Zusammenhang zwischen Kohlenhydraten und Tumorentstehung?

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Eloign

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Ich beschäftige mich momentan gerade wieder mit den lieben Kohlenhydraten und kätzischer/menschlicher Ernährung. ;)

Ich bin auf einige Artikel gestoßen, in welchen die Vermutung geäußert wird, dass sich einige Tumorarten speziell von Kohlenhydraten/Glucose "ernähren" bzw. dass zu viele aufgenommene Kohlenhydrate das Entstehen von Tumoren fördern würden.
Je mehr TKTL1, desto mehr Zucker wird zu Milchsäure vergoren und desto aggressiver wird die Tumorzelle.

http://www.ernaehrgesund.de/html/artikel_krebsdiaet.html
http://www.sciencedaily.com/releases/2011/06/110614115037.htm
http://www.emaxhealth.com/1020/low-...-curbs-cancer-growth-could-be-good-prevention
http://www.uni-wuerzburg.de/sonstiges/meldungen/single/artikel/wenig-kohl/

Durch gezielte low-carb-Ernährung könne man Tumore quasi aushungern und ihnen damit die Lebensfähigkeit entziehen. Zusätzlich würde eine kohlenhydratarme Ernährung eine Erhöhung der Anzahl von Krebsinhibitoren im Körper bewirken.
Bislang wurde dies nur in einer Studie mit Mäusen festgestellt und ist damit nur ein Teil in einer möglichen Beweiskette dieser Theorie, dass dies auch als Krebsursache für Menschen relevant sei.
Gesetzt dem Falle, dass diese Theorie zutreffend ist: Wie würde sich das bei Katzen/Karnivoren gestalten, wenn bereits Allesfresser mit bestimmten Kohlenhydraten solche Probleme haben?

Kennt sich hier jemand gut mit Krebs/Tumorentstehung aus und könnte die in dieser Theorie geschilderten Zusammenhänge bewerten?
Alles Unfug oder ernstzunehmend?
 
Zuletzt bearbeitet:
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Ich habe von diesen Forschungen und diesen Vermutungen auch schon gelesen.
Im Umkehrschluss dürften Fleischfresser,Wldtiere die sich überwiegend von Fleisch ernähren nicht an Krebs erkranken,dem ist aber nicht so.
Ich denke da könnte man mal eine Statistik erstellen wie hoch die Krebsrate bei den Eskimos ist,die sich ja überwiegend von tierischem Eiweiss ernähren.
Wenn dem wirklich so sein sollte würde das die Ernährungsratschläge der WHO und der Ernährungsratgeber ziemlich auf den Kopf stellen,esst Obst und Gemüse wenig Fleisch.
Bisher ist man immer davon ausgegangen,daß Fleisch ungesund ist und Krebserkrankungen fördern könnte.
Dann sprechen sie von bestimmten Tumorarten,da gibt es in der Tat ganz unterschiedliche Formen.
Ich bin mal gespannt was dabei wieder mal so raus kommt und ob es demnächst heisst,esst Fleisch und tierische Produkte.
Meiner Meinung nach verunsichert so was nur die Leute.
Bei Katzen ist es eh widernatürlich sie mit Obst,Getreide und Gemüse vollzustopfen,ich weiss aber nicht,ob es da Versuche oder Statistiken gibt die aussagen,daß dadurch die Krebsrate steigt
 
Interessant zu wissen und ich esse so gerne Nudeln (am liebsten jeden Tag aber mind. 3x die Woche) :(.
 
Ich kann mir nicht so ganz vorstellen, daß die Entstehung von entartetem Gewebe mit kohlehydratreicher Nahrung begünstigt wird, das ist eher eine Angelegenheit des Immunsystems, oder?
Daß bei bereits entstandenen Tumoren die Ernährung dann eher eine Rolle spielt, ist eher nachzuvollziehen.

Bei der Entstehung von z.B. Krebsgewebe ist m.E. eher eine Disfunktion der regulatorischen T-Zellen die Ursache, leider findet man dazu nicht sehr viele Informationen im Netz :confused:


Zugvogel
 
Wenn dem wirklich so sein sollte würde das die Ernährungsratschläge der WHO und der Ernährungsratgeber ziemlich auf den Kopf stellen,esst Obst und Gemüse wenig Fleisch.
Naja, Krebs ist ja nicht das einzige Lebensrisiko. Man muss eher sagen, man kann sich dann durch seine Ernährungsform aussuchen, an welcher Geißel der Menschheit man lieber sterben möchte, Krebs oder Herzinfarkt. ;)
 
Und hinter jeder Statistik steht jemand, der das Ganze finanziert. Papier ist geduldig. (das Internet auch)
 
Ja klar, umsonst gibts nicht den flappsigen Ausdruck "Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast".

Bei Krebsstatistiken zur Heilung bzw. Neuerkrankung sollte man auch bedenken, daß ein Kranker, der 5 Jahre kein Rezidiv hatte, als geheilt in die Statistik eingeht. Daß aber wohl die meisten Rezidive eher im 7ten Jahr diagnostiziert werden, wird dabei nicht beachtet.
So könnte der Eindruck entstehen, daß wesenlich mehr Menschen vom Krebs geheilt sind, als es realistisch der Fall ist.


Zugvogel
 
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Ich glaube bei der Studie geht es auch eher darum zu schauen ob Zucker bei verschiedenen Tumorarten das Wachstum beschleunigt,bzw.bei einer kohlehydratarmen Ernährung verlangsamt
Es gibt unzählige Veröffentlichungen zum Thema"Krebsdiät",es gibt aber nachweislich keine Diät die dem Krebs vorbeugt oder ihn zum verschwinden bringt.
Ich denke das wollen sie bei der Studie rausbekommen.
Als Gemüse,das möglicherweise der Entwicklung von Magen-Darmkrebs entgegenwirkt,gelten Blumenkohl,Broccoli,Rosenkohl,Weisskohl und Chinakohl.
Ich frage mich allerdings wie solch eine Ernährung (viel tierisches Eiweiss,Fleisch usw)von diesen ja schon erkrankten Patienten verkraftet wird,da sie in der Regel bei Fortschreiten der Erkrankung teilweise einen Ekel vor Fleisch entwickeln.
Dann wird ja auch zur Verdauung und Verarbeitung von tierischen Nahrungsmitteln viel Energie verbraucht(siehe auch kohlehydratfreie Diät zum Abnehmen)
Ich denke die armen Patienten werden enorm abnehmen.
Also ich weiss nicht,wenn diese Studien publik gemacht werden,schürt das nur wieder falsche Hoffnungen
 
Also, reine Fleischfresser können, wie der Name bereits sagt nur Fleisch verwerten/aufnehmen/abspeichern. Vergleich: Für einen reinen Carnivoren sind langkettige Kohlenhydrate nichts weiter als Ballaststoffe, wie tiha richtig gesagt hat. Ballaststoffe sind aber die Stoffe, die ungefiltert so wie sie reingehen hinten auch wieder rausgehen. Das zu reinen Carnivoren. Ob ihr nun die Katzen dazu zählen wollt oder nicht, bleibt euch überlassen.
Anschauliches Bsp: Das ist das gleiche, als würde man als Mensch, Omnivore, eine Plastikspielfigur essen. Das ist für uns Menschen ein reiner Ballaststoff und geht hinten wieder raus als komplette Spielfigur - sie macht zwischendurch im Körper keinen Zwischenstopp in Form von Abspeicherung/Verwertung/Verbrennung/Aufspaltung etc. - gar keinen!

Theorie:

Das "Problem" beim Katzenfutter speziell ist, dass Kohlenhydrate (im Falle von Trofu/Nafu eher Stärke) gekocht/aufgeschlossen werden, damit sie für Katzen leichter verdaulich sind. Insofern sind sie keine reinen Ballaststoffe mehr, da sie nicht mehr roh und unverdaulich sind. Bei geringen Mengen spielt das sicherlich keine gesundheitliche Rolle, wohl aber bei Massen an Kohlenhydraten, die in einigen Kafu-Sorten zu finden sind.
Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, werden Kohlenhydrate mit der Bauchspeichelamylase (Katze besitzt ja keine Amylase im Mundspeichel) zu Glucose gespalten, die über die Pfortader zur Leber transportiert wird. Für die weitere Phosphorylierung sind eigentlich zwei Leberenzyme - Hexokinase und Glucokinase zuständig. Die Katze zeigt keine Glucokinaseaktivität, weshalb sie Glucose schlechter zu Glykogen umwandeln dürfte und überschüssige Glucose vorerst im Organismus verbleibt.
Was geschieht dann? Übergewicht wäre vielleicht eine Konsequenz.


Ich hoffe, das konnte euch ein wenig weiterhelfen.

Ja, mir für meinen Teil schon. :)

@ Eloign: Ich finde das lobenswert, dass Du Dich so sehr mit solchen Themen beschäftigst und auch schreibst Du recht visiert. Du schreibst, Du bist Studentin, nicht? Wenn Du so viel Zeit in so was investiert, darf ich Dir einen Tip geben? Mir fällt auf, dass Deine Quellen oft Zusammenfassungen sind von "Drittanbietern", also z.B. Zeitungsartikel, Zusammenfassungen auf Händlerwebsites (von deinen Links kann man eigentlich nur den letzten mehr oder weniger als wissenschaftlich durchwinken ;) ). Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Leute, die das zusammentragen, meist nicht sooo den Stoff verstanden haben. Ich würde Dir raten stattdessen mehr Paper zu lesen. Als Studentin müßtest Du über die Uni Zugriff auf wissenschaftliche Journals haben. Ich denke, dass würde Dir mehr Klarheit verschaffen.

Danke für die Blumen und den Ratschlag. An meiner Uni gibt es leider exakt nur 3 Bücher zu Kohlenhydraten; zwei davon sind Wörterbücher. ;)
 
  • #10
Danke für die Blumen und den Ratschlag. An meiner Uni gibt es leider exakt nur 3 Bücher zu Kohlenhydraten; zwei davon sind Wörterbücher. ;)
Deshalb die Papers. Über die Unibibliothek solltest du Zugang zu den elektronischen Journals haben. Da gibt es sicher Unmengen an aktueller Literatur.

Die sind sicher nützlicher als "irgendwelche" Websiten, auf denen im Prinzip jeder irgendwas schreiben kann bzw. wo dann Sachen auch verkürzt oder verzerrt stehen und man nicht so genau durchsieht, wie eine Studie durchgeführt wurde etc.

ETA: Dazu auch sehr passend: http://www.phdcomics.com/comics/archive/phd051809s.gif ;)
 
  • #11
Deshalb die Papers. Über die Unibibliothek solltest du Zugang zu den elektronischen Journals haben. Da gibt es sicher Unmengen an aktueller Literatur.

Die sind sicher nützlicher als "irgendwelche" Websiten, auf denen im Prinzip jeder irgendwas schreiben kann bzw. wo dann Sachen auch verkürzt oder verzerrt stehen und man nicht so genau durchsieht, wie eine Studie durchgeführt wurde etc.

ETA: Dazu auch sehr passend: http://www.phdcomics.com/comics/archive/phd051809s.gif ;)

Ich weiß, was du meinst und Papers dazu hatte ich auch vorliegen. An dieser Uni gibt es speziell keinen Zugang zu solchen Journals; Google hilft in diesem Falle mehr.
Die konkrete Problemstellung in diesem Falle sollte aber auch für andere Leute relativ klar und übersichtlich dargelegt werden, weshalb ein Onlinezeitschriftenartikel für das restliche Publikum besser geeignet war, als ein ellenlanges Paper. ;)
 
  • #12
Es wird untersucht, ob es einen ausnutzbaren Effekt zwischen Kohlenhydraten und Tumorwachstum hat bei Menschen (Omnivoren).
Mal simpel überlegt - je besser ein Mensch ernährt ist, desto mehr Ressourcen hat auch ein bereits vorhandener Tumor zur Verfügung.

Ich habe mir leider nicht die div. Quellen gespeichert, als Merlin erkrankte, aber ich habe noch einen Text in den Bookmarks und da kommt u.a. vor (bezügl. Osteosarkom):
"deutlich erhöhter Energieverbrauch in der REE (resting energy expenditure), verminderte Proteinsynthese, erhöhte Stickstoffausscheidung im Urin, erhöhter Glucosedurchfluß".
Und das bei Tieren (Hunden), die noch keine klinischen Anzeichen zeigen.

Quelle
S. 22

Und ein Weg schnell Energie zur Verfügung zu haben, sind aufgeschlossene Kohlenhydrate.
Aber egal, ob sie nun ein Tumorwachstum fördern (von Entstehung will ich mal nicht reden, das wäre zu kompliziert), haben übermäßig Kohlenhydrate in der Ernährung von gesunden und kranken Katzen nichts zu suchen.
 
  • #13
Nur weil noch keine klinische Anzeichen vorliegen, bedeutet es ja nicht, dass nicht schon der Tumor da ist.
Wurde weder von mir noch im genannten Artikel bestritten.
Eigentlich besagt das Zitat ja genau das .. diese Anzeichen weisen (theoretisch) schon vor klinischen Anzeichen auf den Tumor hin. ;)

Glykogen ist die Möglichkeit endzerkleinerte Kohlenhydrate im Körper zu speichern, d.h. Grund einer Gewichtszunahme.
Gewichtszunahme von Muskeln und Leber durch deren Glykogenspeicherung?
 
  • #14
Glykogen ist die Möglichkeit endzerkleinerte Kohlenhydrate im Körper zu speichern, d.h. Grund einer Gewichtszunahme. Wenn die Glucose keine Speichermöglichkeit findet, kann sie auch nicht im Organismus verbleiben... .

Wenn die Glykogenspeicher gefüllt sind, wird Glucose als Fett eingelagert und verpufft nicht im Körper.

@ Eloign: Zugang zu guten aktuellen Papern (Journals) kannst du nicht ergoogeln. ;) Du kannst aber sehr wohl an Deiner Uni Zugang beantragen. :)

Die Möglichkeiten an dieser Uni sind diesbzgl. leider sehr eingeschränkt.
 
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  • #15
Wieso bestritten. :confused: Es gibt aber mittlerweile einfacherere/schnellerere/günstigerere Untersuchungsmethoden um einen Tumorbefall zu identifizieren. Das ist eine ziemlich coole Methode, hochaktuell, würde jetzt aber zu weit führen. ;)
Auch das hab ich damit nicht behauptet ..
Ich weiß jetzt nicht, warum du dich da so festbeißt. Darum ging es überhaupt nicht. :confused:
Naja wurscht .. :rolleyes:
 
  • #16
Hallo Zusammen,

mein Kater hat ein Fibrosarkom das bei hohem Blutzucker schneller wächst.
Dass kleine Mengen KH den Blutzucker anheben glaube ich nicht.

Aber schnelllösliche KH sind bei Fips verboten.
Ich denke es ist ähnlich wie beim Mensch.
Stichwort: Glykämischer Index.

Gruss Andi
 

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