Zusammenführung zum Scheitern verurteilt?

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Jeany

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Hallo liebe Foris,

habe mich schon ewig nicht mehr hier gemeldet und war auch vorher eher stille Mitleserin, allerdings liegt mir jetzt ein riesen Problem auf dem Herzen...

Zur bisherigen Situation:

Durch eine Trennung habe ich nur noch 2 Katzen. Sushi (weiblich, ca. 6-7 Jahre, kastriert) und Noray (Kater, 6,5 Jahre, kastriert). Wir leben seit April 2014 bei meinem neuen Freund. Den Umzug haben alle gut überstanden. Soweit so gut. Hier durften die beiden auch nach einiger Eingewöhnung endlich ins Freie.

Der Bruder meines Freundes hat nun nen Kater, Diego, 8 Jahre und kastriert. Aufgewachsen mit seiner Schwester. Der Bruder hat nun ein Baby und einen Hund zur Familie bekommen, womit Diego gar nicht klar kam. Er hat überall hingemacht, groß und klein. Tierarzt gab Bachblüten - ohne Erfolg. Körperlliche Beschwerden hat er auch nicht gefunden - das ist es, was mir betichtet wurde. Da unsauberer Kater und Baby verständlicher Weise ein Problem ist, wollten sie den Kater los werden (Bitte keine Kommentare zu dem Vorgehen... ich hab darauf keinen Einfluss und es war auch nicht meine Entscheidung.) Da Diego vom Charakter her eigentlich ganz gut zu meinen beiden passt, mein Liebster ohnehin schon immer begeistert von ihm war... und ich nicht will, dass er im Tierheim landet haben wir beschlossen, dass er bei uns einziehen darf. Wir haben 65 qm, sah ich aber net als Problem, da die drei ja raus dürfen.

Also alles vorbereitet, eine Gittertür für die Küche, kratzbaum.und zwei Klos rein, etc. Pheromonspray in der wohnung versprüht. Vor zwei Wochen zog er ein. Diego durfte sich erst nen Tag aklimatisieren und dann den anderen am Gitter begegnen. Da se hier alle eher desinteressiert wirkten, durfte Diego raus. Nach kurzer Zeit gab es zwischen Noray und Diego lautes Geknurre und schneller als ich dazwischen gehen konnte ist Diego auch schon auf Noray los. Es war so heftig, dass sogar Blut floss. Wir also wieder getrennt, Noray versorgt undcein paar Tage nicht in Kontakt gelassen. Nach und nach küchentür auf, Gittertür zu, ich auf einer seite und mein Freund auf der anderen alle Katzen mit leckerchen abgelenkt, wenn gefaucht wurde, kurz ermahnt und angestupft. Des lief zu letzt sehr gut, ohne gefauche, teils auch ohne leckerchen. Das Problem:

Diego pinkelt und kackt die fanze Küche voll. Es passt ihm wohl nicht, dass er eingesperrt ist... er jammert und quengelt... und tut mir arg leid - zumal ich mit der Küche langsam an meine Grenzen stoße... ich kann es nicht mehr. Jetzt dachten wir ja... wir versuchen es mit dem zusammenlassen nochmal. Hab mich auf den Boden gesetzt und an alle Richtungen Leckerchen verteilt. Das hat super geklappt. Diego und Noray sind ganz dicht aneinander und alles war gut. Also unter Aufsicht laufen lassen. Sah oke aus, dann läuft Noray den Gang entlang und Diego kommt an, streckt den Kopf Richtung Norays Hinterteil... macht nen Riesensatz und fällt ihn an. Ich bin sofort mit dem bereit gehaltenen Karton dazwischen und hab Noray erstmal hoch. (Gsd ist diesmal kein Blut geflosden) Diego ist noch 2 minuten rumgelaufen und dann auf Sushi los, die sich immer im Hintergrund hält. Etz sitzt Diego wieder in der Küche, schiebt Terror und ich bin absolut am Ende. Fix und fertig mit den Nerven und den Tränen nahe. Ich seh grad keine Hoffnung mehr. Zumal ich die vollgepinkelte und gekackte Küche auch nicht mehr lange ertragen kann... von der Nutzung mal ganz abgesehen...

Meint ihr es gibt noch eine Chance darauf, die drei zusammen zu bekommen? Die Situation ist für uns alle sehr Nerven aufreibend und der Kater tut mig ja auch arg leid. Er sollte doch her kommen, damit ers besser hat...

Etz... hab ich echt viel geschrieben... hoffe das ist nicht schlimm und ihr könnt mir helfen.

Achja... ich hab schon über nen Tierpsychologen nachgedacht, aber den können wir uns im Moment wirklich nicht leisten...

Hoffe ich hab nichts ausgelassen.

Lg Jeany
 
A

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Hallo Jeany,
Von dem psychologischen Momenten abgesehen: Bitte fülle den Fragebogen UnSauberkeit aus, Der steht in der Rubrik: das Revier und dort unter UnSauberkeit
Dann haben wir alles beieinander und es muss nicht alles einzeln abgefragt werden
Ganz grundsätzlich würde ich mit dem neuen Kater mal zum Tierarzt gehen, und ihn gründlich untersuchen lassen vor allem natürlich wegen Blasenentzündung. Die kann ja durch den ganzen Stress entstanden sein, der auch vorher schon geherrscht hat
 
Kann mich Ottilie nur anschließen. Ich meine auch, erstmal zum TA mit dem Kater. Gut, er wurde bereits im vorherigen Zuhause untersucht, aber eine Blasenentzündung kann auch durch den Unzugsstress ganz akut entstehen. Oft spielt dann einiges zusammen und eine Blasenentzündung hoffentlich sicher ausschließen zu können wäre schonmal gut. Oder eben entsprechend zu behandeln.
Und der Fragebogen gibt bestimmt auch Aufschluss bzw anderes Klomanagement kann auch schon viel bewirken.

Zur Zusammenführung meine ich, dass ihr zu früh zu viel versucht habt. Gut, dass ihr den Kater erstmal separiert habt. Vor allem nach dem Angriff. Aber dann wart ihr zu schnell, meine ich. Ihr habt ja mit dem aktiveren Annähern angefangen, nachdem alle nochmals einige Tage getrennt und sichtlich ruhiger waren, und dass es gut lief ist zwar ein gutes Zeichen, also sie können friedlich miteinander :) das ist gut, aber...
Nach und nach küchentür auf, Gittertür zu, ich auf einer seite und mein Freund auf der anderen alle Katzen mit leckerchen abgelenkt, wenn gefaucht wurde, kurz ermahnt und angestupft. Des lief zu letzt sehr gut, ohne gefauche, teils auch ohne leckerchen.
...versucht das beim nächstenmal langsamer zu machen, sonst forciert ihr zu schnell zu viel Nähe, zu der die Katzen noch nicht bereit sind.
Lieber nicht mit Leckerli zueinanderlocken, sondern abwarten, bis sie sich von selbst friedlich nähern. Wenn sie das tun, das dann mit Leckerli belohnen. Also Leckerli nicht als Mittel zum Zweck benutzen sondern als Verstärker dessen, was von ganz allein friedlich verläuft.
Je langsamer das vonstatten geht, desto eher wird es in diesem Prozess keine Rückschritte geben. Lieber langsam aber stetig voran als schnell und mit Rückschritten.

Versucht es beim nächsten Versuch so in etwa:
Gitter geschlossen lassen und erst wenn sich alle deutlich entspannt haben, dann mal am Gitter füttern. Aber in weitem Abstand zueinander. Einfach nur, dass sie dabei Sichtkontakt haben können. Wenn sie murren, aber ansonsten friedlich sind, nicht ermahnen, anstubsen etc, also "negativ-Verhalten" einfach ignorieren. Das legt sich von selbst. Sie sollen gewahr werden, dass es ok ist, auf Abstand zu pochen.
Falls es wirklich zu oft zu heftiges murren/fauchen gibt, war es zu früh, dann lass ihnen lieber noch Zeit, bevor ihr mit den Näpfen beginnt. Aber eben bissl murren und fauchen ist ok.
Wenn ihr merkt, sie futtern in weitem Abstand aber in Sichtweite deutlich entspannter, dann erst schiebt die Näpfe ein wenig näher ans Gitter. Aber wirklich nur wenig, jeden Tag ein bisschen. Bissl fauchen ignorieren. Sie merken dann schon von allein, dass alles ok ist. Wenn sie nah am Gitter friedlich futtern, lobe das fein.
Dann verteil auch mal ne Runde Leckerli.
Verstärke mit Leckerli den Erfolg, anstatt ihn herbeiführen zu wollen, das ist der entscheidende Unterschied.

Wenn das gut läuft, dann versuch das gleiche mit Spielrunden. Mach mit ihnen Spiele, aber weit weg vom geschlossenen Gitter und erstmal nur "leise" Spiele, in denen nicht hochgepusht wird oder gar Tumult entstehen könnte. Wenn das gut läuft, schön loben und langsam in Gitternähe rücken. So lernen sie, dass auch mal schnellere Bewegungen nichts besorgniserregendes sind.
Kreiere immer wieder "nette Begegnungen" am Gitter, aber eben immer erst auf Abstand und dann langsam in Gitternähe.
zB lass sie gemeinsam etwas beobachten - oder leg Bürstestunden ein... was man eben so mit Katzen im Alltag macht. Im Grunde solltest du das Gitter nicht "öffnen um zu testen, ob es gut läuft", sondern erst dann öffnen, wenn alles bereits gut läuft - wenn das Gitter im Grunde nur noch stört.
So in etwa würde ich es versuchen.
Ich drücke mal die Daumen, dass der Kater es dort in der Küche noch etwas aushält. Bestünde denn die Möglichkeit, die Räumlichkeiten zu wechseln?
 
Zuletzt bearbeitet:
Erst mal vielen Dank für die schnellen Antworten!

Hab ich das richtig verstanden? Hier rein mit dem Fragebogen?

Tierarztbesuch ist für morgen direkt geplant. Ein anderer Raum als Küche ist eher schwer, wir versuchen aber immer mal wieder die anderen beiden wegzusperren und ihn die Möglichkeit zu geben, auch mehr von der wohnung zu sehen. Jetzt gerade haben sich die anderen beiden ohnehin ins Schlafzimmer schlafen gelegt, wir also Tür zu und Diego rausgelassen. Das genießt er deutlich. Liegt bei uns auf der Couch und schläft nach dem er gekuschelt hat. Also schalten wir nochmal nen ganzen Gang zurück. Ich halte euch auf dem Laufenden.

So... nun noch des Unsauberkeitsformular. Wenn ich ein extra Thema im Unterforum eröffnen soll, einfach Bescheid sagen ^^:

Die Katze:
- Name: Diego
- Geschlecht: Männlich
- kastriert (ja/nein): ja
- wann war die Kastration: Ca. 5-6 Monate
- Alter: 8 Jahre
- im Haushalt seit: 2 Wochen
- Gewicht (ca.): 5,5 - 6 kg
- Größe (z.B. zart, Durchschnitt, groß): groß, kräftiger Brustkorb

Gesundheit:
- letzter TA-Besuch: Mitte des Jahres
- letzte Urinprobenuntersuchung: Unbekannt (neuer Termin steht aus)
- bsherige Erkrankungen soweit bekannt: Keine
- im Mehrkatzenhaushalt, gab es eine Erkrankung bei einer anderen Katze: Nein

Lebensumstände:
- wie viele Katzen leben insgesamt im Haushalt: 3
- wie alt war die Katze beim Einzug in den Haushalt: 8
- Vorgeschichte (Züchter, Tierheim, privat, Streuner ..): s. Oben, von Privat, Auszug wegen Kind und Hund und eben der Unsauberkeit.
- Wie lange wird täglich mit der Katze gespielt: ca. 30 Min
- Freigänger (ja/Nein): Nein
- gab es Veränderungen im Haushalt (z.B. Möbel, Renovierung, Ein/Auszug, Baby, neues Haustier, Todesfall, Änderung im Tagesablauf z.B. durch Beruf/wechsel): Kater ist neu hergekommen. Im alten Haushalt bereits Unsauberkeit, vermehrt durch Baby und Hund
- im Mehrkatzenhaushalt, wie gut verstehen sich die Tiere (spielen sie gemeinsam, liegensie gemeinsam, ignorieren sie sich eher usw.): Hier noch gar nicht, nur Streit, gerade in der Zusammenführung

Klo-Management:
- wieviele Klos gibt es: 6
- welche Art Klo (offen, Haube, Haube + Klappe, Größe, Höhe): 2 Haube XXL, ohne Klappe, 4 offen, standardgröße (Diego hat 2 offene in der Küche)
- wie oft wird gereinigt und wie oft komplett erneuert: Gereinigt 1 x täglich, erneuert monatlich
- welche Streu wird verwendet: cats best öko plus, aber auch mit pellets und betonitstreu getestet, macht er keinen Unterschied
- wie hoch wird die Streu eingefüllt: ca 4 cm
- gab es einen Streuwechsel: testweise mit anderen Steeus versucht
- hat das Streu einen Eigengeruch (Babypuder etc.): nein
- wo steht das Klo bzw. die Klos (Raum, an der Wand, Ecke, unter .. , hinter .. - bitte genaue Beschreibung für jedes KaKlo): die beiden für ihn relevanten stehen sich gegenüber in den Ecken der Küche, einmal an der Heizung.
- wenn der Futterplatz im gleichen Raum ist - wo genau: möglichst weit weg an der anderen Wand mittig.

Unsauberkeit:
- Wann sind die Probleme aufgetaucht: Bereits vor Einzug, keine genauen Angaben möglich
- wie oft wird die Katze unsauber: mehrmals täglich
- Unsauberkeit durch Urin oder Kot: beides, vor allem Urin
- Urinpfützen oder Spritzer: Pfützen
- wo wird die Katze unsauber: Willkürlich überall, sogar auf seinen Schlafplatz (ehemaliger Schlafplatz der vorhandenen Katzen)
- wird primär auf horizontale Flächen (Boden, Taschen, Teppich usw.) uriniert oder eher vertikal (Wände, Türen, Couch): Horizontal.
- was wurde bisher dagegen unternommen: Streuwechsel, Klo anders gestellt regelmäßig aufs Klo gesetzt (half bei vorbesitzern angeblich)
 
Probier mal ein feines BentonitStreu 15 cm hoch einzufüllen
 
Wie war denn das Verhältnis von Diege zu der anderen Katze in seinem früherem Zuhause?

Ich kann mir nur sehr schwer vorstellen, das ein Kater, der gleich so massiv angreift, vorher freundlich mit einer anderen Katze zusammengelebt hat.

Seid ihr euch ganz sicher, das man euch die volle Wahrheit gesagt hat? Oder könnte da neben Stress wegen Baby und Hund auch noch Stress mit der anderen Katze gewesen sein?
 
Hallo,

Tut mir leid, dass ich mich jetzt erst melde, war übers Wochenende weg und mein Schatz allein mit den Katzen. Er hat fleißig nur bei Gittertür und mit viel Entfernung gefüttert und das klappt dabei ganz gut. Die schauen kurz auf und futtern weiter.

Mit seiner Schwester war es wohl gemischt (auf erneute Nachfrage) mal lagen se beisammen, nachts flogen aber auch mal richtig die Fetzen, aber da war wohl wenn dann er der Leidtragende. Klang anfangs nach normaler Kabbelei, etz aber ist die Rede von Fell, des durch die Gegend geflogen ist und blutigen Kratzern.

Bzgl. Des Betonitstreus geb ich Rückmeldung sobald ich näheres berichten kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Er hat fleißig nur bei Gittertür und mit viel Entfernung gefüttert und das klappt dabei ganz gut. Die schauen kurz auf und futtern weiter.
Na das liest sich doch entspannt an. Versucht "positives Verhalten" immer schön zu loben und immer dran denken - lieber langsam vorangehen und das positive schön festigen als nen Rückschritt in Kauf nehmen. Dass sie jetzt deutlich entspannter sind ist die beste Grundlage, dann wird bald die Neugier aufeinander überwiegen.
Ein anderer Raum als Küche ist eher schwer, wir versuchen aber immer mal wieder die anderen beiden wegzusperren und ihn die Möglichkeit zu geben, auch mehr von der wohnung zu sehen. Jetzt gerade haben sich die anderen beiden ohnehin ins Schlafzimmer schlafen gelegt, wir also Tür zu und Diego rausgelassen. Das genießt er deutlich. Liegt bei uns auf der Couch und schläft nach dem er gekuschelt hat
Ist Diego denn auch "hinter Gitter" insgesamt deutlich entspannter?
Wenn ihr merkt, diese"Ausflüge" tragen zur allgemeinen Entspannung bei, dann ist ja alles gut, nur eben bei den meisten Katzen würde dieses "raus aus dem Knast/rein in den Knast" :oops: eher den Effekt haben, dass sie sich mit der Zeit immer unwohler "hinter Gitter" fühlen...
 

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