3jähriger Freigänger und 4 Monate altes "Kitten"

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10. September 2014
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Hallo zusammen,

wir haben, wie schon diverse Dosenöffner vor uns, Sorgen, was die Zusammenführung vom "Herrn des Hauses" und des Neuzuganges angeht. Ist leider etwas lang geworden, sorry!

Kurze Beschreibung der Samtpfoten...
Nero:
Er ist der "Herr des Hauses", drei Jahre alt, ein Kater, ausgeglichener Freigänger und kastriert.
Er wurde mit ca. drei Wochen von meiner Freundin in einem Schuppen gefunden, somit eine Handaufzucht und hatte einen Bruder (weiter unten mehr dazu).
Charakterlich ist eher zarter besaitet, nicht der dominante Typ, spielt immer wieder gern, hat ab und an seine Rennanfälle und kämpft gern mit der Hand (naja, eher dem ganzen Arm). Allerdings kämpft er lieber mit meiner Freundin als mit mir, anscheinend bin ich ihm zu ruppig. Kurz gesagt: Er ist nicht der Vollblut-Kater, den man vermuten würde, wenn man ihn mit seinen 5,3 kg sieht.
Aufgewachsen ist er mit seinem Bruder, der den dominanten Part inne hatte. Er hielt sich scheinbar für einen Menschen und benahm sich auch so. Leider wurde ihm das im Strassenverkehr zum Verhängnis, so dass wir ihn im Alter von 10 Monaten begraben mussten. Das war/ist ein sehr schmerzlicher Verlust.

Minnie:
Sie ist neu im Haushalt, 4 Monate alt, bis dato eine reine Wohnungskatze, soll aber Freigängerin werden und ist sterilisiert.
Sie ist die Zweitälteste aus einem nicht gewollten Mai-Kätzchen-Wurf, hat noch eine ältere Schwester und einen jüngeren Bruder.
Aktuell wiegt die Kleine etwas über 500 Gramm, ist sehr neugierig, aufgeschlossen und hat das neue Wohnumfeld schon gut angenommen. Sie flitzt hier herum als wäre sie schon immer hier gewesen.

Ankunft und erster Kontakt:
Am ersten Tag (Montag, 08.09.2014) als wir mit ihr zu Hause ankamen, kam sie erst einmal ins Bad, um sich die aklimatisieren. Unser Kater war im Wohnzimmer und lag schlaftrunken im Kratzbaum, bekam vom Neuankömmling gar nichts mit. Sein Verhalten war daraufhin wie immer:
Viel Gemauze, anfassen lassen, schnurren, fressen haben wollen
Er ging danach wir auf Tour.
Nach ein paar Stunden im Bad und seiner Rückkehr haben wir das erste Kennenlernen probiert. Resultat:
SIE knurrte und fauchte, woraufhin er zuerst irritiert war und dann ebenfalls knurrte und fauchte. Nach ein paar Minuten haben wir die Situation durch das Schliessen der Badezimmertüre aufgelöst.
Er ging dann wieder auf Tour, nachdem er sich etwas zu fressen abgeholt hatte.
Die Nacht verlief dann wie folgt:
Ich schlief im Schlafzimmer mit Minnie, meine Freundin im Wohnzimmer, für den Fall, dass Nero von der Tour zurück ist und, wie gewohnt, sich zu ihr legen und schlafen will.
Dem war dann auch so und alles ok! - Die zweite Nacht verfuhren wir genauso und war auch ok.

Folgetag:
Am nächsten Tag trafen die beiden in der Wohnung aufeinander, wobei Nero fauchte und weglief, Minnie hingegen nichts tat. Sie hat mittlerweile wohl begriffen, dass sie hier in einem fremden Revier ist, da alles nach Nero riecht, aber sie stört sich nicht daran.
Nero flüchtete unter den Tisch, war sichtlich aufgeregt (wedelnder Schwanz), aber er beruhigte sich nach gutem Zureden und ein paar Streicheleinheiten und "schlief" dann unter dem Esszimmertisch.
Situationen dieser Art hatten wir dann öfter, in denen Minnie nicht viel tat und er immer die Mimose zu sein scheint, in dem er wegläuft, anstatt sich mit den 500 Gramm Mietze zu beschäftigen.

Trennung der Bedürfnisse:
Futter- und Wasserschalen, Katzenklos, etc. ist alles doppelt und getrennt voneinander vorhanden. Minnie hat alles im Schlazimmer, Nero steht alles in Küche und Wohnzimmer zur Verfügung. - Aber er ist eh nicht stetig zu Hause, sondern meist stundenlang unterwegs.

Die aktuelle Situation:
Nero kommt nicht mehr so gern nach Hause bzw. in die Wohnung. Er sitzt auf der Terrasse, liegt in der Sonne, dort ist alles ok und wie immer. In der Wohnung ist auch alles solange ok, bis er Minnie sieht. Das passt ihm überhaupt nicht und er läuft weg...

Aus menschlicher Sicht nicht nachvollziehbar, aber Katzen-Sicht etwas seltsam, denn er wäre ihr körperlich haushoch überlegen, aber er ist halt ein Weichei... was wir eigentlich an ihm schätzen, aber in dieser Situation ist das irgendwie unvorteilhaft für ihn.

Unsere Bedenken:
Wir haben die Befürchtung, dadurch, dass er Freigänger ist, er eines Tages nicht mehr nach Hause kommt, auch wenn wir alles tun, was geht, um ihm ein schönes zu Hause zu bereiten.

Unser Verhalten:
Wir behandeln Nero wie immer... er wird begrüsst, gestreichelt, mit ihm gesprochen, wir gehen mit ihm raus, ...
Wir tun so, als gäbe es Minnie nicht, wenn er da ist.
Wenn Minnie neben uns sitzt, wird sie auch nicht intensiv gestreichelt, sondern die ganze Aufmerksamkeit geht an ihn. So versuchen wir auch schon ihr beizubringen, dass er die Nummer 1 ist.

Unsere Hoffnung:
Dass wir ein paar gute Ratschläge erhalten, von anderen Dosenöffnern, die bereits einen Freigänger und eine Mini-Mietz erfolgreich zusammengeführt haben.
Falls einer helfen kann, Nero sein zu Hause nicht als den Hort des Bösen zu sehen, sondern weiter als Festung des Schutzes und der Sicherheit, auch wenn dort ein neues Burgfräulein eingezogen ist, wäre das super!

Falls noch Rückfragen bestehen, immer gern stellen.

Liebe Grüsse!

Stephan
 
A

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Aktuell wiegt die Kleine etwas über 500 Gramm

Ich bin gerade etwas schockiert und frage mich, ob du hier eine 0 vergessen hast? :eek:
500 Gramm wären ein angemessenes Gewicht für ein 4 Wochen!!! altes Kitten, aber da eure Kleine offensichtlich schon vier Monate alt ist, müsste sie deutlich mehr wiegen.
Wann war sie das letzte Mal beim Tierarzt? Wie viel frisst sie?


Zu eurem eigentlichen Problem:
Die Kombination aus erwachsenem Freigängerkater und weiblichem Kitten könnte viel schlechter leider nicht sein.

1. braucht die Kleine eine passende Spielkameradin, mit der sie herum tollen und spielen kann, wie es Kitten eben machen.
2. ist der Kater, wie ihr offensichtlich schon gemerkt habt, verständlicherweise genervt von diesem Zwerg, mit dem er gar nichts anfangen kann
(Stell dir mal vor, du würdest von einem 30-Jährigen verlangen, sich ab jetzt dauernd mit irgendeinem 7-jährigen fremden Mädchen zu beschäftigen. Das wäre nicht wirklich ideal, oder?)
3. die Kombination aus Freigänger und junger Wohnungskatze ist sehr ungünstig, weil Minnie nun ganz alleine drinnen sitzen muss, während ihr angedachter Kumpel draußen herum streunt. Ich hoffe, ihr macht nicht noch einmal den gleichen Fehler und lasst sie viel zu früh nach draußen? Ungesicherten Freigang würde ich frühestens ab 12 Monaten einplanen, da junge Katzen einfach viel zu verspielt und unaufmerksam sind, weshalb sie Gefahren oft nicht erkennen oder unterschätzen.

Meines Erachtens nach gibt es zwei Lösungen, die im Sinne der Katzen wären:

1. Entweder ihr sucht für Minnie ein neues Zuhause mit einer passenden Katzenfreundin und adoptiert stattdessen einen passenden Kumpel für Nero (gleichaltriger Kater, der Freigang kennt) oder
2. ihr nehmt noch ein zweites Katzenmädchen in Minnies Alter auf, damit die Mädels sich miteinander beschäftigen können, während Nero selbst entscheiden kann, ob er ein wenig mitmischen will oder lieber seinen Freigang genießt
 
Ach du lieber Himmel - raten und helfen kann ich dir nicht, sondern habe ein fast identisches Problem, für das ich gerade einen Thread aufgemacht habe. Die Situation stimmt wirklich fast überein - bis hin zum sanften und gerade völlig gestressten Handaufzucht-Kater. Ich wünsche euch aber viel Glück, dass ihr für die beiden eine gute Lösung findet oder die beiden sich doch noch aneinander gewöhnen.
 

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