Zusammenführung nach zwei Monaten abbrechen?

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Hallo, auch ich hatte hier schonmal einen anderen Thread, der aber etwas im Sande verlaufen ist.

Für die, die nicht so viel lesen wollen, die Kurzversion: Milli, Freigängerin (6), seit Juni allein, zog sich immer weiter vom Haus zurück. Seit ich sie ins Haus geholt habe, duldet sie die beiden anderen Katzen nicht. Sie greift sie die Neuen (Cherie, 1 und Xico, 5 Monate) mehrmals am Tag, hält sie vom Fressen ab und und markiert.

Seit sieben Wochen habe ich Cherie (1) und Xico (5 Monate), ihren Sohn, endgültig hier. Sie waren im Juli schonmal kurz bei mir. Sie kamen zu Milli (6), die allein geblieben war, nachdem ich im Juni ihre gleichaltrige Partnerin einschläfern lassen musste (auch sie kamen seinerzeit zusammen). Milli war extreme Freigängerin mit einem sehr kleinen Revier aus Hof, Scheune und angrenzendem Garten. Sie ist eine schreckhafte, ängstliche Katze, war immer so und wurde bisher immer ziemlich untergebuttert.
Sie mied im Sommer das Haus und ich stellte fest, dass sie sich seit dem Einzug von Cherie und Xico (kein Sichtkontakt, die beiden waren drin im Erdgeschoß) immer mehr Richtung Scheune abwanderte. Sie war kaum noch zum Futterplatz im abgeschlossenen Hintereingang zu locken und am Schluss dann nur noch nachts einmal drin. Seit drei Wochen habe ich Milli reingeholt, wo sie sich im Schlafzimmer (OG) etabliert hat. Allerdings ging sie kaum noch zum Futterplatz (Treppe-Flur-vorbei an der Küchentür-Chip-Klappe zum Hinteriengang). Sie blieb immer vor der Katzenklappe zur Küchentür stehen, hinter der die beiden neuen waren, drohte und knurrte. Alle Versuche, mit gemeinsamen Leckerli-Orgien gute Stimmung zu machen versandeten, weil Milli wegblieb. Ich machte dann die Küchentür auf und baute eine Gittertür zwischen Küche und Esszimmer ein, so dass sich die Katzen sehen konnten. Keine Änderung. Milli blieb oben und ging nur nachts zum Futter. Nach einer Woche ließ ich die Gittertür wieder offen.
Immer wenn Xico oder Cherie nun die Treppe hochkamen, schoß Milli unter dem Bett hervor und griff sie an. In der letzten Woche hat sie nun begonnen auf der Treppe zu markieren (ihr Klo war immer benutzt).

Ich habe nun gestern beschlossen, samt Milli ins Erdgeschoß zu ziehen und dort auf der Bettcouch zu übernachten. Es war Stress pur für alle Beteiligten. Milli legte sich immer so, dass sie alles im Blick hatte, fing an zu drohen, wenn die anderen an ihren Futternapf gingen. Trotz Xylkène-Kapseln, Royal Canin Calm und Feliway knurrte sie permanent, wenn sie nicht gerade einschlief. In der Nacht kam Xico zu mir, was dazu führte, dass Milli aufs Bett sprang und ihn vertrieb. Den Rest der Nacht verbrachte sie dann vor dem Bett undknurrte immer wieder.
Cherie und Xico trauten sich nicht mehr, zu fressen, schielten immer zu Milli, auch nachdem ich ihre Näpfe aus der Sichtlinie gestellt habe.

Es kann definitiv nicht an zu wenigen Ressourcen liegen. Im Erdgeschoß gibt es sechs Näpfe an zwei Stellen, vier Katzenklos, vier Wasserstellen (Brunnen, Brackwasser, Frischwasser).

Unterm Strich hat sich zwischen den Katzen seit Anfang August nichts bewegt.
Ich hatte vor, Cherie ab November rauszulassen und dann auch Milli wieder Freigang zu geben. Nun befürchte ich, dass Milli wieder wegbleibt oder dass Cherie auch in Hof und Scheune nicht geduldet wird. Xico wird kein kleiner Kater werden, der wird sich durchsetzen.
Was meint Ihr, macht das Sinn, weiterzumachen oder sollte ich versuchen, Cherie und Xico nochmal umzupflanzen und einen anderen Platz auf dem Land mit Freigang zu finden?
Danke, uwe

P.S.: ich habe auch schon nach Tierpsychologen gesucht, aber Experten, die nur Mail-Betreuung machen will ich nicht und 300 Euro bei einer vertrauenswürdigen Expertin, die aber eine Riesen-Anfahrt hat, fallen mir schwer.

danke,
uwe
 
A

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Hallo !
Ich erinnere mich noch an deinen Fall. Schade, dass es noch nicht besser ist. Und alle 3 sind ja leider unter Stress, schade.
Und wie ist es, wenn du sie mal für paar Tage, 1 woche komplett trennst? Also kein blickkontakt, nichts. Dann kannst du ja mal gucken wie deine 1. Katze reagiert, ob sie dann ruhiger wird und dann nochmal versuchen?


Und vielleicht ist es für sie zu viel wenn gleich 2 aufeinmal kommen. Wie wäre es, wenn du ihr die neuen nacheinander vorstellst ?
Ich stecke auch noch in einer Zusammenführung. 6 Wochen sind um. Jacky, 4 Jahre hat nur geknurrt, also keine Angriffe. Wir halten die beiden seit ungefähr 1- fast 2 Wochen getrennt und Jacky ist viiel entspannter. Mal gucken, wie das wird mit dem kleinen Sammy ( 3 Monate)
 
Zuletzt bearbeitet:
Stand Sonntag

Hallo Katzenengel,
danke für die Antwort. Gestern habe ich die Katzen tagsüber getrennt und dann abends wieder in Küche/Esszimmer/Wohnzimmer gesperrt, ich bis 00:30 Uhr dabei. Sah alles ganz friedlich aus.
Als ich heute morgen fütterte hatte Cherie eine einseitige Wunde am Hals, nicht genau erkennbar, ob Biss oder Kratzer. Es kommt nur ein Kampf mit Milli dafür in Frage.
Trotzdem: alle Katzen scheinen munter, Cherie frisst gut (gab Seelachs roh).
Milli liegt auf ihrem "Gewitterplatz" hinterm Wohnzimmersessel.
Ich neige dazu, das als ein klärendes Gewitter zu betrachten, da alle drei recht enspannt aussehen. Ich hoffe, dass ich da richtig liege...
 
Hallo!

Ich stecke derzeit auch in einer schwierigen Zusammenführung, ich habe hier auch noch einen thread dazu auf, wo ich wöchentlich updates schreibe. Deine Millie scheint ein bisschen wie unsere Lina zu sein. Sie auch Freigängerin, eher ängstlich, wird von anderen Katzen untergebuttert. Seitdem Tino Anfang Juni einzog, blieb sie mehr und mehr vom Haus weg und versuchte sich der ganzen Zusammenführungsaktion zu entziehen.

Wir haben alles nach Buch gemacht, Tino erstmal 4 Wochen eingesperrt mit geschlossener Tür, so dass sich die beiden nur riechen und hören konnten. Übungen gemacht, wo beide mit 2-3m Abstand neben der geschlossenen Tür fressen, dann Abstand verringert, dann schliesslich Gittertür, Fressübungen und gespielt, bis wir nach 2.5 Monaten endlich die Gittertür aufgemacht haben, so dass sich beide Katzen im Haus begegnen konnten. Ich muss dazu sagen, dass Tino schon im Haus rumlaufen durfte, wenn Lina nicht da war (oft). Das wurde empfohlen, damit er das Haus kennt und Versteckmöglichkeiten hat falls sich beide Katzen doch mal kloppen. Die Kehrseite der Medaille war aber, dass das ganze Haus nach Tino roch, da Lina kaum noch rein kam, und wenn, dann nicht mehr markiert. Er meinte also, das sei sein Haus und fing an Lina zu attackieren.

Wir wussten nicht mehr weiter und haben eine Katzenpsychologin herangezogen. Die meinte, wir hätten viel falsch gemacht und sollten die Tiere nochmal komplett voneinander trennen. Haben wir gemacht, und siehe da, es gibt (langsame!) Fortschritte! Tino darf nicht mehr in's EG, wir haben ihn erst nur im OG mit Gitter eingesperrt, Lina kam sofort wieder öfter in's Haus. Seit 1 Woche haben wir eine Gittertür am unteren Treppenende, so dass Tino mehr sieht und die beiden auch näher zusammenkommen, wenn sie wollen. Wir machen keinerlei Übungen mehr, beide entscheiden, wann sie sich sehen wollen und wann nicht, und siehe da, es ist viel mehr Gelassenheit drin! Das ist unser derzeitiger Stand, und wir werden sich noch einige Wochen brauchen bis wir sehen, ob die beiden gemeinsam im ganzen Haus rumlaufen können, oder ob Tino das OG behält und Lina das EG kriegt.

Langer Rede, kurzer Sinn: Ich denke, Du könntest mal probieren die beiden neuen Katzen in einen Teil des Hauses zu 'sperren' mit Gittertür, wo Millie nicht hinkann, und Millie den Rest des Hauses lassen. Lass Millie entscheiden wann und wie oft sie zu den neuen Katzen möchte, so dass sie sich vielleicht langsam aneinander gewöhnen. Es wäre ideal, wenn sich die Katzen nicht kloppen bis Blut fliesst. Das versuchen wir hier bei uns auch zu vermeiden. Kleinere Rangeleien wird es sicher geben, aber wir wollen, dass es nicht zu bösartigen Kämpfen kommt.

Viel Glück Dir auch bei Deiner Konstellation! Hoffentlich klappt es! Und ich kann nachvollziehen wie es Dir geht, wir machen das Gleiche durch (mit getrennt schlafen, einer unten, einer oben mit den jeweiligen Katzen, rumüberlegen wie man nun am besten weitermacht... sehr ermüdend!). Aber man hat mir hier den Tip gegeben nicht sofort aufzugeben, und den möchte ich Dir nun hier auch geben. Versuche mal den neuen Ansatz, und bring viel Zeit und Geduld mit. Lass die Katzen machen, die haben (leider ;-)) ihr eigenes Tempo. Vielleicht war das alles zuviel für Millie: Gleich 2 neue Katzen, und vielleicht ging es auch für ihren Geschmack zu schnell. Und Freigänger sind halt Meister im sich entziehen, wenn ihnen was nicht passt...

Also, viel Glück nochmal! :) Und sorry für die ellenlange Antwort!!!!
 
Revierverhalten und Eifersucht

Hallo Cattitudine,
hört sich zwar blöd an, ich bin aber trotzdem froh, dass es noch Andere in fast der gleichen Situation gibt.
Seit drei Tagen habe ich meine Bande Tagen im Erdgeschoß zusammen. Es entwickelt sich (nur in klein) das gleiche Prinzip wie in den vergangenen Wochen, als Milli noch getrennt oben war und die neuen unten: Milli ist nicht mehr ängstlich, sondern droht und verteidigt. Jetzt gerade ist das Wohnzimmer ihr Revier. Da darf keiner rein. Als ich gestern lüftete und Cherie wie gewohnt auf die Fensterbank sprang um durch das Gitter zu schauen, setzte sich Milli mitten in den Raum und ließ sie nicht mehr an sich vorbei. Nur Xico ist rotzfrech und wird deshalb immer mal wieder angedroht und gejagt.

Ich habe heute Nacht wieder auf der Gästecouch geschlafen, wollte die Tür nur einen Spalt offen lassen, doch Milli warf sich so gegen die Tür, dass sie gleich bei mir war. Wäre das Bett breiter gewesen, hätte sie beim Dosenöffner übernachtet. Das ist pure Eifersucht und ich kann es ja auch verstehen.

Resultat: die beiden Räume im Erdgeschoß sind jetzt aufgeteilt in Milli-Zone (Wohnzimmer) und Cherie/Xico-Zone (Esszimmer/Küche). Natürlich wollen die beiden gern weg von Milli, aber ich fürchte, dass sich diese bei einer erneuten Trennung (Milli=EG, Cherie/Xico=OG) dann wieder komplett entzieht. Sie muss nämlich gar nicht an der Treppe vorbei, wenn sie zu ihrem normalen Futterplatz und dann nach draußen will.

Ich überlege, ob ich die Situation jetzt mal für zwei Wochen so lasse (falls es keine ernsten Verletzungen gibt) und dann erst einmal mit Cherie Freigang in der neuen Umgebung übe. Wenn die dann den Weg rein und raus kennt, könnte Milli wieder Freigang bekommen. Meine Befürchtung ist allerdings, dass Milli den einzigen Zugang zur Katzenklappe von innen blockiert...
 
Update

Ich will mal ein kurzes Update geben.
Millli und die beiden Neuen sind jetzt seit 6 Tagen in den drei Räumen im Erdgeschoß. Stundenweise lasse ich Cherie und Xico mal raus in den Flur und hoffe, dass ich allen so etwas Erholungs-Pause geben kann. Die Situation hat sich so eingependelt, dass Milli die beiden immer noch auf Distanz hält und knurrt, wenn sie zu nah sind. Cherie und Xico ziehen sich dann zurück.
Verletzungen gab es keine mehr, ich stelle nur fest, dass Milli nachts grundsätzlich bei mir ist und die anderen fern hält. Finde ich schade für den kleinen Xico, der meine Nähe sucht, aber da kann ich wohl nichts dran ändern.
Insgesamt bin ich mir immer noch nicht sicher, ob das auf Dauer funktioniert, ist schon für alle Beteiligten stressig.
 

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