Zwei "Seniorinnen" zusammenführen? (Freigänger)

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Istaaz

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Hallo,

ich bin neu hier im Forum, habe zwar schon ein paar Threads gelesen, aber in Anbetracht dessen, dass wir überlegen uns eine Zweitkatze dazu zu holen, würde ich mich über eine Einschätzung von jemand mit etwas mehr Erfahrung freuen :)

Unsere Katze ist vor kurzem 13 Jahre alt geworden, man sieht ihr das Alter aber wirklich nicht an . Selbstverständlich ist sie etwas ruhiger geworden. Lucy ist mit ihrem Bruder bei meinem Freund von quasi klein auf aufgewachsen. Sie hatte aber keine enge Bindung mit ihrem Bruder, und hat ihn immer auf Abstand gehalten. Gerade wenn sie hungrig war, war sie durchaus zickig zu ihm. Den Bruder gibt es leider seit ein paar Jahren nicht mehr und Lucy ist seitdem alleine. Bisher hat sie nur eine echte Vergesellschaftung miterlebt (mit 2 viel jüngeren Savannah-Katern, die total auf sich eingeschossen waren) bei diesem Schritt war sie diejenige die in deren Revier dazu kam und das ist nicht sehr gut gelaufen, auch wenn sie nach über nem halben Jahr nebeneinander fressen konnten und der Abstand an dem sie aneinander vorbei liefen etwas kleiner wurde - war sie bis zuletzt nicht glücklich damit.

Charakterlich hatte das gar nicht gepasst und Lucy war wohl diejenige die mit markieren anfing. Die Zusammenführung ging wahrscheinlich auch nicht behutsam genug, obwohl man sich auch hier an anfängliches Trennen, Gitter usw. hielt. Nun war es so, dass mein Freund sich irgendwann von seiner jetzt Ex trennte und Lucy seitdem wieder Einzelgänger war.

Seit insgesamt 8 Jahren oder so unsere Maus nun Freigängerin, seitdem ist sie insgesamt deutlich ausgeglichener. In der letzten Wohnung hatten wir 1-2 sehr aufdringliche und echt frech-dominante Kater die ihr von draußen teilweise bis nach Hause (teilweise in unser Wohnzimmer) gefolgt sind, also wo wir letztendlich eingreifen mussten und die Kater verjagen mussten.

Lucy weiß sich zwar grundsätzlich zu wehren und tut auch erst mal so, als müsse sie ihr Revier verteidigen, aber ist ihr Gegenüber nur ein Ticken stärker/dominanter sucht sie irgendwann das Weite. Von sich aus beginnt sie eigentlich keine Prügeleien.

Ansonsten ist sie eine absolut unkomplizierte super liebe und verschmuste Katze (zum Menschen). An Hunde kann sie sich mit etwas Zeit sehr gut gewöhnen. Da haben wir insgesamt gute Erfahrungen gemacht. Aber einen Hund möchten wir uns derzeit nicht holen.

Nun haben wir überlegt es noch einmal mit einer Vergesellschaftung mit einer gleichaltrigen Katzendame zu probieren Da wir ausschließlich von schlechten Erfahrungen mit Katern sprechen können. Bei Katzen haben wir gar keine Erfahrungswerte.

Wir erhoffen uns hierbei kein am Ende total ineinander verschlungenes Katzenpaar, dass sich hieß und innig gegenseitig ableckt. Aber wir möchten natürlich, dass Lucy den Neuzugang soweit akzeptiert und sich anfreundet, dass sie nicht auf Dauer was "einbüßen" muss und davon langfristig schon irgendwann profitiert. Wir sind leider auch 8 h am Tag nicht da und gerade wenn wir mal ein Wochenende oder auch länger wegfahren, leidet sie unter der Einsamkeit (trotz Betreuung) schon irgendwie. Wenn wir wiederkommen, klebt sie an uns und sobald wir außer Sichtweite (also in einem anderen Zimmer) sind, schreit sie erst mal nach uns. Das legt sich zum Glück nach paar Tagen, aber wir erhoffen uns schon, dass sie mit einem Zweittier etwas Gesellschaft und Stabilität hat. Und natürlich haben wir einfach noch Platz.

Wir würden eine Zusammenführung ganz ganz langsam angehen, das ist klar und wir haben uns dazu auch ausgiebig belesen.

Nun haben wir eine Katze gefunden, 12 Jahre, ebenfalls Freigängerin, die aufgrund eines Krankheitsfalls des Besitzers mehr oder weniger dringend ein neues Zuhause sucht. Sie ist charakterlich ähnlich wie Lucy, auch eher ruhiger und gemütlich aber wir haben keinerlei Erfahrungswerte, wie die neue auf andere Katzen reagiert. Sie scheint wohl zumindest die letzten Jahre Einzelkatze gewesen zu sein. Da sie Freigängerin war, wird sie aber zumindest draußen mit Katzen zusammengetroffen sein. Das ist ja aber nicht dasselbe.

Tut mir leid für den langen Text, aber hat jemand Erfahrungswerte, ob das mit der Vergesellschaftung eine gute Idee ist?

LG
 
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Langer Text mit Inhalt! :D ist immer gut. Ohne Infos keine Tipps.


Mit einer langsamen Vergesellschaftung (Wochen, nicht Tage) mit Gittertür kann man es durchaus probieren, ob die Damen sich miteinander arrangieren können. Schön auch wenn die 12jährige noch ein schönes Zuhause bekommt.

Dass ihr 2 wuselige Youngsters zu nervig waren habt ihr ja schon gemerkt.

Was mir etwas Sorgen bereiten würde ist, dass die Neue nie mit anderen Katzen zusammenleben mußte.
Ich würd versuchen noch etwas Infos über ihre Freigangskontakte zu bekommen. Als Halter bekommt man ja zwangsläufig mit wie sich die Katzen draußen mit anderen Katzen arrangieren.


Anhang:
Nur mal so, weil mir die Katze direkt in den Kopf schießt:
Eine sehr gut beschreibende Pflegestelle hat noch ein 6jährige Kätzin im "Angebot", die eurem Profil genau entspricht. Nachweislich sehr nette soziale Katze, die sich anpaßt. Allerdings dem Menschen gegenüber eher zurückhaltend. DIE perfekte Katze für schwierigere Vergesellschaftungen.
Anschauen und ein unverbindliches Gespräch mit Taskali ist sicher nicht verkehrt.;)
https://www.katzen-forum.net/wohnungskatzen-in-not/227816-anda-nyla-2-maedels-auf-der-suche-nach-der-richtigen-wg-verm-d-weit.html#post6313818
Nyla ist vermittelt, Anda sucht wohl noch
 
Danke für dein Kommentar Tiedsche!

Dass die "neue" womöglich Einzeltier ist, macht uns auch am meisten Sorgen. Bis jetzt haben wir nur erfahren, dass sie nie mit Schrammen oder "Kampfspuren" zurückkam und man keine Auseinandersetzungen draußen mitbekommen hätte. Das ist natürlich etwas dürftig, wenn das stimmt, wäre es aber vllt. ein gutes Zeichen. Wir werden morgen mal hinfahren und uns ein Bild vor Ort machen und die Halter noch etwas ausquetschen. ^^

Rein vom Bauchgefühl hätte ich auch lieber die Gewissheit eine sozialisierte Katze ins Haus zu holen als eine Wundertüte. Aber ich gebe auch zu, dass wenn die Sympathie und das Bauchgefühl morgen einigermaßen stimmen, es mir schwer fallen wird, einer alten Katzendame abzusagen, die dann vllt. am Ende im Tierheim landet, weil sie niemand sonst möchte.

Danke auch für den Tipp mit der Katze Anda. Schauen wir mal, was morgen unser Bauchgefühl nach dem Kennenlernen sagt.

LG
 
Ein gutes Bauchgefühl und bei Einzug von älteren Tieren Ruhe, Routinen und Geduld sind eine gute Basis;)
 
So...dann will ich zumindest kurz berichten, wie das Kennenlernen heute verlief.. :)

Polly heißt die andere übrigens, muss wohl schon seit 2-3 Monaten recht alleine sein, da Herrchen krank ist und auch nicht wieder zurück kommen wird. Die Kinder fahren jeden Tag zu ihr und füttern sie, haben aber natürlich meist nicht viel Zeit und suchen schon länger nach einer Lösung, da die Katze sonst immer alleine ist und sie sie nicht nehmen können.

Polly hat sich zwar vor uns nicht versteckt, war mehr mit sich selbst beschäftigt, halte das aber für völlig normal. Ihre Familie war da, sie wurde gebürstet und gefüttert und dann kamen da eben noch 2 Fremde. Mein Freund hat es dann nach einer Weile mal probiert und sich ihr vorsichtig genähert und nach einem ersten Schreckmoment (wahrscheinlich weil er so riesig ist ^^) hat sie sich ihm schließlich entgegen gereckt, als müsste da jemand dringend was nachholen.

Die Katze kommt aus dem Tierheim und wurde mit knapp 1 Jahr Alter von der Familie adoptiert. Also da hat sie wohl wirklich nie groß mit anderen Katzen zusammengelebt, außer die kurze Zeit im Tierheim. Draußen hätte man sie sich schon mal mit einem Kater anlegen hören. Aber so richtig was mitbekommen hatten sie nicht. Also hier leider kaum ein mehr an Erkenntnissen.

Insgesamt ist sie aber vom Wesen, Spielverhalten, sogar vom Fressverhalten sehr ähnlich. Wir könnten auch ihren alten kleinen Kratzbaum, Transportbox und Toilette mitnehmen, dann hätte sie was vertrautes hier. (Ist das denn ne gute Idee? oder macht es der Alteingesessenen es nur schwerer?)

Fazit: Mein Freund, der noch viel skeptischer war als ich, würde es gerne probieren. :oops: Aber auch ich denke, dass es ein Wagnis wert ist. Alle sind sich aber bewusst, dass man es nicht vorhersagen kann wie es laufen wird.

Nun werden wir natürlich noch wie es sich gehört bei solchen Entscheidungen eine Nacht drüber schlafen. Polly soll auch nochmal zur jährl. Kontrolluntersuchung. Aber wir werden das alles morgen wahrscheinlich nicht anders sehen.

Daher hätte ich noch ein paar Fragen...weil wir uns z.B. nicht einig darüber sind, welches Zimmer wir für Polly nehmen sollten. Unser Schafzimmer (ist am Ende der Wohnung)? Da hätten wir immerhin 2 Türen (noch eine Flurtür soz.) dazwischen, was anfangs tagsüber ganz gut wäre, wenn wir nicht da sind. Lucy schläft aber oft mit im Bett und kennt es nur sporadisch bzw. im Winter (wenn sie zu sehr nervt, weil wir die Balkontüre nachts nicht offen lassen können) mal aus dem Schlafzi. ausgeschlossen zu werden. Andererseits schlafe ich oft auch auf der Couch im Wohnzimmer. Da legt sich Lucy auch oft dazu und hätte Ersatz.

Ansonsten käme noch die Küche infrage, weil das der Ort ist an dem Lucy sich vom Fressen abgesehen, am aller wenigsten aufhält. Die Küche finde ich nur dahingehend schlecht, weil sie soweit weg vom Schlafzimmer ist und wir nix mitkriegen, weder von Polly noch von Lucy und wenn wir da drin kochen wollen, wird es u.U. schon mal lauter. Andererseits muss Lucy immer an der Küche vorbei, wenn sie von draußen zu uns ins Schlafzimmer will. d.h. sie kann sich nicht ganz entziehen, also außer sie kommt nicht mehr rein (was ich nicht hoffe). Da sie nur nachts raus darf, hoffe ich, dass sich das mit dem Entziehen in Grenzen hält.

Oh man... ich bin echt gespannt und hoffe wir haben eine Chance.

LG
 
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...weil wir uns z.B. nicht einig darüber sind, welches Zimmer wir für Polly nehmen sollten.

Unser Schafzimmer (ist am Ende der Wohnung)? Da hätten wir immerhin 2 Türen (noch eine Flurtür soz.) dazwischen, was anfangs tagsüber ganz gut wäre, wenn wir nicht da sind. Lucy schläft aber oft mit im Bett und kennt es nur sporadisch bzw. im Winter (wenn sie zu sehr nervt, weil wir die Balkontüre nachts nicht offen lassen können) mal aus dem Schlafzi. ausgeschlossen zu werden. Andererseits schlafe ich oft auch auf der Couch im Wohnzimmer. Da legt sich Lucy auch oft dazu und hätte Ersatz.

Routinen für Katzen sollten bei einer ZuSaFü möglichst beibehalten werden, damit geänderte Alltagsabläufe die Altkatzen nicht noch mehr verunsichern.
Wenn also das Schlafzimmer nachts auch von der Katze genutzt wird ist das eher ungeeignet.
Da sie aber nachts Freigang hat ist die Einschränkung für die Altkatze ja nicht so groß.
Wenn du auf der Couch schläfst relativiert sich das etwas, aber es ist trotzdem keine normale Situation:
Ich würde mich fürs Schlafzimmer entscheiden. weil am wenigsten Umstand für euch, geringe Belastung für die Altkatze und ein ruhiger Ort für die Neue)

die Küche ….weil Lucy sicham aller wenigsten aufhält.
Die Küche finde ich nur dahingehend schlecht, weil sie soweit weg vom Schlafzimmer ist und wir nix mitkriegen, weder von Polly noch von Lucy und wenn wir da drin kochen wollen, wird es u.U. schon mal lauter. Andererseits muss Lucy immer an der Küche vorbei, wenn sie von draußen zu uns ins Schlafzimmer will. d.h. sie kann sich nicht ganz entziehen, also außer sie kommt nicht mehr rein (was ich nicht hoffe). Da sie nur nachts raus darf, hoffe ich, dass sich das mit dem Entziehen in Grenzen hält.

Die Neue ist ja eher etwas schüchterner und die Küche ist ja eher ein Raum, wo es ständig raus und rein geht...
Sicher könnte man eine Küche für einige Wochen auch katzengerecht einrichten. Ich persönlich finde aber Küchen nicht so geeignet.
Vorteil ist halt, dass die Küche wohl zentral liegt.

Prinzipiell würde ich eher das Wohnzimmer oder wenn vorhanden ein Arbeits- oder Kinderzimmer für die Katze herrichten.

Aber auf jeden Fall solltet ihr euch darauf einrichten, dass das Zimmer für viele Wochen als Raum für die Neue herhalten muß. Mit Glück weniger. Mit Pech länger.
 
Hallo,


dann will ich mal kurz berichten, wie es weiterging. Erstmal @tiedsche Danke für deine Einschätzung! Wir haben über das was du sagtest gesprochen und wollten schon das Schlafzimmer nehmen, aber als wir dann abends im Bett überlegten wie doof das für Lucy (unsere Alteingesessene) ist, wenn wir die Gittertür-Methode machen und sie kann dann später wenn es soweit ist zwar reinschauen aber nicht zu uns, haben wir uns doch für die Küche entschieden. :rolleyes: Wir halten uns in der Küche nicht so wahnsinnig viel auf, haben wenig Besuch und sind nur zu Zweit. Ein Arbeitszimmer wäre schöner, sowas haben wir aber leider nicht.

Polly - die Neue - hatte ja schon beim Kennenlernen keine Angst gezeigt, heute haben wir sie nun abgeholt. Die Autofahrt war leider sehr doof. Wir haben wirklich JEDE rote Ampel mitgenommen, die es nur gab. Man...

Polly war aber total tapfer, wir konnten sie auch gut durch sprechen beruhigen, aber die letzten Meter fing sie an zu hecheln und kackte schließlich in ihre Box. Danach hörte das hecheln schlagartig auf und wir kamen zum Glück wenige Minuten später an...und konnten wieder atmen! Unsere Lucy haben wir kurz im Schlafzimmer gelassen und erst mal alle Sachen (Kratzbaum, Bettchen usw.) die Polly mitbrachte, in die Küche geschafft und schließlich auch Polly, die sofort aus dem Körbchen kam und einmal durch die Küche lief um dann unter dem Küchenschrank zu verschwinden. Wir sind dann erst mal raus um uns Lucy zu widmen und Polly ankommen zu lassen. Lucy hatte irgendwie nichts mitbekommen und ließ sich wie gewohnt bekuscheln.

Als Lucy dann von sich aus raus ging, sind wir noch mal in die Küche. Da lief Polly schon neugierig umher, kam auch schon von sich aus, rieb sich über all, schnurrte und wollte auch von uns gestreichelt werden. Und das nicht zu knapp.

Lucy hat es irgendwie immer noch nicht ganz gecheckt. Wir hatten die Küche aber auch paar Tage vorher schon abgesperrt sozusagen. Normalerweise verlangt Lucy schon aus Prinzip, dass man jede Tür offen lässt, aber die Küche hatte sie echt wenig interessiert. Wir haben uns beide abwechselnd frei genommen, dass die Katzen nicht die ersten Tage gleich alleine sind. Wir sind beide bisher ganz entspannt und vermuten den Unmut ohnehin erst dann, wenn sie sich sehen können. Das dauert ja aber noch ein Weilchen.

Mal sehen was die nächsten Tage passiert...ich werde bestimmt berichten.


Daumen drücken kann bestimmt trotzdem nicht schaden. :)
 
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Da drücke ich gerne die Daumen.
 
  • #10
Danke @Odenwälderin + Katzelinchen! Das hilft bestimmt :)


Polly und Lucy ...war das nicht das Eifersuchtsdrama? :stumm: Das passt ja sogar...sind beide recht kuschelbedürftig, da könnte es bestimmt noch hier und da zu Eifersucht kommen.

Polly (vllt. nennen wir sie noch um ^^) ist unheimlich anhänglich. Ich vermute, dass es auch daher rührt, dass sie die letzten Wochen/Monate quasi 23h am Tag allein war. Sie ist generell nicht sehr ängstlich, aber zieht sich schon tagsüber in ihre Box oder eine eher dunklere Ecke zurück. Geräusche machen ihr aber keine Angst. In der ersten Nacht war sie alleine und ich bin erst morgens zu ihr, als ich dann los musste, miaute sie ganz viel. (Später war mein Freund den ganzen Tag zu Hause und auch bei Polly)

Lucy hat das Miauen definitiv gehört (das ging bestimmt ne halbe Stunde) hat gehorcht und ist noch zwei mal aus dem Balkon raus, um zu gucken, ob das Geräusch von draußen kam. Sie hat sonst immer wieder mal in die Richtung der Küche geguckt und gehorcht. War aber zwischendurch bei uns im Schlafzimmer und dabei auch nicht angespannt.

Die heutige Nacht habe ich dann zur Hälfte bei Polly verbracht, da man merkt, dass sie den Kontakt so sucht. Obwohl sie nicht scheu ist, ist es ja trotzdem eine große Umstellung für sie. Nachdem sie sich paar Minuten an allem reibt und ganz wild schnurrt, beruhigte sie sich und lag letztendlich die ganze Zeit direkt neben mir oder auf meinen Beinen. Kam sichtlich zur Ruhe und hat auch mal an meinem Gesicht geschnuppert und mir ein Stubser gegeben. Das aufgeregte an Menschen reiben war ja eher so Stress-bewältigungs-kuscheln. Jedenfalls hat sie bei mir mitten auf offener Fläche geschlafen, ohne in ihre Box zu gehen.

Sobald einer von uns in der Küche ist, kommt Polly sofort raus und will bei uns sein. Obwohl beide Katzen mit uns jeweils kommunizieren, also durchaus hier und da Laute von sich geben, habe ich den starken Verdacht, dass keiner der beiden so richtig checkt, dass da auf der anderen Seite der Tür noch eine "echte" Katze ist. Und wenn würde ich behaupten dass Polly das eher noch merkt, als Lucy. Kennt ihr sowas? Ich dachte wirklich, Katzen riechen ja viel besser als wir Menschen, das kriegen die so oder so mit....aber nunja...ich möchte ja nicht sagen Lucy ist zu doof...aber *hust*

Lucy horcht zwar schon mal vor der Tür, aber schnuppert nicht großartig, weder an der Tür noch an uns noch an der Decke die jetzt die Nacht bei Polly lag. Lucy reagiert überhaupt nicht auf die Gerüche, wenn nur auf Geräusche. Es ist alles wie sonst, nur dass Lucy nicht in die Küche kommt und Ihr Futter derzeit im Wohnzimmer bekommt.
Man muss aber auch sagen, dass unser ganzer Freundeskreis Katzen hat und wir sicher öfter fremden Katzengeruch mit nach Hause bringen. Da reagiert Lucy ja auch nie drauf.

Als ich heute morgen in der Küche für beide Futter vorbereitet habe, und dann raus zu Lucy wollte, hatte sie sich fast an dem Karton vorbeigequetscht den wir vorsichtshalber noch vor die Tür platziert haben, damit keine der Katzen einfach raus- bzw. reinläuft (denn beide haben keine echte Scheu vor der Tür). Das wäre sicher nicht gut, wenn die sich so aus heiterem Himmel begegnen.

Das hat noch mal bestätigt, dass Lucy einfach nicht gecheckt hat, dass hier eine andere echte lebende Katze ist. Bei Polly bin ich mir auch nicht sicher. Sie horcht hier und da und schnuppert an der Tür, aber immer nur kurz. Wir sind uns aber beide sicher, dass zumind. Lucy ganz anders reagiert, wenn sie Polly erst mal sehen kann.

Macht es Sinn am Wochenende mal Gegenstände auszutauschen? Also Decken wo sie drauf liegen zu tauschen bzw. den beiden der jeweils anderen vorlegen?
Und ist es schlau, Polly irgendwann in den nächsten Tagen, wenn Lucy mal länger draußen ist, schon mal den Rest der Wohnung zu zeigen?
Oder gar mal einen Zimmertausch zu machen? Gibts hier Erfahrungswerte?

LG
 
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  • #11
Sobald einer von uns in der Küche ist, kommt Polly sofort raus und will bei uns sein. Obwohl beide Katzen mit uns jeweils kommunizieren, also durchaus hier und da Laute von sich geben, habe ich den starken Verdacht, dass keiner der beiden so richtig checkt, dass da auf der anderen Seite der Tür noch eine "echte" Katze ist. Und wenn würde ich behaupten dass Polly das eher noch merkt, als Lucy. Kennt ihr sowas? Ich dachte wirklich, Katzen riechen ja viel besser als wir Menschen, das kriegen die so oder so mit....aber nunja...ich möchte ja nicht sagen Lucy ist zu doof...aber *hust*

Sei sicher, die Mädels wissen, dass da noch jemand ist:cool::grin:
Hier wurde auch immer so lang so getan, als würde man blind, taub und dusselig sein, bis man es wirklich nicht mehr verleugnen konnte.

Ignoranz ist eigentlich ne Höflichkeitsform bei Katzen. Ob das was damit zu tun hat? Keine Ahnung. Wenn man jemanden nicht bemerkt gibt's auch keinen Stress. Eigentlich ne gute Taktik zur Kriegsvermeidung.

Ich habs aber schon häufig gelesen, dass erstmal die anwesende Katze auf der anderen Seite ignoriert wird (gerade bei Kätzinnen ).
Das ist auf jeden Fall besser, als wenn jetzt schon an der Tür gedroht oder randaliert wird.

Mit der Gittertür wird's dann nicht mehr so einfach zu tun, als wäre nix:p

Macht es Sinn am Wochenende mal Gegenstände auszutauschen? Also Decken wo sie drauf liegen zu tauschen bzw. den beiden der jeweils anderen vorlegen?
Und ist es schlau, Polly irgendwann in den nächsten Tagen, wenn Lucy mal länger draußen ist, schon mal den Rest der Wohnung zu zeigen?
Oder gar mal einen Zimmertausch zu machen? Gibts hier Erfahrungswerte?
Gegenstände könnt ihr gern austauschen oder Pipiböller austauschen ist auch nicht verkehrt;)

Polly jetzt schon den Rest der Wohnung zu zeigen birgt die Gefahr, dass sie dann mit ihrem Raum nicht mehr zufrieden ist und schreit ( da sie gern Anschluss will, ist diese Gefahr groß).
Wenn man nicht weiß wie lang die Trennung dauert, würde ich sie deshalb in ihrem Raum lassen, sonst gibt's Dauerstress für alle..

Wenn ihr denkt, dass sich Polly in ihrem Raum sicher fühlt könnt ihr aber auch bald die Gittertür einsetzen. Dann kann sie auch besser an eurem Alltag teilnehmen und fühlt sich nicht so allein.
 
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  • #12
achso...die stellen sich also nur doof ! :D tztz.

Polly jetzt schon den Rest der Wohnung zu zeigen birgt die Gefahr, dass sie dann mit ihrem Raum nicht mehr zufrieden ist und schreit

Stimmt, da hast du sicher recht.

Heute ist Tag 4. Mal sehen wie es weitergeht. Ist schon spannend alles. Habe heute morgen mal Deckchen der jeweils anderen unauffällig im Raum platziert. Beide haben quasi identisch reagiert als sie es entdeckt haben. Lucy hat das Deckchen cm für cm angeschnuppert. Kein Fell aufstellen, kein dicker Schwanz, einfach nur neugierig geschnuppert. Hat sich zum Schluss drauf gesetzt und mich dann irgendwann angeguckt "Was soll ich jetzt damit?" Danach ist sie auf den Kratzbaum und pennt seitdem. Ich lass die Decke mal liegen.

Bei Polly war es dasselbe.

Es gab auch gestern abend eine "Begegnung" am Türspalt. Also der Ritz unter der Tür. Lucy hatte uns in der Küche gehört und wollte rein, also bei uns sein. Mag sein, dass sie weiß, dass hier eine andere Katze ist, aber dass die in der Küche sitzt, hat sie bestimmt für diesen Moment vergessen. Sie hat unten am Spalt gekratzt und uns gerufen. Polly hat dann dort geschnuppert. Das ging vllt. max ne Minute, das wars aber auch schon. Sonst wenn sie was vom jeweils anderen hören, beobachten sie das Zimmer der anderen jeweils aus paar Metern Entfernung.

Im Moment versuche ich mich nachts aufzuteilen. Anfang liege ich mit Freund und Katze wie üblich im Bett und wenn Lucy dann auf Streifzug geht, verschwinde ich mit Bettdecke und Kissen in der Küche und lege mich zu Polly. Dauert auch keine 5 Minuten und Polly legt sich auf meine Beine, oder neben mein Kissen oder an meinen Bauch (tagsüber im hellen, macht sie das übrigens nicht). Dort schlafen wir dann beide ein. Sie frisst dann nachts auch mal was, legt sich aber immer wieder zu mir. Irgendwann nach 4 h (wozu es manchmal gut sein kann, nicht durchschlafen zu können :rolleyes:) geh ich dann wieder rüber in mein Bett. Denn auch Lucy liegt ja sehr oft neben mir. Also teile ich meine Nacht momentan gerecht auf :D

Weil wir ohnehin so nerdige Freaks sind, hat mein Freund ne Webcam im Katzenzimmer aufgestellt. So können wir auch immer mal gucken, was Polly treibt, was sicherlich gut ist, wenn wir Montag wieder beide arbeiten müssen.

LG
 
  • #13
Tag 6.

Seit gestern mag Polly nicht mehr so kuscheln. Sie kommt zwar raus um Hallo zu sagen, aber das große Kuscheln ist vorbei..lach. Anfangs konnten wir es nicht recht einschätzen, mittlerweile glauben wir, dass das eigentlich das normalere Verhalten von Polly ist. Dass sie anfangs so durch und durch kuschelwütig war, sehen wir eher als Bewältigungsmethode, weil sie hier neu war und weil sie seit Wochen so alleine war. Sie schläft nun die letzten 2 Nächte nicht mehr direkt auf mir, sondern lieber 2 m entfernt auf ihrer Kommode (aber immerhin sie kommt zwischendurch mal)

Auch sonst ist sie nicht ängstlich, schläft manchmal auf auf ihrem Kratzbaum, guckt mal auf der Fensterbank raus und hat mehrfach schon ihre 5 Minuten gehabt, in denen sie wild mit ihrer Maus bzw. einem Q-Tip spielt ;-)

Polly registriert mittlerweile auch jede Bewegung von Lucy und guckt immer sehr aufmerksam zur Tür oder wo auch immer die Geräusche herkommen. Sie geht auch nachschauen, dabei läuft sie etwas geduckt. Es ist ihr definitiv nicht ganz geheuer, aber Angst sieht anders aus. Es gab irgendwann nachts am Türritz unten wohl mal eine Begegnung und es hat kurz an der Tür gerumst. Lucy hatte aber keinen dicken Schwanz als ich nachgucken ging. Danach war die Tür wieder uninteressant. Vor allem Lucy interessiert sich recht wenig - Polly ist aber auch sehr leise, während Lucy häufiger mit uns kommuniziert. Achja...apropos Pipi-Böller. Lucy roch nur 1-2 Sekunden dran und ging dann von Pollys Pipiberg weg, war nix für ihr feines Näschen. Polly hingegen schnupperte paar Sekunden länger wirkte dann aber etwas angespannt und suchte unter unserem Schrank nach der fremden Katze, die hier hin gemacht hat. :D
Nun hatte ich heute einen von Lucys Baldrian-Kissen wiedergefunden und den dann mal Polly präsentiert. Erst neugieriges schnuppern und dann wurde damit gekuschelt. Ich hoffe, das ist nicht allzu verwirrend für sie, aber sie geht immer mal wieder hin.


Wir wollen die Gittertüre bald einsetzen...

LG
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #14
Auch hier bin ich gespannt wie es weitergeht :)
 
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  • #15
Heute wird es soweit sein und wir setzen das Gitter endlich ein. *schon gespannt sei*

Polly ist immer neugieriger und möchte am liebsten aus der Tür raus. Wir haben Fell (vom Bürsten) gesammelt und jeweils den Katzen vorgelegt. Lucy leckte das fremde Fellbüschel sogar ab?
Polly hat nach ausgiebigem beschnuppern drauf geschlafen.

Noch eine Frage: wenn das Gitter erst mal steht, soll man dann anfangs nochmal nach einer gewissen Zeit wieder zumachen oder tatsächlich dauerhaft (Tag und Nacht) den SichtKontakt lassen?

Lg
 
  • #16
Eigentlich läßt man es offen.
Aber wie immer, muß man schauen wie die Katzen individuelll reagieren.
Katzen, die zB dauerhaft ins Gitter springen oder sich nur noch verstecken, können auch ne Gitterpause vertragen.
Ein bisschen Gegrummel und Pfotengepatsche am Anfang ist aber nicht schlimm;)
 
  • #17
Tja was soll ich sagen....beide sind direkt neugierig zum Gitter.Polly hält etwas Abstand, geht geduckt, sieht Lucy, faucht...und Lucy springt direkt mit dickem Schwanz ans Gitter! Fauchen ja, aber damit haben wir irgendwie nicht direkt gerechnet...^^' Polly hat sich direkt in ihre Ecke geflüchtet. Wird bestimmt noch paar mal rumsen :x... Jetzt ist jede in ihrem Kratzbaum und können sich nicht sehen. :rolleyes:
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #18
Das ist der erste Moment.....einfach mal abwarten was in 1-2 Tagen ist.

Und bitte nicht mit aufregen! Alles ist total normal. Nicht beruhigen, nicht tadeln. Laßt sie sich erstmal sortieren.
 
  • #19
Ich persönlich würde die Gittertür zwischendurch schließen, damit beide wieder richtig zur Ruhe kommen können.
 
  • #20
Danke Tiedsche für deine liebe Antwort,

wir haben natürlich keine positive erste Begegnung erwartet...und generell sind unsere Erwartungen nicht sehr hoch, wir rechnen mit Monaten.... aber man hat ja Hoffnung ;) und obwohl wir ganz doll versuchen ruhig zu bleiben, sind wir glaube doch beide etwas nervös (aber nicht ängstlich nervös, eher etwas aufgeregt weil spannend). Wir lenken uns jetzt erst mal ab und nehmen es nicht zu ernst.

Polly mag zwar nicht um die Ecke zum Gitter lunzen also geht nur so weit dass sie nicht sichtbar ist für eine Katze hinterm Gitter, kommt aber aus Ihrer Box und nimmt Leckerlis an. Haben ihre Ecke auch extra so gestellt, damit sie "Pause" und Ruhe finden kann, also quasi aus dem Sichtfeld verschwinden kann. Lucy haben wir jetzt mal etwas früher gefüttert (ja die Grazien bekommen normalerweise erst gegen 22:00 Uhr was). Man kennt das ja... Frauen die hungrig sind, nennt man auch "hangry" :D

Dann müssen wir jetzt einfach abwarten, wie es in paar Tagen aussieht. Mir fällt es nur schwer Polly alleine im Zimmer zu lassen.. Vielleicht schlafe ich doch nochmal mit im Zimmer...wie die letzten Tage auch. Oh Polly kam gerade bis ans Gitter gucken, hat dann Lucy erblickt und ist wieder abgedampft. Der Schock sitzt nicht all zu tief. Beide sind neugierig, aber Lucy lauert nicht die ganze Zeit. Mal sehen was in 1-2 Tagen ist.

Übrigens damit man mal ein Bild von den Zweien habt:

Polly:




und Lucy, die Hausherrin:


und wieder kommt Polly bis ganz ans Gitter gucken...
 
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