16+4 Pfoten
Erfahrener Benutzer
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- 11. Mai 2016
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- 7.796
Es ist so schön zu beobachten, wie sehr Lotti andere Katzen liebt und gerne mit ihnen zusammen sein möchte.
Meine beiden Großen zeigen ihr auch Sozialverhalten, wie sie es bei ihrer Ersatzmama Liserl wohl nicht so lernt, denn Liserl ist mehr die liebevolle Mama, die ihr Kind zwar im Auge behält und auch manchmal dirigiert, aber von Gina und Minnie lernt sie, dass gewisse Verhaltensweisen nicht willkommen sind und sie lernt, dass die beiden (oder eher die Minnie) dann eben unfreundlich reagieren. Die beiden Großen zeigen ihr Grenzen deutlich restriktiver auf und sie lernt dadurch, dass sie sich nicht alles herausnehmen kann, sondern erfährt, welches Verhalten in einer Katzengruppe angemessen ist und welches nicht.
Aber sie kann es gut nehmen, sie duckt sich zwar mittlerweile, wenn Minnie sie anpfaucht oder knurrt, wenn sie doch wieder mal Grenzen überschritten hat, aber sie bleibt sitzen und läuft nicht davon. Und dann, wenn sich alle wieder entspannt haben, entspannt sie sich auch, steht auf und inspiziert weiter die Wohnung.
Sie macht gerade einen wichtigen Entwicklungsprozess durch, ist mein Eindruck, und diesen speziellen Entwicklungsprozess hätte sie vielleicht nicht erfahren können, wenn sie nicht in einer Gruppe aufgenommen worden wäre. Hier lernt sie wirklich Sozialverhalten in verschiedenen Facetten und ich habe das Gefühl, dass ihr das auch taugt, dass sie sich wohl fühlt, dass sie gern hier ist und dass sie in der Nähe meiner beiden Stammkatzen bzw. generell in der Katzengruppe so richtig aufblüht.
Sie trifft ja auch auf verschiedene Charaktere: Liserl, die bereits auf der Pflegestelle eindeutig ihre Mamarolle übernommen hat und mit der sie auch kuschelt und spielt; Minnie, die sie eigentlich noch immer nicht wirklich mag, aber mittlerweile viel entspannter in ihrer Gegenwart ist und Gina, die sich ein bisschen wie die weise alte Oma benimmt und ihr vieles durchgehen lässt, aber trotzdem strenger mit ihr ist als ihre Mama Liserl.
Und letztlich sieht sie ja vor allem auch, welches Verhältnis die alle 3 erwachsenen Katzen zu mir haben, nämlich ein sehr entspanntes, offenes. Sie sieht, dass Gina und Minnie volles Vertrauen zu mir haben, von selbst meine Nähe suchen, sich ihre Streicheleinheiten abholen, gerne und viel Körperkontakt zu mir haben, ständig Schoßisitzi wollen und beim Streicheln schnurren. Sie sieht, dass körperlicher Kontakt zwischen Katzen und Menschen offenbar etwas sehr Schönes sein kann, dass die 3 Großen es genießen, wenn sie gekrault werden und auch wenn sie selbst es noch nicht (oder vielleicht auch niemals) annehmen kann, so wird ihr zumindest vorgelebt, dass es möglich ist.
Ich glaube, wenn sie mit Liserl in einen Haushalt ohne weitere Katzen gezogen wäre, dann hätte sie diese Möglichkeit nicht gehabt, diese Beobachtungen zu machen, sich das aus sicherer Distanz einfach anzuschauen und selbst zu entscheiden, ob das auch etwas für sie ist oder nicht.
Ich finde, sie hat in der kurzen Zeit (6 Wochen sind ja noch nicht besonders viel) einen rasanten Entwicklungsprozess durchlaufen vom unsichtbaren Katzi, das die ersten 24 Stunden unterm Sofa zitterte, über misstrauische Distanz zu mir bishin zu mir in die Küche nachlaufen und um Putenschinken betteln bzw. sich den Putenschinken einfach holen und dazu auch auf meinen Schoß zu kraxeln.
Sie läuft die meiste Zeit über mit hoch aufgerichtetem Schwanz, der sich oben ein klein wenig s-förmig ringelt, herum und zeigt sich insgesamt sehr neugierig und offen. Versteckt hat sie sich schon lang nicht mehr, es muss Wochen her sein.
Je länger sie hier wohnt und je mehr sie sich integriert, umso mehr erkenne ich, dass es richtig war und dass es gut war, nicht nur für Lotti, sondern auch für meine alte Gina, die offenbar zum ersten Mal in ihrem Leben endlich einmal eine andere Katze gefunden hat, die sie wirklich zu mögen scheint und ganz nahe an sich heranlässt, ohne zu protestieren.
Ich glaube, das wird einen guten Verlauf nehmen, je länger und je besser sie einander kennenlernen, und ich bin froh, dass mittlerweile alle sehr entspannt sind und es bis heute keine Kämpfe oder andere Eskalationen gab.
Gina hat hier unangefochten die Rolle der alten, weisen Chefkatze, die eine natürliche Autorität ausstrahlt, die von den beiden Neuen in keiner Weise auch nur irgendwie angezweifelt wird. Auch die erwachsene Liserl hat größten Respekt vor Gina. Die einzige, die keinen Respekt vor Gina hat, ist seit jeher die Minnie (deshalb verstehen sie sich ja auch so gut [/Ironie off]).
Wenn ich jetzt so über meine Zweifel zu Beginn nachdenke, kann ich sagen, dass sie sicherlich ihre Berechtigung hatten (neue Katzen und deren Zusammenführungen mit den Stammkatzen sind ja immer ein Überraschungspaket), aber letztlich unbegründet waren. Es läuft viel besser als erwartet und ich denke, nach > 6 Wochen kann man bestimmt auch schon eine Zwischenbilanz ziehen und Tendenzen erkennen.
Was mir vielleicht ein klein wenig Sorgen macht, ist Liserls immer noch sehr große Vorsicht den Stammkatzen gegenüber, sie hat noch nicht wirklich Anschluss in der Stammgruppe gefunden und man akzeptiert zwar, dass sie hier ist, zeigt aber kein großes Interesse an ihr und schon gar keine Begeisterung.
Minnie pfaucht Liserl an, wenn sie sie sieht, Gina behandelt sie meist, als wäre sie Luft und tut so, als würde Liserl gar nicht existieren. Mit derselben konsequenten Ignoranz behandelt Gina seit mehreren Jahren das "top-entry-Klo", sie weigert sich bis heute, dessen Existenz anzuerkennen und behandelt auch dieses Klo, als wäre es Luft.
Ich weiß schon, es gibt weitaus Schlimmeres, aber ich würd mir für Liserl wünschen, dass sie auch in die Gruppe aufgenommen und eines Tages auch gemocht wird. Sie ist eh so eine liebe, die sich den anderen Katzen nicht aufdrängt, sehr zurückhaltend ihnen gegenüber ist und bestimmt niemandem den Platz streitig machen möchte. Sie tut mir manchmal so leid, wenn ihr "Kind", die kleine Lotti, völlig unbefangen zu den anderen Katzen geht und dort ganz offensichtlich in irgendeiner Form eine schöne Zeit hat, während sie im Wohnzimmer hockt und scheinbar bloß nicht unangenehm auffallen möchte.
Ich geh dann oft zu ihr und spiele mit ihr, das mag sie sehr, sie ist sehr verspielt und geht dabei auch richtig aus sich raus, aber das ersetzt ja trotzdem keinen Kontakt zu den anderen Katzen.
Soll ich ihnen mehr Gruppenaktivitäten anbieten? Oder sie einfach lassen und warten, bis sie von selbst aus ihrem Schneckenhaus herauskommt und sich ein bissl mehr traut?
Liserl schläft auch nach wie vor im Wohnzimmer (Lotti vermutlich auch), das dürfen sie ja auch, jede meiner Katzen darf sich selbst ihren Schlafplatz und generell ihre Plätze aussuchen und meist gibt es eine Rotation. Meine beiden Stammkatzen haben seit jeher am liebsten bei mir im Schlafzimmer geschlafen, was klar ist, hier gibt es ein gemütliches großes Bett, man kann mit der Katzenmama kuscheln und unter die Bettdecke kriechen (Minnie) oder obenauf sitzen (Gina) oder man kann auf einem der 3 großen Kratzbäume schlafen oder in der großen Kratztonne oder oben auf dem Kleiderschrank oder auf einem der beiden Sessel oder auf dem Boden auf einem von mehreren Kissen oder auf der Kommode auf einem von mehreren Kissen... oder unter dem Bett auf dem Kratzteppich... Also im Schlafzimmer haben sie wirklich die größte Auswahl an kuscheligen Plätzen, das ist schon klar.
Im Wohnzimmer haben sie nur 1 großen Kratzbaum, dafür noch 2 kleine, dazu 2 Sofas, einen Sessel, mehrere Stühle, eine Höhle (die sie nicht interessiert), mehrere große Teppiche, einen offenen Transportkorb, eine Schachtel... und was suchen sich die beiden Neuen aus? Liserl schläft entweder auf dem Stuhlkissen oder auf einem Karton und auch öfter auf einer Kratzwelle am Boden, Lotti wenigstens auf einem der Kratzbäume oder auf dem Sofa. Aus meiner Sicht ist das sicher nicht so komfortabel wie die anderen Alternativen, aber sie wählen sich diese Plätze ja selbst aus und ich finde ihre Wahl irgendwie eigenartig.
Meine beiden Großen zeigen ihr auch Sozialverhalten, wie sie es bei ihrer Ersatzmama Liserl wohl nicht so lernt, denn Liserl ist mehr die liebevolle Mama, die ihr Kind zwar im Auge behält und auch manchmal dirigiert, aber von Gina und Minnie lernt sie, dass gewisse Verhaltensweisen nicht willkommen sind und sie lernt, dass die beiden (oder eher die Minnie) dann eben unfreundlich reagieren. Die beiden Großen zeigen ihr Grenzen deutlich restriktiver auf und sie lernt dadurch, dass sie sich nicht alles herausnehmen kann, sondern erfährt, welches Verhalten in einer Katzengruppe angemessen ist und welches nicht.
Aber sie kann es gut nehmen, sie duckt sich zwar mittlerweile, wenn Minnie sie anpfaucht oder knurrt, wenn sie doch wieder mal Grenzen überschritten hat, aber sie bleibt sitzen und läuft nicht davon. Und dann, wenn sich alle wieder entspannt haben, entspannt sie sich auch, steht auf und inspiziert weiter die Wohnung.
Sie macht gerade einen wichtigen Entwicklungsprozess durch, ist mein Eindruck, und diesen speziellen Entwicklungsprozess hätte sie vielleicht nicht erfahren können, wenn sie nicht in einer Gruppe aufgenommen worden wäre. Hier lernt sie wirklich Sozialverhalten in verschiedenen Facetten und ich habe das Gefühl, dass ihr das auch taugt, dass sie sich wohl fühlt, dass sie gern hier ist und dass sie in der Nähe meiner beiden Stammkatzen bzw. generell in der Katzengruppe so richtig aufblüht.
Sie trifft ja auch auf verschiedene Charaktere: Liserl, die bereits auf der Pflegestelle eindeutig ihre Mamarolle übernommen hat und mit der sie auch kuschelt und spielt; Minnie, die sie eigentlich noch immer nicht wirklich mag, aber mittlerweile viel entspannter in ihrer Gegenwart ist und Gina, die sich ein bisschen wie die weise alte Oma benimmt und ihr vieles durchgehen lässt, aber trotzdem strenger mit ihr ist als ihre Mama Liserl.
Und letztlich sieht sie ja vor allem auch, welches Verhältnis die alle 3 erwachsenen Katzen zu mir haben, nämlich ein sehr entspanntes, offenes. Sie sieht, dass Gina und Minnie volles Vertrauen zu mir haben, von selbst meine Nähe suchen, sich ihre Streicheleinheiten abholen, gerne und viel Körperkontakt zu mir haben, ständig Schoßisitzi wollen und beim Streicheln schnurren. Sie sieht, dass körperlicher Kontakt zwischen Katzen und Menschen offenbar etwas sehr Schönes sein kann, dass die 3 Großen es genießen, wenn sie gekrault werden und auch wenn sie selbst es noch nicht (oder vielleicht auch niemals) annehmen kann, so wird ihr zumindest vorgelebt, dass es möglich ist.
Ich glaube, wenn sie mit Liserl in einen Haushalt ohne weitere Katzen gezogen wäre, dann hätte sie diese Möglichkeit nicht gehabt, diese Beobachtungen zu machen, sich das aus sicherer Distanz einfach anzuschauen und selbst zu entscheiden, ob das auch etwas für sie ist oder nicht.
Ich finde, sie hat in der kurzen Zeit (6 Wochen sind ja noch nicht besonders viel) einen rasanten Entwicklungsprozess durchlaufen vom unsichtbaren Katzi, das die ersten 24 Stunden unterm Sofa zitterte, über misstrauische Distanz zu mir bishin zu mir in die Küche nachlaufen und um Putenschinken betteln bzw. sich den Putenschinken einfach holen und dazu auch auf meinen Schoß zu kraxeln.
Sie läuft die meiste Zeit über mit hoch aufgerichtetem Schwanz, der sich oben ein klein wenig s-förmig ringelt, herum und zeigt sich insgesamt sehr neugierig und offen. Versteckt hat sie sich schon lang nicht mehr, es muss Wochen her sein.
Je länger sie hier wohnt und je mehr sie sich integriert, umso mehr erkenne ich, dass es richtig war und dass es gut war, nicht nur für Lotti, sondern auch für meine alte Gina, die offenbar zum ersten Mal in ihrem Leben endlich einmal eine andere Katze gefunden hat, die sie wirklich zu mögen scheint und ganz nahe an sich heranlässt, ohne zu protestieren.
Ich glaube, das wird einen guten Verlauf nehmen, je länger und je besser sie einander kennenlernen, und ich bin froh, dass mittlerweile alle sehr entspannt sind und es bis heute keine Kämpfe oder andere Eskalationen gab.
Gina hat hier unangefochten die Rolle der alten, weisen Chefkatze, die eine natürliche Autorität ausstrahlt, die von den beiden Neuen in keiner Weise auch nur irgendwie angezweifelt wird. Auch die erwachsene Liserl hat größten Respekt vor Gina. Die einzige, die keinen Respekt vor Gina hat, ist seit jeher die Minnie (deshalb verstehen sie sich ja auch so gut [/Ironie off]).
Wenn ich jetzt so über meine Zweifel zu Beginn nachdenke, kann ich sagen, dass sie sicherlich ihre Berechtigung hatten (neue Katzen und deren Zusammenführungen mit den Stammkatzen sind ja immer ein Überraschungspaket), aber letztlich unbegründet waren. Es läuft viel besser als erwartet und ich denke, nach > 6 Wochen kann man bestimmt auch schon eine Zwischenbilanz ziehen und Tendenzen erkennen.
Was mir vielleicht ein klein wenig Sorgen macht, ist Liserls immer noch sehr große Vorsicht den Stammkatzen gegenüber, sie hat noch nicht wirklich Anschluss in der Stammgruppe gefunden und man akzeptiert zwar, dass sie hier ist, zeigt aber kein großes Interesse an ihr und schon gar keine Begeisterung.
Minnie pfaucht Liserl an, wenn sie sie sieht, Gina behandelt sie meist, als wäre sie Luft und tut so, als würde Liserl gar nicht existieren. Mit derselben konsequenten Ignoranz behandelt Gina seit mehreren Jahren das "top-entry-Klo", sie weigert sich bis heute, dessen Existenz anzuerkennen und behandelt auch dieses Klo, als wäre es Luft.
Ich weiß schon, es gibt weitaus Schlimmeres, aber ich würd mir für Liserl wünschen, dass sie auch in die Gruppe aufgenommen und eines Tages auch gemocht wird. Sie ist eh so eine liebe, die sich den anderen Katzen nicht aufdrängt, sehr zurückhaltend ihnen gegenüber ist und bestimmt niemandem den Platz streitig machen möchte. Sie tut mir manchmal so leid, wenn ihr "Kind", die kleine Lotti, völlig unbefangen zu den anderen Katzen geht und dort ganz offensichtlich in irgendeiner Form eine schöne Zeit hat, während sie im Wohnzimmer hockt und scheinbar bloß nicht unangenehm auffallen möchte.
Ich geh dann oft zu ihr und spiele mit ihr, das mag sie sehr, sie ist sehr verspielt und geht dabei auch richtig aus sich raus, aber das ersetzt ja trotzdem keinen Kontakt zu den anderen Katzen.
Soll ich ihnen mehr Gruppenaktivitäten anbieten? Oder sie einfach lassen und warten, bis sie von selbst aus ihrem Schneckenhaus herauskommt und sich ein bissl mehr traut?
Liserl schläft auch nach wie vor im Wohnzimmer (Lotti vermutlich auch), das dürfen sie ja auch, jede meiner Katzen darf sich selbst ihren Schlafplatz und generell ihre Plätze aussuchen und meist gibt es eine Rotation. Meine beiden Stammkatzen haben seit jeher am liebsten bei mir im Schlafzimmer geschlafen, was klar ist, hier gibt es ein gemütliches großes Bett, man kann mit der Katzenmama kuscheln und unter die Bettdecke kriechen (Minnie) oder obenauf sitzen (Gina) oder man kann auf einem der 3 großen Kratzbäume schlafen oder in der großen Kratztonne oder oben auf dem Kleiderschrank oder auf einem der beiden Sessel oder auf dem Boden auf einem von mehreren Kissen oder auf der Kommode auf einem von mehreren Kissen... oder unter dem Bett auf dem Kratzteppich... Also im Schlafzimmer haben sie wirklich die größte Auswahl an kuscheligen Plätzen, das ist schon klar.
Im Wohnzimmer haben sie nur 1 großen Kratzbaum, dafür noch 2 kleine, dazu 2 Sofas, einen Sessel, mehrere Stühle, eine Höhle (die sie nicht interessiert), mehrere große Teppiche, einen offenen Transportkorb, eine Schachtel... und was suchen sich die beiden Neuen aus? Liserl schläft entweder auf dem Stuhlkissen oder auf einem Karton und auch öfter auf einer Kratzwelle am Boden, Lotti wenigstens auf einem der Kratzbäume oder auf dem Sofa. Aus meiner Sicht ist das sicher nicht so komfortabel wie die anderen Alternativen, aber sie wählen sich diese Plätze ja selbst aus und ich finde ihre Wahl irgendwie eigenartig.
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