Potentielles neues Familienmitglied: Kater aus dem Tierschutz

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26. Oktober 2016
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Seit einiger Zeit beschäftigen wir, mein Mann und ich, uns schon mit dem Gedanken, unserem Kater einen weiteren Kater als Spielgefährten an die Seite zu stellen. Mit unserer Katze versteht er sich zwar auch, sie halten meist höflichen Abstand und ganz selten putzen sie sich mal gegenseiteig, aber es kommt auch hin und wieder zu Reibereien, weil er zu rabiat mit ihr spielen will. Das altbekannte Problem zwischen Kater und Katze eben, über das wir uns vor 1,5 Jahren leider noch nicht bewusst waren. :oops: So viel zu Vorgeschichte und Anlass, weshalb wir uns über einen weiteren Kater Gedanken machen.

Beim Hamburger TS haben wir uns nun übers Internet in einen ca. 9 Monate alten Kater verguckt, ich war auch bereits einmal dort, um mir ein Bild zu machen. Der Kater ist im Alter von ca. 4 Monaten eingefangen worden und hat wohl die erste Zeit seines Lebens wild verbracht. Er ist auch jetzt noch sehr scheu, sodass ich nur ein Öhrchen von ihm zu Gesicht bekam, weil er sich auf der obersten Platform des Kratzbaums zurückgezogen hatte. Ich werde morgen nochmals hinfahren und versuchen, ein paar Stunden bei dem Kater zu sein, vielleicht traut er sich ja dann hervor.

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Nun meine Fragen an die Erfahrenen hier: Wie verläuft die (Re)Sozialisierung bei solch scheuen, "wilden" Katzen üblicher Weise? Kann ich darauf vertrauen, dass das mit genug Zeit und Geduld was wird, oder besteht die Wahrscheinlichkeit, dass er nie so wirklich Vertrauen aufbaut? Wie könnte das mit unseren beiden Katzen laufen, wirkt es sich positiv oder negativ aus, wenn sie so sehr unterschiedliche Einstellungen zu Menschen haben? Unser Kater ist z.B. recht zutraulich und kommt auch Fremden schnell näher, unsere Katze hingegen traut sich erst nach einigen Tagen vorsichtig an den Besuch heran. Wäre ein so scheuer Kater, egal, wie er sich sonst in Katzengesellschaft verhält (man sagte mir, er sei offen und sozial), der richtige Partner für den menschenaffinen Heiner?

Wir hätten auf jeden Fall kein Problem damit, wenn der neue Kater seine (lange) Zeit braucht, um sich einzufinden und uns schätzen zu lernen, ich würde nur gerne wissen, wie erfolgreich - oder eben unerfolgreich - diese Sache wohl laufen würde und ob wir uns das ggf. nochmal anders überlegen sollten.

Danke im Vorraus!
 
A

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Ich glaube das kommt immer darauf an.
Wir haben hier zwei Tierschutzkatzen mit unklarer Vorgeschichte. Glitch wurde in einer Grüllegrube gefunden, liebte aber von Beginn an Menschen (sein Bruder war extrem scheu) und Fuchur hat eine ähnliche Vorgeschichte wie dein Kater. Er wurde draußen wild geboren, dann mit ca. 3 Monaten eingefangen und saß dann recht lange im Tierheim. Wir haben ihn mit ca. 8 Monaten dort geholt.
Ihm haben der sehr menschenbezogene Glitch und die ebenfalls sehr zutraulichen Mädels sehr geholfen.
Die ersten Tage hat er nur unterm Bett gelebt, ab Tag 3 hat er Paste von der Hand genommen, nach 4 oder 5 Tagen konnte man ihn gaaaanz vorsichtig streicheln, wenn man sein anfängliches Fauchen ignoriert hat:oops: und nach 2 Wochen schlief er im Bett. (Wir waren auch sehr überrascht, aber das war wohl seine Art Kontakt zum Menschen aufzubauen) Es hat dann allerdings knapp 3 Monate gedauert, bis wir ihn außerhalb des Bettes streicheln und anfassen konnten, Hochnehmen ist immer noch schwierig.
Auffällig war, dass er sich sehr an den anderen Katzen orientiert hat. Wenn eine Katze geschnurrt hat, kam er sofort angelaufen und schnurrte mit. Zuerst ohne sich dabei anfassen zu lassen, dann irgendwann lies er dies auch zu.
Inzwischen ist er die Katze, die hier am vehementesten ihre Krauleinheiten einfordert.
Dein auserwählter Kater ist ja auch noch recht jung und hat bisher wahrscheinlich wenig Kontakt mit geduldigen Menschen gehabt, die sich länger mit ihm beschäftigt haben. Im Tierheim ist die Situation auch eine ganz andere als in einem ruhigen Zuhause. Ich denke, dass ihm deine bisherigen zutraulichen Katzen schnell als Vorbild dienen.
Ich denke, dass der kleine Mann höchstwahrscheinlich schon recht zügig offen für euch werden würde. Taskali kennt sich hier sehr gut mit der Zähmung scheuer Wildlinge aus, vielleicht hat sie noch einige Tipps auf Lager.
 
Danke für diese Einschätzung, das hört sich ja recht ermutigend an!
Dass sich dein Kater so sehr an den anderen Katzen orientiert hat, ist echt süß zu lesen - das wäre natürlich ideal, wenn das auch hier so liefe.
Bzgl. der Situation im Tierheim hast du natürlich recht. Wäre ich eine Katze, würde ich dort wohl auch nicht an vorderster Front stehen und mit allen möglichen Wildfremden Kontakt aufnehmen.
 
Ein schönes Öhrchen. :)

Ich habe hier auch zwei Kater mit einer ähnlichen Vorgeschichte. Beide waren die ersten drei/ vier Monate draussen.

Socke habe ich mit fünf Monaten bekommen, er hat sich schnell eingelebt und hat sich viel abgeguckt. Er ist immer noch sehr schreckhaft, flüchtet schnell und lässt sich nicht so gerne hochheben. Ein bißchen was bleibt halt hängen, aber das finde ich total okay.

Manni war ziemlich lange im Tierheim. Er war schon zwei, als er hierher kam. Aber ähnliche Erfahrung. Er ist ganz schön pfiffig und guckt sich ganz viel bei den anderen beiden ab. Auch er lässt sich nur ungern hochheben und verschwindet erstmal in den Keller, wenn Besuch kommt. Aber die Neugier siegt.

Ich glaube, was den Scheuchen bei uns guttut, ist, dass es bei uns sehr ruhig zugeht. Sehr berechenbar für die Katzen. Und das wir ihnen immer alle Zeit der Welt zum Ankommen gegeben haben.

Keine Erwartungen stellen, sondern sich einfach über jeden Schritt freuen.
 
Auch das liest sich ja sehr positiv, danke für den Bericht!

Hochnehmen mag Hedwig z.B. auch nicht so wirklich und ich nehme gerne Rücksicht, weil ich sie da gut verstehe. Sie kann ja selbst laufen und kommt zu mir, wenn sie Lust dazu hat (was durchaus häufig der Fall ist), das passt also. Heiner hält insgeheim auch nicht viel vom Hochnehmen, aber er lässt so ziemlich alles stoisch mit sich machen, würde also nie versuchen, runterzuspringen. :rolleyes:

Geduld, eine ruhige Umgebung und vor allem viel Platz können wir bieten. Wir sind beide keine allzu lauten Personen, leben ländlich und Kinder sind auch noch nicht vorhanden.

Ich bin mal gespannt, ob sich nachher beim TS was ergibt. Ich freu mich richtig, die ganzen Katzen zu sehen!
 

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