zu viele katzen. was tun?

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schnurzel

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17. Mai 2010
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Hallo liebe Community,

ich brauche mal einen Rat. Hier die Situation: großes Haus mit Katzenklappe, riesiger Garten, ein Schweinestall (ohne Schweine), eine Scheune, ein Dachboden und ein paar Gewächshäuser und ein überirdischer Keller. Über die letzten 3-4 Jahre wurden aus den 3 Katzen mittlerweile 12, die bei uns zu Hause sind. Zur Fütterungszeit sind es dann schon mal doppelt so viele. Also ich meine noch mal 11-15 Stück. (wir haben mal nachgezählt). Alle Katzen, die mittlerweile bei uns sind, sind kastriert und werden gut versorgt. Sie können raus und rein wann sie wollen und werden regelmäßig zum TA gebracht. Das Problem liegt hier: Die vielen wilden Katzen, die draußen sind und nur zum Essen kommen gehören alle entweder dem bescheuerten Nachbarn, der wahrscheinlich noch nie was vom TA gehört hat, oder sie kommen von woanders her. Teilweise sind sie so scheu, dass man sie nicht einfangen kann und die Katzen vom Nachbarn kann ich nicht einfach fangen und zum TA zum Kastrieren geben! Dieses Frühjahr ist es das 5. Mal (das muss man sich mal vorstellen), dass einfach eine wilde, scheue Katze ins Haus kommt und plötzlich Babies bekommt. Mitten im Wohnzimmer. Oder oben in der Scheune. Vorletztes Jahr war es so tragisch, dass 3 der 4 Babies tot auf die Welt kamen, der 4. hatte zum Überleben eine Herzmassage gebraucht. Zwei Tage später wurden bei uns unterm Dach 2 schreiende Babies gefunden und die Mutter der anderen hat sie Gott sei Dank adoptiert und nun sind sie putzmunter und haben es alles gut überstanden. Ein paar Monate zuvor wurden andere Babies gefunden, die noch so klein waren, dass wir sie 3 Wochen lang rund um die Uhr mit der Flasche aufgezogen haben. Es ist schon alles passiert! Letztes Jahr haben wir zwei schreiende Babies aus der Regentonne vorm Ertrinken gerettet usw. All das passiert ständig und die Kätzchen gehen natürlich nicht von alleine weg! Unsere Bekannten haben alle schon irgendwann mal Katzen von uns bekommen und wir bringen es einfach nicht übers Herz, sie ins Tierheim zu geben, weil sie alle so liebenswert sind und bei uns auch sehr geliebt werden. Sie schlafen alle auf ihrem festen Platz im Bett, verteilt auf alle Hausbewohner. =) Einige von ihnen kann man nicht trennen, weil sie sich so gut verstehen und den Trubel lieben, andere mögen lieber ihre Ruhe und wären wahrscheinlich in einem schönen Zuhause, wo sie die Hauptrolle spielen, besser aufgehoben. Die sind allerdings alle schon älter und die meisten Leute wollen jüngere Katzen.
Das alles geht ganz schön ins Geld und langsam wissen wir nicht mehr weiter. Zur Zeit ist ein Kater beim TA, weil er einfach heute morgen auf nichts mehr reagiert hat und keine Reflexe mehr gezeigt hat. Ein MRT, der morgen ansteht, kostet 800 Euro! 400 Euro brauchen wir jeden Monat fürs Futter. Aber das Geld ist komischerweise nicht das wichtigste. Man glaubt gar nicht, was man alles bezahlen kann, wenn es um Leben und Tod geht! Das wichtigste wäre es, diesen Zuwachs zu stoppen. Es geht ja nicht nur darum, dass dann bei uns weniger Katzen wären, es geht ja auch um sie. Wenn man sich die unkastrierten, zerfleischten Kater immer ansieht und unsere schönen gesunden Kater... Dann gehts einem wirklich schlecht. Einige Weibchen haben jetzt auch schon jahrelang Nachwuchs und das muss für sie einfach nicht sein. Man könnte natürlich die Löcher in der Scheune und unterm Dach alle verschließen (was wir auch schon versucht haben), aber das Haus ist alt und es ist immer irgendwo ein Loch, wo sie durch kommen. Dann müsste die Katzenklappe weg. Aber wenn dann so ein total zerkratzter Kater vor der Tür steht, dann muss man ihn doch füttern! Und ohne Katzenklappe müssen die Freigänger nachts draußen oder drinnen bleiben (das machen wir jedes Jahr an Sylvester, weil sie so viel Angst haben) und das gibt nur Ärger.
Ich würde schon sagen, dass wir uns gut um die unseren kümmern. Als eine der älteren eine Verletzung hatte und sich nicht bewegen konnte, haben wir tagelang bei ihr auf der Matratze geschlafen. Das hat sie uns bis heute nicht vergessen. Seitdem ist sie richtig zutraulich und liegt auch im Bett, was sie vorher nicht gemacht hat. Das nur als Beispiel.
Das Problem sehe ich in den vielen wilden Katzen, die man halt auch nicht einfach verhungern lassen kann. Die bringen ständig ihre Babies zu uns und lassen sie teilweise auch einfach liegen! Wenn man das mit eigenen Augen sieht, dann kann man nicht einfach tatenlos zusehen, wie sie sterben. Und bei uns haben sie es immerhin noch besser als im Tierheim, wo sie nicht geliebt werden. Einige von ihnen sind extrem personenbezogen und lassen sich nur von 1 Person aus unserem Haushalt streicheln und anderen ist das total egal, Hauptsache, sie haben Futter.
Was sollen wir denn tun? Die Tierschutzvereine lassen uns auch komplett im Stich. Die kommen noch nicht mal vorbei, um sich die Situation anzusehen. Natürlich haben wir auch einige wilde Katzen kastrieren lassen oder sie zum TA gebracht, wenn sie was hatten. Und wir durften es am Ende alles selbst bezahlen. Außerdem ist bei uns in der Nachbarschaft irgendjemand, der auf sie schießt. Wir haben schon auf einem Röntgenbild so eine komische Patrone in der Bauchhöle gefunden, wo die TA auch meinte, es käme öfter vor als man denkt.
Wenn ich das so schreibe, wirkt es wirklich krass. Und mir wird klar, dass wir wahrscheinlich keine Wahl haben, als auch die Nachbarskatzen kastrieren zu lassen. Der merkt es eh nicht, wenn sie ein paar Tage weg und bei uns ist. Ach ja: momentan sind 4 neue im Anmarsch, falls jemand Interesse hat ;)

So. Irgendwelche Ratschläge? Kommentare? Ungläubiges Hände überm Kopf zusammenfalten? Immer her damit.
 
A

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:eek::eek::eek::eek:krass!

uff, ich hoffe, irgendwer anders kann was schlaues dazu sagen, ich hab leider keine ahnung, wie man das stoppen kann. du kastrierst ja schon all deine tiere. wenn du meinst, der nachbar merkt es eh nicht, dann mach, wenigstens die kater, da ist es ja nicht so ein akt.
ansonsten: hut ab, ganz viel respekt vor dir!!
 
Hallo,

das ist ja wirklich ein Riesenproblem.

Vielleicht kannst du mal schreiben aus welcher Ecke du kommst.

Eventuell wohnen ja Foris in deiner Nähe, die Verbindungen zum Tierschutz haben. Dass der ortsansässige Tierschutz da einfach nichts unternimmt, das verstehe ich nicht.

Ich drücke dir die Daumen, dass jemand helfen kann.
 
Jupp, so kraß war und ist das hier auch.
Aber durch viele Interventionen beim Bürgermeister, dem Vet-Amt und dem zuständigen TSV habe ich erreichen können, daß ich

a) zwei Fallen zur Verfügung habe
b) alle gefangenen, noch nicht kastrierten u./o. tätowierten Katzen beim Doc kastrieren lassen kann, der direkt mit dem TSV abrechnet (ich muß jährlich eine Schätzung abgeben, damit der TSV die Kosten ins Budget einplanen kann)
c) das Füttern läuft hier genauso wie bei Dir: muß alles von mir selbst bezahlt u. rangeschafft werden
d) zum Dank wurde eine Futterstelle zweimal komplett zerstört :eek: (von Unbekannten, Anzeige läuft)

ertränkte, erschlagene, halbtote, weggeworfene Kitten, totkranke Minibabies, kranke hochträchtige Mütter, verletzte potente Kater --- all das gibt es hier auch.
ABER: es wird langsam weniger
natürlich kommen jedes Jahr einige neue Streuner hinzu, die muß man erwischen, bevor sie viele lebensfähige potente Nachkommen zeugen

Halte durch, habe die Kraft und Energie, um auch den offiziellen Weg zu gehen: Gemeinde, Stadtverwaltung, Bürgermeister, TSV, Vet-Amt usw.
Mache Fotos (Du brauchst Beweise)
und nerve sie alle, solange bis sie reagieren und Dich unterstützen
auch wenn es ein halbes Jahr oder länger dauert - irgendwann passiert was - zum Wohle der Katzen



Wo wohnst Du???
 
Vielen Dank für die lieben Antworten. Hier findet man ja sehr viele superinteressante Infos!

Ja, ich habe auch eine tolle TA, die uns immer sehr unterstützt. Die versteht auch unser Problem, Gott sei Dank. Aber fangen müsste man die erstmal. Es ist wirklich nicht so leicht bei manchen. Wir haben es ja schon tausend Mal versucht. Die wehren sich, als wenn wir sie fressen wollten und bringen trotzdem ihre Babies zu uns, diese inkonsequenten Dinger ;) Der eine, den wir aus der Regentonne gerettet haben, der ist wirklich unglaublich! Er und sein Bruder sind wie schwarz und weiß. Sein Bruder steht 2 Sekunden nachdem man ihn ruft in der Tür und schläft im Bett und putzt einem die Ohren und er tut tagsüber so, als ob wir ihn fressen wollten und ignoriert uns, lässt sich weder anfassen, noch hört er auf seinen Namen. Aber nachts kommt er ins Bett und lässt sich streicheln... =) Die sind alle sowas von unterschiedlich!
 
Das wäre eine Möglichkeit mit dem Bürgermeister. Für die anderen Nachbarn ist das ja auch kein Spaß, wenn die sich nachts das Geschreie der rivalisierenden Kater anhören müssen. Ich weiß leider nicht, ob es der Familie nicht peinlich wäre, dass ich hier ohne ihr wissen sowas schreibe. Deswegen sag ich lieber erstmal nicht, wo ich wohne. Ich muss das erst bereden. Aber ich hols nach. Versprochen.
 
wo wohnst du denn==????
 
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Ach was solls, ich wohn in Heidelberg.
 
Oh ich find es toll, was ihr macht. Das muss eurer Familie nicht peinlich sein. Es wäre toll, wenn andere sich so für die Tiere einsetzen würden.

Ich würd alle kastrieren, die ich in die Finger bekäme. Das Elend kann doch nicht so weitergehen.
 
  • #10
ich ziehe meinen hut vor dir!
 
  • #11
oh har , ich habe auch viel Respekt vor Euren Leben und hoffe ihr findet Mitstreiter um der Situation Herr zu werden ;)

Wir haben selber nunmehr 13 Katzen zu versorgen ,aber als Großfamilie , meine Tochter hat gar Tierpflegerin erlernt und ich ahne wie Ihr lebt :cool:

Toi toi toi gibt es hier aktuell kein Katzenproblem ,wie bei Dir :eek:

Haben aber auch dafür gesorgt das im letzten Herbst eine Katzenkolonie im Wohnort meines Sohnes aufgelöst wurde, da wir eine private Initiative fanden und mächtig Druck machten , denn das muss manchmal sein :cool:

Ich wünsche Euch viel Energie & Kraft und auch einen kleinen Geldsegen :cool:

Vlt kannst Du ja hier zb im Flohmarkt Etwas einstellen um so zb schon mal Hilfe zu bekommen ?
 
  • #12
Du könntest mal beim Veterinäramt nachfragen ob es zumindest beim Kastrieren eine Finanzielle unterstützung gibt.

Eine andere Möglichkeit währe auch noch an die öffentlickeitzu gehen.

Ich ziehe den Hut vor dem was ihr leistet.
 
  • #13
Vielen Dank für die tollen Tipps! Einiges davon können wir wirklich gut gebrauchen und das werden wir auch gleich mal ausprobieren! Lieben Dank!
 
  • #14
Oh mein Gott wie furchtbar... :(

Ich wünsche dir ganz, ganz viel Kraft und danke dir für dein Engagement für die Katzen.

Heidelberg ist leider zu weit weg für mich :oops:
 
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  • #15
In Heidelberg gibt es den privaten Verein Straßenkatzen e.V. - hast du dich schon mal an den gewandt? ( http://www.strassenkatzen.de )
 
  • #16
Hallo, hast Du vielleicht die Möglichkeit Dich an eine örtliche Zeitung zu wenden damit mal darüber berichtet wird? Bei mir gibt es auch so kleine regionale Blättchen.
 
  • #17
Straßenkatzen kenne ich schon. Da haben wir uns auch mal hingewandt, aber da gab es irgendwie ein Problem. ich kann mich jetzt nicht mehr erinnern. Jedenfalls hat es nichts gebracht. Außerdem ist Sinsheim der richtige Ort. Alles, was direkt in Heidelberg ist, lehnt uns ab, weil es nicht der Zuständigkeitsbereich ist. Wie beim Finanzamt!
Zeitung... weiß nicht. Ist mir zu peinlich, weil die Katzen das ganze Haus auf den Kopf stellen und überall hinmachen und alles kaputt machen. So schnell kann man gar nicht aufräumen =) Ein Foto wäre mich dann doch eher unangenehm.
Wenn ich endlich den örtlichen TSV erreicht habe (es geht seit einer Woche entweder keiner dran, oder es ist besetzt), dann melde ich mich noch mal und schreibe ein update.

vielen dank für die tolle Hilfe. Das übersteigt meine Erwartungen.

liebe Grüße,

schnurzel
 
  • #18
Hast du mit den Besitzern von den Katzen schon mal geredet? Ich kann mir absolut vorstellen, daß das ein fürchterliches Gespräch ist, und ich weiß echt nicht, ob ich mich das trauen würde.

Das sie einsichtig sind, glaube ich nicht. Aber manchmal sagen solche Leute, die Katzen gehören ihnen gar nicht. Und das wäre ein riesiger Vorteil. Weil man rechtlich gesehen herrenlose Katzen durchaus einfangen und kastrieren lassen darf. Während es da schon Probleme geben kann, wenn die Katzen dem Nachbarn gehören.

Echte Hilfe weiß ich leider auch keine. Aber ich finde es toll von dir, das du dich für die Miezen einsetzt. Und 400 € nur für Futter im Monat, schluck.

Vielleicht kannst du hier im Forum unter den Notfellchen Katzen einstellen. Die neuen Babys vielleicht. Es ist zwar schon so, daß auch hier eigentlich die meisten schon genug Katzen haben, aber die eine oder andere findet doch immer mal wieder ein gutes Zuhause. Vor allem Babys.

Viel Kraft für dich, daß du den Kampf gegen die Windmühlen durchstehen und gewinnen kannst!
 

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