Unterstützende Maßnahmen bei Katzenschnupfen

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Vamperl

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Huhu :)

Wir haben ein kleines Katerchen mit Katzenschnupfen, Glitch.

Er wird derzeit mit Antibiotika und einem Medikament zur Unterstützung des Immunsystems behandelt, wir sind auf der Suche nach unterstützenden Hausmittelchen etc. um das Katerchen möglichst schnell wieder auf die Beine zu bekommen.

Bisheriger Weg:

wir haben Glitch Ende September von einer privaten Tierschützerin/Pflegestelle aufgenommen. Der Kleine wurde wohl auf einem Güllehaufen gefunden und war etwas krank und wurde beim Tierarzt behandelt. Er erhielt für eine Woche ein Antibiotikum aufgrund einer Halsentzündung und ist danach bei uns eingezogen. Er hatte da noch leichte Symptome,war heißer und musste gelegentlich niesen.

Geimpft war Glitch zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Nach einigen Tagen wurden die Symptome stärker und er begann zu Husten und er rotzte ziemlich vor sich hin. Der Tierarzt stellte eine Bronchitis fest, auch diese wurde mit einem Antibiotikum behandelt. Nach der Behandlung waren die Bronchien wieder frei, aber die Nase lief weiter.
Der Tierarzt stellte dann die Diagnose Katzenschnupfen mit Verdacht auf Herpes, da der Kleine neben der dauerhaft laufenden Nase nur eine leichte Bindehautentzündung hatte. Im Mäulchen waren keine Auffälligkeiten zu sehen und er fraß auch die ganze Zeit mit viel Appetit.
Das war mit Oktober.

Danach wurde erstmal nur mit einem Mittel zur Stärkung des Immunsystems und einem Schleimlöser behandelt, da der Schleim klar war und der TA daher annahm, dass keine bakterielle Sekundärinfektion mehr vorhanden war.
Leider wurden die Symptome nicht besser und Glitch konnte teilweise nur noch durch den Mund atmen und verteilte unglaubliche Schleimmengen in der Wohnung (Das hat uns lang nicht so gestört wie die Tatsache, dass es dem Miezling nicht gut ging).
Der TA hatte keine weiteren diagnostischen Möglichkeiten (kleiner Landtierarzt), und bat uns, uns für eine Endoskopie unter Narkose an eine Tierklinik zu wenden.
Ich habe dann beide Tierkliniken in der Nähe kontaktiert, die erste gab an, dass man sich das Sparen kann da man außer Zylexis und Lysin sowieso nichts tun kann, die zweite erklärte, dass das Endoskop für so eine junge Katze zu groß sei.
Daraufhin hat unser Tierarzt noch eine Lysin-Paste besorgt, die der Kleine dann zusätzlich erhalten hat. Zudem wurde damals schon der Verdacht genannt, dass der Schnupfen bereits chronisch sein könnte.

Die Behandlung zeigte keinen nennenswerten Erfolg.

Vor 2 Wochen haben wir dann noch eine dritte Tierklinik in der Umgebung gefunden, dort sagte man uns dann am Telefon, dass für einen Abstrich aus Rachen und Nase nicht mal eine Narkose nötig sei. Beim Termin erhielt er einmalig Zylexis.

Inzwischen sind die Ergebnisse da. Glitch hat den Calicivirus, Pasteurellen und Mykoplasmen. Es wurde ein Antibiogramm angefertigt, beide Bakterien reagieren auf Marbofloxacin.

Glitch wird nun seit Mittwoch mit Marbofloxacin und Viruvetsan (TA hat kein Zylexis). Das Antibiotikum erhält er für vorerst 3 Wochen, bei Bedarf länger. Seit gestern hat das Katerchen zum ersten mal eine trockene Nase:eek: Wir hoffen, dass das nicht nur Zufall ist, sondern das AB wirkt. Er schnarcht und schnieft aber immer noch deutlich, nur schon wesentlich weniger.


Bisher inhalieren wir mit Glitch mit Salz, Thymian und Salbei. Am Anfang haben wir mit ihm auf Anraten des TAs kurze Spaziergänge an der Leine gemacht. Als es kälter wurde zeigte er aber, das ihm das deutlich zu kalt da draußen ist (er hat kein Winterfell entwickelt), deswegen haben wir das wieder eingestellt.

Er wurde zwischenzeitlich gegen die üblichen Krankheiten und Leukose geimpft.

Habt ihr sonst noch Ideen, Tipps und Hausmittelchen, mit denen wir ihn zusätzlich Unterstützen könnten?

Wir versuchen ihn möglichst schnell wieder fit zu bekommen, da er gegen Juli geboren wurde und noch nicht kastriert ist, das Narkoserisiko wurde bisher zusammen mit dem TA als zu hoch eingeschätzt. Ich habe bereits in den Tierkliniken nach den Möglichkeiten einer Gasnarkose gefragt. Die Kliniken arbeiten alle mit Intubationsnarkosen, um den Tubus zu legen braucht die Katze wohl davor eine Injektionsnarkose, die aber selbst schon ausreichend wäre, um einen Kater zu kastrieren.

Das Katerchen wiegt derzeit 2,4 Kg, ist sehr zart, klein und wirkt noch sehr kindlich, insgesamt körperlich etwas "hinterher" finde ich, ich hoffe er holt auf, wenn er wieder gesund ist.

FrauFreitags Atemwegs-FAQ habe ich bereits gefunden, sehr information, danke dafür!


Viele Grüße

das Vamperl
 
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Erstmal alles Gute für Glitch!

Zylexis ist das Mittel der Wahl für Calici und kann von jedem Tierarzt direkt in der örtlichen Apotheke bestellt werden (meist im 10er-Pack). Es wird aber leider nur an Tierärzte abgegeben, nicht an Patientenbesitzer. :grummel:
Ich hatte das in mehreren Apotheken hier in Berlin erfragt, weil ich letzten Sommer bei meiner Chronikerin Nine Katharine eine Zylexis-Dauergabe über mehrere Monate gemacht habe (einmal täglich bis alle zwei Tage), und das geht massiv ins Geld, wenn man das immer beim TA machen lässt (mit Injektion über 30 Euro pro Spritze und Medi).

Für Nine brachte das nach ihrer schweren Zeit (rd. zwei Jahre) den Durchbruch, denn sie war kurz davor, eingeschläfert zu werden wegen der fiesen Caliciviren.
:reallysad::stumm:

Bitte denk auch daran, dass der Herpestest im Schnupfenprofil mehrfach auch falsch-negativ sein kann! So geschehen bei meinem Schnupfenkater Moody, der vom Katzenschnupfen ein Matschauge hat, das durch den Herpes massiv geschädigt wurde (halb blind). Moody wurde innerhalb von ca. 15 Monaten mind. dreimal auf Herpes getestet, und erst beim letzten Test konnte sich das Virus nicht mehr verstecken. Aufgrund der Schädigung am Auge war die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Moody auch Herpesviren hätte, und so bekam er L-Lysin als Pulver ins Futter.
Bei einer Beteiligung des Auges ist es auch sinnvoll, Taurin zusätzlich zu geben, um die Sehfähigkeit weiter zu unterstützen.

Eine Endoskopie wurde bei Nine nicht direkt gemacht; bei ihr wurde mit dem Endoskop eine Nasenspiegelung vorgenommen, weil sie immer wieder erkennen ließ, dass das Problem in den oberen Atemwegen sitzt.
Mit NAC zu inhalieren, bringt ihr regelmäßig Erleichterung; sie ist da sehr kooperativ (Nine inhaliert nicht mit der Maske, sondern im abgedeckten Kennel), und seit der massiven Zylexisgabe sind nun gottseidank auch wieder die Calici ruhig. :zufrieden:

Was Nine augenscheinlich auch gut tut (wenn sie es denn mal frisst :rolleyes:), ist Immustimm K. Das Wichtige und Ausschlaggebende ist nach meiner Erfahrung bei ihr aber das Zylexis gewesen, sonst hätte das starke Calicivirus gewonnen und wäre sie längst tot.

Feliserin hatten wir bei Nine auch probiert; das hatte leider gar keine Wirkung. Interferon haben wir nicht angewendet; da hatte ich auch gelesen, dass die Wirkung bei Katzen zweifelhaft ist. Von daher kann ich selbst zu dem Mittel keine Aussage treffen.
 
Er erhielt für eine Woche ein Antibiotikum aufgrund einer Halsentzündung und ist danach bei uns eingezogen. Er hatte da noch leichte Symptome,war heißer und musste gelegentlich niesen.
[...]
Nach einigen Tagen wurden die Symptome stärker und er begann zu Husten und er rotzte ziemlich vor sich hin. Der Tierarzt stellte eine Bronchitis fest, auch diese wurde mit einem Antibiotikum behandelt. Nach der Behandlung waren die Bronchien wieder frei, aber die Nase lief weiter.
Der Tierarzt stellte dann die Diagnose Katzenschnupfen mit Verdacht auf Herpes, da der Kleine neben der dauerhaft laufenden Nase nur eine leichte Bindehautentzündung hatte. Im Mäulchen waren keine Auffälligkeiten zu sehen und er fraß auch die ganze Zeit mit viel Appetit. [...]
Danach wurde erstmal nur mit einem Mittel zur Stärkung des Immunsystems und einem Schleimlöser behandelt, da der Schleim klar war und der TA daher annahm, dass keine bakterielle Sekundärinfektion mehr vorhanden war.

ich zitiere mich mal leicht abgeändert selbst:

Dafür kommen drei, vier in Frage. Und für die gibt es nicht nur Behandlungsempfehlungen hinsichtlich der Antibiose 1., 2., 3. Wahl, sondern auch Vorgaben betreffs der Dauer.

Zu Mykoplasmen und Chlamydien weist unter anderem Hartmann dezidert auf eine Behandlungsdauer von über einem Monat hin, sie wird hier zitiert, Seite 235:
https://books.google.de/books?id=PM...hsMAk#v=onepage&q=chlamydophila felis&f=false
Hier der Originallink Hartmann, Seite 77:
https://books.google.de/books?id=gQ...IKDAA#v=onepage&q=hartmann bordetella&f=false

Zu Bordetellen, siehe Hartmann Seite 82:
"Trotz der hohen Empfindlichkeit gegen viele Antibiotika kann BB durch fakultativ intrazellulären Aufenthalt latent über Wochen bis Monate persistieren."
https://books.google.de/books?id=gQ...IKDAA#v=onepage&q=hartmann bordetella&f=false
Seite 81 auch nochmals im Schaubild - Behandlungsempfehlung für alle drei Erreger zwischen 3 und 8 Wochen direkt bezugnehmend auf Doxy.

dass es nicht viele PRIMÄRerreger gibt, die feline atemwegskrankheiten auslösen können und alle zum katzenschnupfen gehören, hast du ja schon im faq gelesen mit quellen.
und dass der katzenschnupfenkomplex sehr vielfältige krankheitsbilder erzeugen kann auch.

zwecks der behandlungsdauer empfehlen experten in der neueren standardliteratur - siehe oben - längere behandlungsdauer. das widerspricht dem handeln vieler tierärzte - so zumindest meiner erfahrung nach.

bei euch war die erkrankung oben ganz offensichtlich noch nicht weg bzw. symptomfrei - die augenkiste gehört eben auch mit dazu. und man sollte antibiose immer deutlich über die (komplette!) symptomfreiheit weitergeben.
deshalb kam es zu einem rezidiv.

darüber hinaus: klarer schleim ungleich nicht-vorhandensein von bakterien. andersrum wird ein schuh draus - wenn gelber, grüner rotz dann bakterien da. aber der obige schluss ist unzulässig. keine meiner katzen hat bisher wirklich farbig rumgerotzt oder geschleimt - und dennoch ...

bakterielle infektionen im rahmen des katzenschnupfenkomplexes sind auch mitnichten immer sekundärinfektionen. und - wenn herpes in den augen sitzt, heißt das nicht, dass er auch in den atemwegen vorhanden sein muss.

aber wenigstens hat dein tierarzt dich weitergeschickt.

Ich habe dann beide Tierkliniken in der Nähe kontaktiert, die erste gab an, dass man sich das Sparen kann da man außer Zylexis und Lysin sowieso nichts tun kann, die zweite erklärte, dass das Endoskop für so eine junge Katze zu groß sei.
Daraufhin hat unser Tierarzt noch eine Lysin-Paste besorgt, die der Kleine dann zusätzlich erhalten hat. Zudem wurde damals schon der Verdacht genannt, dass der Schnupfen bereits chronisch sein könnte.

verstehe ich das richtig - gegen herpes kann man außer zylexis und lysin nichts tun?
das ist totaler mumpitz. siehe beispielsweise oben, das standardwerk von hartmann. aber nicht nur sie empfiehlt noch anderes gegen herpes. famvir aus der humanmedizin ist sehr gängig, wird auch an der lmu münchen (wo hartmann leiterin ist) eingesetzt, ich weiß es auch von der uniklinik in wien und von anderen. und, wie gesagt, in der gängigen literatur steht es auch des öfteren. darüber hinaus gibt es noch andere immunpusher - feliserin und interferon, um genau zu sein, ebenfalls bei hartmann gelistet (und bei anderen).

katzenschnupfen ist auch nicht "chronisch" - dazu steht einiges mit belegen im faq.

Vor 2 Wochen haben wir dann noch eine dritte Tierklinik in der Umgebung gefunden, dort sagte man uns dann am Telefon, dass für einen Abstrich aus Rachen und Nase nicht mal eine Narkose nötig sei. Beim Termin erhielt er einmalig Zylexis.

zylexis einmalig ist - zu wenig. zumindest laut der herstellerempfehlung und den tierärztlichen behandlungsschemata, siehe auch vetpharm:
http://www.vetpharm.uzh.ch/reloader.htm?TAK/00000000/00001643.VAK?inhalt_c.htm

Inzwischen sind die Ergebnisse da. Glitch hat den Calicivirus, Pasteurellen und Mykoplasmen. Es wurde ein Antibiogramm angefertigt, beide Bakterien reagieren auf Marbofloxacin.

Glitch wird nun seit Mittwoch mit Marbofloxacin und Viruvetsan (TA hat kein Zylexis). Das Antibiotikum erhält er für vorerst 3 Wochen, bei Bedarf länger. Seit gestern hat das Katerchen zum ersten mal eine trockene Nase:eek: Wir hoffen, dass das nicht nur Zufall ist, sondern das AB wirkt. Er schnarcht und schnieft aber immer noch deutlich, nur schon wesentlich weniger.

für mykoplasmen wurde ganz sicher KEIN antibiogramm erstellt bzw. diese sind NICHT inbegriffen in demselben - es sei denn, es wurde ein speziallabor bemüht. es gibt nur sehr sehr wenige labore, die mykoplasmen-antibiogramme anfertigen können, weil mykoplasmen sich aufgrund ihrer fehlenden zellwände nicht eben mal so anzüchten lassen. macht in der regel nichts, weil sie (so gut wie?) nie resistenzen entwickeln.

für pasteurella multocida ist marbofloxacin nicht erste wahl - ich zitiere mich nochmals leicht verändert (ich darf das :D ):
 
Bei felinen Atemwegserkrankungen gibt es die vier Primärerreger - und es gibt Kenntnis darüber, welche Antibiotika für jeden einzelnen 1. Wahl, 2. Wahl, 3. Wahl sind. Bei fehlender Kenntnis des Erregers gibt man eben ein Antibiotikum, dass ALLE bestmöglich umfasst, sprich bei jedem in der engeren Antibiosewahl ist. Doxycyclin wird vorgeschlagen gegen Mykoplasmen, Chlamydien, Pasteurellen und Bordetellen, siehe Vetpharm:
http://www.vetpharm.uzh.ch/wir/00000056/4250__F.htm

Hartmann listet als Antibiotikum erster Wahl gegen Mykoplasmen, Bordetellen und Chlamydien Doxycyclin, siehe ab Seite 77 --> https://books.google.de/books?id=gQ...nepage&q=hartmann chlamydophila felis&f=false
Und das ist DAS Standardwerk zum Thema Infektionskrankheiten der Katze, nicht nur weil es so heißt. Ja, hier ist noch (im Hinblick auf Chlamydien) Enrofloxacin als 2. Wahl gelistet - allerdings mit Hinweis auf die Gefahr der Retinadegeneration und auf Pradofloxacin, das damals noch nicht am Markt war (kam ... 2014, 15?).

Natürlich muss man hier beachten, dass das Buch bzw. dessen letzte Auflage ein paar Jahre alt ist - URALT ist es aber NICHT. Und so viele Neuerungen gibt es nicht, Pradofloxacin einmal ausgenommen.

Diese Empfehlung findet sich auch noch in neueren Werken, siehe z.B. hier, wo als 2. AB Azithromycin genannt wird: https://books.google.de/books?id=PM...hsMAk#v=onepage&q=chlamydophila felis&f=false

Schulz, Pneumologin an der LMU München (wie Du ja weißt), listet Doxycyclin auch ganz oben in den antibiotischen Behandlungsmöglichkeiten in diesem neueren Artikel, weißt aber auch auf die möglichen Nebenwirkungen hin:
http://www.hundkatzepferd.com/archi...il-1:-virale-und-bakterielle-Infektionen.html
Die Rede ist hier auch bei allen einzelnen Primärerregern von Gyrasehemmern - das ist die Bezeichnung der Wirkstoffgruppe, die auch Fluorchinolone heißt (Enrofloxacin, Marbofloxacin, Pradofloxacin - chronologische Reihenfolge mit jeweils erweitertem Wirkspektrum, besserer Resistenzlage; die letzten beiden OHNE jene Gefahr der Retinadegeneration/Netzhautablösung).

Pasteurellen werden von den meisten nicht als Primärerreger gelistet, sind aber dennoch in der Vergangenheit immer wieder alleinig als Erreger identifiziert worden, was auch diskutiert wird. Hier kann man die Empfehlung generell ableiten, Pasteurella Multocida gibt es auch bei Menschen - 1. Wahl ist Penicillin bzw. dann ein Beta-Laktam (Amoxicillin wird normalerweise in der VetMed-Literatur genannt), 2. Wahl unter anderem Tetracycline, wo wir wieder bei Doxy wären.
http://www.laborlexikon.de/Lexikon/Tabellen/06-Erreger_und_Antibiotika.htm

doxycyclin wäre für ihn allerdings evtl. problematisch, weil es jene reizenden eigenschaften hat, darüber hinaus sehr gastroenterologische nebenwirkungen produziert (magen-darm) und er ja ohnehin etwas schwächlich zu sein scheint. und: doxy EIGENTLICH erst ab sechs monaten wegen evtl. knorpelschäden.

marbo sollte allerdings auch erst ab 9 bzw. 12 monaten gegeben werden - die quellenangaben sind unterschiedlich, hier nochmal vetpharm:
http://www.vetpharm.uzh.ch/WIR/00011555/0351__P.htm

amoxicillin, das 1. wahl bei tieren für pasteurellen ist, kommt hier nicht in frage, weil es die mykoplasmen nicht abdeckt als beta-laktam-ab.

allerdings hätte man den marbo-nachfolger veraflox/pradofloxacin nehmen können, der im übrigen ein erweitertes spektrum als auch eine bessere resistenzlage aufweist UND zumindest ab sechs monaten gegeben werden kann, siehe nochmal vetpharm:
http://www.vetpharm.uzh.ch/wir/00019553/2128__F.htm

das ist jetzt schon rum und wenn marbo anschlägt - fein. nur FALLS es nicht dabei bleiben sollte, hast du material, dich einzulesen.

Bisher inhalieren wir mit Glitch mit Salz, Thymian und Salbei.
[...]
Habt ihr sonst noch Ideen, Tipps und Hausmittelchen, mit denen wir ihn zusätzlich Unterstützen könnten?

wenn er es mitmacht und du das geld übrig hast - kauf dir einen elektrischen vernebler. es gibt sie in taschenformat, da ist zumindest einer von medisana mal sehr leise gewesen, ich meine, ich hätte ihn im faq verlinkt. pariboy und konsorten schenken sich von der funktionsweise nichts/nicht viel, vielleicht von der lebensdauer, ich weiß es nicht. ich habe einen alten pariboy und auch ein anderes gerät, beide funktionieren super, ABER: sie sind eben laut. wenn man sein tier damit arg erschreckt, es sich aufregt usw., dann ist der ganze schöne effekt auch gerne mal futsch. allerdings kann ich es nur sehr empfehlen, wenn man es irgendwie (an)trainieren kann, da eine elektrische verneblung eben doch noch einmal eine ganz andere qualität als die topf-methode hat ;)

ansonsten gibt es nicht viel: warm halten, wenn es die katze mag. keinen zug bzw. kälte aussetzen. nett zu ihr sein :) gutes essen. eventuell schleimlöser, deren wirksamkeit allerdings nicht belegt ist, da scheiden sich die geister dran. schaden tut es aber nicht - egal ob nun auf ambroxol- oder auf acetylcystein-basis.

ach ja - trockene (heizungs)luft vermeiden, so es denn geht bzw. befeuchten.
 
was ich aber noch dringend erwähnen möchte hinsichtlich des calici:

hier gibt es nicht ausreichend studien, die die wirksamkeit spezieller immunpusher belegen. klar, es ist ja auch eine wirkungsweise "von hinten durch's knie ins auge", sprich: dem immunsystem in den hintern treten, damit dieses tätig wird. das ist von vornherein schon einmal individuell, trotzdem. in dem oben verlinkten buch von hartmann stehen ein paar sachen zu den verschiedenen präparaten drin, zu feliserin, zylexis und interferon.

was den preis angeht, ist interferon das teuerste. an der lmu münchen sagte man mir vor jahren (eine ärztin) dass sie kaum mit zylexis arbeiten, dafür meist mit feliserin, soweit ich mich erinnere.

ich habe in den letzten zwei jahren nicht mehr nach neuen studien geschaut, vielleicht findet sich ja mittlerweile was über google scholar, google books oder ähnlichem (fcv, feline calici +feliserin usw.).

prinzipiell würde ICH aber einen calici NICHT unbehandelt lassen und es zumindest mit einem präparat probieren. er kann wirklich garstig werden - leider gibt es halt keine virostatika dagegen, ergo präparate, die sein wachstum ausbremsen/stoppen wie bei herpes mit famvir.
 
Vielen Dank euch für die ausführlichen Antworten!

Mit NAC zu inhalieren, bringt ihr regelmäßig Erleichterung; sie ist da sehr kooperativ (Nine inhaliert nicht mit der Maske, sondern im abgedeckten Kennel), und seit der massiven Zylexisgabe sind nun gottseidank auch wieder die Calici ruhig. :zufrieden:

Das könnten wir probieren, wie hast du das NAC dosiert? Ich habe es online hauptsächlich in Kapselform gefunden, hast du die geöffnet und ins Wasser gegeben? Wir inhalieren auch mit Topf und Kennel, das macht er inzwischen recht gut mit.


Vielen Dank FrauFreitag für die vielen Infos, manches aus deiner FAQ habe ich wohl doch noch nicht ganz verstanden gehabt :)

Das Antibiotikum wurde hauptsächlich gewählt, weil der TA es vorrätig hatte. Als Alternative hatte die Tierklinik noch Chloramphenicol vorgeschlagen.
Laut vetpharm ist das bei uns verwendete Präparat ab 4 Monaten zugelassen (http://www.vetpharm.uzh.ch/WIR/00011555/0351__P.htm) (Efex 10 mg), er erhält jeden Abend eine halbe Tablette.

Sollte das Antibiotikum nicht anschlagen, werden wir den TA nochmals auf die Nachfolger ansprechen.

Und du hattest recht... es wurde nur ein Antibiogramm für die Pasteurellen angefertigt, habe nochmal die Unterlagen angesehen. Wir haben scheinbar einen recht gut zu behandelnden Stamm erwischt, der noch auf alle getesteten ABs angesprochen hat.

Die Behandlung werden wir länger durchführen, der TA hat uns angeboten, wenn das AB noch länger benötigt wird, dass wir dann einfach einen weiteren Blister abholen können. Das werden wir auf jeden Fall machen.

Das Zylkexis wurde nur einmalig gegeben, da unser TA die Behandlung nicht weiterführen konnte und deswegen mit Viruvetsan weiterbehandelt hat. Sollte das nicht den gewünschten Erfolg haben, werden wir den TA nochmals ansprechen um eine Behandlung nach Schema des Herstellers durchführen zu lassen. Ansonsten werden wir uns für die 3 Injektionen einfach einen anderen TA suchen, der das Medikament vorrätig hat (ist hier auf dem Land alles etwas schwieriger...teure Medikamente bekommt man hier wohl leider nur schwer an die meisten Tierhalter :() Auf Feliserin werden wir ihn auch noch ansprechen.

Derzeit inhaliert Glitch im Kernel mit Handtuch und Topf, so hält er auch 10 Minuten durch. Vielleicht können wir uns in der Umgebung einen Vernebler leihen oder günstig gebraucht besorgen um das auszuprobieren. Ich glaube nur eine Maske würde er nicht akzeptieren, er mag schon Hände im Gesicht nicht sonderlich gerne.

Warm halten und gut füttern versuchen wir schon, er frisst zum Glück gut und hat bisher *auf Holz klopf* noch keine typischen Calici-Symptome gezeigt.

Die Bindehautentzündung wurde bisher eher stiefmütterlich behandelt, weil sie neben den oberen Atemwegen nur einen winzigen Randschauplatz dargestellt hat. Man muss dazu auch sagen, dass das Bindehautentzündungsproblem nicht nur Glitch betrifft, sondern hier alle 4 Katzen leichte Symptome hatten. Kann natürlich sein, dass das eben die Auswirkungen einer Herpesinfektion sind, die die anderen Katzen mit Impfung nur sehr leicht zeigen. Zur Behandlung hatten wir Augentropfen, Dexagent-Opthal, die Katzen waren danach alle erstmal symptomfrei, nur eine Katze hatte gelegentlich leicht gerötete Augen. Die ist da aber sowieso recht empfindlich (Freigängerin) und hatte das auch schon lang bevor Glitch einzog. Sowie ich die Inhaltsstoffe der Augentropfen verstehe, dürften diese ja nur gegen Bakterien wirken. Daher halte ich es auch für möglich, dass die Bindehautentzündung bei Glitch von Catelyn an ihn übertragen wurde. Oder habe ich da einen Denkfehler?

Ich werde gleich mal versuchen ein Bildchen des kleinen Rackers hochzuladen, auf dem man den derzeitigen Augen- und Nasenzustand erkennen kann.

Viele Grüße

das Vamperl
 

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Das Antibiotikum wurde hauptsächlich gewählt, weil der TA es vorrätig hatte. Als Alternative hatte die Tierklinik noch Chloramphenicol vorgeschlagen.
Laut vetpharm ist das bei uns verwendete Präparat ab 4 Monaten zugelassen (http://www.vetpharm.uzh.ch/WIR/00011555/0351__P.htm) (Efex 10 mg), er erhält jeden Abend eine halbe Tablette.

Sollte das Antibiotikum nicht anschlagen, werden wir den TA nochmals auf die Nachfolger ansprechen.

Und du hattest recht... es wurde nur ein Antibiogramm für die Pasteurellen angefertigt, habe nochmal die Unterlagen angesehen. Wir haben scheinbar einen recht gut zu behandelnden Stamm erwischt, der noch auf alle getesteten ABs angesprochen hat.

Pasteurellen (oder genauer: Pasteurella Multocida) und Mykoplasmen sind jetzt an und für sich beide nicht soo fies. Letztere sind halt nur sehr hartnäckig.

ABER: Ein AB kann eben trotzdem mal nicht wirken. Weil in vivo ungleich in vitro. Auch, wenn die ABs sensibel getestet wurden, haben sie im lebenden Subjekt keine 100%ige Wirkgarantie. Das verstehen viele immer nicht, die dann sagen "ja, es hat aber noch nicht einmal das senible AB gewirkt" und daraus schlussfolgern, dass es etwas ganz anderes, viel schlimmeres ist oder eben dass Antibiose nichts bringt ... So einfach ist das nicht.

Warum Chloramphenicol immer noch als quasi letzte Basion ins Feld geführt wird, bei zudem im Regelfall recht gut zu behandelnden Atemwegskeimen, DAS verstehe ich absolut NICHT. Wir hatten es neulich in dem Asthmathread davon, siehe Seite 261, da schrieben wir Folgendes (es ging darum, dass einige Doxycyclin aus welchen Gründen auch immer ablehnen oder zumindest nur im Notfall geben würden, was ICH persönlich nicht nachvollziehen kann):

Doxycyclin ist ein herkömmliches AB. :confused:

Chloramphenicol - ein uraltes AB mit häufigen schweren Nebenwirkungen - ist hier im Forum und in Züchterkreisen hingegen sehr beliebt und wird selbst ganz jungen Katzen wie Leckerlie verabreicht. Da halten alle still.

Darauf ich:

Das verstehe ich auch null. Zumal es, wie hier schon zigfach erwähnt, andere AB gibt, die 1., 2., 3. Wahl sind bei felinen Atemwegserkrankungen. Klar, allesamt bei Kitten nicht unproblematisch, weil sie eigentlich erst ab sechs Monaten (Doxy) bzw. ab sechs bis neun Monaten (die meisten Fluorchinolone) gegeben werden sollten. Bei Veraflox als Fluorchinolon-Ausnahme wird in der Packungsbeilage von nicht unter sechs Wochen gesprochen, Vetpharm listet eine Quelle, die von sechs Monaten spricht.
https://vetportal.bayer.de/omr/online/gi_2955.pdf
http://www.vetpharm.uzh.ch/wir/00019553/2128__F.htm

Chloramphenicol ist eine fiese Keule - "Bei Katzen ist es schwierig, einen therapeutischen Wirkspiegel aufrechtzuhalten, ohne in toxische Dosisbereiche zu gelangen" --> http://www.vetpharm.uzh.ch/wir/00000005/6757__F.htm

Vermutlich ist es so wie immer: Ein Tierarzt hat es mal reingeballert und es hat sich verbreitet wie eine Urban Legend, weil die Katze/n das Glück hatten, überlebt zu haben. Hinterfragt wird das Ganze dann halt nicht mehr.

Azithromycin müsste, soweit ich mich erinnere, keine Alterseinschränkung dieser Art haben. Warum das nicht häufiger gegeben wird, weiß ich auch nicht.

Ich teile jetzt mal gleich, bevor die Antwort wieder zu fett für ein Feld wird ...
 
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Das Zylkexis wurde nur einmalig gegeben, da unser TA die Behandlung nicht weiterführen konnte und deswegen mit Viruvetsan weiterbehandelt hat. Sollte das nicht den gewünschten Erfolg haben, werden wir den TA nochmals ansprechen um eine Behandlung nach Schema des Herstellers durchführen zu lassen. Ansonsten werden wir uns für die 3 Injektionen einfach einen anderen TA suchen, der das Medikament vorrätig hat (ist hier auf dem Land alles etwas schwieriger...teure Medikamente bekommt man hier wohl leider nur schwer an die meisten Tierhalter :() Auf Feliserin werden wir ihn auch noch ansprechen.

Zylexis einmalig ist halt - Geldverschwendung.
Feliserin und Co. kann er alles bestellen - ich würde mir immer die genauen Behandlungsschemata durchlesen, um selbst Bescheid zu wissen ...

Viruvetsan - Homöopathikum mit Echinacea-Anteil in ich-weiß-nicht-ob-überhaupt-noch-nachweisbarer Dosis.
Bin ich der falsche AP für - ich glaube nicht an Homöopathie.
Was Echinacea angeht, gab es das letzte Mal, als ich geschaut hatte, noch keine verwertbaren Studien, die eine immunstimulierende, antibiotische oder in irgendeiner Form auf Viren wirkende Wirkung belegen konnten.

Die Bindehautentzündung wurde bisher eher stiefmütterlich behandelt, weil sie neben den oberen Atemwegen nur einen winzigen Randschauplatz dargestellt hat. Man muss dazu auch sagen, dass das Bindehautentzündungsproblem nicht nur Glitch betrifft, sondern hier alle 4 Katzen leichte Symptome hatten. Kann natürlich sein, dass das eben die Auswirkungen einer Herpesinfektion sind, die die anderen Katzen mit Impfung nur sehr leicht zeigen. Zur Behandlung hatten wir Augentropfen, Dexagent-Opthal, die Katzen waren danach alle erstmal symptomfrei, nur eine Katze hatte gelegentlich leicht gerötete Augen. Die ist da aber sowieso recht empfindlich (Freigängerin) und hatte das auch schon lang bevor Glitch einzog. Sowie ich die Inhaltsstoffe der Augentropfen verstehe, dürften diese ja nur gegen Bakterien wirken. Daher halte ich es auch für möglich, dass die Bindehautentzündung bei Glitch von Catelyn an ihn übertragen wurde. Oder habe ich da einen Denkfehler?

Im FAQ steht einiges dazu, hier kann ich auch noch etwas verlinken:
https://www.idexx.eu/globalassets/d...chiedenes/du_eye-infections-cats-part1_de.pdf

Bindehautentzündungen werden bei Katzen meistens von Herpesviren, Mykoplasmen UND/ODER (!) Chlamydien ausgelöst. Unterscheiden kann man das auf den ersten Blick und mit bloßem Auge NICHT. Klar, wenn der Ausfluss ne Farbe hat, dann sind Bakterien da oder vielmehr beteiligt. Heißt aber nicht, dass deshalb keine Herpesviren vorhanden sind.

Deshalb geben Ophthalmologen, wenn man keine Erregerbestimmung macht, in der Regel BEIDES - ein lokales AB und ein lokales Virostatikum. Vielleicht sind es beide Erreger - dann top. Vielleicht sind es Herpesviren - dann sollte man eh abdecken, um eine Sekundärinfektion zu vermeiden. Und im Falle von nur Bakterien gibt man das Virostatikum eben umsonst. Das ist der pragmatische Weg. Herpesviren am Auge lassen sich leider NICHT durch bloßes Draufschauen ausschließen, wie viele Tierärzte gerne mal meinen - wenn man Herpes am Auge sieht, dann hat er sich schon von einer Konjunktivitis zu einer Keratitis fortentwickelt.

Was aber dennoch von vielen "normalen" Tierärzten gegeben wird und NUR in ganz speziellen Fällen korrekt ist (z.B. bei einer eosinophilen Keratitis), die aber bitte alle vom Facharzt diagnostiziert werden sollten, sind Salben, die auf AB-Cortison-Gemischen basieren. Das ist, sieht man mal von jenen speziellen Sonderfällen ab, IMMER FALSCH und absolut kontraindiziert, siehe auch:
http://www.svk-asmpa.ch/katze/augen/augen3.htm
"Fazit: Viren und Bakterien sind die Hauptursache für Bindehautentzündungen bei der Katze. Der Einsatz von kortisonhaltigen Augenpräparaten ist daher bei den meisten Bindehautentzündungen falsch. Der Krankheitsverlauf kann dadurch sogar verschlimmert werden."

Euer Präparat ist genau so ein Gemisch, man erkennt es an "Dexa" (= Dexamethason = Cortison).

Das AB darin passt, weil es potentiell die beiden häufigsten bakteriellen Erreger einer Bindehautentzündung abdeckt - es gibt auch Gentamycinpräparate, lokale für's Auge, die OHNE Cortison sind, z.B. Gent-Ophthal.
 
Ach ja, sehr süß, der kleine Mann ;) :pink-heart:
 
  • #10
Vielen Dank!

Bisher geht es immer weiter bergauf, Glitch ist auch schon viel aktiver.

Das heißt zusammenfassend sollten wir wie folgt weiter vorgehen:

-Antibiotikum weitergeben über das verschwinden sämtlicher Symptome hinaus, am besten für 42 Tage

- Sollte das Antibiotikum nicht wirken, dann auf Veraflox, Pradofloxacin oder Doxycyclin umsteigen, wobei letzteres aufgrund der typischen Nebenwirkungen bei Glitch eher kritisch ist.

- Augentropfen gegen cortisonfreie Tropfen tauschen, auch für die anderen Miezen

- Wenn die Bindehautentzündung(en) so nicht unter Kontrolle zu bekommen sind -> Abstrich und gezielt den Erreger bekämpfen

- Tierarzt nochmals auf Zylexis oder Feliserin (das ist wohl gerade nicht lieferbar) ansprechen und auf das richtige Behandlungsschmema achten, wenn Viruvetsan nicht hilft.

- Evtl. noch einen Schleimlöser beim Inhalieren beimengen, evtl. mit Vernebler arbeiten.

- Das L-Lysin wie bisher weiter geben, da Herpesviren beteiligt sein könnten

- Miezling warm halten, lieb haben und gut füttern

Habe ich das so richtig verstanden oder etwas vergessen? Kennst du für die Augen ein Präparat, dass ein Virostatikum mit einem Antibiotikum verbindet?
 
  • #11
ICH PERSÖNLICH, als Laie und Nicht-Tierarzt und so weiter und so fort ...
würde das ganz genau so machen in Absprache mit meinem Tierarzt whatever ... bzw. sehe das so, JA.

FÜR MICH wären vier Wochen Behandlungszeit Minimum - selbstredend nur, wenn mein Arzt mir das AB gibt usw. ...

Allerdings: Ich würde einen Calici in jedem Fall behandeln. Ein homöopathisches Produkt wäre hier nicht meine Wahl. Was Feliserin angeht - ja, das ist wohl gerade ein Problem, leider :(

Kleine Anmerkung: Pradofloxacin IST Veraflox, ersteres ist der Wirkstoff, zweiteres der Name des Präparats.

Und nein, ich kenne leider keine Augensalbe, die ein Virostatikum mit einem AB kombiniert. Es gibt immer nur Wirkstoff oder Wirkstoff mit Cortison (letzteres geht nicht, wie in meinem letzten Posting dargelegt, und zwar egal ob Virostatikum oder AB). Insofern kommst Du leider nicht um zwei Salben drumherum.
 
  • #12
Vielen Dank!

Dann werden wir im neuen Jahr nochmals mit unserem Tierarzt sprechen, der hat leider nächste Woche Urlaub, ist aber dann wieder da. Der hat schon am Anfang gesagt, dass wir das AB auf jeden Fall länger geben sollen, wenn noch irgendwelche Symptome vorhanden sind und er es gut verträgt.

Das mit dem Virostatikum werden wir im Hinterkopf behalten, falls die Bindehautentzündung wieder Probleme macht, derzeit sehen die Augen super aus.
 
  • #13
Huhu,


ich wollte mal ein Update zu Glitch geben :)

Es geht im wesentlich besser. Er niest noch etwas häufiger als die anderen Miezen, aber er schnoddert nicht mehr. Augen sehen top aus, nur die Lymphknoten am Hals sind noch dick. Er bekommt noch das Antibiotikum, am Sonntag gibt es die letzte Tablette, dann waren es 40 Tage.
Inzwischen sind wir auch an Zylexis gekommen..war gar nicht so einfach, Stamm-TA kann es nicht gut bestellen, zweiter angesprochener TA kann es gar nicht bestellen, 3. TA hat es da, aber nimmt keine Patienten mehr auf, kann es also nicht spritzen. Haben nun also von TA 3 heute 3 Dosen Zylexis geholt und in den Kühlschrank gepackt, Montag fahren wir die zum Stamm-TA der sie verabreicht. Wenn er je eine Spritze Montag, Mittwoch und Freitag bekommt, müsste das ja vom Behandlungsschema her passen.

Dann werden wir übernächste Woche oder die Woche darauf wohl die Kastration angehen müssen. Der kleine markiert noch nicht... Aber er träumt anscheinend schon von Kätzinnen... fährt sein bestes Stück dabei aus und macht Stoßbewegungen. Die Hoden sind auch schon deutlich gewachsen.
Wir werden unseren TA fragen ob er kastrieren möchte, oder ob wir eher in die Tierklinik sollen.

Der kleine wirkt aber an sich zu 99% fit, ist halt noch klein, aber hat etwas zugelegt und ist ein kleines bisschen gewachsen. Vielleicht hat er einfach kleine Vorfahren und muss so sein. Er ist super aktiv und rennt uns hier in der Bude auf und ab, selbst sein Kumpel mag da nicht mithalten, denke der kleine Miezling muss etwas Kittenzeit nachholen, jetzt wo es ihm gut geht.

edit: Gerade hat er mehrfach seinem Kumpel heftig in den Nacken gebissen und ihn festgehalten und dabei den Penis ausgefahren... Den Lautäußerungen des Kumpels nach hat er ordentlich zugebissen. Deute ich das gerade falsch oder wird der kleine nun leider wirklich langsam Geschlechtsreif? Das hätte nun auf den letzten Metern echt nicht sein müssen...
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #14
Ich muss den Thread leider noch mal hervorholen...

Glitch wurde Freitag kastriert und ist relativ fit.

Dafür waren wir nun gestern mit Fuchur spontan in der Klinik, da er plötzlich stark gerotzt und schwer geatmet hat... Nochmal Katzenschnupfen. Tierklinik hat vorgeschlagen, erstmal wie bei Glitch zu handeln, da davon auszugehen ist, dass er sich da angesteckt hat. Die beiden hingen extrem viel zusammen und sind drinnen, die Mädels sind Freigänger, aber nach wie vor fit. Sollte es so binnen 10 Tage nicht besser werden, geht es wieder den Weg mit Abstrich und Tests.

Leider ist das mit Fuchur aber alles nicht so einfach wie bei Glitch. Box ist für ihn die Hölle, Festhalten auch, auf dem Schoss liegt er nicht gerne. Er ist insgesamt eher scheu. Deswegen fällt inhalieren schon mal raus. Was können wir für ihn gutes Tun? Irgendwelche Kräuter im Futter oder so?
 
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  • #15
Ich krame den Thread mal wieder hervor.

Glitch und Fuchur husten und niesen beide mal mehr, mal weniger. Schrödinger hatte zwischendurch auch für 3 oder 4 Tage Husten, ist nun aber Symptomfrei.

Wir haben noch einen Abstrich machen lassen, diesmal bei Fuchur. Ergebnis: Bordatellen.

Wieder mit Marbofloxacin behandelt, diesmal aber ohne Besserung. Beide Jungs haben auch wieder Zylexis bekommen.

Neuer Ansatz ist nun: Doxycyclin ab morgen

Und: Feliserin. Aber da bekomme ich gerade etwas Angst, was man da so im Netz liest. Wie sind da eure Erfahrungen? Die Kater sind beide Geimpft, die Impfungen waren aber schon im Herbst bzw. Sommer letzten Jahres. Bisher sind keine Allergien bekannt, Fuchur reagiert auf Trägerstoffe (hatten schon Reaktionen auf Zylexis und Amoxicillin, beides aber wirklich nur lokal begrenzt)
 
  • #16
bordetellen sind eine "standardkiste".

doxycyclin ist laut hartmann hier erste wahl und "enger" als marbocyl. problem ist eben, das verstehen viele nicht: selbst ein im antibiogramm als "sensibel" getestetes antibiotikum muss IN VIVO nicht wirken. IN VITRO ist eben eine optimale laborsituation. und sensibel getestet heißt - antibiotikum wirkt unter idealbedingungen je nach art (bakterizid oder bakteriostatisch) bakterienabtötend oder bakterienwachstumhemmend, wenn in ausreichender dosierung gegeben. eine 100% wirkwahrscheinlichkeit gibt es nicht. es ist nicht "top oder hop", um es banal zu formulieren.

je breiter ein antibiotikum, desto weniger zielgerichtet. deshalb - und wegen der resistenzlage, der allgemeinen - sollte man so "schmale" antibiotika nehmen wie möglich und nötig.

feliserin ist eine keule, klar. aber bei/für viele auch sehr hilfreich. vermutlich würde ICH hier erst einmal ein paar tage warten, ob das doxy nicht auch ohne anschlägt. nicht unbedingt, weil ich angst vor feliserin hätte - aber weil ich dem doxy erst einmal eine chance einräumen würde. warum? ein ganz persönlicher grund: ich habe es selbst schon zwei mal erlebt, dass marbocyl sensibel getestet wurde, aber nicht gewirkt hat - doxy schon, und zwar in beiden fällen. man sollte ja ohnehin ergebnisse nach maximal fünf tagen, eigentlich schon früher sehen - da kann man das feliserin ja sonst noch geben. VORAUSGESETZT, den katzen geht es jetzt nicht zu schlecht!
 
  • #17
Die beiden haben nun diese und letzte Woche Feliserin bekommen, dazu das Doxy. Wir merken keine großen Veränderungen, Tierarzt meint, es ist etwas besser, daher gibt es das Doxy erstmal weiter.

Den beiden geht es an sich gut. Fuchur hustet etwas, glitch niest und hat nach wie vor wenig Stimme.
Es gibt halt immer wieder Schübe, aber die werden schwächer.
Wir haben daher entschieden, dass das erstmal der letzte Versuch ist den Schnupfen zu heilen. Wenn das nicht klappt werden wir erstmal abwarten und weitere Schübe mit Zylexis, inhalieren und Hustensaft behandeln. Derzeit sieht es so aus, als würde ihr Immunsystem zunehmend stabiler und schneller werden. Wir haben zunehmend das Gefühl, dass der TA-Stress und die Belastung durch die verschiedenen Medikamente mehr schaden als nutzen. Und wenn es so bleibt wie derzeit, können die beiden glaube ich ganz gut damit leben. Sie sind fit, viel draußen, fressen gut und wenn man sie nur kurz sieht würde man sie für kerngesund halten.
Lavage und Endoskopie unter Narkose sind uns derzeit zu risikoreich, verglichen damit wie gut es den beiden geht. Das lassen wir nur machen, wenn es viel schlimmer wird oder eh eine OP nötig ist.

Hier noch das antibiogram:
 
  • #18
Wie geht es denn den Mupfen?
 
  • #19
Danke für die Nachfrage FrauFreitag!

Ich würde sagen, ganz gut. Glitch ist komplett symptomfrei gerade, hatte zwischen durch mal 2 oder 3 Tage mit laufendem Näschen und einem gelegentlichen Nieser, das ging aber von selbst wieder weg. Er hat ca. 3 Wochen lang das Doxy bekommen.

Fuchur eher 6 Wochen, er hat nicht mit Durchfall reagiert, aber so hunderprozentig angeschlagen hat es bei ihm nicht. Er hat noch einen ganz leichten Husten (so alle 2-3 Tage hört man ihn einmal richtig husten) und man sieht manchmal, wie er kurz mit dem Kopf zuckt um Schleim zu schlucken. Das wird aber gefühlt auch etwas besser, man merkt es nur wenn er gerade geschlafen hat oder am Anfang beim Kuscheln, habe das Gefühl, dass das Schnurren schleimlösend wirkt.
Wir haben das Doxy nach gut 6 Wochen abgesetzt, weil keine weitere Verbesserung zu sehen war und ich auch davor nicht wirklich beschwören könnte, das es ordentlich gewirkt hat.

Wir werden jetzt erstmal abwarten, wie es sich entwickelt. Die beiden fühlen sich gut, sind aktiv, viel draußen und jagen. Das tut vor allem Fuchur total gut habe ich den Eindruck. Ich denke kritisch wird es, wenn es auf den Winter zu geht und wieder kälter wird. Aber derzeit freuen wir uns sehr darüber wie gut es den beiden geht:)
 

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