Probleme mit Katzenschnupfen

  • Themenstarter julia2701
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    doxycyclin

Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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julia2701

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6. November 2017
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13
Guten Morgen,

wir haben hier leider mit einem unserer Kater schon seit etwas längerem Probleme mit Katzenschnupfen.
Joko ist 5 Jahre alt und kam Mitte Juni mit einem Autotransport aus Spanien als Zweitkatze für unseren anderen Kater zu uns.
Schon einen Tag nach der Ankunft fing er an richtig fies zu schnupfen. Dabei flog überall gelblich/grüner Schleim durch die Gegend.
Wir sind zum Tierarzt, haben einen Abstrich der Nase machen lassen und bei diesem kamen Pasteurellen heraus.
Er bekam erst einmal für 7 Tage Amoxicillin und etwas für das Immunsystem.
Während der Antibiotika Behandlung wurde der Schnupfen auch deutlich besser. Es wirkte auch eigentlich so als sei alles weg. Ich hab leider erst danach angefangen hier im Forum über Katzenschnupfen nachzulesen, so dass die Behandlungsdauer wohl leider viel zu kurz war.
Der Schnupfen kam auch nach ein paar Tagen direkt wieder.
Er bekam nun für 14 Tage Amoxicillin und dazu noch den Schleimlöser Bisolvon. Erst wurde der Schnupfen auch hier wieder deutlich besser, aber noch bereits während der Behandlung wurde es wieder schlimmer.
Auf Anraten der Tierärztin haben wir ihm nun letzten Dienstag Convenia spritzen lassen. Ich halte von diesem Antibiotika nicht viel und habe mich auch nur darauf eingelassen, weil es gegen Pasteurellen wirkt und ich wusste, dass er es damals schonmal in Spanien bekam und gut vertragen hat.
Dazu bekam er noch eine Nasenspülung.
So auch mit Convenia wurde es erst wieder deutlich besser, aber auch hier schnupft er jetzt seit heute Morgen wieder. Man merkt auch, dass er wieder ganz schön verschleimt ist.
Insgesamt kann man aber sagen, dass der Schnupfen nicht mehr ganz so schlimm ist wie bei seiner Ankunft. Also es fliegen zumindest keine riesigen Rotzfäden mehr durch die Wohnung.
Ich frage mich nun aber, woran es liegt, dass das Antibiotika immer anzuschlagen scheint, aber im Endeffekt doch nicht hilft und der Schnupfen sich immer wieder durchsetzt.
Waren die Antibiotika bis jetzt nicht die Richtigen? Laut Antibiogramm sollten sie aber eigentlich anschlagen.
Oder spricht das alles eher dafür, dass noch andere Erreger beteiligt sind?

Ich hatte unsere Tierärztin vor der Convenia Gabe auch schon auf Doxycyclin angesprochen, davon hält sie aber so gar nichts. Es würde die Leber schädigen und sei schwer zu verabreichen.

Wir haben zudem leider auch noch das Problem, dass er panische Angst vor der Transportbox hat und es immer schwieriger wird ihn reinzusetzen. Er ist zudem auch extrem scheu und rennt schon weg, wenn nur einer von uns in seine Nähe kommt.

Zudem mache ich mir auch Sorgen, dass sich unser anderer Kater auch ansteckt. Sie sind zwar momentan im Rahmen der Zusammenführung noch durch eine Gittertür getrennt, wollen nun aber vermehrt ihre Nasen zueinander strecken und bald würde ich die beiden auch gerne zusammen lassen.
 
A

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Ist denn mal ein Abstrich gemacht worden, um herauszufinden, ob und welches Antibiotikum am besten hilft? Es macht ja keinen Sinn, eines nach dem anderen durchzutesten.
Mein Blade hatte einen Erreger, der resistent gegen die "handelsüblichen" Antibiotika ist. Das erste, das er bekommen hatte, hat halt überhaupt nicht wirken können.

Gerade wenn ihr schon so viel durch habt, halte ich einen Abstrich für die richtige Medikamentenwahl schon für sehr wichtig. Es ist auch möglich, dass der Schnupfen durch einen Virus ausgelöst wird, und bakterielle Nebeninfektionen dazukommen. Gegen Viren helfen Antibiotika nicht, man kann dem Körper nur helfen die Infektion selber zu bekämpfen.
Ohne Test kommt man aber auch hier nicht weiter.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, ein Abstrich würde gemacht. Das Ergebnis waren Pasteurellen. Darauf ist auch das Antibiotika abgestimmt.
An Viren hatte ich auch schon gedacht. Aber müssten da dann nicht zumindest die Augen oder der Mund mitbetroffen sein? Bei ihm ist da alles in Ordnung und er frisst auch ohne Probleme.
 
An Viren hatte ich auch schon gedacht. Aber müssten da dann nicht zumindest die Augen oder der Mund mitbetroffen sein? Bei ihm ist da alles in Ordnung und er frisst auch ohne Probleme.

Nein, es muss weder Augen noch Mund betroffen sein. Hier war auch nichts betroffen und nach dem ein Abstrich und BAL gemacht wurde, hatten wir Herpes in den unteren Atemwege, auch wenn es selten ist, trat es auf. Nur weil keine Zeichen da sind, muss es nichts heissen. Ich wurde nochmals testen auf alle Katzenschnupfenerreger und dann die AB abstimmen. Wir haben zweimal getestet und zweimal trat Herpes auf und da lag 8 Wochen dazwischen mit Doxy (Mykoplasmen) und Famvir (Herpes). Ein dritten Test läuft gerade und sie hat immer noch keiner der typischen Symptomen.

PS: Ausserdem, waren die Behandlung mit AB bei euch zu kurz.
 
Zuletzt bearbeitet:
wir haben hier leider mit einem unserer Kater schon seit etwas längerem Probleme mit Katzenschnupfen.
Joko ist 5 Jahre alt und kam Mitte Juni mit einem Autotransport aus Spanien als Zweitkatze für unseren anderen Kater zu uns.
Schon einen Tag nach der Ankunft fing er an richtig fies zu schnupfen. Dabei flog überall gelblich/grüner Schleim durch die Gegend.
Wir sind zum Tierarzt, haben einen Abstrich der Nase machen lassen und bei diesem kamen Pasteurellen heraus.
Er bekam erst einmal für 7 Tage Amoxicillin und etwas für das Immunsystem.
Während der Antibiotika Behandlung wurde der Schnupfen auch deutlich besser. Es wirkte auch eigentlich so als sei alles weg. Ich hab leider erst danach angefangen hier im Forum über Katzenschnupfen nachzulesen, so dass die Behandlungsdauer wohl leider viel zu kurz war.
Der Schnupfen kam auch nach ein paar Tagen direkt wieder.
Er bekam nun für 14 Tage Amoxicillin und dazu noch den Schleimlöser Bisolvon. Erst wurde der Schnupfen auch hier wieder deutlich besser, aber noch bereits während der Behandlung wurde es wieder schlimmer.
Auf Anraten der Tierärztin haben wir ihm nun letzten Dienstag Convenia spritzen lassen. Ich halte von diesem Antibiotika nicht viel und habe mich auch nur darauf eingelassen, weil es gegen Pasteurellen wirkt und ich wusste, dass er es damals schonmal in Spanien bekam und gut vertragen hat.
Dazu bekam er noch eine Nasenspülung.
So auch mit Convenia wurde es erst wieder deutlich besser, aber auch hier schnupft er jetzt seit heute Morgen wieder. Man merkt auch, dass er wieder ganz schön verschleimt ist.
Insgesamt kann man aber sagen, dass der Schnupfen nicht mehr ganz so schlimm ist wie bei seiner Ankunft. Also es fliegen zumindest keine riesigen Rotzfäden mehr durch die Wohnung.
Ich frage mich nun aber, woran es liegt, dass das Antibiotika immer anzuschlagen scheint, aber im Endeffekt doch nicht hilft und der Schnupfen sich immer wieder durchsetzt.
Waren die Antibiotika bis jetzt nicht die Richtigen? Laut Antibiogramm sollten sie aber eigentlich anschlagen.
Oder spricht das alles eher dafür, dass noch andere Erreger beteiligt sind?

Ich hatte unsere Tierärztin vor der Convenia Gabe auch schon auf Doxycyclin angesprochen, davon hält sie aber so gar nichts. Es würde die Leber schädigen und sei schwer zu verabreichen.

die erste antibiose war ZU KURZ. dass der schnupfen danach wiederkam, heißt, dass es zu einem rezidiv kam. das deutet auf FEHLER hin: falscher wirkstoff, eingabefehler, falsche dosierung und/oder unzureichende dauer der antibiose. zumindest letzteres war bei euch sicher der fall.

vierzehn tage sind jetzt auch nicht soo lange ... in der literatur finden sich generell bei erregern aus dem katzenschnupfenkomplex oft sehr viel längere antibiosegaben, zwecks pasteurellen speziell müsste ich jetzt googeln. viel wichtiger aber: WÄHREND der antibiose, als unter antibiose, wurde es schlimmer. dann ist, wenn das ab in der richtigen dosierung gegeben wurde (und nicht unterdosiert), der wirkstoff nicht korrekt. das darf nämlich nicht passieren.

convenia - in meinem faq hier steht einiges dazu. es gibt diverse risiken zwecks unverträglichkeit, es bleibt eben sehr lange im system, ABER nicht in der erforderlichen wirkkonzentration!

die vorbehalte zwecks doxy finde ich mal wieder völlig überzogen. siehe - potentielle nebenwirkungen convenia.
oder einfach mal vergleichen:
doxy: http://www.vetpharm.uzh.ch/WIR/00000056/4250__F.htm
marbofloxacin sowie das verlinkte enrofloxacin: http://www.vetpharm.uzh.ch/wir/00011555/0351__f.htm

diverse antibiotika werden von der leber abgebaut, ein solches risiko betrifft also m.e.n. den großteil derselben.
ansonsten wundere ich mich immer etwas über die doxy-vorbehalte. klar - es ist garstig weil reizend, einige vertragen es null und es kommt zu durchfall und erbrechen, es kann eine speiseröhrenentzündung nach sich ziehen, wenn es regelmäßig dort "kleben" bleibt. im gegensatz zu den meisten anderen antibiotika, die tierärzte zum teil wie bonbons rausknallen, sehe ich bei doxy keine vielzahl an anderen potentiellen nebenwirkungen, die im zweifelsfall auch irreversible schäden anrichten.
 
Da Pasteurella multocida potentiell eine Zoonose ist, gelten die Antibioseregeln für alle Lebewesen - natürlich immer unter Berücksichtigung von Unverträglichkeiten einzelner Lebewesen/Arten hinsichtlich spezieller Antibiosewirkstoffe etc..

Fluorchinolone werden generell auch zur Behandlung gelistet, da will der Arzt aber bestimmt einen neuen Erregernachweis, denke ich (neue AB-Verordnung/Leitlinie). Wäre vielleicht gar nicht schlecht, dann aber Nase UND Rachen - es kann sich nämlich in der ganzen Zeit eben auch etwas verändert haben an der Flora, ein neuer Erreger dazugekommen sein usw..

Wenn Fluorchinolone, würde ich auf Pradofloxacin bestehen bzw. darauf hinwirken - ist das modernste. Viele Tierärzte geben noch oft Enrofloxacin, obschon es bereits zwei Nachfolger gibt (Marbofloxacin, Pradofloxacin), die jeweils im Hinblick auf den Vorgänger ein erweitertes Wirkspektrum als auch eine bessere Resistenzlage besitzen UND, wichtig, eine potentielle Nebenwirkung von Enrofloxacin NICHT hervorrufen können: spontane Retinadegeneration bzw. Netzhautablösung. Ist nicht oft, gab hier aber schon mal eine Katze, die von einem auf den anderen Tag blind von Enro wurde. Das muss ja nicht sein, wenn man das einfach umgehen kann.

Vielleicht ist Azithromycin noch eine Möglichkeit. Es KÖNNTE wirken, ist aber nicht erste, zweite, dritte Wahl, dafür einigermaßen verträglich in der Regel bei Katzen. Wenn Du eine Erregerbestimmung machen lässt mit Antibiogramm, könnte man das anfragen zwecks Test (oder eben generell: Makrolide, weiß nicht, auf was die dann testen, vielleicht Eryhtromycin - meist lässt sich eine Sensibilität aber ableiten, es sei denn wir sprechen von Problemkeimen).
 
Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Mir ist gerade aufgefallen, dass ich mich vertan hatte. Er hat gar kein Amoxicillin, sondern Ampicillin bekommen (250mg am Tag aufgeteilt auf zwei Gaben).
Meinst du es würde Sinn machen es mit Amoxicillin zu probieren? Oder sind Ampicillin und Amoxicillin in ihrer Wirkungsweise zu ähnlich?
 
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ok, die pasteurellen wurden im juni festgestellt, das ist noch nicht soo lange her, die antibiosen waren zu kurz, haben aber schon angeschlagen ...

... ICH würde in diesem fall amoxicillin mit clavulansäure (wichtig - gibt auch präparate ohne) eine chance geben und das mit dem tierarzt absprechen.

warum? es wirkt normalerweise gegen pasteurellen UND es ist im gegensatz zu doxycyclin ein bakterizides antibiotikum, ergo abtötend, nicht "nur" wachstumshemmend.

wie schon gehabt: nach fünf tagen sollte man eine besserung sehen, die antibiose würde ICH für mindestens drei, vier wochen geben.

wenn es nicht wirkt innerhalb von fünf tagen bzw. es zu einer deutlichen verschlechterung kommt, würde ich doxycyclin absprechen.

und ich würde meiner tierärztin wirklich mal quellen um die ohren hauen, unter anderem hinsichtlich des doxycyclins - z.b. das hier, das könntest du ausdrucken:
https://puetzchen.beepworld.de/files/infektionskrankheitenderkatze.pdf

es ist LEICHT veraltet, in münchen wird KEIN enrofloxacin mehr gegeben, sondern nur noch pradofloxacin, unter anderem aufgrund der gefahr diesr retinadegeneration bei katzen. das würde ich irgendwo dazuschreiben, wenn du es ihr schriftlich gibst, sonst übernimmt sie es noch ... sorry, das hört sich echt fies an, aber ich habe da schon pferde kotzen sehen. es gab schon häufiger mal leute, die mit meinem geschreibsel zum arzt sind, der das dann als therapieplan haben wollte und zum nachlesen, wo mir einfach nur angst und bange wird, wenn ich mir überlege, was ich mal studiert habe und dass ich das einem studierten vetmed "erklären" soll ... egal.

ansonsten mal bitte hier die seite 81 anschauen:
https://books.google.de/books?id=gQ...q=doxycyclin hartmann katzenschnupfen&f=false
das buch ist ein paar jahre alt, aber auch noch nicht uralt. ich weiß, dass man in münchen mitunter amoxicilllin und clavulansäure einsetzt, sieht man unter anderem hier: https://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2008/6042/pdf/DVG_Kleintiermed-2008-04_63-69.pdf
(da ist auch noch das alte enro erwähnt - hartmann schreibt in obigem standardwerk aber schon etwas über den nachfolger, das pradofloxacin, das vorzuziehen ist).

wenn ich es mir recht überlege - bring ihr doch das letzte ding mit. zur hintergrund-info: dr. bianka schulz ist an der uniklinik der lmu münchen tätig und eine der wenigen internistinnen in deutschland, die sich auf atemwege spezialisiert hat. hartmann, die oben genannte, ist die leiterin der uniklinik dort.

und dann - siehe das hartmann-buch: es sind zwar keine pasteurellen genannt, irgendwie scheint das eine zeit (noch?) strittig gewesen zu sein mit deren status als primärerreger, ABER ... die behandlungsdauern ALLER erreger hinsichtlich einer erkrankung der atemwege fängt mit DREI WOCHEN MINIMUM (!) an!

hoffe, das hilft dir :)
 
Hallo, ich muss leider dieses Thema noch einmal hoch holen.
Inzwischen ist unser anderer Kater das Sorgenkind, aber ich schildere am besten erst mal, was alles die letzten Wochen passiert ist.
Also unsere alte Tierärztin wollte unseren Schnupfenkater nicht mehr weiter behandeln, weil es ihrer Meinung nach chronisch sei.
Wir waren da andere Meinung und sind dann zu einem anderen Tierarzt. Vorher haben wir aber noch die Unterlagen von der alten Tierärztin angefordert und da is dann aufgefallen, dass gar kein PCR gemacht wurde, sondern nur ein Abstrich auf Bakterien. Ist natürlich super sinnvoll bei Katzenschnupfen...
Mir ist das damals in der Praxis leider nicht aufgefallen.
So also wurden bei der neuen Tierärztin neue Abstriche gemacht und oh Wunder was ganz anderes gefunden. Die Pasteurellen sind weg und dafür wurden Mykoplasmen gefunden, die er wohl schon die ganze Zeit hatte. Aber klar ist natürlich chronisch... Er wird jetzt mit Veraflox behandelt. Warum auch diese Tierärztin kein Doxycyclin nimmt, verstehe ich auch nicht, aber ich hatte auch keinen Nerv mehr mich damit rumzuärgern.
Wir hatten genug Probleme das Zeug überhaupt in die Katze zu bekommen.
So aber jetzt zu unserem anderen Kater, der sich leider richtig doll angesteckt hat. Es fing am Wochenende mit einmal am Tag Husten an und inzwischen ist es ein total kranker Kater. Er hat nun auch schleimigen Nasenaufluss und seit vorhin ist auch sein Auge verklebt. Auch gelblich-schleimig. Das Husten ist jetzt auch mehrmals am Tag. Sein allgemeiner Zustand ist auch nicht wirklich gut. Er frisst nur das nötigste und schläft sehr viel.
Seit Montag bekommt er nach Absprache mit der Tierärztin auch das Veraflox. Ob es anschlägt, kann ich nicht so ganz beurteilen. Wirklich besser geht es ihm noch nicht.
In der Packungsbeilage steht, dass es nach 3 Tagen anschlagen sollte. Aber gilt das auch bei hartnäckigen Katzenschnupfenerregern?
Später geht es mit ihm wegen dem Auge zum Tierarzt.
Nun frage ich mich aber, können wirklich allein die Mykoplasmen in so kurzer Zeit ein so heftiges Krankheitsbild verursachen? Oder kann ich davon ausgehen, dass da noch andere Erreger beteiligt sind?
Wäre es sinnvoll auch bei ihm nochmal Abstriche zu machen? Wenn ja, nur die Nase oder auch die Augen?
Mein Vertrauen in Tierärzte is momentan so ziemlich auf dem Nullpunkt. Immerhin weiß die neue aber wenigstens, dass die Antibiose mindestens 20 Tage lang sein sollte.
 
  • #10
Wie sind denn die Symptome?

Dass Tierärzte leider bei diversen Krankheitsbildern aus dem Katzenschnupfenkomplex rummurksen, scheint keine Ausnahme zu sein, wenn ich mir meine eigenen Erfahrungen, die aus Freundeskreis, Tierschutz usw. ansehe und darüber hinaus die vielen Berichte hier im Forum.

Bitte lies Dir mal mein FAQ durch:
FAQ - Atemwegsinfektionen, Erkältungen, Katzenschnupfen & Co.

Ich zerpflücke mal Dein Posting:

1.) Also unsere alte Tierärztin wollte unseren Schnupfenkater nicht mehr weiter behandeln, weil es ihrer Meinung nach chronisch sei.
2.) Vorher haben wir aber noch die Unterlagen von der alten Tierärztin angefordert und da is dann aufgefallen, dass gar kein PCR gemacht wurde, sondern nur ein Abstrich auf Bakterien. Ist natürlich super sinnvoll bei Katzenschnupfen...
3.) Die Pasteurellen sind weg und dafür wurden Mykoplasmen gefunden, die er wohl schon die ganze Zeit hatte. Aber klar ist natürlich chronisch... Er wird jetzt mit Veraflox behandelt. Warum auch diese Tierärztin kein Doxycyclin nimmt, verstehe ich auch nicht, aber ich hatte auch keinen Nerv mehr mich damit rumzuärgern.
4.) Es fing am Wochenende mit einmal am Tag Husten an und inzwischen ist es ein total kranker Kater. Er hat nun auch schleimigen Nasenaufluss und seit vorhin ist auch sein Auge verklebt. Auch gelblich-schleimig. Das Husten ist jetzt auch mehrmals am Tag. Sein allgemeiner Zustand ist auch nicht wirklich gut. Er frisst nur das nötigste und schläft sehr viel.
5.) Seit Montag bekommt er nach Absprache mit der Tierärztin auch das Veraflox. Ob es anschlägt, kann ich nicht so ganz beurteilen. Wirklich besser geht es ihm noch nicht.
In der Packungsbeilage steht, dass es nach 3 Tagen anschlagen sollte. Aber gilt das auch bei hartnäckigen Katzenschnupfenerregern?
Später geht es mit ihm wegen dem Auge zum Tierarzt.
6.) Nun frage ich mich aber, können wirklich allein die Mykoplasmen in so kurzer Zeit ein so heftiges Krankheitsbild verursachen? Oder kann ich davon ausgehen, dass da noch andere Erreger beteiligt sind?

1.) Katzenschnupfen ist nicht "chronisch" im Sinne von unbehandelbar, ganz im Gegenteil - siehe FAQ.
2.) Abstrich ist nicht unbedingt nötig, WENN man die blinde Antibiose nicht blind im eigentlichen Wortsinne auswählt, sondern kompetent auf Basis des aktuellen Forschungswissens. Man weiß, welche Erreger als Primärerreger (Krankheitsauslöser) in Frage kommen. Deshalb weiß man auch, welche Antibiotika gegeben werden können als 1., 2., 3. Wahl, die in der Theorie alle diese Erreger umfassen. Sollte die erste, die zweite Antibiose nicht gefruchtet haben, kann man immer noch einen Abstrich starten. Ein Antibiogramm dauert eben auch mal zwei Wochen, da kann man die Katze eh nicht unbehandelt sitzen lassen.
3.) "Chronisch" im Sinne von "dauert schon länger als drei Monate" - ja. "Chronisch" im Sinne von - ist nicht mehr in den Griff zu bekommen - nö, nicht zwangsläufig. "Chronisch" im Sinne von - "kann man nichts machen, lässt man so" - FAIL, dickes!
4.) Wie sehen die Augen aus, werden die mitbehandelt mit lokalen Präparaten?
5.) Pradofloxacin ist mit in der engeren Wahl, aber nicht 1. Wahl bei Mykoplasmen. In vivo ist ohnehin ungleich in vitro, eine 100% Wirkwahrscheinlichkeit gibt es in vivo nicht, auch wenn ein Erreger in vitro sensibel war auf ein bestimmtes AB. Wenn innerhalb von fünf Tagen KEINE Verbesserung eintritt ODER es sogar zu einer Verschlechterung kommt, muss zwingend das AB gewechselt werden, und zwar sogar die Wirkstoffgruppe.
Doxycyclin ist - Kitten ausgenommen - immer noch 1. Wahl bei Mykoplasmen, siehe z.B. Hartmann. Zwar gibt es eine Studie, die hinsichtlich Mykoplasmen eine ungefähr gleiche Wirksamkeit belegen konnte - dennoch ist Prado tendentiell breiter in der Wirksamkeit, streut also mehr, kann sein, dass es hier zu einer weniger hohen Wirkwahrscheinlichkeit kommen kann - allerdings ist das Theorie.
Hier die Studie - dort stehen bei Mykoplasmen MINIMUM vier Wochen:
https://edoc.ub.uni-muenchen.de/8645/1/Hartmann_Anja.pdf
6.) Mykoplasmen reichen für eine derartige Symptomatik absolut aus.
 
  • #11
Ich finde das wirklich schlimm, wie Tierärzte beim Thema Katzenschnupfen Mist bauen.
Vorallem einen Schnupfenkater nicht weiterbehandeln zu wollen, wenn noch andere Katzen im Haus sind, finde ich inzwischen auch mehr als unverantwortlich.
Wir waren jetzt gestern mit dem neu angesteckten Kater (Momo)beim Ta. Dort haben wir eine Ärztin erwischt (große Gemeinschaftspraxis), die sogar wohl wirklich etwas Ahnung hat.
Momo hatte ziemlich doll Fieber und er hat einen Fiebersenker bekommen. Sein Auge hat gestern sehr stark gelblich geschleimt. Dafür bekommt er jetzt Cepemycin CTC 10mg 3 mal täglich. Ist ein Tetracyclin AB und ohne Cortison.
Bzgl Abstrichen meinte die TA dass es wenig Sinn hätte, weil er ja schon 2 Tage Veraflox bekommen hätte. Sie meinte auch nach spätestens 5 Tagen sollte man eine Verbesserung merken. Sollte das nicht der Fall sein werde ich auf jeden Fall Doxycyclin verlangen. Es scheint aber zumindest etwas zu helfen. Die Nase läuft nicht mehr so arg und gehustet hat er heute bis jetzt nur einmal ganz leicht. Was mir bei ihm aber ganz schön Sorgen macht ist sein Allgemeinzustand. Er schläft sehr sehr viel und frisst auch schlecht. Die TA meinte wohl wegen dem Fieber, gestern nach dem Fiebersenker ging ihm auch merklich besser.
Bei dem Dauerschnupfer (Joko) empfiehlt sie eine AB Gabe von mindestens 2 Monaten und da kann es auch noch etwas dauern bis es merkbar anschlägt.
Joko hatte übrigens nie was an den Augen und auch keinen Husten, sondern immer nur Schnupfen.
 

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