Soziale Miezen vergesellschaften - schwieriger als gedacht!

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Hadji

Hadji

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18. Juli 2015
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52
Liebe Forumsgemeinde,

seit langem informiere ich mich hier im Forum über die unterschiedlichsten Themen und heute ist es soweit, mein erster eigener Beitrag.
Mein Mann und ich haben seit vielen Jahren mindestens zwei, meistens drei oder vier Katzen und haben auch schon ein paar Vergesellschaftungen durchgeführt, mit Kitten und erwachsenen Tieren, mit der Holzhammermethode und auch mit langsamer Zusammenführung und alles was so dazwischen ist. Je nach unserem momentanen Wissenstand, mit jeder neuen Katze die ins Haus kommt haben wir Neues gelernt.
Das sind meine Tiere:
Hadji, 19 jährige EKH-Katzendame, sehr fit für ihr Alter trotz lebenslangen Katzenschnupfens, zwei Jahre Tierheimerfahrung, immer äusserst tiefenentspannt und relaxed, steht Artgenossen völlig neutral gegenüber. Seit fünfzehn Jahren bei uns.
Béla, 2 jähriger Katermann, sanfter, eleganter Riese, ziemlich schreckhaft, rauft aber trotzdem gerne, begeisterter Freigänger. Liebt Junkfood, das er sich schon mal in der Nachbarschaft besorgt. Markiert ausgiebig und sorgfältig sein Revier. Liebt es mit Yuki zu kuscheln, die will meist aber nicht.
Yuki, Bélas Schwester, zierliche Schönheit, frech, neugierig und völlig unerschrocken, gute und ausdauernde Jägerin, saust am liebsten durch Haus und Garten, mag Fangspiele, die mit Béla aber in Raufereien ausarten, die sie wiederum nicht leiden kann. Freundlich gegenüber allen fremden Katzen (wir haben eine hier ein Menge davon), diese Offenheit hat den einen oder anderen Schläger schon defensiv in die Flucht getrieben.
Béla und Yuki sind vermutlich Siammixe und kamen im Alter von sieben Monaten direkt aus der Auffangstation der örtlichen Katzenhilfe zu uns. Beide mit Problemen, die bei Yuki durch die Gewährung von Freigang leicht gelöst werden konnten (sie ist wie ein ADHS-Kind), bei Béla war das schon schwieriger, er hat z.B. nie gelernt richtig ins Katzenklo zu pinkeln (Stehpinkler), er meidet das Katzenklo wann immer er kann und muss am Morgen daher äusserst dringend raus. Vermutlich sind sie zu früh von der Mutter genommen worden und in unerfahrene Hände vermittelt gewesen.

Wir hatten noch eine weitere Kätzin, diese mussten wir vor einigen Wochen im Alter von 13 Jahren leider einschläfern lassen (Fibrosarkom).

Nun zu unseren Neuankömmlingen, seit zwei Wochen bei uns. Kommen aus dem Auslandstierschutz, waren einige Wochen in einer Pflegestelle in Deutschland. Eigentlich wollten wir nur die Kätzin aufnehmen, die von der Charakterbeschreibung gut als Kuschlerin zu Béla und als Sausemaus zu Yuki gepasst hätte. In der PS haben wir aber gesehen wir sehr der kleine Kater an dem Mädchen hängt und so haben wir uns spontan entschlossen den Kleinen auch einzupacken.
Pepper, 8 Monate alte, winziges OKH-Mix-Mädchen mit ausgeprägtem Beschützerinstinkt, sie zeigt sich hier ziemlich nervös, auf der PS war sie aber sehr freundlich gegenüber den vorhandenen Katzen und nicht dominant.
Felix, 10 Monate alt, tapsiges, dickes Katerchen. Spielt und rauft gerne und ausdauernd, sucht intensiven Körperkontakt zu uns, frisst aber am allerliebsten. Kann schonmal gereizt reagieren wenn er Hunger hat.

So lief bzw. läuft die Zusammenführung seither:
Die Neuen wurden zwei Tage in einem geschlossenen Raum separiert, am dritten Tag durften sie das Haus erkunden als die beiden Grossen draussen waren. Sie haben alles neugierig erschnüffelt und auch gleich Bekanntschaft mit Hadji geschlossen, die wie erwartet null reagiert hat. Dann sind die beiden Grossen für ihre Verhältnisse viel zu früh und auch noch durch die Katzenklappe ins Haus gekommen (das tun sie sonst nie wenn wir zu Hause sind, wir Türöffner funktionieren ja ausgezeichnet) und standen auf einmal im Wohnzimmer. Kurze Irritation auf allen Seiten, aber Béla und Yuki haben sich entspannt auf den Boden gelegt und die Kleinen beobachtet. Wenn sie ihre Wohlfühlzone unterschritten haben wurde kurz gebrummelt. Das wars. Fütterung in einem Raum und anschliessendes Leckerliewerfen haben alle gemeinsam gemeistert. Unser Fehler war dann, dass wir die Kleinen nicht sofort wieder separiert haben. Wir dachten es läuft gut und es war einfach zu heiss um sie hinter geschlossene Türen zu sperren. Als Yuki und Béla ihre gewohnten Schlafplätze aufsuchen wollten ist Pepper wie der Blitz auf sie zugestürzt, wahrscheinlich noch nicht mal in feindlicher Absicht aber meine beiden Grossen waren so geschockt, dass sie es für sicherer befunden haben auf dem Küchenschrank zu schlafen. Seitdem ist die Situation unverändert. Pepper stürzt sich auf die Beiden sobald sie sie zu Gesicht bekommt, sie lässt sich aber gut mit Spielen oder Leckerlies ablenken und nach zwei Sekunden hat sie sich eigentlich immer eingekriegt. Yuki und Béla denken aber nicht ein bisschen an Gegenwehr, sie verziehen sich auf erhöhte Positionen und schimpfen runter bzw. ziehen es vor, jeder Konfrontation auszuweichen indem sie nach draussen verschwinden. Eine Gittertür haben wir mittlerweile auch installiert, das Problem ist nur, dass Pepper dahinter regelrechte Panikattacken bekommt und die beiden Grossen natürlich keine Lust haben ihr beim Randalieren zuzugucken.

Ich weiss, dass vierzehn Tage keine Zeit für eine Zusammenführung insbesondere mit Freigängern sind, möchte aber weitere Fehler vermeiden und Euch um ein paar Tipps bitten. Freigang ein wenig einschränken ja oder nein? Pepper zurückhalten oder machen lassen? Feliway und Zylkene haben wir seit einer Woche im Einsatz.

Sorry für diesen langen Bericht aber wenn Ihr bis hierhin durchgehalten habt und mir Eure Erfahrungen in ähnlichen Situationen schildern könntet wäre ich Euch sehr dankbar.

Viele Grüsse!
 
A

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Moin! :)
Ich habe "nur" Hundeerfahrung, bin noch Katzenneuling, und habe bisher nur völlig unkomplizierte Vergesellschaftungen mit meinen Katzen hinter mich gebracht (das nur, damit du meinen Ratschlag notfalls nicht überbewertest ;)).
Ich kann dir leider also bei den meisten Fragen so gar nicht hilfreich sein. Aber folgender Satz von dir hat mich angesprungen: Pepper stürzt sich auf die Beiden sobald sie sie zu Gesicht bekommt, sie lässt sich aber gut mit Spielen oder Leckerlies ablenken und nach zwei Sekunden hat sie sich eigentlich immer eingekriegt.
Denkst du, da könnte sich schon eine Verhaltenskette gebildet haben? Also ein "wenn ich xxx mache, kriege ich Aufmerksamkeit und Belohnung"?
Du schreibst außerdem in Peppers Vorstellung von einem Beschützerinstinkt, wie kommst du darauf (also wurde das schon in der Pflegestelle festgestellt, oder erst von dir? Und wie genau äußert sich das?
 
Hallo Izz,
Vielen Dank für Deine Antwort, was die Ablenkung mit Leckerlies betrifft machen wir das vorher, bevor sie losstürzt. Heißt, wenn wir die Grossen kommen sehen und sie noch nicht, spielen wir mit ihr oder schmeissen Leckerlies denen sie dann hinterher jagen kann. Sie ist dann kurz irritiert wenn sie sieht, dass Béla oder Yuki da sind aber es interessiert sie dann nicht weiter.
Der Beschützerinstinkt zeigt sich hier hauptsächlich gegenüber Felix. Schreit oder jammert er irgendwo ist sie sofort am Rennen um zu schauen was los ist und ihn zu trösten. Auch uns gegenüber benimmt sie sich so. Immer aufmerksam und guckt was wer macht. Auf der Pflegestelle hat sie dieses Verhalten auch den anderen Katzen gegenüber gezeigt. Ich denke, wenn die Kleine sich richtig eingelebt hat wird sie dieses Verhalten zumindest teilweise ablegen. Ich halte das nicht für typisches Katzenverhalten.
 
Als Yuki und Béla ihre gewohnten Schlafplätze aufsuchen wollten ist Pepper wie der Blitz auf sie zugestürzt, wahrscheinlich noch nicht mal in feindlicher Absicht aber meine beiden Grossen waren so geschockt, dass sie es für sicherer befunden haben auf dem Küchenschrank zu schlafen. Seitdem ist die Situation unverändert.
Pepper stürzt sich auf die Beiden sobald sie sie zu Gesicht bekommt, sie lässt sich aber gut mit Spielen oder Leckerlies ablenken und nach zwei Sekunden hat sie sich eigentlich immer eingekriegt. Yuki und Béla denken aber nicht ein bisschen an Gegenwehr, sie verziehen sich auf erhöhte Positionen und schimpfen runter bzw. ziehen es vor, jeder Konfrontation auszuweichen indem sie nach draussen verschwinden. Eine Gittertür haben wir mittlerweile auch installiert, das Problem ist nur, dass Pepper dahinter regelrechte Panikattacken bekommt und die beiden Grossen natürlich keine Lust haben ihr beim Randalieren zuzugucken.

Ich weiss, dass vierzehn Tage keine Zeit für eine Zusammenführung insbesondere mit Freigängern sind, möchte aber weitere Fehler vermeiden und Euch um ein paar Tipps bitten. Freigang ein wenig einschränken ja oder nein? Pepper zurückhalten oder machen lassen? Feliway und Zylkene haben wir seit einer Woche im Einsatz.

Sorry für diesen langen Bericht aber wenn Ihr bis hierhin durchgehalten habt und mir Eure Erfahrungen in ähnlichen Situationen schildern könntet wäre ich Euch sehr dankbar.

Viele Grüsse!

Hi und wilkommen im Forum :),
Ich habe Erfahrung mit Katzenmobbing, hatte schon Tierpsychologen hier und hab ein paar Tipps für dich, aber erstmal muss ich dich mit Fragen löchern.
Was aus deinem Beitrag nicht ganz hervorgeht ist die Art und Weise wie Pepper auf die anderen zu geht.
Was meinst du damit, dass Pepper sich auf die beiden stürzt?
Will sie zum Spielen auffordern oder die beiden ernsthaft verletzen?
Wie sehen ihre Pupillen dabei aus?
Hast du den Eindruck, dass Pepper Yuki oder Bela bedrängt?
Wenn ja, darfst du sie keineswegs mit Leckerlis ablenken, das ist grundverkehrt und damit erzeugst du folgende Fehlkonditionierung:
Sie merkt sich:
Ich muss nur "Stunk" machen, dann kriege ich Leckerlis/Aufmerksamkeit und dieses "Anspringen" wird sich dann häufen.
Fixiert sie die beiden mit den Blicken, lauert sie ihnen auf?
Du musst lernen die Katzensprache zu lesen und negatives sofort unterbinden, indem du ihr beispielsweise hinterher gehst und sie anstarrst.
Katzen verfolgen eine andere Katze in der Natur, wenn sie weg gehen soll.
Keinesfalls mit Leckerlis von negativem Verhalten ablenken, damit bestärkst du sie nur.
Ansonsten sind 14 Tage in der Tat noch recht früh.
Allerdings hast du dir mit beiden Katzen unter Umständen ein Problem ins Haus geholt.
Béla und Yuki harmonieren was ihr Spielverhalten angeht nicht 100%ig miteinander.
Der kleine Kater könnte da für Bela zwar Abhilfe schaffen, aber man weiß bei Kitten ja letztlich noch nicht wie sich das Ganze entwickeln wird.
Wie geht es deiner Seniorin?
Für die ist der Trubel sicherlich auch stressig.
Nun hast du die Kitten erstmal, aber ich würde die Truppe ganz genau beobachten, die Konstellation ist mE ungünstig und auf Kosten der Bestandstiere und der Seniorin.
Das ist nichts gegen dich persönlich, ich selber habe ähnlicher Fehler bei der Katzenwahl gemacht und möchte dir nur aufzeigen, dass die Situation kippen kann, da deine Bestandstruppe auch nicht 100%ig harmoniert.
 
Der kleine Kater könnte da für Bela zwar Abhilfe schaffen, aber man weiß bei Kitten ja letztlich noch nicht wie sich das Ganze entwickeln wird.
Ich lasse mich da gerne korrigieren; aber der kleine (neue) Kater ist doch 10 Monate alt. Für mich ist das kein Kitten mehr (mein Kater ist 11 Monate und wiegt 4,5 Kilo), sondern ein junger Kater, der durchaus mit dem 2 jährigen (bereits vorhandenem) Belá mithalten kann? Ich jedenfalls finde die Konstellation -8monate Kätzin und 10monate Kater zu jeweils 2 jährigem Pärchen- rein vom Alter her gar nicht so schlecht? :confused:
 
Hallo CutePoison,
Hallo Izz,
Danke für Eure Antworten, ich will versuchen Eure Fragen nach und nach zu beantworten.

Zunächst zu Hadji, meiner Omi, sie ist irgendwie ein ganz besonderer Sonderfall. Soll heißen, wenn die Kleinen oder auch die Grossen am Spielen und Toben sind, liegt sie mitten im Trubel und schläft (sie schläft wirklich weil sie nämlich ganz laut schnarcht). Es kann dann auch vorkommen, dass sie erwacht, sich reckt, streckt und gähnt und eine Runde mitspielt. Sie war schon immer so und ich führe das auf ihre langjährige Tierheimerfahrung zurück.

Pepper rennt auf die Beiden zu wenn sie einen von beiden erstmalig (die waren ja den ganzen Tag draussen) sieht. Yuki oder Béla erschrecken sich und flüchten sich in erhöhte Positionen und fauchen kurz oder brummeln leise. Pepper schaut ihnen dann kurz nach mit kugelrunden Äuglein und wendet sich ab. Vor einigen Tagen hatten wir folgende Situation: Yuki liegt entspannt auf der Terrasse, wird von Pepper erblickt die auf die Glasscheibe zurennt, kurz innehält, leicht an die Scheibe springt und sich dann sofort umdreht und Yuki ihren Hintern zeigt. Yuki zuckt kurz zurück, entspannt sich wieder und gähnt. Bei einer anderen Gelegenheit haben sich die beiden durch einen Türspalt beäugt, Yuki sass da, hat Pepper angeschaut, die Augen zu gemacht und den Kopf weggedreht. Wenn Béla und Yuki ihre erhöhten, also sicheren Positionen erreicht haben, entspannen sie recht schnell, putzen sich, beobachten die Kleinen aus halb geschlossenen Augen und dösen meist ein. Es findet also keine grosse Jagd statt aber die Situation wiederholt sich sobald eine herunterkommt und Pepper kriegt das mit. Richtig auflauern tut sie ihnen aber nicht.
Ich denke, für Yuki und Béla ist alleine schon die Situation schwierig, dass wenn sie nach Hause kommen jemand da ist, der auf sie zurennt. Meine verstorbene Kätzin Shiva war da eher der gemütliche Typ und für die Beiden berechenbar. Die Zwei kommen im Moment nach Hause um zu fressen, zu kuscheln und sich ausgiebig auszuschlafen. Sie sind begeisterte Freigänger und das Wetter momentan verleitet leider nicht zum Stubenhocken.

Pepper und Yuki wiegen ungefähr das gleiche obwohl Yuki viel größer ist, Pepper frühstückt heimlich Wackersteine. Der kleine Kater ist meines Erachtens für seine 10 Monate etwas zurückgeblieben, nicht in Grösse und Gewicht aber im Verhalten. Er ist noch ein wenig unsicher z.B.bei Sprüngen und tapst auf riesigen Pfoten durch die Gegend. Er wird sicher mindestens so gross wie Béla werden aber ich schätze erheblich schwerer.

Bei allen meine Katzen habe ich bisher den Zeigefinger erhoben und starre sie gleichzeitig an wenn sie etwas falsch machen, das mache ich auch bei Pepper und Felix so und sie haben das auch schnell begriffen. Nur vergisst Pepper das auch leider genauso schnell, im übrigen genau wie Yuki, bei Béla hatte ich in solchen Situationen immer die Befürchtung, dass gleich riesige Tränchen aus seinen Augen kullern.

Leckerlies gibt es nur wenn alle brav sind aber manchmal wechselt die Stimmung blitzartig und ich bin einfach zu langsam.

Jetzt im Moment sind alle zu Hause. Yuki nach fast 24 Stunden. Alle sind satt (nach getrennter Fütterung), Yuki und Béla haben ihre Beobachtungsposten eingenommen und die Kleinen spielen. Ich werde die beiden Kleinen später wieder separieren damit die Grossen sich ungestört ausschlafen können, morgen früh muss ich sie aber wieder hinaus lassen, mein Urlaub ist vorbei und ich sollte mich zumindest den halben Tag im Büro blicken lassen, mein Vorteil ist, dass ich teilweise Homeoffice machen kann.

Vielen Dank für Eure Mühe und viele Grüsse.
 
Hadji, ich bin echt nicht soo die erfahrene...aber für mich hört sich das jetzt wirklich gar nicht so schlimm/schlecht an.
Wenn ich das richtig verstehe, sind Belá und Yuki Freigänger, die Neuzugänge Pepper und Felix aber nicht (logisch, sind ja noch gar nicht lange genug da).

Dazu einen Vergleich bei mir: ich habe hier die beiden Kitten Emma und Otis zu den "großen" Izzy und Volker gebracht. Logischerweise gehen die Kitten auch noch nicht raus. Izzy geht zwar, aber immer nur morgens und abends so 1 bis höchstens 3 Stunden (sie ist einfach so, ist also nicht so, das wir sie da unbedingt begrenzen ;)). Volker dagegen ist begeisterter Freigänger, ist nicht unbedingt immer unterwegs, liegt aber viel draußen rum, schlawinert durch den Garten, oder gammelt auf der Terrasse im Liegestuhl.
Langer Rede kurzer Sinn; Izzy und Volker waren zunächst also völlig fassungslos, das da plötzlich zwei Minikatzen rumwuseln. Und mein grooooßer Volker hatte Angst vor den Babys! Er wollte nicht mehr in die entsprechenden Räume, hat große Bögen um die Babys gemacht. Izzy hat sich auf den höchsten Kratzbaum zurückgezogen und alles angefaucht, was sich auf sie zu bewegt hat.
Bei Izzy hat sich das alles sehr schnell gebessert; sie hat ganz schnell schon dagelegen und zugeschaut, die Kitten als selbstverständlich genommen, sogar mal mit ihnen gepfötelt usw.
Bei Volker hat es länger gedauert, er ist erst jetzt (die Babys sind 17 Tage da) soweit, das er auch mal Kontakt aufnimmt, und vielleicht auch mal pfötelt usw.
Mir erschien das auch völlig logisch; schließlich hatte Izzy wesentlich mehr Stunden am Tag mit den Babys verbracht, sie bereits mehr beobachtet. Volker war tagsüber immer unterwegs, hat also nur die Hälfte der Zeit überhaupt Gelegenheit gehabt, auch mal hinzusehen und Kontakt aufzunehmen.

Vielleicht solltest du also einfach noch etwas Geduld haben....etwas mehr, als eine Zusammenführung von Katzen dauert, die 24 Stunden Kontakt miteinander haben. Ich denke schon, das sich das alles beruhigen wird. Pepper wird ruhiger werden; weil sie sich einfach an die Situation gewöhnt. Und Yuki und Bela werden auch täglich ein Stück mehr wissen, das Pepper keine wirkliche Gefahr ist.
Ich würde wohl einfach so weiter machen, und eine groooße Portion Geduld in die Hand nehmen. :)
 
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Hi Izz,
das mit den Stunden an denen sich alle Aug in Aug gegenüberstanden stimmt natürlich. Béla und Yuki sind wirklich den ganzen Tag und momentan auch teilweise die halbe Nacht unterwegs. So komme ich wenn ichs zusammenrechne vielleicht auf 20 Stunden Kennenlernzeit. Hinzu kommt, dass ich dafür sorge, dass sie in Ruhe ausreichend fressen können, sie sind eh ziemlich dünn und mit ihrem schneeweißen Fell sehen sie nach einem Tag draussen manchmal wie Streuner aus (ich wusste nicht, dass Katzen so dreckig werden können, meine bisherigen Strassen********r waren immer schwarz). Irgendwann gibt eine mitleidige Seele mal eines im Tierheim ab und ich werde dann echt in Erklärungsnot sein.
Hier sind alle Katzen irgendwie ständig unterwegs, meine sind da keine Ausnahme. Wahrscheinlich planen sie auf den angrenzenden Feldern gemeinsam ihre nächsten Schachzüge gegen die örtliche Mäusepopulation.
Wenn ich denke, dass ich mich irgendwann um vier Katzen die nicht nach Hause kommen, sorgen werde, frage ich mich echt ob ich ein bisschen plemplem bin.
Aber anyway, vielleicht muss ich einfach auf die nächste Schlechtwetterperiode warten. Bis dahin fühlt Pepper sich aber womöglich als Herrscherin aller Welten.
Eben war unser Nachbarskater an der Terrassentür und hat reingeguckt, er sucht Yuki (ich glaube er ist ein bisschen verknallt) oder zur Not auch Béla zum gemeinsamen Revier markieren. Pepper und Felix haben ihn nur neugierig beäugt.
Gute Nacht!
 
Hallo Hadji,
Ok das hört sich definitiv nicht nach Mobbing an :).
@Izz
Mit 10 Monaten sind sie schon noch Kitten bzw im besten Tobealter ;).

@Hadji
Dass deine Großen fauchen und erstmal abhauen, würde ich nach der kurzen Zeit nicht überbewerten, das ist eher normal.
Auch wenn deine Großen noch recht jung sind, Kitten sind nochmal was anderes und für ausgewachsene Katzen mitunter anstrengend und nervig.
Das Gleiche hatte ich hier auch mal mit Pflegekitten.
Die wurden auch hin und wieder mal angefaucht und erzogen von den Großen ;).
Und wenn Bela und Yuki immer brav nach Hause kommen, sich nicht verkriechen und auch sonst keine großatigen Verhaltensänderungen zeigen außer das gelegentliche Fauchen in Richtung der Kitten, dann mache dir noch keine Sorgen.
Das Getobe von Kitten nervt schon mal die Großen.
Yuli und Bela sind ja vom Freigang müde,dann kommen sie nach Hause und es erwartet sie erstmal Trubel.
Dafür verhalten sie sich wirklich gut.
Sorgen müsstest du dir nur machen, wenn Yuki oder Bela kaum noch nach Hause kämen.
Das hatte ich hier damals bei einer Katze..
Sie wäre uns fast abgewandert, weil sie vom Getobe der Kitten so genervt war.
Noch ist alles ok bei dir :).
 
  • #10
Ich würde auch sagen, alles im grünen Bereich.

Ich kenne das auch von meiner Gruppe, hat man keine Lust auf die Neuen, verzieht man sich nach draußen.
Manchmal ist es so, das die Herrschaften sich erst dann bequemen, mit den Neuen Kontakt aufzunehmen, wenn die auch mit raus können. Oder wenn der Winter früher kommt.:D

Die Kleine will wohl eher spielen, und hat noch nicht mitbekommen, das eine langsame Annäherung erst einmal erfolgreicher ist.
Und Freigänger, die von draußen rein kommen, haben da nicht unbedingt Bock drauf. Schon gar nicht in dem momentanen Wetter.

Wenn die Kleinen erst mal raus gehen, wird sich das geben. Zum einen lassen die draußen dann auch erst mal ordentlich Dampf ab. Zum anderen müssen sich die Großen dann irgendwie damit auseinandersetzen.
Und da ist dann der Vorteil, so ganz fremd ist man sich ja schließlich auch nicht mehr. Weil irgendwie hat man sich in der Wohnung ja doch mal gesehen, und weiß, das die beiden jetzt hier dazugehören.

Echt typisches Schema bei Freigängern.
 
  • #11
Hallo Zusammen,
vielen Dank für Eure Antworten, vielleicht ware es das Beste mich mal nach Bachblüten umzuschauen - für mich :D
Wenn ich es mir recht überlege, stürmt Pepper auch auf mich so zu :eek:
Nur springe ich dabei natürlich nicht gleich auf den Schrank :D

Ich werde also die Freiheit der Grossen nicht einschränken - ware ja auch echt gemein, jetzt wo das Wetter endlich mal richtig gut ist. Und ich werde versuchen Peppers Attacken zu unterbinden. Vielleicht wird sie ja wirklich ruhiger wenn sie mehr Sicherheit hat und später mal selber raus darf. Im Moment steht das aber noch nicht zur Diskussion, erst wenn ich den Eindruck habe sie sind komplett bei uns angekommen und erst nachdem wir den Freigang auch geübt haben.

Ich danke Euch für Eure Unterstützung und Eure Ratschläge und werde auch auf jeden Fall hier den weiteren Verlauf einstellen. Ich finde es immer schade, wenn einzelne Forenthemen einfach im Sand verlaufen und man nie mitbekommt wie es ausgegangen ist.
 
  • #12
Hi Hadjil,
Tu mir einen Gefallen ;).
Nenne es nicht "Peppers Attacken" ;).
Das sind doch keine Attacken :p.
Sie will spielen und ist stürmisch, das ist alles :D.
Wie Starfairy schon sagte und auch ich davor:
Deine Freigänger wollen drinnen chillen, wenn sie auf Mäusejagd waren und haben keine Lust auf Spiele.
Das kann sich aber schnell ändern, wenn das Wetter schlechter wird.
Dann werden sie auch mal zusammen raufen und zur Zeit läuft es doch super :).
Bitte halte uns auf dem Laufenden.
 
  • #13
Hallo Zusammen,

So, zehn Wochen nach Einzug der beiden Kleinen können wir "Vollzug" melden.
Es wird zusammen gefressen, geschlafen und die beiden Kater kuscheln auch miteinander. Zur Begrüßung beschnüffeln sich alle gegenseitig ausgiebig, Nasenkuss und Analkontrolle und ein kurzes Schlabbern über Kopf und Öhrchen sind bei allen zur Gewohnheit geworden.
Wie wir das geschafft haben? Keine Ahnung, einfach laufen gelassen. Für die beiden Grossen haben wir die ersten Wochen einen absolut sicheren Rückzug im Gästezimmer angeboten, in der Zeit habe ich auch dort geschlafen. Danach gab es Kuschelbettchen auf dem Küchenschrank, auch absolut nicht von den Kleinen zu erklimmen und ein wunderbarer Beobachtungsposten mit Blick über den Hauptwohnbereich. Danach ging es Schritt für Schritt vorwärts. Erst gemeinsames Leckerliefressen, dann kann man auch zusammen frühstücken usw. Das Wetter wurde schlechter, so dass die Grossen auch mal tagsüber oder am frühen Abend zuhause waren und somit für die beiden Kleinen ein immer gewohnterer Anblick wurden und bei Auftauchen nicht mehr das Highlight des Tages waren.
Nachdem wir dann zuversichtlich waren, dass es klappen wird und wir die Kleinen nicht wieder abgeben müssen, haben wir die beiden in den Freigang gelassen, der natürlich begeistert angenommen wurde. Seitdem läuft da draussen irgendso ein Katzending. Auf einmal hatten wir jeden Tag riesige Fortschritte zu verzeichnen und auch wenn die beiden Grossen mal wieder zwei Tage verschwunden sind, gibt es das nun schon bekannte Begrüßungsritual und gut ist.
Pepper freut sich immer noch wie Bolle wenn die Grossen kommen. Béla sieht das mittlerweile total gelassen und Yuki hebt höchstens kurz die Pfote, guckt was es zu fressen gibt und legt sich in ihr Körbchen auf dem Boden zum pennen. Felix guckt sie dann eine Weile verliebt an und geht sich mit Pepper prügeln. Das Kuschelbett auf dem Schrank wird nur noch selten genutzt, höchstens nach tagelanger Abwesenheit um sich mal wieder richtig auszuschlafen.
Also, was habe ich daraus gelernt? Zum Einen Ruhe bewahren, ein aufgeregtes Frauchen nervt nur. Allen Zuneigung und Streicheleinheiten geben, gerne auch gleichzeitig so nach dem Motto wenn wir gleichzeitig gekuschelt werden, haben wir schon was gemeinsam und wenn Frauchen keine Angst hat kann es nicht so schlimm sein. Wichtig sind auch erhöhte Plätze wie Kommoden aber auch Stühle und sogar Kartons. Béla fühlte sich schon sicherer wenn er dreißig Zentimeter über den Kleinen sitzen konnte.
Nicht funktioniert haben gemeinsame Spielrunden. Béla und Yuki hatten schlicht kein Interesse. Wir werden im Winter genug Zeit haben das zu üben.
Mein Fazit ist daher, dass ich jederzeit wieder Freigänger mit Halbstarken vergesellschaftet würde aber nur wenn sie wie meine alle gut sozialisiert sind. Einfacher wäre es vielleicht mit richtigen Kitten oder mit etwas älteren und ruhigeren Tieren gewesen. Bei Einzelfreigängern wurde ich mir eine Zusammenführung wohl nicht zutrauen.
Nun wünsche ich noch allen Haltern von Freigängerkatzen einen verregneten Herbst und schneereichen Winter.
Alles Gute für Euch und vielen Dank für Euren Zuspruch. Das hat am allermeisten geholfen!
Liebe Grüsse!
 
  • #14
Hach, das freut mich aber! :yeah:
 
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