Milow

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metaiica

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17. September 2019
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Hallo

Ich habe vor 9 Wochen über eine Bekannte einen 3jährigen unkastrierten Kater von einer undurchsichtigen Vorbesitzerin bekommen.
Er hat sich, wie erwartet versteckt. Erst im Schlafzimmer, dann im Wohnzimmer unter der Couch. Bin ich nicht da, aufgrund Schichtdienst entweder Nachmittags oder nachts kommt er raus, frisst und geht normal aufs Klo.
Nach 2 Wochen habe ichs mit Feliway versucht, aber es hat nichts gebracht.
Bin ich da bleibt er partout unter der Couch. Ich kann ihn höchstens mal mit Leckerlies dazu bringen das er Leckerlies die ca. 30cm vom Couchrand entfernt sich fischt, diese aber unter der Couch frisst.
Mehrfach isser mir nachts in der Küche begegnet (muss ja auch mal aufs Klo) und hat direkt geknurrt und gefaucht. Ich habe ihn in Ruhe gelassen und er trabte gleich wieder unter die Couch

Ich bin schon sehr geschockt über sein Verhalten und vermute stark das die Vorbesitzerin mit dem Tier nicht artgerecht umgegangen ist und ihn (was die indirekt lt. der vermittelnden Bekannten erzählte) geschlagen hat, zusätzlich waren auch Hunde im Spiel. Die Aussagen mir gegenüber und gegenüber meiner Bekannten waren sehr widersprüchlich, so das die Aussagen und Beschreibungen der Vorbesitzerin vollkommen unglaubwürdig sind
Sein Verhalten könnte ein tiefes Misstrauen sein für erlittende Qualen früher.

ausser Geduld, welche Strategien haben sich noch bewährt das mein Milow sich ohne Angst raus traut und sich nicht weiter versteckt?
Würde eine Kastration trotz Angst was bringen oder würde es seine Angst und Mißtrauen verstärken?

Bin langsam verzweifelt, denn er tut mir einfach nur noch leid😥
 
A

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Wir haben unsere beiden Kater kastrieren lassen, als sie noch richtig scheu waren und auf der Straße lebten.
Danach sind sie allmählich zahm geworden und kamen Schritt für Schritt in die Wohnung, wobei die Gewöhnung an uns und das nicht mehr hormongesteuerte Leben sicherlich Hand in Hand miteinander gingen.

In der Regel werden kastrierte Kater anhänglicher, weil sie eben dem Hormondruck nicht mehr ausgesetzt sind. Jede rollige Katze auf der Straße versetzt das Tier in Aufregung.

Ansonsten würde ich immer ruhige Selbstgespräche führen, wenn der Kater in Deiner Nähe ist, im Leckerchen in seine Nähe stellen, nie direkt in die Augen sehen oder wenn, dann blinzeln, keine hastigen Bewegungen, vor allem in seine Richtung, ausführen, große Lautstärke jeglicher Art vermeiden, ihn einfach sein Ding machen lassen und nicht bedrängen.

Du brauchst halt Geduld, das kann sich auch über ein Jahr hinziehen, aber der Kater wird es Dir danken.:) Ein Leben ohne Angst scheint er wohl gar nicht zu kennen aus seinem Vorleben.:reallysad:
 
Ich denke schon, dass eine Kastration durchaus auch helfen könnte, das Stresslevel etwas runterzufahren.
Wenn er jetzt zwischenzeitlich nicht beim TA war und die Vermutung besteht, dass er misshandelt wurde, könnten es ja auch theoretisch Schmerzen sein? Selbst ganz abgesehen von einer möglichen Misshandlung könnte er ein medizinisches Problem haben (mal als Beispiel, es gibt auch schon viele so junge Katzen, die von FORL total verrottete Zähne haben).

Ich an deiner Stelle wäre jetzt auch etwas zwiegespalten, würde mich jetzt aber nach bald 2,5 Monaten (bis der Termin dann auch ist dauert es vielleicht auch noch was) wohl für einen TA Besuch, direkt inklusive Kastration entscheiden.

Zudem möchte ich als Idee in den Raum werfen, ihn danach erstmal in einen kleineren Raum zu separieren, mit gut erreichbaren Rückzugsmöglichkeiten und eine Art Zusammenführung mit dem Menschen zu starten. ;) Ich kann mir durchaus vorstellen, dass er sich in einem begrenzteren Raum schnell sicherer fühlen wird und dich positiver assoziieren, dafür natürlich dann auch immer z.B. Leckerchen geben, Spielangebote machen und einfach mit ihm sprechen.
Ein Büro oä. wäre perfekt (zu klein sollte der Raum nicht sein, damit er sich nicht bedrängt fühlt).

Auf lange Sicht gesehen würde der Kater sicher von einer Zweitkatze profitieren. Gerade unsichere Tiere und Tiere mit negativer Vorgeschichte profitieren von einem souveränen Artgenossen, der ihnen u.a. auch zeigen kann, dass Menschen gar nicht so blöd sind.
 
Zudem möchte ich als Idee in den Raum werfen, ihn danach erstmal in einen kleineren Raum zu separieren, mit gut erreichbaren Rückzugsmöglichkeiten und eine Art Zusammenführung mit dem Menschen zu starten. ;) Ich kann mir durchaus vorstellen, dass er sich in einem begrenzteren Raum schnell sicherer fühlen wird und dich positiver assoziieren, dafür natürlich dann auch immer z.B. Leckerchen geben, Spielangebote machen und einfach mit ihm sprechen.
Ein Büro oä. wäre perfekt (zu klein sollte der Raum nicht sein, damit er sich nicht bedrängt fühlt).

Genau das hat bei uns gut geklappt. Allerdings sind unsere beiden auch nicht derart traumatisiert gewesen (wobei wir bei unserem Kater bisweilen schon den Verdacht haben, dass er, bevor er auf seine Pflegestelle kam, schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht hat).

Wir haben ihnen in meinem Büro (ich arbeite teilweise im Home Office) ihr Ankunfts-/Katzenzimmer eingerichtet. Ich bin ganz normal meiner Arbeit nachgegangen und sie konnten sich langsam an mich gewöhnen. So fand mich Katerchen zuerst im Büro nicht mehr gruselig, sondern hat mich als dazugehörig akzeptiert, nach und nach dann auch in den anderen Räumen des Hauses.

Nur mal als Erfahrungsbericht. :) Ansonsten schließe ich mich meinen Vorschreiber*innen an.

P. S. Bei uns haben sie tatsächlich deutlich mehr Vertrauen + Selbstbewusstsein gewonnen, nachdem wir während der Eingewöhnungszeit eine Woche in Urlaub waren und der Katzensitter nur zum Füttern und Klomachen kam. Da hatten sie mal Zeit, ganz in Ruhe ihr neues Zuhause zu erkunden.
Ich bin mir nur nicht sicher, ob das auf alle Katzen übertragbar ist ...
 
Zuletzt bearbeitet:
heute hat sich was ganz unerwartetes ereignet...

hatte heute frei und hatte mich auf die Couch gelegt und ferngesehn...
Plötzlich kam er raus und lief zu seinem Futter. Er fraß und trank eine Weile und setzte sich dann mir gegenüber.
Ich habe ihn gefragt ob er es nicht doch besser sei draussen zu bleibrn und er antwortete sogar mit einem leisen Maunzer.
Er blieb fast 2 Stunden draussen, lief öfter mal zur Futterstelle und dann in die Küche zum Katzenklo

Aber als ich selber aufstand um zur Toilette gehn fauchte er mich an und versteckte sich wieder.
Kam aber irgendwann immer wieder raus

Aber das mit der Kastration werde ich bald in Angriff nehmen, zusätzlich werde ich ihn auch mal komplett untersuchen lassen

hier mal ein paar Bilder (externe Links)

https://www.directupload.net/file/d/5580/8q8gtwo6_jpg.htm

https://www.directupload.net/file/d/5580/272mli85_jpg.htm
 
Hey, da ist jemand aber neugierig geworden.

Deine Beschereibung (gerade von der neuen Situation) passt für mich auch nicht zu einer Katz die Menschen nicht kenn, sondern zu einer die schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht hat. es wirkt, als wärst du liegend (also klein) nicht so bedrohlich. Fein das ist ein Anfang.

Das mit der Kastra, würde ich auch schnell angehen, nicht dass er sich irgendwann wohler fühlt und du ihn fangen musst oder eben er anfängt sein neues tolles Revier zu markieren. (den Raubtierkäfigduft braucht kein Mensch)
 
Der bekommt alle Zeit der Welt... bin schon überglücklich das er sich jetzt etwas zeigt.
Natürlich darf ich mich nicht bewegen, dann gibt er Fersengeld und faucht mich an. Bin ihm noch nicht geheuer.
Aber dieses Ereignis zeigt es ist der erste kleine Schritt, viel Geduld zeigen, dann wird der auch Vertrauen fassen wenn ich mich bewege... freu mich auf den fernen Tag wo ich ihn anfassen darf

in einen kleineren Raum separieren kann ich nicht mangels kleinerem Raum🤣

Und das mit der Wärme nach der Kastration werde ich beherzigen, da werde ich ihm ein Nest bauen
 
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Ich würde mich freuen, wenn du uns auf dem Laufenden halten würdest.
 
also so wie es aussieht wird es von Tag zu Tag besser. Gestern Abend kam er sogar raus und legte sich mit mir auf die Couch. Aber groß bewegen darf ich mich noch nicht...

Aber so langsam glaube ich, jetzt geht es Schritt für Schritt vorwärts.

Da er so lang sich versteckt hat war ich langsam verzweifelt. Aber die Entwicklung jetzt nährt meine Hoffnung das es Aufwärts geht :D

 
Zuletzt bearbeitet:
  • #10
Entspann dich. Der war noch nicht lange versteckt.

Lass ihm Zeit, dann wird das schon. Bis dahin kannst du dich ja schon mal Gedanken machen, ob ein Partnertier nicht ein Gewinn für euch beide wäre. Er könnte sich Sicherheit abschauen und du hättest was zum Flauschen. ;)

Solltest du dich für ein zweites Katz entscheiden, kannst du hier unter den Notfellchen schauen oder ein eigenes Gesuch aufgeben. Die Pflegestellen die ihre Schützlinge vermitteln, können die Katzen super einschätzen und dir helfen den richtigen für euch zu finden.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #11
hatte ich Anfangs überlegt, vorher aber wird er kastriert.
 
  • #12
  • #13
ein weiterer Fortschritt😍😍

heute durfte ich ihn zum ersten Mal anfassen... Ich saß aufrecht auf der Couch und plötzlich kam er raus, setzte sich neben mich und ich hab langsam meine Hand runter zu ihm. Er schnupperte daran und ich konnte ihn kurz am Kopf streicheln, zog sich aber dann wieder etwas zurück...
immerhin, ein sehr großer Fortschritt. Trotzdem lass ich ihn machen und setze ihn keinerlei Druck aus.

 
  • #14
So viele Fortschritte in der kurzen Zeit.
Natürlich wird die Kastration eine große Herausforderung für Mensch und Kater.
Ich würde das so schnell wie nur möglich angehen.
 
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  • #15
ja freu mich wie bolle. Hätte nicht erwartet das jetzt alles so schnell geht.

trotzdem, ich lass ihn von selbst kommen, nur dann trägt es Früchte.

ich hab den Oktober angepeilt mit der Kastration, muss nur guggen wie ichs zeitlich schaffe... denn es kommt beruflich wieder ein strammer Monat auf mich zu😳
 
  • #16
Super, das klingt toll! Nach der Kastra solltest Du noch 4-6 Wochen warten und dann einen sozialen Kater im ähnlichen Alter vorsichtig vergesellschaften.

Er sieht toll aus :pink-heart: warum ist er denn nicht kastriert worden?
 
  • #17
warum der nicht schon kastriert ist, das musst du die Vorbesitzerin fragen...

Aber ich zieh das jetzt durch
 
  • #18
Super! Aber markieren tut er nicht?
 
  • #19
nein absolut nicht. Bin darüber sehr froh.

er hat Anfangs mal gegen ein geschlossenes Katzenklo protestiert, aber nach Austausch gegen ein offenes Klo war sofort Ruhe
 
  • #20
Milow taut immer mehr auf, ist immer weniger unter der Couch und legt sich auch zu mir und bleibt, solange ich auch liegen bleibe🤣
Die Geduld zahlt sich aus😍



 
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