Aus Wohnungskatze mach Freigangkatze?

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K

Kaja

Gast
Hallo,
nachdem ich hier schon ein Weilchen rumgelesen habe, habe ich nun auch mal eine Frage, besser gesagt ein ziemliches Problem und hoffe, daß ihr mir helfen könnt - hoffentlich bin ich in der richtigen Rubrik gelandet, denn mein Problem liegt ja irgendwo zwischen Wohnungs- und Freigangskatze?
Also ich habe einen knapp zwei Jahre alten Kater, der sich als etwa 4 Wochen alter Welpe eines Tages aufm Schulhof verirrte. Da er sehr scheu war, nehme ich an er wurde wild in den Wiesen in der Nähe der Schule geboren und seine Mutter kam vielleicht um? Wohl auf der Suche nach ihr verirrte er sich auf dem Schulhof und mein Sohn brachte ihn mit nach Hause. Soviel zur Vorgeschichte.
Wir päppelten ihn auf und bis vor einem knappen halben Jahr, als wir endlich umziehen konnten in eine 60-qm-Wohnung, lebte er in einem 20-qm-Zimmer. War blöd, ging aber nicht anders. Letztes Jahr im April wurde er übrigens kastriert.
So nun zu meinem Problem: er ist uns sehr zugewandt, aber sonst extrem ängstlich, er ist sehr intelligent (was der sich schon alles hat einfallen lassen.. tssss) und sehr ungebärdig! Seit meine Katze (sie ist Freigängerin) wieder raus darf, möchte er auch - nur er traut sich nicht!
Er war bisher drei Mal draußen: Anfang Februar, da kam er erst nach drei Nächten und zwei Tagen einigermaßen verstört wieder... Ende Februar das gleiche Spiel, da kam er schon nach zwei Nächten und zwei Tagen wieder - ziemlich hungrig... Anfang März das gleiche Spiel und seitdem traut er sich nicht mehr raus, obwohl er immer um die Tür rumlungert und ach eigentlich sooo gerne möchte.
Nun könnte man sagen, ok dann bleibt er halt Wohnungskatze (hatte ich auch schon genug) - nur, er ist so wild und ungebärdig, er tobt manchmal rum wie ein Wilder und jault dann herum, vor lauter Langeweile und Unzufriedenheit - oder scheucht mein Katzenmädchen, bis sie faucht...
Das nervt mich total und dann möchte ich ihn am liebsten raussetzen, damit er draußen sein Mütchen kühlt - außerdem denke ich, daß das ja schon an Tierquälerei grenzt, wenn man so ein bewegungsfreudiges Tier in der Wohnung "einsperrt", oder? Was meint ihr?
Kann ich ihn irgendwie an Freigang gewöhnen, so daß er stundenweise draußen bleibt (um sich dort auszutoben), wie eine "normale" Katze oder soll ich ihn weggeben, wo er (drinnen) mehr Platz hat? (Täte mir schon sehr leid, aber er soll doch auch nicht leiden...)
Ich bin völlig ratlos und mit meinem Latein am Ende...
Danke für eure Tips und Ideen.
Liebe Grüße
Kaja
 
A

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Puh, das ist wirklich nicht so einfach. :confused:
Kannst du nicht versuchen ihn an eine Leine zu gewöhnen?

Dann könntest du oder ein Familienmitglied zumindest erstmal stundenweise mit ihm rausgehen für den Anfang.

Wenn er dann die Gegend besser kennt und sich gewöhnt hat könnte er dann auch alleine rausgehen.

Meine Eltern haben das auch so gemacht mit ihrem Kater am Anfang und mittlerweile geht er auch ohne Leine raus kommt aber auf zuruf wieder.

Vielleicht hat auch ein anderer Fori noch einen Tipp.

LG

Gabi
 
Ich denke er hat wenn er mal raus darf einfach Angst das er wieder eingesperrt wirt wenn er zurück kommt.
Ich könnte mir vorstellen das er das Vertrauen noch nicht erlangt hat das er rein UND wieder raus darf wann er will.
Ich würde ihn die Freiheit schenken, er wird nach ein paar mal rein und raus begriffen haben das er nicht mehr eingesperrt wird.
Das hat bei Findus auch ein Weilchen gedauert bis er dem Braten traute und vertrauensvoll wieder zurück in die Wohnung gekommen ist.
 
Hallo,
danke für eure Antworten!

Kannst du nicht versuchen ihn an eine Leine zu gewöhnen?

Er duldet ja nicht einmal ein Halsband! Außerdem wage ich nicht, mir auszumalen was passiert, wenn er in Panik gerät - sooo sicher ist so ein Katzengeschirr nun auch wieder nicht.
Ich habe das früher nur manchmal gemacht mit meinem Kater Paris, der hatte ein Gemüt wie ein Schaukelpferd - da konnte ich sogar meinen (damals noch kleinen) Sohn mit losschicken... :D

Ich denke er hat wenn er mal raus darf einfach Angst das er wieder eingesperrt wirt wenn er zurück kommt.
Ich könnte mir vorstellen das er das Vertrauen noch nicht erlangt hat das er rein UND wieder raus darf wann er will.

Die Idee hatte ich auch schon - nur was ist, wenn er vor der offenen Balkontüre lungert (weil ich z.B. Fine rauslasse), ich ihn dann sanft mit dem Fuß nach draußen schieben will - und er dann kehrtmacht und sich wieder reindrückt?
Dann hat er doch mehr Angst vor dem draußen sein als vor dem eingesperrt sein??? :eek:
Aber vielleicht hast du recht und ich sollte doch einfach mal "nachhelfen"?
*kopfzerbrech*
Kaja
 
Lass die Türe doch einfach offen.
Er muss das Gefühl haben das rein und raus kann wie er will.
Nächste Woche soll es ja Frühling werden. Dann frierst Du Dich auch nicht das Popöchen ab!:D
 
Bleibt die Balkontüre denn offen stehen? Oder wird sie wieder zugemacht? Vielleicht hat er deswegen die Panik. Ist er herin, hat er Angst nicht mehr raus zu dürfen und umgedreht.
 
Klar mach ich die Balkontür zu - wir haben doch Winder!
Ja ich habe auch schon dran gedacht, daß es vielleicht besser wäre, wenn's wärmer wird und ich die Tür offen stehen lassen kann, aber das kann noch ein ganzes Weilchen dauern - und wenn's so'n "deutscher" Sommer wird wie letztes Jahr, dann ist nicht viel mit Balkontür offen lassen, ich bin ne Frostbeule und werd' mir wegen mein Herrn Kater nicht den A... abfrieren!
Katzentür wäre natürlich ideal, geht aber inner Mietwohnung nicht.
Ist er herin, hat er Angst nicht mehr raus zu dürfen und umgedreht.
sieht so aus...
Tja, also was tun, wenn man so nen dämlichen Kater hat - eigentlich dachte ich ja, er sei intelligenter als meine Fine, die von nem Bauernhof kommt, scheint aber eher das Gegenteil der Fall...
 
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Wenn er nicht raus will, will er nicht raus.

Wenn er aber raus will, sich aber nicht richtig draußen rumlaufen traut, kannst Du ihm dann nicht eine Art Vorgehege bauen? Dann kann er Stück für Stück Vertrauen fassen in eine immer größere werdende Freiheit ..

Geimpft und gechipt ist er ja hoffentlich .. FIV Test wäre vielleicht auch nicht schlecht.
 
Klar mach ich die Balkontür zu - wir haben doch Winder!
Ja ich habe auch schon dran gedacht, daß es vielleicht besser wäre, wenn's wärmer wird und ich die Tür offen stehen lassen kann, aber das kann noch ein ganzes Weilchen dauern - und wenn's so'n "deutscher" Sommer wird wie letztes Jahr, dann ist nicht viel mit Balkontür offen lassen, ich bin ne Frostbeule und werd' mir wegen mein Herrn Kater nicht den A... abfrieren!
Katzentür wäre natürlich ideal, geht aber inner Mietwohnung nicht.

sieht so aus...
Tja, also was tun, wenn man so nen dämlichen Kater hat - eigentlich dachte ich ja, er sei intelligenter als meine Fine, die von nem Bauernhof kommt, scheint aber eher das Gegenteil der Fall...


Ich finde schon das man ein paar Misslichkeiten in kauf nehmen sollte wenn man sich Tiere in sein Zuhause geholt hat.

Du musst die Türe ja nicht für immer auflassen, aber erst mal muss er Selbstvertrauen und Vertrauen in die neue Situation bekommen.

Dann muss man eben ein bisschen frieren.
 
  • #10
Was mir noch einfällt.
Wahrscheinlich hat es ihn auch schlicht überfordert wie Du ihn rausschickst.
Sanft mit der Fuß raus schieben und Türe zu, so geht das leider nicht.
Da musst Du ein bisschen Geduld und Fingerspitzen Gefühl walten lassen.
Es könnte bspw so aussehen:

Du machst die Türe weit auf und lässt sie offen.
Du gehst raus und kniest Dich hin und lockst ihn sanft.

Kommt er raus lässt Du ihn schnüffeln und bleibst bei ihm.
Sein Fluchtweg nach drinnen darf nicht geschlossen werden.

Nach einer weile lockst Du ihn mit Leckerchen wieder rein.
Und das machst Du jeden Tag und immer ein bisschen länger.

So verbindet er mit dem Trausen nichts schlechtes mehr und wird schon bald selbständig raus gehen und seinen Radius vergrößern.

Ich würde ihm Anfangs nur rauslassen wenn Du da bist, und behalte die Tür im Auge das er nicht das Gefühl hat ausgesperrt zu sein.
 
  • #11
Ich sehe es wie mafi!
Er braucht Zeit und das Vertrauen um sich an die neue Situation zu gewöhnen.

Er muss jederzeit in seinen "Schutzraum" zurück können, damit er entspannt in die Welt dort draußen Vertrauen aufbauen kann. Am besten finde ich es, dieses Training zu beginnen, wenn es wärmer ist, denn dann kannst du mit nach draußen gehen, die Türe kann offen bleiben...

Ich denke nicht, dass es unbedingt etwas mit Intelligenz zu tun hat, sondern einfach mit dem unterschiedlichen Charakter der Katzen...

Ich habe einen Kater, der kommt zwischendurch mal heim, und wenn ihm niemand aufmacht geht er eben wieder und kommt später nochmal.
meine Kätzin dreht fast durch, wenn ich das Fenster oder die Türe schließe und sie kommt sofort und will rein!
Ich lasse sie eben nur raus, wenn ich zuhause bin... dann dreht sie ihre Runde und ich lasse sie sofort rein, wenn sie kommt. Naja, sonst schreit sie die ganze Nachbarschaft zusammen. Nun trainieren wir das Warten! Das geht eben nicht von heute auf morgen, zumindest bei meiner dickköpfigen Katze nicht:rolleyes:
Etwas Zeit, Geduld, dann klappt das schon :)
LG Ina
 
  • #12
Hallo ihr alle,
nun komme ich endlich mal dazu, mich für eure netten und hilfreichen Antworten zu bedanken und zu berichten, wie es weiter ging, mit Filou.

Also, eure Vermutung, daß er Angst hatte, nicht mehr reinzukönnen (resp. noch nicht kapiert hatte, wie das geht) scheint zutreffend gewesen zu sein.
Nach seinem letzten drei-Tages-Ausflug hatte er sich ja einen Monat lang nicht getraut, auch nur eine Pfote auf den Balkon zu setzen, wenn er auch sehnsüchtig vor der Türe rumlungerte. Dann ging er endlich doch mal raus aber er drehte sich sofort herum und setzte sich mit dem Gesicht zur Tür (!) hin. Aha, dachte ich mir, scheint eure Vermutung ja zu stimmen. Da es noch zu kalt war zum offen lassen, habe ich die Tür einfach angelehnt, so daß er sie immer mit der Nase aufstupsen konnte. Das hat ihm dann ausgereicht, als Rückzugssicherheit. Dann haben wir das geübt, jeden Tag ein Minütchen länger, jeden Tag ein paar Schritte mehr auf dem Balkon. Irgendwann sprang er dann auf den Balkon-Katzen-Ausguck. Ja und noch ne Zeitlang später machte es wohl "klick" bei ihm. Er machte erst kürzere, dann längere Ausflüge. Längere Ausflüge waren dann fünf Minuten...! Und Frauchen bekam zusätzlich zum Dosenöffner-Job noch zusätzlich den ehrenvollen Türöffner-Job. Filou kam und ging manchmal im Minutentakt: Tür auf - Kater raus - Tür zu - Tür auf - Kater rein - Tür zu - Tür auf Katze raus und Kater raus - Tür zu - Tür auf Kater rein - Tür zu - Tür auf - Tür zu...... :confused: :mad: :eek: :rolleyes:
Also Kater glücklich (hoffe ich) und Frauchen schwankend zwischen Freude (für Kater), Verzweiflung, Humor, Fatalismus..... :D

Nun ja, inzwischen hat es sich soweit eingependelt, er bleibt nicht annähernd so lange draußen wie meine Katze, aber es klappt jetzt doch so, daß Katers rein- und rausgeh-Bedürnisse mich nicht völlig überfordern :cool:
Und in der Wohnung ist er inzwischen viel ruhiger und gelassener geworden *freu*

(Schade, irgendwie seh ich nicht, wie man hier ein Foto einfügen kann, sonst hätte ich eins reingestellt von meinen beiden Süßen, auf ihrem Balkon-Ausguck.)

Also, vielen Dank noch einmal und ich hoffe es freut euch zu hören, daß meine Anfrage mit eurer Hilfe einen guten Ausgang genommen hat. ;)

LG
Kaja
 

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