Bitte um Tipps für eine etwas kompliziertere "Zusammenführung"

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RojCata

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17. August 2019
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Liebe Leute,

ich bin nicht neu hier, lese schon seit Jahren immer wieder mal mit, allerdings hatte ich bis dato selbst kein Anliegen, welches ich hier besprechen musste.

Mein Eintrag wird wohl etwas länger, aber ich hoffe, einige von Euch nehmen sich die Zeit und haben idealerweise Tipps und Tricks für mich :)

Ich bin Anfang 30ig, lebe in der CH und habe seit meiner Kindheit immer wieder Katzen. Ich habe einiges an Erfahrung mit den unterschiedlichsten Situationen (kranke Katzen, Findlinge, Zusammenführungen, HandiCap Katzen, ect.), allerdings hat sich bei uns jetzt eine Situation eingestellt, die für mich auch neu ist und ich bin mir unsicher, wie ich die Sache angehen soll. Bevor ich also einfach drauf los probiere, möchte ich mich hier zuerst mit anderen erfahrenen Katzenhaltern austauschen, welche Vorgehensweise wohl die "beste" sein könnte. Ich möchte insbesondere diejenigen unter Euch ansprechen, welche selbst schon mit spezielleren Katzensituationen zu tun hatten.

Falls ich die falsche Ecke erwischt habe, verschiebe ich gerne, gebt mir einfach kurz Bescheid :) Aber nun zur eigentlichen Thematik:

Wir sind Anfang März in ein Mietshaus mit grossem Umschwung gezogen. Zu unserer Familie gehören bereits zwei Kater, Oscar und Rambo, beide 8 jährig. Beide sind Findlinge. Sie können gut miteinander, aber sind nicht beste Freunde, was wir schade finden, aber so lange sie miteinander auskommen ist das ja in Ordnung. Durch meine vorherige Wohnsituation waren beide bis jetzt Wohnungskatzen, dies funktionierte gut, aber ich wollte sie schon immer rauslassen können. Mit dem Umzug ins Haus wollten wir ihnen nun endlich den Freigang ermöglichen. Ich habe ihnen jetzt im neuen Haus extra viel Zeit zur Eingewöhnung zugestanden, bevor wir die ersten Freigangversuche gestartet haben. Aktuell können sie regelmässig ein paar Stunden raus, wenn ich dabei bin, zu "mehr" sind wir aus nachfolgenden Gründen noch nicht gekommen. Ziel wäre aber, dass sie selbständig rein und raus gehen, wie sie gerade möchten. Dies mal zu unserer Ausgangssituation.

Bereits im April ist mir mehrmals ein Kater aufgefallen, der hier im Quartier umherstreunt und sehr scheu war. Andere Katzen von Nachbarn besuchen uns auch oft im Garten, sind von ihrer Art her aber ganz anders. Jeder, der schon mal einen echten Streuner erlebt hat, erkennt den Unterschied zu Katzen mit einem Zuhause relativ schnell. Mir war also schnell klar, dass der Kater wohl ein Heimatloser ist. Als ich dann die Nachbarn nach und nach kennenlernte fand ich heraus, dass dieser Kater ein paar Strassen weiter in einem leeren Haus lebt und von einer Dame gefüttert wird, die ein Dorf weiter wohnt. Für mich war die Sache dann für den Moment erledigt, da er ja scheinbar versorgt wurde. Irgendwann habe ich dann erfahren, dass die Dame eine Lösung für den Kater sucht, da das Haus, in dem er aktuell lebt, abgerissen werden soll - da werden nun Mehrfamilienhäuser entstehen und somit hätte der Kater bald wortwörtlich kein Dach mehr über dem Kopf gehabt. Durch eine Nachbarin habe ich mit der Dame Kontakt aufgenommen und mich bereit erklärt, den Kater bei uns im Garten zu füttern. So ist der Kater also nach und nach bei uns im Garten eingezogen. Wir haben ein Gartenhäuschen, wo er von mir gefüttert wird und einen Schlafplatz für ihn eingerichtet.
Wir haben mittlerweile zwar herausgefunden, woher er ursprünglich kommt, aber es wird sich nichts an der Situation ändern. Er wird hier bei uns bleiben.
Er ist, für eine ehemalige Hauskatze, doch ziemlich verwildert. Anfangs durfte ich ihn weder anfassen, noch zu nahe kommen. Mittlerweile sind wir aber immerhin so weit, dass ich ihn streicheln darf. Er streicht mir mittlerweile auch um die Beine, wenn Essenszeit ist und seit kurzem legt er sich sogar beim Streicheln auf den Boden. Auch das Fauchen und Ohrfeige geben wollen hat sich gelegt - zumindest bei mir, anderen Menschen gegenüber ist er weiterhin sehr misstrauisch. Wir sind also auf einem guten Weg.
Nun zu meinem "Problem":
Aktuell füttere ich ihn beim Gartenhaus. Da wir jedoch sehr viele Katzen im Quartier haben, dauerte es natürlich nicht lange bis die anderen den Braten wortwörtlich gerochen haben. Ich muss also sehr aufpassen, dass wirklich nur er gefüttert wird, da ich das Fremdfüttern von anderen Katzen unmöglich finde und es sowieso strafbar ist, zumindest hier in der CH. Da ich nun an einer neuen Arbeitsstelle begonnen habe, welche zeitintensiver ist als vorher, muss ich also eine Lösung finden. Zudem hat er, wir nennen ihn übrigens Johnny, angefangen, dass er ins Haus rein möchte. Er steht immer an der Haustür und möchte rein, wenn ich nach Hause komme. Es bricht mir fast das Herz, insbesondere da ich es geschafft habe, ihn einigermassen "zu zähmen". Da wir aber ja unsere zwei Kater im Haus haben, geht das Reinlassen (noch) nicht. Somit sind wir beim zweiten Punkt. Wir möchten ihn zu nichts zwingen, aber wenn er rein kommen möchte, wollen wir ihm das natürlich ermöglichen. Auch da der Sommer bald zu Ende ist, wäre es mir auch wohler, wenn er ins warme Haus kommen kann und nicht draussen im kalten Gartenhaus sitzen muss. Ich hatte schon einige Zusammenführungen, aber halt nie eine mit zwei Wohnungskatzen und einem "wilden" Streuner.
Weiss jemand, ob das überhaupt machbar ist? Unsere zwei Kater sind charakterlich sehr unterschiedlich. Rambo ist dominant, denkt, er sei der einzige König auf der Welt :D und Oscar ist sehr genügsam, neugierig aber gleichzeitig auch ein ziemlicher Angsthase :D Unser Streuner Johnny schätze ich als dominant und neugierig ein. Er hat aber sicherlich auch eine weiche Seite und ich kann mir vorstellen, dass er einen ausgeprägten "Beschützerinstinkt" hat, wenn er jemanden sehr nah an sich herangelassen hat. Er hat unseren Garten natürlich jetzt als sein Revier erkoren, was für unsere zwei Kater problematisch werden kann. Im Normalfall würde ich einfach die Tür aufmachen, die Jungs das untereinander regeln lassen und mich nur einmischen, wenn es für einen gefährlich wird. Jedoch habe ich grosse Bedenken, da unsere zwei von drinnen die Revierkämpfe ja nicht kennen. Sie wissen nicht wie sie sich zu wehren haben und Johnny ist ein sehr erfahrener Revierkämpfer.
Wir haben für unsere zwei in der Waschküchentür eine Katzenklappe eingebaut, welche direkt in den Garten führt. Meine Idee ist, dass auch Johnny da rein und raus gehen darf und er selber entscheiden kann, ob er den Familienanschluss im Haus annehmen möchte oder es ihm reicht, wenn er bei Kälte in der Waschküche seinen Schlaf- und Essplatz hat. Für diese Variante müssen sich die Drei jedoch verstehen oder zumindest akzeptieren.
Um eine Zusammenführung kommen wir nicht herum, schon alleine weil Oscar und Rambo auch rausgehen sollen und sie sich somit das Revier ums Haus herum teilen müssen. Wenn Johnny durch die Klappe gehen könnte, dann könnten wir ihn chippen lassen und ich würde ihn im Haus füttern. So hätte ich das Problem mit den Nachbarskatzen auch nicht mehr, dass diese ständig auch was zu futtern haben wollen.
So, nun stehe ich vor der Frage, wie gehe ich das am besten an?
Zwei Konfrontationen gab es bereits. Johnny kam anfangs nur Abends zum Essen in den Garten. Ich habe Oscar und Rambo jeweils am Nachmittag raus gelassen und Abends wieder reingeholt - nicht wegen Johnny sondern um den Freigang Stück für Stück zu erweitern. So hat es sich nicht ergeben, dass sie sich begegnet sind, bis Johnny dann angefangen hat, auch tagsüber da zu sein. Er hat Oscar natürlich gejagt und Oscar ist ins Haus geflüchtet. Die Katzenklappe ist zwar auf Chip-Basis, aber wenn eine Katze ganz nah hinter unseren dran ist, vermag die Klappe nicht schnell genug zu zugehen und somit musste ich Johnny dann in unserem Wohnzimmer rausholen :)
Auf Rambo ist Johnny losgegangen, ziemlich aggressiv. Logisch.
Da ich nun tagsüber wieder arbeite, traue ich mich nicht, Oscar und Rambo einfach rauszulassen so lange ich nicht sicher bin, dass die Drei sich einigermassen verstehen.
Ich kenne mich nur mit Zusammenführungen im Haus aus, aber ich kann Johnny den Streuner ja schlecht ins Haus holen und einsperren?
Wie würdet ihr die Sache angehen? Wir haben ja noch etwas Zeit bis der Winter kommt, also möchte ich das Ganze jetzt angehen. Dass es zeitintensiv sein wird, ist mir bewusst, wie gesagt, mit "schwierigeren" Katzensituationen kenne ich mich aus, aber halt nicht in dieser Konstellation. Als ich das letzte Mal einen heimatlosen Streuner aufgenommen habe, hatte ich keine eigenen Katzen, erst recht keine unerfahrene Wohnungskatzen. Da war es einfach: Klappe einbauen, zeigen, der Katze den Entscheid überlassen und die Bindung nach und nach aufbauen.
So, ich hoffe, ich habe alles Wichtige geschrieben und ihr versteht ungefähr wie die Situation aktuell ist. Sollte was unklar sein, einfach fragen :)
Und nun hoffe ich auf ein paar Erfahrungswerte und Tipps :)
Wir sind natürlich froh, dass Johnny sich für uns entschieden hat und wir nehmen ihn gerne bei uns auf :) Ich bin auch sehr happy, dass sein Vertrauen zu mir Tag für Tag immer mehr wird und er bei mir seine verwilderte Art immer mehr ablegt. Dass er wahrscheinlich kein Sofa-Schoss-Schmuse-Kater werden wird, ist uns klar. Für uns ist nur wichtig, dass sich alle drei wohl fühlen und wir Johnny noch einen schönen Lebensabend anbieten können! :)

Liebe Grüsse aus der Schweiz,

Rojcata
 
A

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Als allererstes, ist Jonny kastriert? Falls nicht, schnellstens in Angriff nehmen. Unkastrierte Kater sind doch deutlich aggressiver und territorialer eingestellt.
 
Zu deinem Integrationsproblem kann ich nichts hilfreiches sagen- war noch nie in der Situation und du hast schon alles gründlicher durchdacht, als ich das mal eben so könnte.

Zu deinem Wunsch nicht die ganze Nachbarschaft zu füttern:
Ist Johnny gechipt? Wenn ja, könntest du ihm eine chipgesteuerte Surefeed Futterschale besorgen oder von nun an im Schuppen füttern, ihn gut verschlossen lassen und mit chipgesteuerter Katzenklappe versehen, so dass nur Johnny hereinkann.

Surefeed Futterschale:
http://https://www.surepetcare.com/de-de/futterungsgerte/mikrochip-futterautomat
 
Weiß man irgendwas darüber, wie sich der Kater draußen gegenüber anderen Katzen verhält?

Ich habe hier im Lauf der Jahre 3 erwachsene Kater und einen jungen Kater "aufgesammelt". Der Kleine war eh unproblematisch, bei den erwachsenen Katern ging es 2 mal gut, einmal mußten wir abbrechen und den Kater ins Tierheim bringen.
Der hat meine anderen Katzen ernsthaft angegriffen und wollte sie hier weg haben.
Beim Robin wurde mir im Dorf erzählt, das der schon laaange im unterern Dorf unterwegs wäre und das er mit allen Katzen rauft.
Hier bei mir hat er nie gerauft und sich problemlos in die Gruppe integriert. Allerdings, bevor er zahm wurde, hatte er sich bereits in meiner Scheune eingemietet. Und dort haben die Katzen das ganz alleine geregelt. Aber schlimm kann das nicht gewesen sein, sonst hätte ich das schon mitbekommen.

Aber wenn Johnny jetzt schon so auf deine Kater losgeht, ist das kein gutes Zeichen. Ich glaube nicht, das sich das von alleine regelt. Wenn du ihn wirklich aufnehmen willst, wird kaum was anderes übrig bleiben, als ihn in ein Zimmer zu sperren und es mit der Gittertür zu versuchen. Auch wenn es hart für ihn ist.
Oder, ihn ins Gartenhaus zu sperren und ein Gehege rum ziehen. Aber das ist halt sehr aufwändig.

Das Problem ist halt, wenn deine Kater weglaufen, gibt es gar keine Möglichkeit, das sich die Katzen zusammenfinden können. Und sowas wird ganz schnell zum Muster und automatisiert sich dann. Der eine Kater ist dann sofort auf Angriff gepolt, und die anderen rennen weg, ohne überhaupt zu gucken, wie ernst das gemeint ist.
Mit Recht, weil wenn es Ernst ist, kann warten fatal sein.
Nur, dieses Muster kannst du draußen einfach nicht unterbinden. Und deshalb hat es so auch nur eine winzig kleine Chance zu funktionieren.
 
Moin,
ich sehe das ähnlich wie Starfairy.
Du wirst alle Kater drinnen zusammenführen müssen.
Sobald sie sich drinnen akzeptiert haben könnte das auch draussen klappen.
Wichtig ist zu wissen ob Jonny kastriert ist, wenn nicht gibt es keine Möglichkeit sie zu Vergesellschaften, da unkastrierte Kater ranghöher sind.
Normalerweise sollte der Streuner in der Lage sein Ressourcen zu teilen, es kann aber dauern bis sich alle drei sicher sind das von allem genug da ist.
Du hast da ein schwieriges und gewagtes Experiment vor dir, mit ungewissem Ausgang.
Vor allem Anderen mußt du deinen 'Eingeborenen' klarmachen, dass sie trotzdem deine Nummer 1 bleiben, also verwöhnen und betüddeln was geht.
Du mußt auch sehr selbstsicher und ruhig an die Sache rangehen, denn Unsicherheit und Sorge würde auf die Katzen abfärben.
Wenn du das durchziehen willst, würden sicher viele gerne von dir auf dem Laufenden gehalten werden.
Gutes Gelingen!

Gruß Henry
 
Hallo ihr Lieben,

danke für die Antworten :)

Als Erstes: Ja, Johnny ist kastriert. Irgendjemand in der Nachbarschaft hat ihn wohl vor ein paar Monaten eingefangen und kastrieren lassen. Er hat auch die typische Kennzeichnung für kastrierte Streuner am Ohr.
Anderen Katzen gegenüber verhält er sich unterschiedlich. Es gibt eine Katzendame direkt nebenan, diese hasst er bis aufs Blut und sie kommt auch nicht mehr auf unser Grundstück. Widerum gibt es eine andere Katze, die schätzungsweise ca 2 Jährig ist und auch ab und zu hier Hallo sagen kommt. Sie darf um ihn herumschwänzeln ohne dass er sich grossartig nervt, ab und zu zeigt er ihr nur, dass es ihm jetzt zu viel wird. Weitere Beobachtungen mit anderen Katzen konnte ich bis dahin noch nicht beobachten. Ich schätze ihn jedoch so ein, dass er bei ihm unbekannten Katzen sofort auf Angriff geht und bei Katzen im Quartier seine Lieblinge und Verhasste hat.
Dass er auf unsere zwei losgegangen ist, war auch mein Fehler. Ich habe nicht damit gerechnet, dass er auftaucht und habe meine einfach laufen lassen, Oscar ist dann Johnny dummerweise direkt in die Arme gelaufen, als Johnny eigentlich auf dem Weg war um sein Abendessen abzuholen ;)
Ja, da habt ihr Recht. Es ist ganz sicher keine einfache Geschichte, ich möchte es aber zumindest probieren.
Aktuell ist Johnny noch nicht gechippt. Ich möchte das Vertrauen, welches er mir aktuell entgegenbringt nicht zerstören, indem er das Einfangen und zum TA bringen mit mir verbinden könnte. Wenn die Bindung von ihm zu mir nochmal ein Stück mehr geworden ist, werde ich ihn dann aber chippen lassen.
Im Gartenhäuschen hat es ziemlich Durchzug, es ist ein alter Gartenschopf, wir müssten den dann komplett renovieren, was wir aber nicht unbedingt machen wollen - aus diversen Gründen. Aber im Notfall, falls dieses Projekt scheitert, werden wir das wohl machen und die Idee mit der Chippkatzenklappe im Schipf ist sicherlich eine gute Alternative resp. Plan B, danke dafür!
Unsere zwei sind aktuell nicht unbeobachtet draussen, wir haben das Freigang-Projekt soweit eingeschränkt, als dass sie einfach ein bisschen raus können, wenn ich dabei bin. Ich möchte zuerst einen "Schlachtplan" haben, bevor unsere zwei Kater sich zu sehr an den Freigang gewöhnt haben.
Die Variante mit dem Einsperren und der Gittertür habe ich mir auch überlegt. Zum Verständnis: Hinter unserem Haus führt eine Treppe in die Waschküche und diese ist innen widerum nochmals mit einer Tür zum Keller getrennt. Im Keller sind die Katzenklos von unseren Zwei und dann führt eine Treppe mit Tür nochmals in die Wohnräume. In der Tür zu den Wohnräumen hat es eine Katzenklappe und in der Hintertür von Waschküche zum Garten.
Ich habe mir überlegt, die Tür zwischen Waschküche und Keller rauszunehmen und da eine Gittertür einzubauen. Unsere würden dann halt noch ein bisschen drinnen aushalten müssen und Johnny hätte die Waschküche für sich, könnte aber trotzdem noch ganz raus, wenn er möchte. Durch die Gittertür könnten sie sich beschnuppern und unsere können in die Wohnräume hoch, wenn es ihnen zu viel wird. Was meint ihr dazu?
Ich denke, unsere Zwei würden neugieriger werden, wenn sie begreifen, dass Johnny hinter der Gittertür ist und sie nicht direkt angreifen kann. Mit dieser Methode würde ich dann relativ bald merken, ob diese Aktion überhaupt Sinn macht. Wenn Johnny die Zwei auch noch nach zwei Wochen jedes Mal durchs Gitter angreift, dann sieht es natürlich nicht so rosig aus.
Bevor Johnny die Zwei angegriffen hat, gab es noch folgendes Zusammentreffen: Unser zwei Jungs waren auf der Treppe vom Hintereingang und Johnny sass ganz oben vor der Treppe. Er sah eigentlich neugierig aus, hat unsere Zwei beobachtet, aber ohne Anzeichen, dass er im Angriffmodus wäre. Oscar hat sich nicht mehr hoch getraut, da er ja von Johnny gejagt wurde. Rambo hingegen ging ein paar Treppen auf Johnny zu, Johnny blieb oben liegen. Erst als Rambo angefangen hat zu knurren und zu fauchen, hat Johnny angefangen zu reagieren - ich bilde mir ein, dass sein Angreifen auch zum grossen Teil durch das Verhalten von unseren Zwei augelöst wird. Unsere knurren und fauchen wie blöd, wenn sie Johnny sehen. Er bleibt erstaunlicherweise lange ruhig. Es macht mir fast den Eindruck, als ob sein Angriff durch die Unruhe von unseren Zwei provoziert wird. Oder bin ich da komplett auf dem Holzweg?
Ich werde unruhig sobald ich merke, dass meine Zwei in Gefahr sein könnten, eben, weil sie sich als Wohnungskatzen nicht mit den üblichen Katzenkämpfen auskennen. Deshalb habe ich das Aufeinandertreffen auch gestoppt, weil ich so meine eigene Unruhe auf die Katzen übertrage. Mit der Gittertürvariante bin ich erfahrungsgemäss ruhig. Die Frage ist nur, ob ich Johnny komplett in ein Zimmer einsperren soll oder ob die Variante mit der Waschküche ausreicht? Da bin ich unschlüssig.
Danke für den Tipp bzgl. meinen Zwei. Ich werde ihnen deutlich zeigen, dass sie die Nummer 1 bleiben - das ist gar keine Frage! :)

Ich bedanke mich für Eure Tipps und Ideen und bin gespannt, was ihr noch für Meinungen habt. Ja, da habe ich mir definitiv kein leichtes Projekt ausgesucht :rolleyes: Aber was macht man nicht alles für die Fellknäuel :pink-heart:

P.S. Gibt es eine Ecke im Forum, wo ich die Fortschritte dann festhalten könnte? Dann halte ich euch sehr gerne auf dem Laufenden! :)

Liebe Grüsse und einen schönen Sonntagabend,

RojCata
 
Zuletzt bearbeitet:
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P.S. Danke, dass ihr mein Vorhaben ernst nehmt. Unsere Nachbarn haben mich schon als verrückt erklärt, als sie erfuhren, dass ich Johnny nicht nur füttern, sondern auch wieder so gut es geht resozialisieren möchte. Er würde niemals jemanden nahe an sich heran lassen und dass er mich angreift sei vorprogrammiert. Mittlerweile weiss ich, dass er die ersten Jahre seines Lebens in einer ganz normalen Familie mit anderen Katzen zusammen gelebt hat, besteht die Hoffnung, dass wir diese Erfahrung bei ihm mit viel Geduld wieder ein wenig reaktivieren können. Unsere Nachbarn staunen aktuell nicht schlecht, wenn sie sehen, wie er bei mir geworden ist, dass ich ihn streicheln darf und er mittlerweile seine Streicheleinheiten sogar einfordern kommt :) Es ist vieles machbar, wenn man genügend Geduld mitbringt und die Katze in ihrer eigenen Art akzeptiert und nicht drängt. Und ich möchte ihm die Chance geben, wenn es nicht klappt, dann haben wir es zumindest versucht :)
 
  • #10
Hallo Rojcata,
super, deine Einstellung ehrt dich.:cool:
Ich sehe da ein Problem, wenn du Johnny die Möglichkeit gibst aus der Waschküche raus zu gehen, während der Zusafü.
Wenn deine Beiden ihn kennenlernen wollen kann er sich einfach entziehen.
Ich vermute, das wird so nicht klappen.
Alle 3 müssen lernen, dass sie nun zu dritt sind.
Ansonsten ist die Idee gut, mit der Gittertür in der Waschküche.
Während der Vergesellschaftung wirst du auch geregelte Fütterungszeiten einführen müssen, damit alle sehen das jeder was zu Fressen bekommt.
Gemeinsame Lecklierunden an der Gittertür, Lob und Tadel, Spiele all das geht nur wenn Johnny auch da ist.
Ich hoffe, dass sich hier noch erfahrenere Foris zu äussern, da ich solch eine Situation auch noch nie erlebt habe.

Henry
 
  • #11
Ich find´s toll daß Du Johnny ein Chance auf ein Zuhause bei Euch gibst und wünsche Dir viel Glück dabei.
Mit Geduld und Einfühlungsvermögen ist ganz viel möglich.
Ich werde Eure Geschichte weiter verfolgen und mich mit Euch über jeden Fortschritt freuen.

Bei Fragen oder Problemen kann Du evtl. Cute Poisson mal anschreiben. Sie hat Erfahrung mit der Vergesellschaftung von Wildchen.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #12
Hallo Rojcata,

ich wollte nal kurz nachfragen, wie weit du mit der Zusammenführung bist :)
...wir sind aktuell in einer ähnlichen Situation 😺

Liebe Grüße,
Andrea
 
  • #13
Ich hatte eine ähnliche Situation.
Zwei Kater, die weitere vierbeinige Mitbewohner ablehnten. Und eine Stallmiez, die mit Teillöhming der Hinterhand nicht an den Stall zurück kehren konnte. Also sollte sie erst mal im Gartenhaus als arme Verwandte leben. Nach ein paar Tagen hatte sie den Einlass über Katzenklappe ins Gartenhaus verstanden. Nach drei Wochen bin ich morgens beim Aufstehen über sie gefallen. Katzenklappe ins Haus war da kein Problem mehr.

Die Herren Kater blieben Gentlemen, denn man hatte sich schon beim Freigang im Garten getroffen. Und die Ex-Stallmiez war eher scheu, wollte also nicht auf meinen Bauch und ins Bett. So konnten die Kater tolerant sein.
 
  • #14
Danke Max Hase,

das hört sich ganz gut an bei dir 😻
... wir haben zur Zeit nur 1 Kater (ca. 1,5 Jahre), und eben einen Streuner (ca. 13-15 Monate) der bei uns nach Kastration zuerst in einer Aussenhalle und nun in der Scheune eingezogen ist.
Sie haben sich zwar draußen über den Sommer schon angenähert... aber irgendwie ist jetzt der Wurm drin 😕

Berichte wie deine, geben da wieder gut Hoffnung 😘
Lg, Andrea
 
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