Dritte Katze ja oder nein? Bitte um Eure Meinung/Erfahrung

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Susannchen

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7. August 2014
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Bergisch Gladbach
Hallo liebe Forenmitglieder :),

ich wende mich heute auch mal wieder an Euch, da ich Eure Hilfe/Ratschläge benötige. Folgendes ist mein Problem: Ich überlege zur Zeit, eine dritte Katze zu meinen beiden bisherigen Katzen dazu zu nehmen.

So ist die Situation: Vor ca. einem Jahr übernahm ich zwei Katzen aus einem Tierheim, die achtjährige Pauline und den fünfjährigen Sammy. Die beiden leben in reiner Wohnungshaltung mit einem großen, gesicherten Balkon, Freigang ist nicht möglich, zumindest noch nicht. Ich habe absichtlich zwei Katzen übernommen, da ich berufstätig bin und die beiden sich Gesellschaft leisten sollten.

Die beiden stammten aus einer relativ kleinen Wohnung, wo sie mit 14 anderen Katzen jahrelang zusammen gehalten wurden. Irgendwann hatte die Halterin um Hilfe gebeten weil sie mit der Situation überfordert war, und so wurden alle Katzen vom Tierheim übernommen. Sammy und Paulinchen hatten sich in dieser "Hordenhaltung" kennengelernt, und sie waren seitdem unzertrennlich. Sie sollten daher auch nur zusammen vermittelt werden, was mir wie gesagt sehr recht war, da ich ja ohnehin zwei ältere Katzen aus dem Tierheim übernehmen wollte.

Vier Tage nachdem ich die beiden übernommen hatte, kippte Paulinchen um und ich brachte sie voller Sorge zum Notdienst. Dort stellte man fest, dass sie völlig blind und gleichzeitig herzkrank ist. Das war erst mal ein Riesenschock für mich, vor allem, weil ich keinerlei Katzenerfahrung hatte, aber ich hätte sie natürlich im Leben nicht im Stich gelassen. Inzwischen ist sie medikamentös sehr gut eingestellt und bewegt sich trotz ihrer Blindheit in meiner Wohnung völlig sicher.

Seit einiger Zeit stelle ich nun eine Verhaltensänderung bei Sammy fest. Pauline war immer sein Beschützer, sie hat ihn stets vor den anderen Katzen verteidigt und immer auf ihn acht gegeben, trotz ihrer Blindheit und der (bis dahin) unbehandelten Herzkrankheit. Sammy ist eher schüchtern, sanft und auch sehr zart gebaut. Er erschrickt leicht und hat vor unbekannten Dingen oft erst mal Angst, was sich aber zunehmend legt. Im Tierheim hatte man mich darauf vorbereitet, dass er vor lauter Angst vermutlich erst mal ein halbes Jahr unter meinem Bett leben würde, daher hatte ich ihm vorsorglich unter meinem Bett eine Art Lebensmittelpunkt mit Klo, Futter, Wasser und weichen Decken hergerichtet. Dies war jedoch völlig unbegründet, er kletterte bereits in der ersten Nacht gemeinsam mit Pauline in mein Bett und ist innerhalb von wenigen Tagen völlig aufgetaut.

Inzwischen ist er sehr viel mutiger, liebt und nutzt alle seine Spielzeuge, Kratzbäume und Aussichtsplattformen mit Begeisterung und er wird immer lebhafter. Er ist ein total pfiffiges und munteres Kerlchen. Man spürt, dass er ein ganz neues Selbstbewusstsein aufgebaut hat. Ich spiele regelmäßig und viel mit ihm und versuche dabei natürlich, ihn auszupowern, aber ich habe dennoch zunehmend das Gefühl, dass er sich langweilt. Einen richtigen Katzenkumpel zum Spielen kann ich natürlich niemals ersetzen.

Er versucht sehr oft, Pauline zum Spielen zu animieren, aber sie kann da natürlich nicht mithalten. Er scheint nun langsam zu begreifen, dass sie gehandicapt und ihm damit eigentlich unterlegen ist. Es kommt nun immer häufiger vor, dass er sie regelrecht belauert und dann anspringt. Sie erschreckt sich dabei oft sehr und wehrt sich dann so gut sie kann. Bitte nicht falsch verstehen, Sammy ist kein aggressiver Kater, ganz im Gegenteil. Er möchte einfach nur spielen und toben und versteht nicht, dass Pauline das leider nicht kann.

Ich habe nun Angst, dass das eigentlich sehr gute Verhältnis zwischen den beiden kippt und Pauline dann einem Dauerstress ausgesetzt ist, den sie wahrscheinlich nicht gut vertragen kann. Sammys "Spielattacken" auf Pauline nehmen auf jeden Fall zu, das kann ich ganz klar sagen.

Aus diesem Grund überlege ich nun, eine weitere Katze als "volltauglichen" Spielkameraden für Sammy dazu zu holen. Es soll natürlich wieder eine Katze aus dem Tierschutz sein.

Dennoch wird es nicht so einfach sein, einen passenden Kumpel zu finden. Ich glaube, ein kastrierter Kater in Sammys Alter und ähnlicher Größe wäre vielleicht die beste Wahl. Es müsste ein eher zurückhaltender, dennoch verspielter Kollege sein. Er darf nicht dominant sein wegen Paulinchen, aber auch Sammy käme mit einer Art Kampfmaschine gar nicht klar.

Was sagt Ihr dazu? Reagiere ich da über? Sollte ich das lieber lassen? Nicht dass die zwei sich dann verbrüdern und gemeinsam auf Pauline losgehen... das wäre mein schlimmster Alptraum...

Meine Wohnsituation ist derzeit wie folgt: knapp 70 m² mit großem gesicherten Balkon, kein Freigang. Leider hätte ich nicht wirklich die Möglichkeit, eine langsame Zusammenführung durch Trennung in verschiedene Räume durchzuführen, da ich eine Zweizimmer-Wohnung habe, wo nur das Schlaf- sowie das Badezimmer eine Türe haben. Urlaub kann ich mir problemlos für bis zu zwei Wochen nehmen. In dieser Wohnung werde ich noch knapp zwei Jahre wohnen bleiben, danach werde ich in Haus mit Garten umziehen, es wird dann also deutlich mehr Platz vorhanden sein.

Wie gesagt, ich möchte Sammy einfach nur einen Kumpel zum Spielen besorgen, und gleichzeitig Pauline aus der Schusslinie nehmen. Sie kam im Katzenhaus ebenso wie Sammy sehr gut mit den anderen Katzen zurecht, ist also genau wie Sammy sehr sozial geprägt.

Ich bin im Moment echt unsicher und weiß einfach nicht, was das Richtige ist.

So, ich hoffe, ich habe Euch die Situation gut genug geschildert, damit Ihr Euch ein Bild machen könnt. Ansonsten bitte einfach nachfragen!

Ich danke Euch im voraus fürs Lesen und Eure Meinung,

ganz liebe Grüße

Susanne
 
A

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Hallo Susanne,

ich finde deine Gedankengänge zu den Katzen eigentlich sehr gut.
Ein Spielkamerad für Sammy klingt mir nach einer guten Lösung, auch für Pauline.
Es kann zwar sein, dass auch ab und an ein Versuch gestartet wird, mit Pauline zu spielen, aber da dort die gewünschte "Gegenreaktion" ja nicht kommt, wird sich das sehr in Grenzen halten.
Die Kater könnten sich also gegenseitig auspowern und Pauline hätte ihre Ruhe.

Ich denke auch vom Platz und von der Wohnung her, sollte das gut machbar sein.
Vergesellschaftung nach Holzhammer-Prinzip ist manchmal auch besser, als eine umständliche ewige Annäherung durch eine Gittertür. ;)

Wichtig ist, dass der Neuzugang eben charakterlich gut dazu passt und sehr sozial ist. Das erleichtert die Zusammenführung und grade mit Pauline, die ja Fehler in der "Katzensprache" macht, weil sie nicht sehen kann, ist es wichtig, dass der Neuling sich nicht gar zu schnell provoziert fühlt.

LG
 
Ich finde die Idee mit einer dritten Katze sehr gut. In diesem Fall scheint ein Katerkumpel sehr geeignet. Wenn Du einen geeigneten findest, der vom Charakter her passt, dann können die beiden spielen und die Pauline hat ihre Ruhe.
Oft können Pflegestellen sehr gut die Tiere einschätzen, so dass Du schon vom Sozialverhalten her eine geeignete bekommst. In diesem Fall müßte sic so ähnlich wie Sammy sein.
 
Hallo Nyth,

herzlichen Dank für Deine Gedanken. Es beruhigt mich, dass Du die Sache ähnlich siehst. Ich werde die Sache noch etwas beobachten und noch ein bißchen darüber nachdenken.

Viele Grüße und noch ein schönes WE

Susanne:)
 
Hallo Cindy,

vielen lieben Dank für Deine Antwort, ich schaue mich schon mal vorsichtig bei den Tierheimen und Katzenhilfen/Pflegestellen etc. um. Vielleicht finde ich dort ja tatsächlich die "Katze im Heuhaufen" ;)

Ich werde auf jeden Fall nach einem Kater suchen, der vom Wesen her ähnlich wie Sammy gestrickt und in etwa gleichaltrig ist. In der Zwischenzeit beobachte ich die beiden weiter, vielleicht legt sich die Sache ja auch wieder und alles kann so bleiben wie es ist...bin mal echt gespannt.

Viele Grüße

Susanne
 
Hallo Susann,

ich falle jetzt mal mit der Tür ins Haus.

vielleicht wäre die Baghira was für Euch? Sie versteht sich gut mit Katern und ist auf ihrer Pflegestelle glaube ich auch mit einer Katze zusammen:

http://www.katzen-forum.net/speziel...gen-sehnt-sich-nach-liebe-zuhause-ps-nrw.html

Kannst Dich ja evtl mal mit ihrer Pflegestelle in Verbindung setzen, sie weiß am besten Bescheid, ob Baghira zu Euch passen könnte...
 
Hallo, schön dass du dir Gedanken machst.

Ich finde die Idee einer dritten Katze auch sehr gut und würde zu einem gleichaltrigen Kater wie dein Sammy ist tendieren. Wenn der Charakter und das Temperament noch passen sollte Pauline gut entlastet sein.

Sammy ist mit 5 Jahren noch im richtigen Raufalter und würde sich sicher über einen Raufkumpel freuen, Kater sind da etwas anders gestrickt als Katzen.

Ich denke dass er jetzt sein Verhalten geändert hat kommt einfach daher dass er jetzt Kater sein darf und entspannt ist. Bei uns war das mit Domi ähnlich. Er kam aus einer Massenzuchtauflösung mit 87 Katzen und war lange eher zurückhaltend und etwas ängstlich. Ich merke auch jetzt nach 2 Jahren immer noch wie sehr sich Domi verändert hat, Raufspiele waren am Anfang nicht sein Ding - heute ist er immer dabei und fordert auch Samson und Merlin zum Raufen und Toben auf. Domi und Merlin werden jetzt auch 5 und Samson wird im Juni 8 und die drei toben und raufen sehr viel.
 
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Hallo liebe Ottilie und Paty,

vielen Dank für eure Gedanken. Ich habe mir schon so viele arme Katzenseelchen im Internet angesehen und würde sie am liebsten alle zu mir nehmen :( aber leider kann ich das nicht. Ich muss im besten Sinne von Sammy und Paulinchen handeln, daher werde ich leider die süße Baghira nicht nehmen können, auch wenn mir das Herz dabei blutet... Paulinchen kann eine ziemliche Zicke sein, und sie kommt einfach besser mit Katern klar als mit Katzen, das war schon im Tierheim so. Und Sammy braucht halt einen echten Raufkumpel, daher muss ich meine Suche auf einen etwa gleichaltrigen kastrierten, sozialen und verspielten Kater beschränken. Aber ich drücke Baghira auf jeden Fall ganz fest die Daumen, dass sie einen tollen Platz für immer findet!!!

Liebe Paty, das ist sehr interessant das Du die gleiche Erfahrung machst, ich hatte schon Sorge, dass ich vielleicht irgendetwas falsch mache und Sammy deswegen so verändert ist. Das bestärkt mich auf jeden Fall darin, einen Spielkameraden für Sammy zu suchen, bin mal gespannt, wie lange es dauert...

ich werde auf jeden Fall berichten;)

Ganz lieben Dank für Eure Gedanken und viele Grüße

Susanne
 

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