Nr. 3 soll einziehen....viele Fragen, wer hat Erfahrung

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Ahnungslos

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26. März 2015
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Hallo Freunde,

bis vor 2 Jahren konnte ich mir überhaupt nicht vorstellen meinem Kätzchen einen Spielgefährten zu schenken. Das ist aber schon 2 Jahre her und ich bin froh, dass ich mich als Katzenneuling damals dann doch getraut habe. Meine beiden Mädels (3 und 5) verstehen sich super. In letzter Zeit macht mich das Duo aber immer öfter nachdenklich, besonders wenn ich in die Zukunft blicke. Ganz leise flüstert der Bauch "eine Nr. 3 wäre ein gute Idee". Die erste Zusammenführung habe ich aus Unwissenheit ganz spontan und instinktiv durchgezogen - mit Erfolg.... aber wenn man schon eine "Gang" hat und ihnen ein neues Familienmitglied vorstellen möchte :confused:.... erzählt doch mal. Worauf muss ich mich einstellen, worauf muss ich achten, was kann ich tun um die Zusammenführung möglichst stressfrei zu gestalten.

Ganz kurz: ich habe 2 Handicapkatzen und möchte gerne einer dritten Handicapkatze aus dem Tierheim/Tierschutz ein Zuhause schenken. Wir haben viel Platz im Haus mit reichlich Rückzugsmöglichkeiten. Einen ausbruchsicheren Garten haben wir auch. Ich würde eine Kätzin bevorzugen, oder spricht etwas dagegen wenn man schon zwei Weibsbilder hat? Rangkämpfe gibt's zuhause eigentlich nicht, alles Friede Freude Eierkuchen, auch wenn die zwei nicht miteinander kuscheln...

Bin gespannt über eure Meinung und Erfahrungen. Beste Grüße,

Ahnungslos
 
A

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Was für eine Handicapkatze hast du denn zu deinem Dreirädchen dazu geholt und wann?

Ich habe eigentlich nur den Sachstand, dass du dich mit Händen und Füßen gegen den Vorschlag gewehrt hattest, zu deinem kleinen Mädchen, das als Einzelkatze sein Leben fristen sollte, eine zweite Katze dazuzuholen..... :confused:

Und warum der Sinneswandel nun in Richtung Nr. 3, zumal du doch selbst erlebt hattest, dass mehrere Katzen (wie bei deinen Mietern) letztlich auch zuviele werden können?

Du schreibst, dass deine beiden Mädels sich gut verstehen. Da gibt es einen bewährten Grundsatz: never chance a winning team.
Wird die Katze Nr. 3 insofern einen echten Mehrwert für deine beiden Mädels haben, oder dient sie dann eher dazu, dein Ego zu befriedigen?
Wenn du deine eigenen Motive erforschst, wirst du dir klarer darüber werden, ob eine dritte Katze wirklich notwendig ist.

Bitte denk auch daran, dass Katzen im Lauf ihres Lebens krank bzw. kränker werden und viel Geld und Zeit kosten können. Deutlich mehr, als man zu Beginn eingeplant hatte, selbst wenn man auch kränkliche oder behinderte Tiere eingestellt war.

Als Beispiel:
Meine Orientalin Nine habe ich vom Züchter als chronisch krank mit IBD gekauft und war insofern darauf eingestellt, dass ich mit ihr regelmäßig zum TA müsste, dass sie Diät fressen müsste etc.
Draus geworden ist aus dem kleinen Bündel Katze dann eine wunderschöne elegante und große Tigerdame mit mehr Krankheiten, als in eine Bundestagsdebatte passen. Wir wohnen gewissermaßen beim TA, ich verbringe mit Nine morgens zwei Stunden mit Inhalieren und Medis nehmen und abends dann noch einmal. Vom Geld rede ich gar nicht; das geht in die Tausende.
Nine ist neben chronisch krank inzwischen auch ein Blindfischchen.
Dann ist da unser Dreirädchen, die aber sonst weiter keine großen Malessen hat, und der halb blinde Kater. Bei dem fallen gegenwärtig auch nicht so hohe TA-Kosten an. Und wir haben noch eine gesunde Katze, die also kein Handicat ist. Die beiden behinderten Siamesen sind - wie die vier Katzen insgesamt - noch recht jung, sechs und vier Jahre alt. Da kann natürlich krankheitstechnisch noch allerlei nachkommen.

Drei behinderte Katzen sind in unserer Gruppe genug; mehr kann das Rudel insofern nicht tragen. Das liegt nicht allein daran, dass Orientalen insgesamt sehr lebhaft und aktiv sind, sondern auch daran, den Katzen insgesamt gerecht zu werden. Bei der gesunden Katze, Mercy, sehe ich immer wieder auch, dass sie doch zurückstecken muss und ich im Vergleich weniger Zeit für sie habe als für die Handicats.

Es ist auch nicht so, dass Handicats sich untereinander besser verstehen als mit nicht behinderten Katzen. Sie sind alle zuallererst Katze! Egal wie sie aussehen, egal wie "vollständig" sie sind. Wenn sie gemobbt werden, ist das nicht wegen der Behinderung, sondern weil sie schüchtern sind oder Außenseiter oder anderem. Dito wenn sie selbst mobben oder Sympathie oder Antipathie zu den anderen Katzen haben.
Eine reine Handicatgruppe würde ich insofern schwierig finden, genauso aber auch unter dem Gesichtspunkt, dass es Katzen gibt, denen ein Leitkatz ordentlich Auftrieb geben kann. So war Mercy Leitkatz für Pfötchen, die von ihrer Amputation doch recht traumatisiert war.

Dies soll dir beispielhaft zeigen, dass man immer die vorhandene Gruppe betrachten muss und ihre Interaktion, bevor man überhaupt sagen kann, ob und dass eine weitere Katze - gesund oder krank oder behindert - da mit reinpasst bzw. gebraucht wird.

Also erzähl bitte mehr über deine Katzen, dann kannst du auch konstruktive Ratschläge erhalten.
 
Lieber nicker,

wenn ich deine Beiträge lese, geht mir erstmal das Messer in der Tasche auf, aber nachdem ich durchgeatmet habe versuche ich dir mal nicht von vornherein eine böse Absicht zu unterstellen. Aber dein Ton ist mir grenzwertig zu persönlich, ich würde mich über einen höflichen und sachlichen Austausch freuen.

Das tut hier zwar nix zur Sache aber noch ein Wort dazu, dein letzter Sachstand sei, ich hätte mich mit „Händen und Füßen“ gegen eine Zweitkatze gewehrt und meine Nr. 1 sollte ihr Leben in Einsamkeit fristen. Ich war mit der Situation vor 2,5 Jahren selbst total überfordert. Eine schwer verletzte, wilde Katze ist eingezogen. Kein Mensch wußte wie sie sich erholen würde. Sie hat am Anfang überall hingestrullert, nur nicht ins Katzenklo, meine alte Hündin war gestresst usw. Ich sagte damals lediglich, dass ich ersteinmal abwarten möchte wie sich die Dinge entwickeln. Damals stand auch noch im Raum, ob Nr. 1 richtigen Freigang haben könnte. 6 Monate später zog Nr. 2 ein. Ich bin in die neue Situation reingewachsen – das sollte man wohl jedem Neuling zugestehen. Also mea culpa, dass ich erstmal zurückhaltend war, aber das war nicht falsch und die alte Butter lass ich mir nicht auf`s Brot schmieren.

Was mich heute über eine Nr. 3 nachdenken lässt: Unlängst saß ich mit meinem Hund und meiner Nr. 2 im Wartezimmer beim TA und kam mit einer alten Dame ins Gespräch, die mit ihrer Katze auch wartete. Ihre Geschichte hat mich sehr berührt und nachdenklich gemacht. 2 Wurfgeschwister, die gemeinsam ihr ganzes Leben als Wohnungskatzen verbracht hatten, bis eine der beiden plötzlich gestorben ist. Die alte Dame war sehr verzweifelt, da ihre noch lebende Katze den Verlust nicht verkraften konnte, das Fressen eingestellt hat und, wie sie es ausdrückte „sich zu Tode trauert“.

Jetzt sitze ich abends auf der Terrasse und schau meinen beiden Knallfröschen (3 und 5 Jahre, weiblich, kastriert) zu, wie sie gemeinsam Falter jagen und jeden erdenklichen Unsinn anstellen. Ich glaube den beiden geht es richtig gut und sie genießen ihr Leben ohne über die Zukunft nachzugrübeln. Ich tue das schon . Die zwei sind jung und gesund aber sie haben auch nur sich gegenseitig. Egal viel Mühe ich mir gebe ihr Leben angenehm und spannend zu gestalten, ich bin „Schöpfer“ ihrer Umwelt, weil sie eben nur beschützten und damit auch isolierten Freigang haben können. Der Teufel ist ein Eichhörnchen und vielleicht läuft nicht alles nach Plan und eine von beiden könnte früher sterben.... dann säße die andere genauso ganz alleine da und hätte ihren einzigen adäquaten Sozialpartner verloren. Daher der Gedanke, ob es falsch ist, den sozialen Pool frühzeitig zu erweitern und nicht erst dann wenn sich eine der beiden in Trauer befindet.

Ein weiterer Grund: ich habe Nr. 2 auf der Internetseite „Notfallkatzen“ entdeckt. Manchmal klicke ich diese Seite an um zu schauen was da so inseriert wird. Es hat bestimmt nix mit Befriedigung meines Egos zu tun, wenn ich denke, Mensch ich habe soviel Platz und auf der anderen Seite sitzen soviele arme Teufel da und warten nur auf ein endgültiges Zuhause in dem sie beschützt und geliebt alt werden können. Die Vermittlungschancen für nicht perfekte Katzen sind einfach schlechter und mich persönlich schreckt ein Dreibeinchen überhaupt nicht ab. Ich kann und will gar nicht alle retten, aber für eine einzige weitere Katze könnte ich ihre kleine Welt schöner machen. Viele könnten einen kleinen Beitrag zum Besseren leisten, wenn man sich ein Herz fasst und es einfach tun würde.

Was mich persönlich sehr negativ trifft, nicker!, ist der unangebrachte Vergleich zwischen mir und meinen Mietern. Du warst im Sommer ständig mit im Bild und auch wenn wir uns persönlich nicht kennen und du keinen Zugang zu meiner Lebenssituation hast, weiß ich nicht welchen Eindruck ich bei dir erweckt habe, mich im Umgang mit meinen eigenen Tieren auf ein so schändliches Niveau wie das meiner Mieter zu stellen. Diese betreiben, nach wie vor, absolut unmoralische Katzenvermehrung. Das ist nicht mein Anliegen. Aber rechtlich ist dem nicht beizukommen, also müssen du und ich das leider so akzeptieren!
 
Warum du dich nun so aufregst, kann ich, sry, nicht nachvollziehen, denn das Bild, das ich in meinem (einzelnen!) Beitrag oben entworfen habe, hast du selbst hier im Forum durch deine Äußerungen vermittelt: als Katzenneuling eine verletzte und letztlich amputierte Katze aufgenommen, die bis auf unabsehbare Zeit Einzelkatze sein sollte. Dann die Geschichte mit deinen Mietern, wo du dich ganz klar auf die Seite gestellt hast, dass das, was die mit ihren Katzen anstellen gar nicht geht, aber keine weiteren Infos über deine Katze oder Katzen geschweige denn irgendwelche Pläne.
Und wo, bitte, habe ich dich mit deinen Mietern verglichen? :confused:

Meine eigenen Erfahrungen mit Handicats habe ich dir ausführlich geschildert, ebenso, dass es gut durchdacht sein will, wieviele Handicats und mit welchen Malessen man in der Gruppe hat. Und um dir zu raten, ist es natürlich wichtig zu wissen, was genau deine beiden Handicats haben (in deinem zweiten Beitrag schreibst du allerdings, dass deine Katzen gesund seien --- was denn nun? :confused:)

Und: ja, es gibt die Frage nach der Motivation, nach dem Ego.
Es gibt die unterschiedlichsten Gründe, warum Menschen Tiere zu sich nehmen, und auch der Wunsch, der bei dir im ersten Beitrag so stark aufscheint - mehrere Handicats in einer gemeinsamen Gruppe zu halten -, kann unterschiedliche Beweggründe haben.
Es kann z. B. auch "gut gemeint ist nicht gut gedacht" sein, also der ehrliche gute Wille, der aber letztlich die Gesamtsituation in der Gruppe nicht verbessert.
Der Eindruck, den du zuvor im Forum hinterlassen hattest, deutete nicht zwingend darauf hin, dass aus dir die wirklich erfahrene und mit Wissen über Katzen optimal versorgte Halterin geworden wäre.

Ich stelle also nochmals fest:

- Du hast ein Dreirädchen im Alter von ? drei? Jahren.

- Du hast weiterhin eine Kätzin im Alter von ca. fünf? Jahren, die ebenfalls ein Handicat ist, aber gesund. Mit welcher Behinderung nun genau?

- Beide Katzen verstehen sich gut, es geht ihnen gut, sie sind Freigänger.

- In deiner Wohnung ist Platz für eine dritte Katze, die nach deinem Wunsch ebenfalls ein Handicat sein sollte. Soll die dritte Katze ebenfalls Freigänger werden? Handelt es sich um gesicherten Freigang? Was machst du, wenn sich herausstellen sollte, dass die dritte Katze doch nicht freigangtauglich wäre?

- Zumindeste eine Überlegung hinsichtlich deines Wunsches nach einer dritten Katze ist, dass - falls eine der vorhandenen Katzen versterben sollte - du nicht erst nach Ersatz suchen musst. Was machst du, falls eine der beiden überlebenden Katzen dann doch trauern sollte?

Das wären beispielsweise Fragen, die ich selbst mir stellen würde, bevor ich mir eine weitere Katze ins Haus holen würde.
 
Meiner Meinung nach klingen die Voraussetzungen bei dir einfach super! Du hast viel Platz, einen gesicherten Garten und schon zwei Katzen, die sich wohlfühlen.
Wie das früher bei dir war, habe ich nicht nachgelesen, weil ich finde, dass man von den Gegebenheiten ausgehen sollte, die im Jetzt vorherrschen. Sich darüber Gedanken zu machen, warum du seinerzeit welche Katze wann und wieso aufgenommen hast oder auch nicht, halte ich für nicht mehr relevant.

Viele hier haben anfangs Fehler gemacht, waren womöglich "uneinsichtig" oder haben Ratschläge nicht so umgesetzt, wie mancher es gerne gehabt hätte. Na und? Letztendlich kann jeder dazu lernen und muss seinen eigenen Weg gehen. Hauptsache dabei ist, dass es unseren Fellknäulen gut geht!
Und ich glaube, deinen Katzen geht es gut. :)

Deine Gedanken kann ich sehr gut nachvollziehen. Wir haben jetzt zum ersten Mal in vier Jahren zwei Katzen, die sich gut verstehen. Sie kuscheln zwar nicht, aber spielen viel und sind immer hintereinander her oder zusammen in einem Raum. Auch ich habe schon überlegt, was wäre, wenn nun eine nicht mehr da wäre und die andere plötzlich alleine ist.

Mein Rat an dich wäre:
Such die neue Katze (keinen Kater) nach Alter und Charakter aus, sodass sie zu deinen beiden passt. Außerdem würde ich eine langsame Zusammenführung mit Gittertür machen, damit der Stresspegel für alle niedrig bleibt. Bestimmt hast du ein Zimmer, in dem sich die neue Miez erstmal einleben und ihre neue Umgebung langsam kennenlernen kann. :)
 
Oh nicker, du bist echt anstrengend! Die meisten deiner Fragen sind bereits beantwortet, wenn es dir nur möglich wäre gegebene Informationen aufzunehmen. Aber hey, jeder wie er kann!

Für dich nochmal ganz langsam:
ich habe ein Dreibeinchen, 3 Jahre alt, weiblich, kastriert. Amputation Vorderbein nach Schussverletzung.
Nr. 2 kommt aus dem Tierheim, 5 Jahre alt, weiblich, kastriert, von Geburt an verkrüppeltes Vorderbein, ein 3,5-Rädchen, wenn man so will.
Amputation/Verkrüppelung sind keine „Krankheiten“, ansonsten sind die beiden nämlich putzmunter und gesund, daher meine Äußerung „die zwei sind gesund“.
Beide haben „beschützten“ Freigang, wie unschwer in meinem Beitrag nachzuvollziehen ist, dazu muss man natürlich aufmerksam lesen können. Natürlich sollte auch Nr. 3 in den Genuss von beschütztem Freigang kommen können – was für eine lächerliche Frage! Wenn sie darauf keine Lust hat und lieber Stubenfliege sein möchte, dann wird sie aus freien Stücken einfach drin bleiben – auch okay.


Was machst du, falls eine der beiden überlebenden Katzen dann doch trauern sollte?
Ich fall gleich vom Glauben ab!!! Keine Ahnung was ich dann mache, was machst DU denn dann? Ich hab doch keine Glaskugel mit der ich die Zukunft voraussehe. Egal wie viele Katzen/Tiere man hat, irgendwann stirbt der erste und irgendwann ist einer der Letzte. Die Frage ist doch, ob man das Unabwendbare „abmildern“ kann, wenn noch ein vertrauter, langjähriger Sozialpartner da ist, oder ob man wartet bis das Kind in den Brunnen gefallen ist und eine Vergesellschaftung in einer traumatischen Situation ggf. erschwert wäre. Sorry nicker, ich frag mich echt von welchem Planeten du kommst und ob es auf diesem Planeten Sauerstoff gibt.


Was ich suche bzw. worüber ich mich austauschen und gerne konstruktiv belehren lasse möchte:
eine gut sozialisierte, junge, aufgeschlossene Katze. Aus dem Bauch heraus würde ich eine Kätzin bevorzugen, aber das ist ein Punkt über den ich mich verhandelbar belehren lassen würde.
Ich möchte einer Katze aus dem Tierheim/Tierschutz ein zuhause geben, meine Motivation diesbezüglich wiederhole ich an dieser Stelle nicht noch einmal.
Ich suche gezielt nach einer Handicapkatze, Motivation diesbezüglich ebenfalls bereits kundgetan. Du sagst ja selbst, handicats sind bis auf ihr Handicap ganz normale Katzen. Ich sehe bei meinen beiden auch keinen Verhaltensunterschied zu normalen Katzen. Natürlich ist Handicap nicht die einzige Voraussetzung, es muss insgesamt stimmig sein.

Charakter meiner beiden Katzenmädchen:
Nr. 1 (3 Jahre) ist sehr verschmust, schläft gerne mit im Bett, ist aufgeweckt und unternehmungslustig. Wenn es an der Türe klingelt verschwindet sie panisch in den obersten Stock. Fremden gegenüber zeigt sie sich i.d.R. Nicht. Silvesterfeuerwerk und Gewitter sieht sie sich am liebsten vom Garten aus an, da ist sie völlig unerschrocken. Sie faucht und kratzt nicht, lässt sich immer hochnehmen und bettelt nie. Ihr Tagesrhythmus zeigt zwei unterschiedliche Bilder. Sie kann praktisch den ganzen Tag irgendwo zusammengerollt schlafen und das selbe dann nachts im Bett fortsetzen. Manchmal ist sie den ganzen Tag aktiv und verbringt auch die Nähte draußen im Garten. Sie ist ein freundliches Schlitzohr, das bei der Zusammenführung etwas plump und unbeholfen agierte, aber zu keinem Zeitpunkt aggressiv oder dominant war. Manchmal stürzt sie sich spielerisch etwas unbeholfen auf Nr. 2 und dann jagen sich die zwei durchs Haus, Streit gab es aber noch nie.
Nr. 2 (5 Jahre). Wurde im Tierheim mit ihrem Bruder und einer weiteren Kätzin abgegeben und hat dort sehr lange warten müssen, während die anderen beiden sofort, wenn auch getrennt, weiter vermittelt werden konnten. Bis ich das Gefühl hatte, sie ist hier richtig angekommen, sind bestimmt 5-6 Monate vergangen. Sie ist verschmust und anhänglich, hört und antwortet auf ihren Namen. Sie spielt gerne mit uns, wenn aber Nr. 1 zum Spiel mit der Angel dazukommt, lässt sie ab und beobachtet lieber. Wenn sie sich auf einem Liegeplätzchen niedergelassen hat und Nr.1 meldet Interesse am selbigen an, bleibt sie freundlich aber souverän liegen. Fremden gegenüber ist sie sehr aufgeschlossen und zutraulich, Gewitter und Silvesterböller schaut sie sich aber lieber vom Sofa aus an. Insgesamt ist sie eine ruhigere aber sehr gut sozialisierte Katze. Ihr Tagesrhythmus ist ein wenig anders. Sie ist nachts sehr viel auf Achse, legt tagsüber eher kurze Schlummerphasen ein. Manchmal guckt sie mich an als würde sie sagen wollen, „können wir Nr. 1 nicht wecken, die pennt schon den ganzen Tag“. Sie bettelt und maunzt gerne nach Keksen. Hochnehmen trainieren wir noch, das hat sie in ihrem alten Zuhause und im Tierheim wohl nie akzeptiert, aber wir haben schon gute Fortschritte gemacht. Und im Moment habe ich alle Mühe sie davon abzuhalten sich nicht auf den Laptop zu legen....
Die zwei zusammen: wo die Eine ist, findet man i.d.R. Auch die Andere. Gemeinsames inniges Kuscheln ist eher die Ausnahme. Sie teilen sich konfliktfrei das Futternäpfchen (obwohl jeder sei eigenes hat). Sie näseln und schnuffeln sich ganz viel an, kringeln sich auch gerne 20 cm entfernt voneinander im Garten oder auf sonstigen Liegeplätzen zusammen. Revierkämpfe untereinander gab es nicht. Wenn eine fremde Katze über die Dächer an unseren vernetzten Balkon kommt, setzen sich die zwei Seite an Seite wie die Presser hin und beobachten mit Argusaugen. In der warmen Jahreszeit sind die zwei am liebsten gemeinsam draußen und Winter bevorzugt man die Nähe zum Kachelofen. Beide lieben meine Hündin innigst, lassen keine Gelegenheit aus die Hündin anzubaggern und zeigen sich wenig beeindruckt wenn sie von dergleichen einen verbalen Rüffel bekommen. Alles in Allem aber ein freundlicher, respektvoller Umgang.

So, ein ewig langer Beitrag ist entstanden. Anaya Simea, herzlichen Dank für deine lieben und unkomplizierten Worte!
 
Hallo Freunde,

bis vor 2 Jahren konnte ich mir überhaupt nicht vorstellen meinem Kätzchen einen Spielgefährten zu schenken. Das ist aber schon 2 Jahre her und ich bin froh, dass ich mich als Katzenneuling damals dann doch getraut habe. Meine beiden Mädels (3 und 5) verstehen sich super. In letzter Zeit macht mich das Duo aber immer öfter nachdenklich, besonders wenn ich in die Zukunft blicke. Ganz leise flüstert der Bauch "eine Nr. 3 wäre ein gute Idee". Die erste Zusammenführung habe ich aus Unwissenheit ganz spontan und instinktiv durchgezogen - mit Erfolg.... aber wenn man schon eine "Gang" hat und ihnen ein neues Familienmitglied vorstellen möchte :confused:.... erzählt doch mal. Worauf muss ich mich einstellen, worauf muss ich achten, was kann ich tun um die Zusammenführung möglichst stressfrei zu gestalten.

Ganz kurz: ich habe 2 Handicapkatzen und möchte gerne einer dritten Handicapkatze aus dem Tierheim/Tierschutz ein Zuhause schenken. Wir haben viel Platz im Haus mit reichlich Rückzugsmöglichkeiten. Einen ausbruchsicheren Garten haben wir auch. Ich würde eine Kätzin bevorzugen, oder spricht etwas dagegen wenn man schon zwei Weibsbilder hat? Rangkämpfe gibt's zuhause eigentlich nicht, alles Friede Freude Eierkuchen, auch wenn die zwei nicht miteinander kuscheln...

Bin gespannt über eure Meinung und Erfahrungen. Beste Grüße,

Ahnungslos

Lieber nicker,

wenn ich deine Beiträge lese, geht mir erstmal das Messer in der Tasche auf, aber nachdem ich durchgeatmet habe versuche ich dir mal nicht von vornherein eine böse Absicht zu unterstellen. Aber dein Ton ist mir grenzwertig zu persönlich, ich würde mich über einen höflichen und sachlichen Austausch freuen.

Das tut hier zwar nix zur Sache aber noch ein Wort dazu, dein letzter Sachstand sei, ich hätte mich mit „Händen und Füßen“ gegen eine Zweitkatze gewehrt und meine Nr. 1 sollte ihr Leben in Einsamkeit fristen. Ich war mit der Situation vor 2,5 Jahren selbst total überfordert. Eine schwer verletzte, wilde Katze ist eingezogen. Kein Mensch wußte wie sie sich erholen würde. Sie hat am Anfang überall hingestrullert, nur nicht ins Katzenklo, meine alte Hündin war gestresst usw. Ich sagte damals lediglich, dass ich ersteinmal abwarten möchte wie sich die Dinge entwickeln. Damals stand auch noch im Raum, ob Nr. 1 richtigen Freigang haben könnte. 6 Monate später zog Nr. 2 ein. Ich bin in die neue Situation reingewachsen – das sollte man wohl jedem Neuling zugestehen. Also mea culpa, dass ich erstmal zurückhaltend war, aber das war nicht falsch und die alte Butter lass ich mir nicht auf`s Brot schmieren.

Was mich heute über eine Nr. 3 nachdenken lässt: Unlängst saß ich mit meinem Hund und meiner Nr. 2 im Wartezimmer beim TA und kam mit einer alten Dame ins Gespräch, die mit ihrer Katze auch wartete. Ihre Geschichte hat mich sehr berührt und nachdenklich gemacht. 2 Wurfgeschwister, die gemeinsam ihr ganzes Leben als Wohnungskatzen verbracht hatten, bis eine der beiden plötzlich gestorben ist. Die alte Dame war sehr verzweifelt, da ihre noch lebende Katze den Verlust nicht verkraften konnte, das Fressen eingestellt hat und, wie sie es ausdrückte „sich zu Tode trauert“.

Jetzt sitze ich abends auf der Terrasse und schau meinen beiden Knallfröschen (3 und 5 Jahre, weiblich, kastriert) zu, wie sie gemeinsam Falter jagen und jeden erdenklichen Unsinn anstellen. Ich glaube den beiden geht es richtig gut und sie genießen ihr Leben ohne über die Zukunft nachzugrübeln. Ich tue das schon . Die zwei sind jung und gesund aber sie haben auch nur sich gegenseitig. Egal viel Mühe ich mir gebe ihr Leben angenehm und spannend zu gestalten, ich bin „Schöpfer“ ihrer Umwelt, weil sie eben nur beschützten und damit auch isolierten Freigang haben können. Der Teufel ist ein Eichhörnchen und vielleicht läuft nicht alles nach Plan und eine von beiden könnte früher sterben.... dann säße die andere genauso ganz alleine da und hätte ihren einzigen adäquaten Sozialpartner verloren. Daher der Gedanke, ob es falsch ist, den sozialen Pool frühzeitig zu erweitern und nicht erst dann wenn sich eine der beiden in Trauer befindet.

Ein weiterer Grund: ich habe Nr. 2 auf der Internetseite „Notfallkatzen“ entdeckt. Manchmal klicke ich diese Seite an um zu schauen was da so inseriert wird. Es hat bestimmt nix mit Befriedigung meines Egos zu tun, wenn ich denke, Mensch ich habe soviel Platz und auf der anderen Seite sitzen soviele arme Teufel da und warten nur auf ein endgültiges Zuhause in dem sie beschützt und geliebt alt werden können. Die Vermittlungschancen für nicht perfekte Katzen sind einfach schlechter und mich persönlich schreckt ein Dreibeinchen überhaupt nicht ab. Ich kann und will gar nicht alle retten, aber für eine einzige weitere Katze könnte ich ihre kleine Welt schöner machen. Viele könnten einen kleinen Beitrag zum Besseren leisten, wenn man sich ein Herz fasst und es einfach tun würde.

Was mich persönlich sehr negativ trifft, nicker!, ist der unangebrachte Vergleich zwischen mir und meinen Mietern. Du warst im Sommer ständig mit im Bild und auch wenn wir uns persönlich nicht kennen und du keinen Zugang zu meiner Lebenssituation hast, weiß ich nicht welchen Eindruck ich bei dir erweckt habe, mich im Umgang mit meinen eigenen Tieren auf ein so schändliches Niveau wie das meiner Mieter zu stellen. Diese betreiben, nach wie vor, absolut unmoralische Katzenvermehrung. Das ist nicht mein Anliegen. Aber rechtlich ist dem nicht beizukommen, also müssen du und ich das leider so akzeptieren!

Oh nicker, du bist echt anstrengend! Die meisten deiner Fragen sind bereits beantwortet, wenn es dir nur möglich wäre gegebene Informationen aufzunehmen. Aber hey, jeder wie er kann!

Für dich nochmal ganz langsam:
ich habe ein Dreibeinchen, 3 Jahre alt, weiblich, kastriert. Amputation Vorderbein nach Schussverletzung.
Nr. 2 kommt aus dem Tierheim, 5 Jahre alt, weiblich, kastriert, von Geburt an verkrüppeltes Vorderbein, ein 3,5-Rädchen, wenn man so will.
Amputation/Verkrüppelung sind keine „Krankheiten“, ansonsten sind die beiden nämlich putzmunter und gesund, daher meine Äußerung „die zwei sind gesund“.
Beide haben „beschützten“ Freigang, wie unschwer in meinem Beitrag nachzuvollziehen ist, dazu muss man natürlich aufmerksam lesen können. Natürlich sollte auch Nr. 3 in den Genuss von beschütztem Freigang kommen können – was für eine lächerliche Frage! Wenn sie darauf keine Lust hat und lieber Stubenfliege sein möchte, dann wird sie aus freien Stücken einfach drin bleiben – auch okay.


Was machst du, falls eine der beiden überlebenden Katzen dann doch trauern sollte?
Ich fall gleich vom Glauben ab!!! Keine Ahnung was ich dann mache, was machst DU denn dann? Ich hab doch keine Glaskugel mit der ich die Zukunft voraussehe. Egal wie viele Katzen/Tiere man hat, irgendwann stirbt der erste und irgendwann ist einer der Letzte. Die Frage ist doch, ob man das Unabwendbare „abmildern“ kann, wenn noch ein vertrauter, langjähriger Sozialpartner da ist, oder ob man wartet bis das Kind in den Brunnen gefallen ist und eine Vergesellschaftung in einer traumatischen Situation ggf. erschwert wäre. Sorry nicker, ich frag mich echt von welchem Planeten du kommst und ob es auf diesem Planeten Sauerstoff gibt.


Was ich suche bzw. worüber ich mich austauschen und gerne konstruktiv belehren lasse möchte:
eine gut sozialisierte, junge, aufgeschlossene Katze. Aus dem Bauch heraus würde ich eine Kätzin bevorzugen, aber das ist ein Punkt über den ich mich verhandelbar belehren lassen würde.
Ich möchte einer Katze aus dem Tierheim/Tierschutz ein zuhause geben, meine Motivation diesbezüglich wiederhole ich an dieser Stelle nicht noch einmal.
Ich suche gezielt nach einer Handicapkatze, Motivation diesbezüglich ebenfalls bereits kundgetan. Du sagst ja selbst, handicats sind bis auf ihr Handicap ganz normale Katzen. Ich sehe bei meinen beiden auch keinen Verhaltensunterschied zu normalen Katzen. Natürlich ist Handicap nicht die einzige Voraussetzung, es muss insgesamt stimmig sein.


So, ein ewig langer Beitrag ist entstanden. Anaya Simea, herzlichen Dank für deine lieben und unkomplizierten Worte!

Hu, da ist aber jemand befindlich! :eek:
Ich gestehe dir den gesicherten Garten zu, den ich leider überlesen hatte. Dafür meine aufrichtige Entschuldigung.

Zu dem Rest:
Du suchst nach dem, was du hier rüberbringst, keinen Rat oder Austausch, sondern eine einfache Bestätigung deiner Entscheidung und dies möglichst ohne so unbequeme Dinge wie Nachfragen oder gar Kritik.

Damit überlasse ich dich deiner Freude an lieben und unkomplizierten Worten und wünsche dir viel Spaß damit. :pink-heart:
 
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Ahnungslos, zu deinem Thema kann ich inhaltlich nichts beitragen, da ich noch keine Zusammenführung hatte.

Aber wenn du hier ein Gesuch nach der passenden Drittkatze aufgeben willst, müsstest du es mit diesem Steckbrief im Unterforum Notfellchen - Gesuche einstellen, sonst wird es übersehen.
 
Wir hatten schon mal ein Trio aber leider sind die heute nicht mehr bei uns.

Dann nach Jahren mit 2 Katern hatte ich auch so das Gefühl eine Nr. 3 wäre nett.

Wir haben auch sehr lange gesucht bis wir die "perfekte" Nr. 3 gefunden haben - klar ganz sicher kann man sich nie sein aber Samson und Merlin waren schon immer supersozial und haben auch draußen den Kontakt zu anderen Katzen.

Die einzige Angst die wir doch hatten war die ein Dreamteam wie Samson und Merlin zu zerstören aber zum Glück war das nicht der Fall

Hier kannst du mal unsere Vergesellschaftung lesen

Erstens kommt es anders .... - Zuwachs im Hause H.
 
  • #10
@ nicker: Du amüsierst mich einfach, so wie mich die orangene Hautfarbe von D.Trump amüsiert. Ich hab dir alle deine (teils lächerlichen) Fragen beantwortet – soviel zum Thema Nachfragen - und du kannst es gar nicht aufnehmen. Auf die Charakterisierung meiner Mädels bist du gar nicht eingegangen. Aber ich lege da auch keinen Wert mehr drauf. Du hast sofort zu Beginn das Gespräch und deine „Kritik“ auf meine Beweggründe (äh nein, mein „Ego“) geleitet. Ich hab nicht um Ratschläge gebeten, ob ich mir das finanziell leisten kann, oder mein Platz es zulässt und es bedarf auch nicht deiner Zustimmung OB ich grundsätzlich bereit bin einer weiteren Katze ein Zuhause zu schenken.
Also...Danke, Danke, dass du dich zurück ziehst. TOP! :rolleyes:

@Cassis: Danke für den tollen Tipp, das ist ne gute Idee.

@Paty: diese Angst habe ich auch, deshalb bin ich auch noch nicht zur Tat geschritten. Danke für den link, bin gespannt auf eure Geschichte.

Falls sich doch noch jemand äußern möchte, meine Fragen ganz konkret und unmissverständlich:
1. Kater oder Kätzin? Mein Favorit wäre ein Mädchen, aber das ist nur ein Bauchgefühl (Anaya Simea war der selben Meinung). Könnt ihr das begründen?
2. Meine Mädels sind 3 und 5, sollte die Neue besser älter oder jünger sein?
3. Kann eine Handicapkatze keine Leitkatze sein????
4. Was muss ich mir unter Leitkatze vorstellen? Ich sehe bei meinen beiden überhaupt keine Rollenverteilung.
5. Zusammenführung besser im Sommer oder im Winter oder spielt das keine Rolle?
6. Stellt man die Katzen einander gemeinsam oder getrennt voneinander vor?
7. Habe mir den Beitrag „langsame Zusammenführung“ durchgelesen. Viel Input, aber zeugt davon, dass es wohl kein Patentrezept gibt.
8. Ist es eurer Erfahrung nach Unsinn, wenn man ein gut funktionierendes Katzenduo hat eine Dritte ins Spiel zu bringen?
9. Hab ihr euch für die Vergesellschaftung extra Urlaub von der Arbeit genommen?
10. Was ist denn das Schlimmste, das ihr bei einer Vergesellschaftung miterlebt habt?
11. Wie lange hat es bei euch gedauert, bis ihr das Gefühl hattet, die Katzen kommen zuverlässig miteinander aus.

Einen sonnigen Abend euch allen
 
  • #11
@ nicker: Du amüsierst mich einfach, so wie mich die orangene Hautfarbe von D.Trump amüsiert. Ich hab dir alle deine (teils lächerlichen) Fragen beantwortet – soviel zum Thema Nachfragen - und du kannst es gar nicht aufnehmen. Auf die Charakterisierung meiner Mädels bist du gar nicht eingegangen. Aber ich lege da auch keinen Wert mehr drauf. Du hast sofort zu Beginn das Gespräch und deine „Kritik“ auf meine Beweggründe (äh nein, mein „Ego“) geleitet. Ich hab nicht um Ratschläge gebeten, ob ich mir das finanziell leisten kann, oder mein Platz es zulässt und es bedarf auch nicht deiner Zustimmung OB ich grundsätzlich bereit bin einer weiteren Katze ein Zuhause zu schenken.
Also...Danke, Danke, dass du dich zurück ziehst. TOP! :rolleyes:

@Cassis: Danke für den tollen Tipp, das ist ne gute Idee.

@Paty: diese Angst habe ich auch, deshalb bin ich auch noch nicht zur Tat geschritten. Danke für den link, bin gespannt auf eure Geschichte.

Falls sich doch noch jemand äußern möchte, meine Fragen ganz konkret und unmissverständlich:
1. Kater oder Kätzin? Mein Favorit wäre ein Mädchen, aber das ist nur ein Bauchgefühl (Anaya Simea war der selben Meinung). Könnt ihr das begründen?
2. Meine Mädels sind 3 und 5, sollte die Neue besser älter oder jünger sein?
3. Kann eine Handicapkatze keine Leitkatze sein????
4. Was muss ich mir unter Leitkatze vorstellen? Ich sehe bei meinen beiden überhaupt keine Rollenverteilung.
5. Zusammenführung besser im Sommer oder im Winter oder spielt das keine Rolle?
6. Stellt man die Katzen einander gemeinsam oder getrennt voneinander vor?
7. Habe mir den Beitrag „langsame Zusammenführung“ durchgelesen. Viel Input, aber zeugt davon, dass es wohl kein Patentrezept gibt.
8. Ist es eurer Erfahrung nach Unsinn, wenn man ein gut funktionierendes Katzenduo hat eine Dritte ins Spiel zu bringen?
9. Hab ihr euch für die Vergesellschaftung extra Urlaub von der Arbeit genommen?
10. Was ist denn das Schlimmste, das ihr bei einer Vergesellschaftung miterlebt habt?
11. Wie lange hat es bei euch gedauert, bis ihr das Gefühl hattet, die Katzen kommen zuverlässig miteinander aus.

Einen sonnigen Abend euch allen

Eine "Leitkatze" gibt es nicht in dem Sinn wie etwa eine "Leitkuh" als Anführerin einer Herde. Weder eine gesunde noch eine behinderte Katze wird so etwas wie ein Rudelführer in einem Hunderudel (zum Vergleich) sein.

Ich habe den Begriff einer "Leitkatze" in meinem ersten Beitrag verwendet, um deutlich zu machen, dass eine gesunde Katze der behinderten aufzeigen kann, was alles möglich ist, wenn die behinderte Katze sich nicht traut, sich auszuprobieren.
Bei dir mag ja alles schick sein, aber mein Dreirädchen war durch die Amputation und den darauffolgenden Umzug zu uns doch ziemlich traumatisiert und traute sich nur recht wenig. Sie lief mit den Großen mit, hielt sich aber eher am Rand, so dass ich nach einer passenden Kumpeline für Pfötchen suchte, einer sozialen jungen Katze, die Pfötchen mitreißen könnte. Diese Kumpeline fanden wir dann in Mercy, unserer gesunden Katze, und für die beiden kleinen Mädchen war es Liebe auf den ersten Blick.
Mercy zog insofern ein, weil etwas fehlte, was Pfötchen brauchte.
Und Pfötchen lebte total auf, sie wollte überall hin, wo Mercy hinturnte, und hat dadurch Fähigkeiten entwickelt (Klettern, Hochspringen etc.), die sie sich vorher nie zugetraut hatte.
Inwieweit ein anderes Handicat genau diese Fähigkeiten herauslocken kann aus der behinderten und körperlich nicht vollständig sicheren Katze, ist insofern fraglich.
Als Pfötchen einzog (als neue dritte Katze, nachdem die Bezaubernde Jeannie verstorben war), lebten noch der halbblinde Nickerkater und Frau Nine, damals ca. 1,5 Jahre alt, im Haushalt. Es war insofern ein reiner Handicathaushalt, wenn man auch die Chroniker zu den Handicats zählen will. Und weder Nicki noch Nine waren richtig in der Lage, aus Pfötchen herauszulocken, dass sie noch ganz woanders hinklettern oder springen kann, wenn sie es nur versucht. Erst Mercy hat in Pfötchen diese zähe Ausdauer und diesen brennenden Ehrgeiz geweckt, all das zu können, was Mercy kann. :)
Auf diese Weise wurde Pfötchen auch Chefin in dem Sinne, dass die anderen beiden Katzen ihr Vortritt gelassen haben, wenn sie sie entsprechend anherrschte, nachdem Nicki dann gestorben war.

DAS ist das, was ich meine, wenn ich davon rede, dass ein reiner Handicathaushalt nicht die wahre Freude sein muss und dass es Handicats gibt, für die ein Leitkatz gut ist.

Und: nein, TE, ich ziehe mich nicht zurück, nur weil du meine Meinung nicht lesen willst. Wenn mir danach ist, werde ich gern weiter hier rumsenfen und nötigenfalls auch Kritik äußern.

CU :cool:
 
  • #12
Ich würde dir zu einer gut sozialisierten Kätzin raten oder eigentlich lieber noch zu zwei gut sozialisierten Kätzinnen, die sich schon kennen.

Ein paar Beispiele, was bei meinen diversen Zusammenführungen gut und schlecht abgelaufen ist:

1. Seit weniger als 4 Wochen sind bei mir zwei neue Kater. Die Zusammenführung lief eher über das vergitterte Fenster und die Terrasse. Es gab eigentlich keinerlei Probleme. Meine Katzen sind gut sozialisiert und die beiden Neuen auch. Warum zu 5 Katzen noch zwei neue dazu? Grund war Wendelin. Er war der einzige Kater unter 4 Weibchen und er würde gerne raufen. Mittlerweile weiß ich, dass alle drei Kater Weicheier sind und mit Wattebäuschchen werfen, aber Wendelin war meinen Damen zu stürmisch.

2. Warum zwei neue Katzen? Besonders mein Mann hat es lieber, wenn gleich zwei neue Katzen kommen weil sie sich in der Regel besser eingewöhnen. Die beiden neuen haben sich gegenseitig und können sich unterstützen. Das Verhältnis ist dann auch nicht 5 gegen 1 sondern 5 gegen 2, das gleicht sich besser aus.

3. Vor ca. 6 Jahren habe ich Luna abgegeben. Damals hatte ich schon 8 Katzen (überwiegend Kater) und nahm Mira und Trixi dazu. Leider merkte ich zu spät, dass Luna Kätzinnen haßt. Das war mir vorher nicht so aufgefallen, da die anderen 2 Kätzinnen schon vorher da waren und sich durchsetzen konnten. Luna hat den zwei Neulingen das Leben zur Hölle gemacht, geschlagen, gebissen, wo sie die beiden fand, auch wenn Mira und Trixi geschlafen haben. Anfangs wollte ich Mira und Trixi wieder zurück ins Tierheim bringen. Dann habe ich ein Beziehungsdiagramm von allen meinen Katzen gemacht und klar erkannt, dass auch die beiden Altkatzen Angst vor Luna hatten, wenn das nicht öffentlich eskalierte. Anstatt Mira und Trixi zurück zu geben, habe ich den Weg gewählt, auch meine Altkatzen zu entlasten und habe für Luna einen tollen Platz gefunden.

4. Gerade die Geschichte mit Luna hat mir gezeigt, dass Neuzugang nicht immer gut gehen muß, auch wenn es in der Vergangenheit möglich war. Die Beziehung der Katzen untereinander und auch zu den Dosis ändern sich. Es ist deshalb immer gut, einen Plan B zu haben.

5. Katzen habe ich seit 14 Jahren. Es hat sich immer etwas an der Katzenanzahl geändert, Neuzugange, Nachbarskatzen, Streunerkatzen, Tod und spurloses Verschwinden. Nach meiner Erfahrung verkraften sowohl die Katzen als auch die Dosis diese Veränderungen gut. EINE Katze zu haben, ist einfach Scheiße.

Was würde ich dir raten?
Ich würde dir zu zwei Katzen raten. Aber wann? Wenn wir von 2 neuen Katzen ausgehen, dann würde ich in ca. 3 Jahren zwei 1-2jährige Kätzinnen nehmen. Deine jüngere wäre dann 6, deine ältere 8. Wenn du zwei neue Katzen nimmst, dann können sie im Alter durchaus deutlich jünger sein. Die aktivere Phase können sie dann mit den gleichaltrigen ausleben. Du vermeidest aber, dass du 3-4 gleichaltrige Katzen hast, die dann vermutlich auch gleichzeitig ihre Alterswehwehchen bekommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #13
@ nicker: gääääähn! Du darfst rumsenfen, rumeiern und gewürzgurken soviel du willst, vorallem bei dem tollen Grillwetter.

Ich resümiere mal:
- eine Leitkatze brauche ich in meiner Konstellation wohl eher nicht, weil meine Mädels mir keinen Eindruck vermitteln, als bräuchten sie einen Mentor. Nr. 2 kennt das Leben nicht anders und Nr. 1 ist völlig unerschrocken und unternehmungslustig wenn es darum geht Neues auszuprobieren
- am besten ich warte noch ein wenig zu um eine tragfähige Altersstaffelung für die Zukunft zu schaffen
- eine Kätzin – na Gott sei Dank seht ihr das auch so. Keine Ahnung, weshalb mir Kater eher „unsympathisch“ sind
- @ Amalia: Danke für deine persönlichen Erfahrungen, wie Katzen den Verlust eines Gefährten verkraften. Da kann ich zum Glück noch gar nicht mitreden. Ich habe diesbezüglich nur Erfahrungen mit Hunden, Schafen und anderen Nutztieren. Aber eines habe ich nicht verstanden, was genau meinst du damit, es ist gut einen „Plan B“ zu haben?

Ich hab im Internet schon öfters Aussagen gelesen wie, „Glückskatzen“ seien eher unverträglich und schwierig. Das ist doch Quatsch, oder? Man kann doch die sozialen Fähigkeiten einer Katze nicht an ihrem Fell festmachen?! Nr. 2 ist nämlich ein wunderschönes Glückskätzchen.

Grüßle
 
  • #14
Danke für deine persönlichen Erfahrungen, wie Katzen den Verlust eines Gefährten verkraften. Da kann ich zum Glück noch gar nicht mitreden. Ich habe diesbezüglich nur Erfahrungen mit Hunden, Schafen und anderen Nutztieren. Aber eines habe ich nicht verstanden, was genau meinst du damit, es ist gut einen „Plan B“ zu haben?
Ich meinte damit, dass man nicht grundsätzlich davon ausgehen kann, dass Zusammenführungen funktionieren. Was macht man dann?
Trennen, zurückgeben, Bachblüten, neuer Platz. Man muß nicht unter allen Umständen Katzen zusammenführen wollen, wenn sich herausstellt, dass es nicht paßt.
Miro und Merlin Könnte ich im äußersten Notfall wieder an die frühere Pflegestelle zurückbringen.
Bei Luna habe ich sehr aktiv nach einem neuen Platz gesucht und zum Glück gleich einen mit Hilfe meiner Tierärztin gefunden.


Ich hab im Internet schon öfters Aussagen gelesen wie, „Glückskatzen“ seien eher unverträglich und schwierig. Das ist doch Quatsch, oder? Man kann doch die sozialen Fähigkeiten einer Katze nicht an ihrem Fell festmachen?! Nr. 2 ist nämlich ein wunderschönes Glückskätzchen.
Nein, das kann man nicht. Aber ich habe die gleiche Aussage auch schon gehört. Vielleicht werden dreifarbige Kätzinnen mehr verwöhnt, weil sie seltener sind und daher vielleicht zickiger werden.

Mira und Trixi sind auch Glückkatzen. Leider bestätigen sie das Vorurteil. ;) Sie sind lieb zu anderen Kätzinnen, aber besonders 3,5kg-Trixi läßt gerne die 6kg-Kater strammstehen. :D
 
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