht ein.

Grundsätzlich für dein Freilauf ist ein gewisser Respekt vor Hunden gut, sie lernen schnell welcher Hund ihnen gut gesonnen ist. Meine die nur gute Erfahrungen mit Hunden haben, da hätte ich in deinem Fall viel eher bedenken sie rauszulassen wenn fremde Hunde da wären.

Lg

 

[Kai59]

Hier ein ganz brauchbarer Text:

http://www.tierfreunde-straubing.de/ratgeber/verhalten/_vertragen_katze_hund.htm

 

[Nike74]

Naja der Text..geht so...
Ich würde die Katzen nie separieren wenn ein neuer Hund kommt...das ist mehr Stress als das es gut tut...zieht alles nur in die Länge und es ist noch mehr Veränderung, was Katzen ja meist nicht so toll finden.
Zumindest wenn die Katze zuerst da war...
Die wissen genau wo sie hinmüssen und wo sie ihre Ruhe haben um sich die Zeit zu nehmen, die sie eben brauchen um sich mit dem "Neuankömmling" abzufinden.


Lg

 

[Kai59]

Hallo nochmal Lillyfee86,

du merkst die Meinungen gehen jetzt schon auseinander.

Kommt der Hund deiner Eltern denn überhaupt in eure Wohnung, oder ist er nur auf eurem gemeinsamen Grundstück?

Wenn er auch in eure Wohnung kommt, google einfach ein bisschen und nehme dir das, was für dich in Frage kommt und setze es um. Es gibt sicherlich viele Möglichkeiten und Meinungen, wie man Hund und Katze aneinander gewöhnt.

Wenn der Hund nicht in eure Wohnung kommt, werden die Katzen sich an ihn gewöhnen und ihren eigenen Weg finden, wie bzw. ob sie mit ihm klar kommen werden/wollen. Es kommt hier auch auf den Charakter des Hundes an, wie er mit den " Neuen " umgeht und da denke ich es kommt auf die Rasse bzw. darauf an, wie stark sein Jagdtrieb ausgeprägt ist.

 

[LillyFee86]

Also schon mal vielen lieben Dank für die vielen schnellen Meinungen und Tipps.
Mein Traum wäre es das irgendwann Hund und Katze zusammen in einem Raum sind uns sich einfach nur tollerieren.
Unser Cooper ist ein Hovawart. Ich weiß nicht ob jemand die Rasse kennt.
Dies ist eine alte Deutsche Hofhund Rasse. Jagdtrieb ist nur minimal vorhanden. Erst gestern sind zwei Meter vor mir zwei kleine Rehe über den Weg gelaufen. Da setzt er mal an aber hört nach 2 Metern auf. Zum Jagen ist er zu schwer und zu langsam.

Das mit der Leine hört sich gut an. Ich hab mir gedacht das ich jetzt eh mal noch 3 Wochen warte. Sind ja erst am Samstag eingezogen.
Dann wollte ich sie kurz ins Schlafzimmer sperren und den Hund mal in der Wohnung laufen lassen. Wegen dem Geruch. Damit er sie riecht und andersrum. Das wollte ich ein paar mal machen. Was haltet ihr denn davon?

Der nächste Schritt wäre dann der mit der Leine.

 

[Nike74]

Das liest sich sehr gut..

Von der Rasse her könnte das auch einfacher sein..

Viel Erfolg!

 

[LillyFee86]

Das nächste Problem ist, das der Kater sehr zutraulich ist. Der hat wirklich überhaupt kein Problem mit Fremden. Das bereitet mir in Punkto Freigang dann auch etwas Sorgen. Habe echt Angst das er geklaut wird.
So eine Russisch Blau läuft ja auch nicht überall rum und für viele ist die Rasse überhaupt kein Begriff.

Meine neue Nachbarin hat zwei Norwegische Waldkatzen. Die bewegen sich aber nur auf Ihrem Grundstück. Das ist unglaublich aber die gehen maximal ein paar Meter auf die Nachbargrundstücke aber nicht weiter. Auf der anderen Straßenseite habe ich sie noch nie gesehen. Das wäre natürlich meine Traumvorstellung auch wenn das etwas egoistisch ist. Nun muss man dazu sagen das meine Nachbarin ein wirklich großes Grundstück hat das auch ein wenig Waldähnlichkeit hat. Sie sagt das sie glaubt das das daran liegt das ihre Katzen die ersten zwei oder drei Jahre kpl. im Haus waren.
Das kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen. Ich denke die beiden haben einfach keinen so großen Freiheitsdrang.

Bin aber mal gespannt wie meine zwei "kleinen" auf die "großen" reagieren.

Gestern stand unser Hund vor unserem Balkonfestern. Er hat die Katzen nicht gesehen sondern nur mich. Die haben ihn aber gesehen und der Kater hat sich sogar bis auf 1,5 Meter ran getraut. Es war ja die Scheibe dazwischen

Gibt es möglichkeiten im Vorfeld ein wenig das kommen zu trainieren? Wenn ich sie rufe kommen sie meistens aber halt nicht immer. Und das schon in der Wohnung wo es nicht so viel zu entdecken gibt.

Ich habe das Gefühl das sie etwas mehr fordern muss. Habe von diesem Fummelbrett gelesen. Was haltet ihr denn davon?