Liebe NanSam,
danke für deine vielen Tipps!
als mein Nanju damals mit Mikesch bei mir eingezogen ist, habe ich die Beiden die erste Woche so gut wie gar nicht zu Gesicht bekommen.
Fionas frühere Familie meinte, es könnte gut 2 Wochen dauern, bis sie rauskommt, war bei ihnen damals genauso. Aber damals war sie noch jung und das war vor vielen Jahren.
Und wenn, dann nur in geduckter Haltung, um von A nach B zu kommen
Das Eigenartige ist ja, als sie nach ihrer Ankunft hier aus dem Transportkorb stieg, schlich sie gar nicht geduckt herum, sondern stolzierte zunächst aufrechten Ganges durchs Zimmer und ließ sich sogar streicheln. Aber danach verzog sie sich unters Sofa und blieb dort bis jetzt. Immer noch... Es ist alles unverändert seit ihrem Einzug gestern, das ist jetzt mehr als 24 Stunden her. Gestern zu Mittag ist sie hier angekommen.
Ich habe mir auch große Sorgen gemacht und hatte den Eindruck, Nanju frisst nicht.
Ich glaube, dass Fiona wirklich nicht frisst. Ich habe ihr verschiedene Futtersorten hingestellt, von hochwertigem Nassfutter über Gourmet (das mag sie laut ihrer früheren Familie) bis zu verschiedenen Sorten Trockenfutter (da hat mir die Familie ihr Lieblings-TroFu mitgegeben). Alles unberührt. Das Lieblings-TroFu habe ich abgezählt, es sind 12 Kügelchen von Royal Canin und die habe ich ihr gestern Abend auf einen Teller gelegt. Heute liegen immer noch 12 Kügelchen darauf.
Vorhin habe ich ihr (und natürlich auch Liserl) Hendl gekocht. Kaum eine Katze kann dem Duft von frisch gekochtem Hendl widerstehen, zumindest meine Erfahrung. Liserl hat sich an ihrem Essplatzi in der Küche gleich darüber gestürzt und mit großem Appetit gemampft, bei Fiona warte ich noch ab. Ich habe es ihr vor ungefähr 20 Minuten ins Zimmer gebracht und unters Sofa geschoben, so wie auch jedes andere Futter zuvor. Habe beruhigend auf sie eingeredet und dann schnell das Zimmer verlassen und die Türe geschlossen, damit sie ungestört ist. Jetzt warte ich mal ein bisschen ab, ob sie inzwischen etwas frisst.
Im Tierheim habe ich die Auskunft bekommen, dass das ganz normal ist und sich einpendelt.
Meine Kontakte aus dem Tierschutz haben mir etwas ganz Ähnliches gesagt: Dass es in den ersten 24 Stunden ganz normal ist, dass eine Katze nichts frisst und nichts trinkt und auch nicht aufs Kisterl geht. Aber das ist ja jetzt schon länger als 1 Tag her...
Ich würde vorschlagen, das Futter so weit wie möglich unter das Sofa stellen, am Besten von der Seite, die am weitesten von Fiona entfernt ist, damit sie keine Angst bekommt.
Ich schiebe ihr alles unters Sofa, außer das Wasserschüsserl, das steht am Tisch (weil sie laut Vorbesitzern Wasser am liebsten auf erhöhten Ebenen trinkt). Da die Sofakante so niedrig ist, komm ich eh nicht gscheid hin, kann es eh nur unter großen Verrenkungen drunter schieben.
Vielleicht noch ein paar Leckerlis oder Katzenmilch.
Ich habe ihr gestern ein paar kleine Stückchen Käse (auf den sie laut Vorbesitzern total abfährt) und ein kleines Fuzerl Putenschinken auf einem Tellerchen serviert. Alles stehengelassen...
Auch habe ich ihr einen Schlecksnack mit Milchgeschmack hingestellt - auch alles unberührt...
Die Toilette würde ich direkt hinter dem Sofa platzieren. Wenn das nicht geht, dann daneben und einen Karton als Sichtschutz.
Die Toilette habe ich heute früh in die Nische zwischen den beiden Sofas gestellt. Die Sofas stehen im rechten Winkel zueinander, dahinter ist eine Nische von ca. 70 x 70 cm und die ist wirklich vor Blicken geschützt und von dem langen Sofabezug, der bis auf den Boden reicht, bedeckt. Also es ist wirklich ein "versteckter" Platz, wo sie ungestört sein kann.
Das Kisterl ist eine von den ausrangierten Ikea-Schrankboxen, also ca. 50 x 60 cm und etwa 20 cm hoch, also ein relativ geräumiges offenes Klo, befüllt mit Tigerino Klumpstreu (sehr feinkörnig und gut geruchsbindend, wobei ja im Moment nichts zum Geruchbinden drin liegt...)
Das Kisterl habe ich vor ihrem Einzug noch komplett neu gemacht, alles ausgewaschen, desinfiziert, mit 2 neuen Säcken Tigerino befüllt... Einzig Liserl ist mir leider dazwischengefunkt und musste natürlich ausgerechnet kurz vorher da drin Lulu machen. Ausgerechnet in diesem Kisterl, wo es ja nur 5 andere Kisterln zur Auswahl gibt...
Ich würde sie öfters alleine lassen und wenn du im Zimmer bist, weiter weg auf den Boden setzen und ihr etwas erzählen, nicht lange beobachten, nur kurz zublinzeln und dann wieder weg sehen.
Ja, da schwanke ich ein bisschen zwischen allein lassen und immer wieder zu ihr ins Zimmer gehen und mit ihr reden... Ich weiß nicht, was davon richtig oder falsch ist, sie kommt in beiden Fällen nicht hervor...
Ich bin heute extra ein paar Stunden außer Haus gewesen (bin zum Ikea gefahren, so konnte ich mir sicher sein, dass ich wirklich mehrere Stunden unterwegs bin
), um ihr die Ruhe zu geben, mal ohne mich zu "machen". Als ich heimkam, fand ich alles unverändert vor: Fiona nach wie vor unterm Sofa kauernd, an derselben Stelle wie gestern, alle Schüsserln und das Kisterl unberührt...
Jetzt, wo ich ihr das Hendl unterm Sofa serviert habe, hoffe ich, dass sie in den nächsten 2 - 3 Stunden doch ein bissl was davon annimmt... Ich habe auch noch Rindfleisch gekauft und könnte auch das noch zwischendurch kochen.
Oder eben Leckerlis...
Ich weiß nicht, soll ich sie lieber allein drüben im Zimmer lassen oder lieber öfter zu ihr reingehen und beruhigend mit ihr reden? Damit sie sich an mich und meine Stimme gewöhnt?
Oder mache ich ihr damit nur noch mehr Angst?
Das sind sehr viele neue Eindrücke, Gerüche und Geräusche für die Katze. Wenn du die Möglichkeit hast, würde ich die Alteingesessenen vorerst aus dem Zimmer holen.
Liserl darf momentan eh nicht ins Zimmer (sie würde aber gern und sie war auch schon im Zimmer, so schnell konnte ich gar nicht schauen, ist sie reingehuscht und saß auch schon an ihrem Fensterplatz, als ich drin gelüftet habe).
Liserl ist sehr interessiert an Fiona und möchte sie so gern kennenlernen. Sie platzt fast vor Neugier
PS, Wenn Katzen in einen Haushalt kommen, in dem bereits Samtpfoten leben, wird empfohlen, den Neuzugang erstmal in ein Zimmer mit allem Notwendigen, was Kätzchen so braucht, zu separieren, damit sie die Möglichkeit hat, erstmal anzukommen.
Sie hat im WoZi mehrere Futterschüsserln, 1 Wasserschüsserl, 1 Kisterl (momentan nur eines, ich könnte aber jederzeit ein weiteres reinstellen), 2 kleine und 1 großen Kratzbaum, Zugang aufs Bücherregal (wenn sie möchte), 2 Sofas, 1 Sessel, Tisch, mehrere Stühle, 2 Kuschelhöhlen, 2 Kartons mit Loch reingeschnitten zum Verstecken, den Transportkorb habe ich ihr auch offen stehenlassen, falls sie rein möchte...
Den großen Wäscheständer habe ich extra drin stehenlassen, da er etwas Höhlenartiges an sich hat, wenn Wäsche drauf hängt (da habe ich extra die langen Decken gewaschen und drüber gehängt)... Der Boden ist bis auf wenige Ausnahmen von weichen flauschigen Teppichen bedeckt, sie darf auch gerne darauf kratzen (Liserl hat da eh schon ganze Arbeit geleistet, jeden Tag ziehe ich neue Wollbüschel hervor...)
Irgendwie gehen mir grad die Ideen aus und ich bin ein bisschen verzweifelt... Weniger, weil sie sich versteckt (dass sie das tun würde, hat man mir von Anfang an gesagt), sondern weil sie nichts zu sich nimmt und nicht aufs Klo geht.
Wie lange kann denn eine Katze ohne Futter und Wasser auskommen und ohne aufs Kisterl zu gehen? Meines Wissens können Katzen es 12 Stunden lang problemlos "zsammzwicken", aber die 12 Stunden sind schon mindestens doppelt um.
Und soweit ich weiß, setzt nach 36 Stunden ohne Nahrungsaufnahme eine hepatische Lipidose ein...
Ich mach mir echt Sorgen...