Neue Katzen sind soooo scheu

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Pinguina

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10. Juni 2017
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Bückeburg
Liebes Forum,
ich bin neu hier und ich möchte mich mit einer Frage an Euch wenden. Vor 2,5 Wochen sind meine beiden Katzendamen Cleo und Zora, Geschwister, ca. 1 Jahr alt aus dem Tierheim zu mir und meinem 14jährigen Sohn gezogen. Wir wussten dass sie sehr scheu sein und wir viel Geduld brauchen würden, bis sie vertrauen fassen würden. Wir haben Ihnen ein komplettes Katzenzimmer mit allem drum und dran eingerichtet und mein Sohn hat auch sein Nachtlager darin aufgeschlagen.Wir halten uns soviel es geht in dem Zimmer auf. Nachdem sie die ersten Tage nur unter dem Schrank hockten können wir inzwischen manchmal mit der Angel spielen und wenn wir viel Glück haben, nehmen sie Leckerlis aus der Hand um in der selben Sekunde vor Schreck wieder wegzurennen. Ich gebe zu, dass ich mir es etwas einfacher vorgestellt hatte, sie zu "zähmen". Irgendwie tut es mir leid, dass sie soviel Angst haben müssen. Was können wir tun um ihnen die Situation zu erleichtern? Sollte ich ihnen jetzt schon die ganze Wohnung zur verfügung stellen oder sie lieber noch im Zimmer lassen?
Bin für jeden Rat dankbar.
Viele Grüße,
Pinguina
 
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2,5 Wochen sind bei scheuen Mietzen noch keine Zeit
Unser Pascha kam total verstört zu uns - wir haben ein gutes Jahr gebraucht, bis er aufrecht durch die Wohnung ging, nicht beim Kleinsten Geräusch angst bekam oder sich gar anfassen ließ. Es dauerte Monate, bis wir ihn tatsächlich zu Gesicht bekamen. Meist war es eher so, als würde man mit einem Geist zusammen wohnen
Gelohnt hat es sich allemal, wir wollen den Dicken nicht mehr missen

Da hilft einfach nur: Geduld und die Katzen auf keinen Fall bedrängen und ihnen die Zeit geben, die sie brauchen. Sie allein bestimmen das Tempo

Ich persönlich würde aber nicht in dem Zimmer schlafen, damit die Katzen das Zimmer als einen sicheren Rückzugsort sehen, an dem sie sicher und ungestört sind. Dann können sie in der Nacht, wenn ihr in euren Zimmern schlaft oder außer Haus seid auch ungehindert die Wohnung erkunden - haben aber immer einen Ort, an den sie zurück können, wo sie wissen sie sind sicher
 
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Hallo.
Schön, dass du zwei Katzen aus dem Tierheim aufgenommen hast. Lass ihnen Freiraum und bedrängt sie nicht. Auch ständige Anwesenheit eurerseits kann zuviel sein. Wenn es um keine Zusammenführung mit bereits vorhandenen Katzen geht, würde ich ruhig die ganze Wohnung zugänglich machen. In der ersten Zeit werden sie sicher vor allem nachts alles erkunden, wenn ihr schlaft.
Setzt euch einfach mal ne Stunde zu ihnen ins Zimmer und lest was vor, damit sie sich an eure Stimmen gewöhnen. Ansonsten bewegt euch weitestgehend normal, also nicht übervorsichtig, das würde sie vielleicht noch zusätzlich verunsichern.

Gebt ihnen Zeit und habt Geduld.
 
Macht die Türe auf und lasst sie die Wohnung erkunden. Und vor allem lasst bitte nachts eure Schlafzimmer auf, weil gerade scheue Katzen vor allem nachts ihre Menschen genauer anschauen.

Wichtig ist, dass ihr evtl. Schlupflöcher verschließt, also alles, wo sie sich reinzwängen und schlecht wieder rauskommen können (z.B. hinter der Waschmaschine etc.).

Hilfreich ist auch, wenn ihr überall in der Wohnung Kartons stehen habt, die geschlossen sind, und dort eine Öffnung für sie reinschneidet, ggf. auch weitere kleinere Öffnungen, damit sie euch "geschützt" beobachten können.

Und dann lebt euer Leben, so hart das am Anfang auch sein mag. Scheue Katzen brauchen am allerdringdsten Zeit. Aber irgendwann wird der Knoten platzen ;)

Alles Gute für euch! :)
 
Für scheue Katzen sind 2,5 Wochen wirklich keine Zeit.

Wenn sie schon Leckerchen aus der Hand nehmen, halte ich das für ein sehr gutes Zeichen.

Hast Du Infos über ihre bisherige Lebensumstände? Waren es Wildlinge ohne Menschenkontakt? Oder haben sie womöglich schon schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht?

Habt ihr auch schon Bachblüten oder ähnliches im Einsatz?
 
Vielen Dank für Eure Ratschläge. Zu der Vergangenheit der beiden weiß ich nicht viel. Nur dass sie bereits einmal vom TH vermittelt wurden aber es bei der Dame, die sie nahm nicht gut hatten. Es gab noch einen Bruder, der inzwischen eine Familie gefunden hat und inzwischen wohl auf den Schoß gesprungen kommt. Ich finde es übrigens superspannend zu beobachten, wie unterschiedlich sich die beiden verhalten. Eine spielt lieber mit einer Fellmaus, die andere mit Bindfäden. Ich bin ganz verliebt in die beiden.....
Ich denke, ich werde sie nachher mal das Erdgeschoss erkunden lassen.
Viele Grüße,
Pinguina
 
Hast ja bereits viele gute Tipps bekommen - achtet auch darauf, dass ihr ihre Unsicherheit nicht unbeabsichtigt verstärkt.
Bewegt euch locker-flockig ganz normal (rücksichtsvoll aber eben nicht übervorsichtig) durchs Haus, redet nicht extra leise ("die Menschen benehmen sich seltsam, da muss etwas im Busch sein") oder lockt sie nicht zu euch her.
Auch wenn gerade letzteres schwerfällt. Lasst sie von sich aus auf euch zukommen, lockt sie nicht mit Leckerli, spielen etc. Spiele anbieten ist sehr gut und da sie das bereits annehmen sind sie gar nicht so scheu :)
Aber wenn ihr sie mit spieln etc herlockt, müssen sie sich jedesmal zur Kontaktaufnahmre überwinden und ziehen sich dann in anderen Situationen "doppelt" zurück.
Richret in jedem Raum mehrere Verstecke ein, kuschelige Höhlen in Bodennähe (werden anfangs beliebt sein) aber auch erhöhtere Aussichtsplätze, von denen aus sie die Räume und euch gut beobachten können (wird bestimmt etwas später gern genutzt, wenn sie etwas mutiger unterwegs sind).
 
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Grüß dich, von mir auch noch Willkommen hier im Forum :)

Die Bindfäden bitte nach dem Spielen immer wieder wegräumen, damit die Katzen sich nicht darin verheddern. Das kann bei so jungen Katzen ganz schnell mal passieren

Hier noch für dich das

Begrüssungspäckchen für Forums- und Katzenanfänger

Da hab ich auch noch so einiges interessantes gefunden
 
Noch einmal vielen Dank für Eure Tipps. Inzwischen haben die beiden Süßen das Erdgeschoss erkundet, ein Zimmer nach dem anderen. Mein Eindruck ist, dass sie nicht mehr ganz so schreckhaft sind wie zu Beginn. Davon, dass sie sich uns freiwillig nähern oder sich gar anfassen lassen sind wir jedoch noch Lichtjahre entfernt. Gestern hatten wir Besuch von einer katzenerfahrenen Nachbarin, die meinte, dass man zwei scheue Katzen niemals zahm bekäme. Also weil sie so aufeinander bezogen seien. Das irritiert mich jetzt doch ein wenig. Gibt es jemanden, der schonmal ein Doppelpack handzahm bekommen hat? Brauche glaube ich etwas Zuspruch....
Viele Grüße,
Pinguina
 
  • #10
Ein Doppelpack nicht direkt
- Aber unsere Minka war eine Streunerin durch und durch. Manchmal hat man sie Tage nicht gesehen - aber sie kam immer wieder und irgendwann kam sie sogar von alleine auf den Schoß und forderte Streicheleinheiten ein. Manchmal lag sie sogar bei mir Nachts mit im Bett
Sie hat mich morgens auch oft auf dem Weg zur Straßenbahn ein Stück weit begleitet und Mittags auf dem Heimweg an der selben Stelle "abgeholt"
All das hätte sie nicht machen müssen, nicht Mal zu uns in die Wohnung kommen, denn Futter, Wasser, trockener Schlafplatz und Klo standen auch immer im Keller für sie bereit und im Sommer war immer ein Fenster in den Keller für sie offen
Der Schlüssel war Geduld und sie das Tempo bestimmen lassen, in welchem sie auf uns zuging
 
  • #11
dass man zwei scheue Katzen niemals zahm bekäme. Also weil sie so aufeinander bezogen seien
Das muss aber nicht so sein. Sicher ist es so, dass Katzen vieles allein durch "Beobachten" lernen. Von daher ist es gut, wenn eine scheue Katze eine etwas mutigere als Kumpel hat. Die Scheuere kann dann "unverbindlich" beobachten, wie unbefangen die Kumpeline mit Menschen umgeht und sich einiges abschauen.
Das heißt aber nicht, dass zwei scheue Katzen nicht auch auftauen können. Das hier ist der Beweis: ...
Inzwischen haben die beiden Süßen das Erdgeschoss erkundet, ein Zimmer nach dem anderen. Mein Eindruck ist, dass sie nicht mehr ganz so schreckhaft sind wie zu Beginn.
... also du siehst ja, wie sich nach und nach ihre Scheu verringert :zufrieden:. Langsam eben.
Du musst immer bedenken - sie sind mit ihren ca 1 Jahr noch superjung und junge Katzen sind von Natur aus neugierig. Es kommt nur darauf an, dass du sie nicht ungewollt verschreckst, so dass sie langsam immer weiter bissl auftauen können und irgendwann ist das Eis gebrochen.
Kennst Du Feliway? Das könntest du zusätzlich stecken, es kann zur allgemeinen Entspannung beitragen.
 
  • #12
Hallo noch einmal. Da es mit unseren beiden so gar nicht voran gehen will waren wir am Samstag nocheinmal im Tierheim zur Beratung. Dort sagte man uns, wir sollten ihnen das Trockenfutter welches sie so gerne mögen (Nassfutter essen sie leider sehr wenig) nur noch aus der Hand füttern damit sie sich gewöhnen. Wie ist Eure Einschätzung? Cleo und Zora leben jetzt 4 Wochen bei uns, sind furchtbar schreckhaft und lassen sich nicht anfassen. Vielen Dank,
Pinguina
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #13
Geduld, Geduld, Geduld.......

4 Wochen sind nichts, wirklich nicht.

Man kann da nichts erzwingen. Mal spielerisch ein Leckerchen zuwerfen, das
geht. Aber das Fressen sollte nicht mit Angst verbunden sein. Das wäre vermutlich bei der Handfütterung gegeben.

Bei richtigen Scheumiezen muss man in Monaten (oder sogar Jahren) denken.
Aber es gibt immer klitzekleine Fortschrittchen!
 
  • #14
Nein, Futterentzug würde ich nicht machen. Was man natürlich probieren kann, BESONDERS tolle Leckerchen (Thunfisch oder was auch immer) aus der Hand zu geben bzw. eben erstmal etwas weiter vor einen hinlegen und dann peu à peu näher ran.
Die Katzen werden auftauen, aber sowas dauert seine Zeit. Und ja, manchmal sind es wirklich Monate oder Jahre und sie werden wohl über einen längeren Zeitraum immer kleine Fortschritte machen.
Ich würde dann sobald sie etwas zutraulicher sind mit Klickern anfangen, das stärkt das Vertrauen zum Menschen und das eigene Selbstbewusstsein (also das der Katze) und so lassen sich dann nach und nach auch solche Dinge wie Boxentraining usw. umsetzen.
 
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  • #15
Lass ihnen Zeit.

Meine Mila ist auch eine sehr ängstliche Katze. Die ersten Wochen ist sie immer aus dem Zimmer gehuscht, wenn ich mich bewegt habe.
Matti ist und war tiefenentspannt. Ich habe die Katzen mit etwas 5 Monaten aus dem Tierheim bekommen und dort konnte man auch nicht sagen warum Mila so ängstlich ist. Inzwischen sind die beiden etwa 1,5 Jahre bei mir und Mila ist deutlich sicherer und kommt regelmäßig zum kuscheln. Sie wird aber vermutlich immer eine vorsichtige Katze bleiben.
 
  • #16
Was ihr braucht ist Ruhe und Geduld. 4 Wochen sind nix;)

Googelt mal Zylkene. Gerade Scheumietzen dem Menschen gegenüber reagieren darauf wohl sehr gut und kann eine gute Unterstützung bei der Eingewöhnung sein. (Holt euch gleich ein 100ter-Pack, da ihr es über längere Zeit geben solltet)
 
  • #17
Gibt es jemanden, der schonmal ein Doppelpack handzahm bekommen hat? Brauche glaube ich etwas Zuspruch....
Viele Grüße,
Pinguina

Hier :)

Keine Sorge, das wird schon. Aber ich kann dir auch nur sagen: Geduld, Geduld, Geduld!

Ich habe zwei scheue Katzen aus dem Tierheim übernommen und es hat Monate gedauert, bis sie sich beide richtig streicheln lassen haben. Vielleicht geht es bei dir schneller, vielleicht auch nicht. Aber früher oder später werden sie vertrauen fassen und du wirst sehen, es gibt nichts Schöneres und Anrührenderes als ein scheues Tier, was sich dir öffnet.

Am besten ist es, wenn du deine Erwartungshaltung runter schraubst und dich freust, wenn sie mit dir spielen oder dir ein Leckerchen aus der Hand nehmen. Anfassen ist erst einmal gar nicht wichtig und du wirst viel Spaß daran haben, die beiden zu beobachten.
 
  • #18
Viele lieben Dank Euch allen, das hilft mir sehr! Das mit dem Runterschrauben der Erwartungen ist sicher richtig. Mein Sohn ist da fast vernünftiger als ich obwohl ER unbedingt eine Kuschelkatze haben wollte. Aber die beiden Süßen sind nunmal keine Stofftiere...
Catma riet zu Feliway. Gibt es dazu mehrere positive Erfahrungen?
Der Vorschlag mit dem Klickern ist auch super. Habe die "Katzenklicker-Box" bestellt. Heute abend werde ich beim Spaziergang mal gezielt nach ein paar Federn suchen, vielleicht kann ich sie damit ein bisschen mehr zum Spielen animieren.
Viele Grüße aus Bückeburg,
Pinguina
 
  • #19
Ich habe es auch eingesetzt. Zusätzlich noch Bachblüten oder eben das erwähnte Zylkene.

Federn zum Spielen sind jedenfalls eine gute Idee.

Hier hatte ich die größten Erfolge beim Durchziehen unter einer Decke. Aber da musst Du etwas herumprobieren.
Kann sein, dass Du erst einmal eine Weile alleine spielen musst. Man kommt sich etwas lächerlich dabei vor....aber irgendwann schlagen sie dann zu und haben Spaß.

Ich bin mit Clickern und der "Federwedelmethode "von Taskali weit gekommen.
 
  • #20
Wir versuchen seit 2über Jahren unser Scheuchen zahm zu bekommen - keine Chance!
Sie drängt nicht raus und ist glücklich, wenn alle anderen Katzen um sie rum sind. Sie zeigt uns immer deutlich, dass sie keine Menschengesellschaft braucht und will. Wir haben es akzeptiert. Inzwischen bleibt sie wenigstens erstmal sitzen, wenn wir auf sie zugehen und rennt nicht gleich panisch weg. Und das nach über 2 Jahren!!!!! Wir tun, als ob sie gar nicht da wäre. Das ist ihr am liebsten, wie es scheint.

Also: Geduld, Geduld, Geduld.:D
 

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