Schwierige Zusammenführung - Jetzt abbrechen??

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Cattitudine

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30. Juni 2018
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Frankreich
Hallo!

Ich hatte schon mal einen thread hierzu aufgemacht, aber dachte ich öffne nochmal einen neuen, damit möglichst viele ihn sehen und vielleicht mit einem Ratschlag antworten (falls es denn einen gibt, nicht sicher...). Danke im voraus! :)

Wir haben im Urlaub im Mai in Süditalien einen Strassenkater gefunden, verletzt und allgemein in schlechtem Zustand, den wir beim TA haben gesundpflegen und dann kastrieren lassen. Da wir ihn nicht zurück in seine Misere schicken wollten und niemanden gefunden haben der bereit gewesen wäre ihn zu adoptieren (oder zumindest zu füttern), haben wir ihn adoptiert. Er ist nun seit fast 2,5 Monaten bei uns.

Wir haben schon eine Katze, die uns vor 3 Jahren zugelaufen ist, und es war klar, dass die Zusammenführung nicht einfach werden würde. Hier ein paar grundsätzliche Infos zu beiden Katzen:

Erstkätzchen Lina ist 4 Jahre alt, weiblich, Freigänger, sehr lieb, sanft, Mobbingopfer, wird von den zahlreich vorhandenen Nachbarskatzen (und -katern) meist gescheucht. Zweitkater Tino ca. 2-3 Jahre alt, Strassenkater, liess sich am Anfang nur sehr wenig anfassen, wurde aber mittlerweile sehr zutraulich, schmust gerne, indem er sich an einen dranschmeisst, läuft uns überall hinterher und will einfach immer nur 'dabei sein'.

Wir haben die beiden Katzen nach allen Regeln der Kunst (Einzelzimmer für neue Katze, Tür 4 Wochen zu, dann Barriere, dann nach 3 Wochen zum 1. Mal Kontakt ohne Barriere) mit vielen Übungen aneinander gewöhnen wollen. Lina ist Freigänger und ging der ganzen Situation von Anfang an aus dem Weg, indem sie ständig draussen war. Sie kam nur zum Fressen rein, wo wir dann gleich davon profitiert haben und Übungen mit ihr und Tino gemacht haben. Es dauerte, aber wir sahen langsame Fortschritte. Am Schluss frassen sie neben der Gittertür mit 30 cm Abstand voneinander Leckerli. Es gab nur 1-2x Gefauche und Geknurre.

Wir haben sie dann ohne Gitter aufeinander treffen lassen, bewaffnet mit Leckerli und Spielzeug, um sie abzulenken, falls es zu Gestarre und Angriff usw. kommen sollte. Es lief 2x ganz gut, beide waren relativ ruhig, aber beim 3. Mal hat Tino Lina 'angegriffen. Er lief ihr hinterher, schnupperte an ihrem Hinterteil, was ihr nicht gefiel. Sie fauchte ihn an und lief Richtung Tür, er hinterher und haute ihr plötzlich mit den Vorderpfoten von hinten auf den Rücken. Lina dann raus und weg.

Wir haben uns mit einer Katzenspezialistin beraten, die mit uns einer Meinung war, dass es besser sei die Begegnungen nun nach draussen zu verlegen, da Tino offensichtlich glaubt, dass das Haus nur ihm ist. Lina kam ja kaum noch rein, so dass es wohl nicht mehr nach ihr riecht, sondern nur noch nach ihm, so dass er meint er wohnt da nun alleine.

Soweit so (nicht so) gut. Es hat 3 Tage gedauert bis Tino gewagt hat eine Pfote vor die Tür zu setzen. Dann, als er endlich mal raus ist und alleine 1/2h eine Tour um's Haus gedreht hat, ist er beim Heimkommen vor unserer Tür auf Lina gestossen. Sie sassen 10m voneinander entfernt, sahen eigentlich beide ruhig und gelassen aus. Dann ging Tino aber plötzlich auf Angriffsmodus: Plattmachen, langsam anschleichen und Lina anstarren. Ablenken war nicht. Mein Freund stellte sich dann vor Lina, er lief um ihn rum und ihr hinterher, die mittlerweile Richtung Zaun lief, um sich in Sicherheit zu bringen. Mein Freund stampfte mit dem Fuss auf und unterband den Angriff, so dass Lina sich in Sicherheit bringen konnte. Tino rannte ihr dann aber bestimmt noch 20m auf dem Nachbarsgrundstück hinterher, bevor er die Verfolgung schliesslich abbrach.

Also genau das gleiche Angriffsmuster wie schon im Haus, und das während seines 1. Ausflugs draussen, wo wir damit gerechnet hatten, dass er da etwas defensiver sei und sie beide sich da vielleicht langsam annähern würden.

Nun zu meiner Frage: Wir sind mittlerweile sehr, sehr deprimiert, da es so aussieht als sei Tino doch viel dominanter als wir dachten. Da Lina defensiv und sehr sanft ist, ist das natürlich per se keine gute Paarung. Tino scheint Lina aus 'seinem Revier' vertreiben zu wollen, und da sie sich nicht verteidigt, klappt das auch. Unsere Katzenspezialistin hat gesagt, dass es schlecht aussähe und wir Tino am besten weggeben sollten. Wir sehen das im Prinzip eigentlich leider genauso, aber hängen schon sehr an ihm, so dass wir wirklich sicher sein wollen, dass wir alles versucht haben, und dass es wirklich nicht klappt.

Habt Ihr Erfahrung mit so einer schwierigen Zusammenführung? Seht Ihr das auch eher so, dass wir JETZT abbrechen sollten, bevor Lina ganz auszieht? Wir wollten noch 2 Wochen warten, um zu sehen wie die nächsten Begegnungen aussehen, aber ich befürchte, es wird nicht viel besser werden... Oder fehlt uns nur die Geduld?? Tino ist uns schon sehr an's Herz gewachsen, es wird sehr schwer werden ihn abzugeben, den kleinen Strassenkater. Mir stehen die Tränen in den Augen, wenn ich nur dran denke. Aber natürlich hat Lina Vorrang, die Arme... :-( Es war von Anfang an klar, dass wir eine Lösung für Tino finden müssen, falls die beiden nicht miteinander klarkommen.

Vielen Dank im voraus für Eure Antworten!!!! Und sorry für den langen Text.

LG und einen schönen Sonntag!
 
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A

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Ähm....die Angriffe die ihr beschreibt....seid ihr ganz sicher, dass es tatsächlich aggressive Angriffe waren? Für mich liest sich die Beschreibung eher nach Spielaufforderungen des Katers. (Popoklatscher, anschleichen usw)
In seinem Alter ist Spiel ja auch noch ein vordergründiges Bedürfnis.

Nun habt ihr ja scheinbar eher das Gegenteil einer katerkompatiblen Kätzin, die flüchtet und damit das perfekte Mobbingopfer gibt und damit dem Kater wenigstens etwas Spaß beschert.
Daher kann auch eine anfängliche Spielmotivation beim Kater in Frust umgeschlagen sein, um dann in Mobbingritualen zu enden.


Eure Beschreibung klingt, als hättet ihr die ZuSaFü perfekt nach Bilderbuch abgearbeitet. Bei euch sind es wohl eher die Charaktere, die es schwierig machen, weil sie sich unschön ergänzen.

Man könnte es noch mit der 3PunkteRegel probieren. Das macht aber nur Sinn, wenn der Kater wirklich aggressiv reagiert und nicht katertypische Spiele verfolgt. Sonst kann die 3PR auch zu noch mehr Frust führen. Man muß sehr genau schauen wie man ein Gleichgewicht zwischen Reglementierung und Auspowerangeboten herstellt.
3PR:http://haustierwir.blogspot.com/2011/12/3-punkte-regel.html

Richtiges gezieltes Auspowern kann helfen den Kater umzulenken. Vielleicht könnt ihr Clickern mal probieren. Auch für eure Kätzin eine gute Sache, weil es Bindung und Selbstbewußtsein stärkt.
Einstieg ins Clickern: https://katzentraining.wordpress.com/2011/08/20/schritt-1/


Kurz: Ohne die Katzen live zu erleben kann man nicht beurteilen wie eure Situation aussieht und ob etwas zu retten ist.

Ihr hattet ja scheinbar ne Katzenpsychologin da....wie beurteilt die denn die Situationzwischen den Katzen im Detail?

edit: Ich sehs wie GroCha
Von einem weiteren Kater würde ich auch absehen; Dafür ist die Motivation des Katers zu unklar - zumindest mir. Und mit 2 Katzen im Haus wird eine mobbingerfahrene Katze sicher ihr Zuhause noch mehr meiden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaub auch, das euere Katze mit dem Kater überfordert ist. Weil sie Angst hat, kann sie gar nicht rausfinden, ob es der Kater ernst meint oder ob er spielerisch auf sie zu kommt.
Sie hat ja auch draußen keine Beziehungen zu anderen Katzen aufbauen können.

Wenn überhaupt, würde sich diese Katze wohl nur mit einer sehr ruhigen Katze vergesellschaften lassen, die zwar nichts gegen Katzengesellschaft hat, aber sie niemals bedrängen würde.

So sehe ich auch keine Chancen. Leider.
 
Hallo!

Erstmal möchte ich sagen, dass es super von Euch war/ist, Euch eines Straßenkaters anzuzehmen *Daumen hoch* :)

So wie Du Euer Vorgehen bei der Vergesellschaftung beschreibst, kann ich da jetzt auch keinen Fehler raus lesen. Lange Eingewöhnungszeit, erste Begegnung mit Barriere, gemeinsames Fressen, kein Zwang. So sollte es sein.

Für mich klingt es so, als passen die beiden Katzen-Charaktere nicht zusammen :(
Tino erscheint mir, auf der einen Seite, wie ein ganz normaler Jungkater, der raufen und spielen will. Auf der anderen Seite klingt es für mich so, als wolle er seine neu gewonnenen Ressourcen (Euch, Futter, Dach überm Kopf, etc...) halten und verteidigen.

Lina scheint sowieso zu der eher sensibleren Sorte zu gehören und entzieht sich dem ganzen lieber. Noch dazu ist sie eine Kätzin und von Tinos Rauf-Spielen wohl generell nicht angetan, selbst wenn das alles wär, was Tino im Sinn hat.

Es wird, wenn die Kätzin drangsaliert wird, oftmals geraten, einen zweiten Kater dazu zu setzen, um das Mädel zu entlasten und dem Kater einen Rauf-Kumpel zu bieten.
Allerdings glaube ich, dass das in Eurer Situation keine Lösung ist, da ich, wie erwähnt, vermute, dass das Raufen allein nicht das Problem ist.
Und dann hättet Ihr im blödesten Fall zwei Kater, die ein neues Zuhause brauchen :(
Abgesehen davon hat Tino ja die Möglichkeit draußen seinem Rauf-Trieb zu frönen.
Ich habe das nur erwähnt, weil es der allgemeine Tipp zum Lösen des Kater-Katze-Problems ist.

Leider fällt mir kein Lösungsansatz ein :(
Professionelle Hilfe habt Ihr auch schon...

Tut mir leid. Ich weiß, wie schwer es ist, eine Vergesellschaftung als gescheitert hin nehmen zu müssen und beneide Euch kein bisschen um die momentane Situation. Kann Euch nur viel Kraft wünschen :oops:


Vielen, lieben Dank, GroCha, für Deine Antwort und Analyse! Genauso ist es! Ja, genau, Zweitkater im Prinzip eine gute Idee, aber es ist nicht das Hauptproblem, so dass das für Lina eher doppelter Stress wäre, und dann müssten wir 2 Kater unterbringen, genau... Ich stimme mit Dir überein, dass Tino neben der Rauflust eher seine neugewonnenen Ressourcen verteidigt, und dies vielleicht etwas vehementer tut als andere Katzen, da er ja eine Strassenvergangenheit mit Hunger, Angst und ständiger Alarmbereitschaft hat.

Das einzige Highlight, was ich aus Deiner Antwort rauslese, ist, dass Tino sich vielleicht jetzt draussen mit anderen Katern austoben wird und sich VIELLEICHT (!) etwas beruhigen wird. Gestern abend wollte er raus, nach 30 min haben wir in der Nähe Gekreische gehört. Und richtig, Tino und der Nachbarskater, der sich dann getrollt hat, als wir die Szene mit unserer Taschenlampe taghell ausgeleuchtet haben... :-D Vielleicht wird er aber ja dadurch etwas ruhiger, wir werden sehen... Die Hoffnung stirbt zuletzt!

Vielen Dank für Deine aufmunternden Worte, auch wenn es vielleicht auf eine Trennung von Tino rausläuft. Dass jemand mitfühlt, tut gut...Danke!!

LG!
 
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Ähm....die Angriffe die ihr beschreibt....seid ihr ganz sicher, dass es tatsächlich aggressive Angriffe waren? Für mich liest sich die Beschreibung eher nach Spielaufforderungen des Katers. (Popoklatscher, anschleichen usw)
In seinem Alter ist Spiel ja auch noch ein vordergründiges Bedürfnis.

Nun habt ihr ja scheinbar eher das Gegenteil einer katerkompatiblen Kätzin, die flüchtet und damit das perfekte Mobbingopfer gibt und damit dem Kater wenigstens etwas Spaß beschert.
Daher kann auch eine anfängliche Spielmotivation beim Kater in Frust umgeschlagen sein, um dann in Mobbingritualen zu enden.


Eure Beschreibung klingt, als hättet ihr die ZuSaFü perfekt nach Bilderbuch abgearbeitet. Bei euch sind es wohl eher die Charaktere, die es schwierig machen, weil sie sich unschön ergänzen.

Man könnte es noch mit der 3PunkteRegel probieren. Das macht aber nur Sinn, wenn der Kater wirklich aggressiv reagiert und nicht katertypische Spiele verfolgt. Sonst kann die 3PR auch zu noch mehr Frust führen. Man muß sehr genau schauen wie man ein Gleichgewicht zwischen Reglementierung und Auspowerangeboten herstellt.
3PR:http://haustierwir.blogspot.com/2011/12/3-punkte-regel.html

Richtiges gezieltes Auspowern kann helfen den Kater umzulenken. Vielleicht könnt ihr Clickern mal probieren. Auch für eure Kätzin eine gute Sache, weil es Bindung und Selbstbewußtsein stärkt.
Einstieg ins Clickern: https://katzentraining.wordpress.com/2011/08/20/schritt-1/


Kurz: Ohne die Katzen live zu erleben kann man nicht beurteilen wie eure Situation aussieht und ob etwas zu retten ist.

Ihr hattet ja scheinbar ne Katzenpsychologin da....wie beurteilt die denn die Situationzwischen den Katzen im Detail?

edit: Ich sehs wie GroCha
Von einem weiteren Kater würde ich auch absehen; Dafür ist die Motivation des Katers zu unklar - zumindest mir. Und mit 2 Katzen im Haus wird eine mobbingerfahrene Katze sicher ihr Zuhause noch mehr meiden.

Lieber/liebe Tiedsche,

Auch Dir herzlichen Dank für die Antwort und die Gedanken, die Du Dir um unser Problem gemacht hast! :)

Ja, vielleicht war es (erst) Spieltrieb, das hatte unsere Katzenspezialistin (die ich auch nur per e-mail konsultiert habe, sie wohnt zu weit weg) auch vermutet. Da ich Zeugin der Szene war, befürchte ich aber eher ein Verteidigen der Ressourcen. Ich bin nicht wirklich ein Spezialist, es ist eher Intuition. Aber vielleicht täusche ich mich ja... (Hoffnung!!)

Ich werde gleich Deine links konsultieren und gucken, ob wir das anwenden können!! Wir versuchen alles in der derzeitigen Situation, vielen Dank!

LG und schönen Sonntag nochmal!
 
Ich glaub auch, das euere Katze mit dem Kater überfordert ist. Weil sie Angst hat, kann sie gar nicht rausfinden, ob es der Kater ernst meint oder ob er spielerisch auf sie zu kommt.
Sie hat ja auch draußen keine Beziehungen zu anderen Katzen aufbauen können.

Wenn überhaupt, würde sich diese Katze wohl nur mit einer sehr ruhigen Katze vergesellschaften lassen, die zwar nichts gegen Katzengesellschaft hat, aber sie niemals bedrängen würde.

So sehe ich auch keine Chancen. Leider.

Liebe Stairfairy,

Vielen lieben Dank auch Dir für Deine Antwort!

Ja, der ideale Partner unserer Katze wäre ein(e) sehr ruhige(r), sanfte(r) Katze/Kater, so wie sie selbst es ist. Meine Nachbarin hatte gerade einen sehr sanften Kater zur Pflege, 3 Wochen, da die Besitzerin in Urlaub war. Und was erzählte sie mir gestern abend? Das unsere Lina jeden Tag vorbeikam, um zusammen mit diesem Kater aus demselben Napf zu fressen!! Ohne Übungen, ohne Gitter, ohne whatsoever...

Das zeigt was Lina eigentlich braucht... :-( Uff, Frust!

Wir werden sehen wie die Situation sich in den nächsten 2 Wochen entwickelt. Bislang kommt Lina noch 3x am Tag heim. Sollte sich das reduzieren und die Tino-Angriffe weitergehen, dann werde ich ein neues, liebevolles Zuhause für unseren kleinen Italiener finden.

LG und schönen Sonntag!
 
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Übrigens, das Verhalten "läuft um meinen Freund rum, läßt sich nicht ablenken und verfolgt die Katze noch mind. 20 m" hört sich für mich eindeutig _nicht_ als Spielversuch an.
So eine Reaktion zeigen sie eher, wenn ganz klar "ich will die jetzt weg haben oder verhauen" der Plan ist.

Eine Katze, die dieses Verhalten zeigt, würde ich ganz klar nicht mal in meine Gruppe setzen, die das Leben mit vielen anderen Katzen gewohnt sind.
 
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Die Beschreibung der unkomplizierten Beziehung zum Pflegekater verdeutlicht dass der Kater wirklich nicht paßt.
Deshalb schließ ich mich Starfairy an und würde auch nicht weiter experimentieren, sondern dem Kater einen guten neuen Platz suchen.
 
Hallo an alle!

Hier mal wieder ein kurzes update. Vor ca. 1 Woche hat der Kater die Katze durch die halbe Wohnung gejagt und sie im hintersten Zimmer 'gestellt'. Katze knurrte Kater an, wir sind dazwischen gegangen, haben sie getrennt und haben seitdem unterbunden, dass sie sich sehen können. Kater geht raus, und kann Katze dort theoretisch treffen, aber da hat sie Heimvorteil, da sie alles wie ihre Westentasche kennt, er nicht. Sie wird sich draussen also in Sicherheit bringen können, aber drin verhindern wir nun, dass sie sich sehen.

Katze kommt noch zum Fressen, aber immer höchst angespannt und nur für die 5 Minuten, die sie maximum dazu braucht. Dann sofort wieder raus im Schweinsgalopp.

Ich habe nach der letzten Attacke (s.o.) Freunde und Kollegen kontaktiert, um einen neuen Platz für den Kater zu finden. Nichts bislang... Es ist ja noch Urlaubszeit, aber... Generell hat das Katerchen ja aber auch leider gesundheitliche Probleme, es wird sehr schwer werden jemanden zu finden, der ihn aufnehmen wird. Ich weiss nicht, was wir machen sollen, wenn wir niemanden finden. In's Tierheim will ich ihn nicht abschieben.

Wir haben daher in unserer Not nun nochmal eine andere Katzenexpertin kontaktiert, die uns auf die Mailbeschreibung hin antwortete, dass das lösbar sei, aber lange dauern würde. Am Ende würden sich Kater und Katze aber tolerieren und zusammen leben können. Wir treffen sie morgen. Bin einerseits gespannt was sie zu sagen hat, habe aber andererseits ehrlich gesagt fast keine Hoffnung, dass sie noch etwas Neues beizusteuern hätte, was wir nicht schon probiert haben. Aber wir werden sehen.

Falls es Euch interessiert, dann halte ich Euch über den Fortgang auf dem laufenden.

LG!
 
  • #10
Ich würde 2gleisig fahren: neuen Platz suchen und weiter an einer Lösung arbeiten. Ihr könnt zb auch Vereine ansprechen, ob sie den Kater mit auf ihre Homepage nehmen. So erreicht ihr mehr Leute und könnt vielleicht noch vom Vermittlungs-Know how profitieren
Hut ab vor eurem Engagement und dass ihr die Verantwortung für die Katzen ernst nehmt. Dann bleibt nur zu hoffen, dass die neue Therapeutin noch ein As im Ärmel hat.

Interessiert, ob es noch eine vernünftige Lösung gibt bin ich immer. Also gern melden, wenns neue Entwicklungen gibt.
 
  • #11
Ich würde 2gleisig fahren: neuen Platz suchen und weiter an einer Lösung arbeiten. Ihr könnt zb auch Vereine ansprechen, ob sie den Kater mit auf ihre Homepage nehmen. So erreicht ihr mehr Leute und könnt vielleicht noch vom Vermittlungs-Know how profitieren
Hut ab vor eurem Engagement und dass ihr die Verantwortung für die Katzen ernst nehmt. Dann bleibt nur zu hoffen, dass die neue Therapeutin noch ein As im Ärmel hat.

Interessiert, ob es noch eine vernünftige Lösung gibt bin ich immer. Also gern melden, wenns neue Entwicklungen gibt.

Hallo Tiedsche,

Ja, das dachten wir auch, zweigleisig fahren... Danke für den Tipp mit der Homepage, da hatte ich noch nicht dran gedacht.

OK, dann schreibe ich hier wieder, falls es etwas Neues gibt!

Gruss!
 
  • #12
hallo Cattitudine,

nach allem, was hier zu lesen ist, glaube ich nicht, dass die beiden Katzen jemals miteinander glücklich werden ... und ich bezweifle auch eine längerfristige einigermaßen friedliche Koexistenz.

Hatte leider auch mal zu meiner defensiven Softie-Kätzin einen dominanten Mobber-Kater kombiniert und das ging komplett in die Hose (wobei mir damals das Münchner Tierheim eine völlig verkehrte Beschreibung von dem Kater gab und mir zu allem Übel verschwieg, dass er schon einmal vermittelt war und zurück kam, weil er die dort vorhandene sanftmütige Kätzin verprügelte).

OK, ich hatte damals eine Hau-Ruck-Zusammenführung gemacht ... aber das hat sicher nichts am Grundproblem geändert, dass Eingeborene und Neuzugang einfach so ganz und gar nicht zusammenpassten.
Es ließ sich am Anfang erstmal gut an, meine Kätzin teilte alles mit ihm, bis er nach ca. 2 Wochen anfing, sie aus meinem Bett zu vertreiben ... später aus meinem WG-Zimmer ... nach einiger weiterer Zeit saß die Kätzin vorwiegend hinter dem Garderobenständer im Flur, traute sich nicht mehr auf den Balkon und nur noch zum Fressen, wenn der Kater weggesperrt oder unterwegs war.

Ich konnte den Kater GsD damals zu meiner Mutter auf's Land "verfrachten", wo er sofort heimisch wurde und einige Jahre glücklich lebte, bis er eines Tages spurlos verschwand.

Bin gespannt, was die Katzenexpertin morgen spricht ...

Du könntest zusätzlich auch hier unter "Notfellchen" ein neues Zuhause für ihn suchen ...
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #13
hallo Cattitudine,

nach allem, was hier zu lesen ist, glaube ich nicht, dass die beiden Katzen jemals miteinander glücklich werden ... und ich bezweifle auch eine längerfristige einigermaßen friedliche Koexistenz.

Hatte leider auch mal zu meiner defensiven Softie-Kätzin einen dominanten Mobber-Kater kombiniert und das ging komplett in die Hose (wobei mir damals das Münchner Tierheim eine völlig verkehrte Beschreibung von dem Kater gab und mir zu allem Übel verschwieg, dass er schon einmal vermittelt war und zurück kam, weil er die dort vorhandene sanftmütige Kätzin verprügelte).

OK, ich hatte damals eine Hau-Ruck-Zusammenführung gemacht ... aber das hat sicher nichts am Grundproblem geändert, dass Eingeborene und Neuzugang einfach so ganz und gar nicht zusammenpassten.
Es ließ sich am Anfang erstmal gut an, meine Kätzin teilte alles mit ihm, bis er nach ca. 2 Wochen anfing, sie aus meinem Bett zu vertreiben ... später aus meinem WG-Zimmer ... nach einiger weiterer Zeit saß die Kätzin vorwiegend hinter dem Garderobenständer im Flur, traute sich nicht mehr auf den Balkon und nur noch zum Fressen, wenn der Kater weggesperrt oder unterwegs war.

Ich konnte den Kater GsD damals zu meiner Mutter auf's Land "verfrachten", wo er sofort heimisch wurde und einige Jahre glücklich lebte, bis er eines Tages spurlos verschwand.

Bin gespannt, was die Katzenexpertin morgen spricht ...

Du könntest zusätzlich auch hier unter "Notfellchen" ein neues Zuhause für ihn suchen ...

Liebe CasaLea,

Danke auch für Deine Antwort! Ja, im tiefsten Inneren fühle ich, dass Du recht hast. Mal schauen, was uns die Expertin morgen so sagt, aber ich denke, mehr als 'erzwungene' Koexistenz nach vielleicht noch vielen, weiteren nicht einfachen Monaten wird wohl nicht drin sein... :-( Und dann muss man sich ja langsam fragen, ob man das aus purem Egoismus (Mensch will unbedingt beide Katzen behalten!) seinen Tieren antun sollte.

Die 'Notfellchen'-Rubrik hier ist für mich leider nicht so geeignet, da ich in Frankreich wohne. Nach Deutschland zu vermitteln wäre wieder mit einer längeren Reise für den kleinen Kater verbunden. Aber hier in Frankreich gibt es sicher ähnliche Foren mit solchen Rubriken, muss mal suchen, und dann halt da inserieren.

Ich lasse Euch wissen, wie es weitergeht. Danke nochmal an alle!
LG!
 
  • #14
Hallo an alle!

Wie versprochen hier ein Bericht, was uns die neue Katzenexpertin heute gesagt hat. Sie hat 2h mit uns verbracht, viele Fragen gestellt und sich alles angeguckt. Hier ist, was sie zu unserer Situation meinte:

Sie sagte direkt, wir hätten sehr, sehr viel falsch gemacht!

Von dem Ansatz, den wir verfolgt haben, hätte sie noch nie gehört. Dass Tino ein eigenes Zimmer bekommen hat und wir die Tür zugelassen haben am Anfang, das war das einzige mit dem sie einverstanden war. Aber Übungen zu machen und die Katzen neben der Barriere fressen zu lassen fand sie keine gute Idee, und auch die Tatsache nicht, dass wir eingegriffen haben, als sich Tino & Lina ohne Barriere getroffen haben und es zu Aggressionen kam. Sie sagte, dass wir die notwendige Anfangskonfrontation unterbunden hätten, die aber notwendig sei und so passieren müsse.

Besser wäre es gewesen, die Tür irgendwann mit der Barriere dazwischen aufzumachen, die Altkatze entscheiden zu lassen wann, wie oft und wie lange sie vor der Gittertür sitzen will anstatt irgendwelche Übungen mit beiden zu machen. Sobald man dann gesehen hätte, dass sie entspannt miteinander sind, dann hätte man das Gitter aufmachen sollen, die ersten Kämpfe ohne Eingreifen abwarten sollen, so dass sie ihre Rangordnung hätten festlegen können.

Geholfen hätte auch, sich die Hände mit Feliway Friends einzusprühen und damit beide Katzen zu streicheln, so dass sie einen Gruppengeruch entwickeln, der mit den Hormonen gemischt gewesen wäre. Wir haben nur den Feliway-Stecker benutzt. Ich habe 'damals' versucht beide Katzen mit einem Waschlappen zu streicheln, damit sie den Gruppengeruch kriegen, aber Tino liess sich damals noch kaum anfassen und schnappte sofort. Daher hatte ich das irgendwann sein lassen.

Auch die Tatsache, dass ich Lina beim 1. direkten Zusammentreffen relativ rasch hochgehoben und auf die Arbeitsplatte ausser Tino's Reichweite gesetzt habe (Richtung offenem Küchenfenster als Fluchtpunkt den sie dann auch nutzte), fand die Expertin sehr schlecht. Unsere 1. Katzenexpertin war da anderer Meinung, sie sagte, dass es genau richtig gewesen sei, diese 1. Begegnung kurz zu lassen und zu beenden, bevor es zu Spannungen kommt. Es sei wichtig, dass diese Treffen auf einer möglichst positiven Note enden. Die neue Katzenexpertin meinte, ich hätte Lina damit klargemacht, dass sie jetzt raus solle, und dass sie keinen Platz im Haus zusammen mit dem neuen Kater habe...

Tja... wir waren ehrlich und gelinde gesagt sehr überrascht über diese Analyse.

Vielleicht hat sie recht, dass das von ihr propagierte Vorgehen weniger zwanghaft gewesen wäre, als die Katzen zu Übungen zu überreden. Wir haben aber Lina niemals gezwungen. Wir haben sie in die Nähe der Tür (mindestens 2-3 m Abstand) bugsiert, das war's. Hätte sie sich umgedreht und die Übung nicht machen wollen, dann hätten wir sie gelassen. Sie kam aber jedes Mal näher, frass, blieb ein bisschen, guckte und ging dann halt irgendwann wieder weg. Also ich hatte da so per se kein Problem gesehen, aber wer weiss? Vielleicht wäre es anders wirklich besser gewesen.

Dass wir Lina mit unserem Verhalten klargemacht haben könnten, dass sie zu gehen hat, das hatten wir so aus diesem Blickwinkel auch noch nicht betrachtet. Aber kann natürlich sein. Es stimmt schon, dass wir viel Zeit mit Tino verbracht haben, mehr als mit ihr, da sie ja ständig draussen war. Zwangsläufig war Tino da im Fokus. Aber wir haben ihr jedes Mal sofort unsere volle Aufmerksamkeit geschenkt, wenn sie kam...

Die Katzenexpertin meinte, dass die Sache generell schon ziemlich gegen die Wand gefahren sei, und dass es nicht allzuviel Hoffnung gäbe, aber unmöglich sei es wiederum auch nicht, dass die beiden sich doch noch tolerieren könnten. Freunde würden sie aber wohl nicht mehr werden in diesem Leben. Wohl auch, da Tino als ehemaliger Strassenkater, der wohl sein bisheriges Leben um Futter und Resourcen kämpfen musste, sehr, sehr territorial und dominant ist. Lina, die sehr sanft und zurückhaltend ist, lässt ihm da total die Oberhand, und Katzen wie Tino, die selber schon viel einstecken mussten tendieren wohl dazu sofort eine solche Situation 'auszunutzen' und zu ihrem Vorteil zu drehen.

Hier nun ihre Vorschläge, wie wir das Ganze vielleicht noch retten können:

* Tino wird wieder im 1. Stock eingesperrt und darf auch nicht runter, wenn Lina nicht im Haus ist. Der Arme kommt also wieder in Katzenknast.
* Lina soll wieder angstfrei in's Haus kommen können, ohne dass ihr Tino irgendwo auflauert. Sie soll wieder ihre Duftmarken setzen und sich wieder ein bisschen mehr zuhause fühlen.
* Wir sollen uns nun auf Lina konzentrieren, ihr Leckerli geben sobald wir sie sehen, und die Leckerli sehr abwechslungsreich gestalten, so dass sie nach Möglichkeit nicht woanders (bei anderern Leuten) noch leckerere Sachen findet. Sie hat eine Tendenz zum Abwandern, wir sollten sie also mit gutem Futter und leckeren Snacks verwöhnen. Haben wir immer schon gemacht, aber machen wir halt jetzt noch mehr.
* Wir sollen ihr draussen, rund um's Haus, Stellen anbieten, wo sie sich verstecken kann (Kartons mit einem Loch und einem Handtuch drin z.B.). Auch im Haus sollen wir das anbieten.
* Draussen, wo sie eine Schlafstelle hat (die sie nicht mehr benutzt seit einiger Zeit) sollen wir ein getragenes T-Shirt reinlegen, damit sie unseren vertrauten Geruch um sich hat, und diese Schlafstelle vielleicht wieder aufsucht.
* Viel mit ihr spielen, falls sie es möchte. Erst draussen, dann hoffentlich bald auch wieder drin.
* Tino soll, da er ja nun leider wieder eingesperrt ist, viel neues und sich abwechselndes Spielzeug bekommen, das ihn fordert, auch wenn er tagsüber alleine ist, wenn wir arbeiten gehen müssen. Wir sollten natürlich auch Zeit mit ihm mit Spielen verbringen, dem armen Knastbruder... ;-) Er darf auch nachts bei uns schlafen.

Jede Woche sollen wir nun per e-mail berichten, wie es so läuft. Die Expertin wird uns beraten und dann nach ca. 6 Wochen das grüne Licht geben, dass die beiden wieder aufeinander treffen dürfen. Wir sollten uns auf Kampf einstellen, und nicht eingreifen! Sie sagte, wenn wir das nicht aushalten könnten, dann sollten wir das Haus verlassen und erst ein paar Stunden später wiederkommen!! Hilfe...

Soweit der Plan... Mir ist noch nicht ganz klar, was in 6 Wochen anders sein soll als jetzt. Lina wird wieder Panik kriegen, dass Tino ohne Barriere rumläuft und sie attackieren kann, und er wird das auch sicher wieder tun. Das einzige, was anders wäre, wäre dass das Haus wieder mehr nach Lina riecht, da sie wieder mehr Zeit drinnen verbringen würde, und er sich vielleicht nicht mehr als Allenherrscher fühlt. Aber... weiss nicht. Muss die Expertin da nochmal fragen, was da jetzt genau der Nährwert ist und wie wir vermeiden, dass wir genau in die gleiche Situation wieder reinrutschen, in der wir gerade sind.

Schreibe Euch wieder, wenn ein paar Tage rum gegangen sind, und sich die Situation entwickelt (oder auch nicht). Aber was soll ich sagen! Habe heute Lina draussen unter der Hecke schlafen sehen, bin hin, habe sie gestreichelt, ihr ein Leckerli gegeben usw. (habe ich auch in den letzten Wochen oft gemacht), und sie kam rein und verbrachte mindestens 1/2h drin!! Das ist schon ewig nicht mehr passiert! Als hätte sie die Unterhaltung mit angehört... :-D

Sorry für den langen Text!! ;-)

Schönes WE Euch!!! Und drückt uns die Daumen!!!!
 
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  • #15
Oh Mann!
Das einzige, wo ich zustimme, ist, das ihr vielleicht mit den Übungen die Sache zu sehr forciert habt.

Es klingt so, als ob alle ehemaligen Straßenkater dominant und territorial sind. In Wahrheit sind aber die meisten Straßenkatzen ziemlich sozial. Draußen ist halt das Problem, das sie ihre Resourcen (schreibt man das so?) verteidigen müssen. Aber die meisten sind trotzdem sozia. Schon alleine deswegen, weil es viel zu kräftezehrend ist, ständig einfach nur zu streiten, weil jemand durchs Revier latscht.

Was mir nicht klar ist, sollen die beiden komplett getrennt sein oder ist da eine Gittertür dazwischen?
Wenn die völlig getrennt sind, und ihr die dann einfach so zusammensetzen sollt, ganz ehrlich, das ist *fassungslos keine Worte finde*

Damit macht ihr euere Lina fertig! Ehrlich. Bitte macht das nicht!!!
Das ist ungefähr so, ihr baut jetzt ihr Vertrauen in euch und in ihr Zuhause neu auf. Und dann setzt ihr ihr den Feind einfach so vor die Nase und laßt ihr keine Chance auszuweichen. Sie wird sich gegen diesen Kater niemals wehren können!
Wenn es eine Chance haben soll, müßt ihr eine Möglichkeit finden, ihn davon abzubringen, sie anzugreifen. Aber doch nicht diese ängstliche Katze zwingen, sich von ihm angreifen zu lassen!
Glaub mir, das geht sowas von nach hinten los. Du wirst eine völlig verstörte Katze finden, die sich irgendwo verkrochen hat, wo ihr sie vielleicht nicht mehr findet. Die sich überhaupt nicht mehr aus ihrem Versteck raus traut. Die vielleicht vor lauter Angst überall Kot verloren hat und da auch drinsitzt.

Mit Gittertür wäre es evtl. nochmal zurück auf Start. Dann allerdings finde ich die Zeitspanne nicht gut. Also ich meine, dann darf es keinen Zeitplan geben. Dann muß man sehen, ob sie sich irgendwann am Gitter völlig ungezwungen bewegen, ob sie evtl. anfangen, Kontakt zueinander auf zunehmen usw.
Aber auf eine Rauferei würde ich es absolut niemals ankommen lassen.

Ich habe hier auch einen Straßenkater. Der war im unteren Dorf auch als übelster Raufer verschrieen.
Dann hat er sich in meiner Scheune häuslich eingerichtet. Weil er so schlimm aussah und rappeldürr war, habe ich ihn gefüttert.
Und als er endlich zahm war, hat er sich längst mit meinen Katzen arrangiert. Da gab es niemals eine größere Rauferei, die Zusammenführung war erledigt, bevor ich wußte, das er hier einziehen wird.

Dann hatte ich einen Kater, der war niemals auf der Straße, der war immer in Katzengesellschaft. Aber er war territiorial und dominant. Und er war so übergriffig wie dein Kater.
Ich habe es sehr lange probiert. Zu lange. Dann hat er 3 von meinen Kätzinnen tierarztreif gebissen. Du kannst dir nicht vorstellen, wie verstört die Mädels waren, als ich sie gefunden habe.:reallysad:
Wenn du die gesehen hättest, kämst du niemals auf die Idee, deine Katze diesem Risiko auszusetzen.

Daraufhin habe ich den Kater abgegeben. In Einzelhaltung. Er ist jetzt auch wieder Freigänger. Und oh Wunder, er hat draußen Freunde. Nur nach Hause dürfen die nicht mitkommen. Dort jagt er alle anderen Katzen weg.
 
  • #16
Was bringt eine Gittertuer, wenn Lina nicht einmal mehr ins Haus kommt? Sie ist nicht da, es riecht nicht nach ihr und eigtl. Ist sie schon laengst ausgezogen. Prioritaet sollte jetzt haben Lina wieder “nach Hause zu holen“, meinste nicht?

Nicht jeder Ansatz funktioniert in jeder Situation perfekt fuer jede Katze. Das ist fuer diese Situation jetzt eine individuelle Loesung.

Ich wuerde es an deiner Stelle probieren, euer Kater hat immer noch ein ganzes Stockwerk fuer sich und ich finde es ist eine bessere Loesung es zu versuchen und ggf. ihn dann weg zu geben als vorher schon das Handtuch zu schmeissen.

Wenn du mit dem Denken „In 6 Wochen wird nichts anders sein.“ dran gehst wird sich auch nichts aendern, weil du angespannt bist und diese anspannung sich auf die Tiere uebertraegt. Das wird einfach zu einer selbsterfuellenden Prophezeihung. :/ Wenn es funktionieren soll, lass dich drauf ein.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #17
Die Expertin wird uns beraten und dann nach ca. 6 Wochen das grüne Licht geben, dass die beiden wieder aufeinander treffen dürfen. Wir sollten uns auf Kampf einstellen, und nicht eingreifen! Sie sagte, wenn wir das nicht aushalten könnten, dann sollten wir das Haus verlassen und erst ein paar Stunden später wiederkommen!! Hilfe...
:eek:
Sorry, das geht gar nicht. Arme Lina!
Was meint die Dame denn was passiert, wenn Lina mal so richtig in ihrem Zuhause verdroschen wird:confused: Dass die Rangordnung (die es so bei Katzen gar nicht gibt!)endlich erkämpft wurde und Lina so wieder fröhlich ihr Heim angstfrei nutzt? Nach dem Sieg des Katers ist der natürlich auch entspannt, weil ja klar ist, dass er der Stärkere ist und er läßt die Verliererin dann in Ruhe?

Absurd!!!!!!
 
  • #18
Oh Mann!
Das einzige, wo ich zustimme, ist, das ihr vielleicht mit den Übungen die Sache zu sehr forciert habt.

Es klingt so, als ob alle ehemaligen Straßenkater dominant und territorial sind. In Wahrheit sind aber die meisten Straßenkatzen ziemlich sozial. Draußen ist halt das Problem, das sie ihre Resourcen (schreibt man das so?) verteidigen müssen. Aber die meisten sind trotzdem sozia. Schon alleine deswegen, weil es viel zu kräftezehrend ist, ständig einfach nur zu streiten, weil jemand durchs Revier latscht.

Was mir nicht klar ist, sollen die beiden komplett getrennt sein oder ist da eine Gittertür dazwischen?
Wenn die völlig getrennt sind, und ihr die dann einfach so zusammensetzen sollt, ganz ehrlich, das ist *fassungslos keine Worte finde*

Damit macht ihr euere Lina fertig! Ehrlich. Bitte macht das nicht!!!
Das ist ungefähr so, ihr baut jetzt ihr Vertrauen in euch und in ihr Zuhause neu auf. Und dann setzt ihr ihr den Feind einfach so vor die Nase und laßt ihr keine Chance auszuweichen. Sie wird sich gegen diesen Kater niemals wehren können!
Wenn es eine Chance haben soll, müßt ihr eine Möglichkeit finden, ihn davon abzubringen, sie anzugreifen. Aber doch nicht diese ängstliche Katze zwingen, sich von ihm angreifen zu lassen!
Glaub mir, das geht sowas von nach hinten los. Du wirst eine völlig verstörte Katze finden, die sich irgendwo verkrochen hat, wo ihr sie vielleicht nicht mehr findet. Die sich überhaupt nicht mehr aus ihrem Versteck raus traut. Die vielleicht vor lauter Angst überall Kot verloren hat und da auch drinsitzt.

Mit Gittertür wäre es evtl. nochmal zurück auf Start. Dann allerdings finde ich die Zeitspanne nicht gut. Also ich meine, dann darf es keinen Zeitplan geben. Dann muß man sehen, ob sie sich irgendwann am Gitter völlig ungezwungen bewegen, ob sie evtl. anfangen, Kontakt zueinander auf zunehmen usw.
Aber auf eine Rauferei würde ich es absolut niemals ankommen lassen.

Ich habe hier auch einen Straßenkater. Der war im unteren Dorf auch als übelster Raufer verschrieen.
Dann hat er sich in meiner Scheune häuslich eingerichtet. Weil er so schlimm aussah und rappeldürr war, habe ich ihn gefüttert.
Und als er endlich zahm war, hat er sich längst mit meinen Katzen arrangiert. Da gab es niemals eine größere Rauferei, die Zusammenführung war erledigt, bevor ich wußte, das er hier einziehen wird.

Dann hatte ich einen Kater, der war niemals auf der Straße, der war immer in Katzengesellschaft. Aber er war territiorial und dominant. Und er war so übergriffig wie dein Kater.
Ich habe es sehr lange probiert. Zu lange. Dann hat er 3 von meinen Kätzinnen tierarztreif gebissen. Du kannst dir nicht vorstellen, wie verstört die Mädels waren, als ich sie gefunden habe.:reallysad:
Wenn du die gesehen hättest, kämst du niemals auf die Idee, deine Katze diesem Risiko auszusetzen.

Daraufhin habe ich den Kater abgegeben. In Einzelhaltung. Er ist jetzt auch wieder Freigänger. Und oh Wunder, er hat draußen Freunde. Nur nach Hause dürfen die nicht mitkommen. Dort jagt er alle anderen Katzen weg.

Liebe Stairfairy,

Danke für Deine lange Antwort!

Ja, genau diese Fragen haben wir auch, ich habe daher heute morgen schon eine Mail an die Expertin geschickt und genau das alles gefragt. Manchmal kommen diese Zweifel/Fragen erst nach so einem Gespräch, wenn sich die vielfältigen Informationen setzen...

Ich habe auch nicht wirklich verstanden, wie diese Trennung (ja, mit Gittertür => Sie können sich also sehen, falls Lina hochgeht, was allerdings eher unwahrscheinlich ist) dazu beiträgt, dass sich das Verhältnis zwischen den beiden so ändert, dass ein Zusammenleben möglich wird (wenn auch keine Freundschaft, aber davon reden wir ja schon gar nicht mehr).

Ich vermute, dass sie meint, dass Lina vielleicht mehr Selbstbewusstsein entwickelt, wenn wir sie jetzt wieder mehr hofieren, und sie wieder ihre Duftmarken unten verteilen kann, ohne dass alles sehr stark nach Tino riecht. Sie würde sich also unter Umständen in Zukunft etwas mehr verteidigen. Er wiederum merkt, dass Lina wieder präsenter im Haus ist und rollt vielleicht nicht einfach wie ein Panzer über sie drüber. Ob das aber ausreicht, dass die beiden nach vielleicht einem (?) anfänglich heftigeren Kampf in ein ruhigeres Zusammenleben rutschen...?

Zu lange warten wollen wir natürlich nicht, so wie es Dir mit Deinem dominanten Kater passiert ist. Wir wollen absolut keinen blutigen Kampf zwischen den beiden. Wir sollen übrigens noch 1-2 hohe Kratzbäume für Lina kaufen (sie hat nur einen ganz kleinen, da sie lieber draussen kratzt), wo sie sich im Falle einer Auseinandersetzung drauf retten und besser verteidigen kann (hohe Position).

Mal sehen was sie mir auf meine Fragen antwortet!

LG!
 
  • #19
Was bringt eine Gittertuer, wenn Lina nicht einmal mehr ins Haus kommt? Sie ist nicht da, es riecht nicht nach ihr und eigtl. Ist sie schon laengst ausgezogen. Prioritaet sollte jetzt haben Lina wieder “nach Hause zu holen“, meinste nicht?

Nicht jeder Ansatz funktioniert in jeder Situation perfekt fuer jede Katze. Das ist fuer diese Situation jetzt eine individuelle Loesung.

Ich wuerde es an deiner Stelle probieren, euer Kater hat immer noch ein ganzes Stockwerk fuer sich und ich finde es ist eine bessere Loesung es zu versuchen und ggf. ihn dann weg zu geben als vorher schon das Handtuch zu schmeissen.

Wenn du mit dem Denken „In 6 Wochen wird nichts anders sein.“ dran gehst wird sich auch nichts aendern, weil du angespannt bist und diese anspannung sich auf die Tiere uebertraegt. Das wird einfach zu einer selbsterfuellenden Prophezeihung. :/ Wenn es funktionieren soll, lass dich drauf ein.


Hallo ShiroHiro,

Danke für Deine Nachricht!

Ja, das ist genau jetzt der Fokus, dass Lina wieder heimkommt. Das mit den 6 Wochen war auch nur so eine Schätzung. Wir müssen ja jetzt jede Woche Bericht erstatten, und sie analysiert oder kommt auch nochmal vorbei, wenn nötig. Sie gibt uns dann irgendwann (oder auch nicht) das grüne Licht für ein erneutes Zusammentreffen.

Ja, wir haben Zweifel, ich gebe es zu...

LG!
 
  • #20
:eek:
Sorry, das geht gar nicht. Arme Lina!
Was meint die Dame denn was passiert, wenn Lina mal so richtig in ihrem Zuhause verdroschen wird:confused: Dass die Rangordnung (die es so bei Katzen gar nicht gibt!)endlich erkämpft wurde und Lina so wieder fröhlich ihr Heim angstfrei nutzt? Nach dem Sieg des Katers ist der natürlich auch entspannt, weil ja klar ist, dass er der Stärkere ist und er läßt die Verliererin dann in Ruhe?

Absurd!!!!!!

Hallo Tiedsche!

Also sie meinte ja, dass die Zwei sich wohl nicht bis auf's Blut kloppen werden. Wie sie das weiss und vermeiden will, ist mir derzeit nicht klar. Sie meint, dass es eine anfängliche Keilerei geben werde, die auch heftig aussehen könne, aber nicht in eine blutige Beisserei abrutschen müsse/sollte/könnte, und dass die beiden dann ihr Verhältnis geklärt hätten... ich weiss auch nicht auf welche Zeichen sie wartet, nach denen sie dann urteilt, dass die Zeit gekommen ist die beiden aufeinander treffen zu lassen. Vielleicht sagt sie mir ja auch nach ein paar Wochen 'lass es sein'? Wenn nämlich z.B. Lina null Interesse an Tino zeigt, also nicht mal hochgeht und an der Gittertür schnuppert oder so. Oder sie zischen und knurren sich an. Ich glaube nicht, dass die Katzenexpertin auf Teufel komm raus grünes Licht geben wird. Es hängt nun davon ab, wie die beiden Tierchen sich in den kommenden Wochen verhalten werden. Sie sagte uns auch, dass wir viele Details berichten sollten, die uns vielleicht unwichtig erscheinen, die ihr aber helfen könnten die Situation zu interpretieren.

Ich bin gespannt, wie ihre Antwortmail aussehen wird.

Wir wollen Lina natürlich nicht in Gefahr bringen, das habe ich auch ihr in meiner Mail klargemacht.

LG!
 

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