Mobbing

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Shanaara

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25. Mai 2014
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Hallo zusammen,

ich wäre dankbar für hilfreiche Ratschläge, da wir eine Katze haben, die die anderen mobbt.

Lilly und Felix (Orientalen, 4,5 Jahre alt, beide kastriert, reine Wohnungskatzen) sind Geschwister, waren schon immer einer Herz und eine Seele und sind mit ca. 4 Monaten zu mir gekommen. Leider ist Felix durch ein Herzleiden eher sehr ruhig und Lilly war nie richtig ausgelastet. Daher dachten wir es wäre eine tolle Idee ihr einen Spielkameraden zu beschaffen. Mein Mann hatte sich in die Katzenrasse Maine Coon verguckt.

Felix hatte schon von Klein auf immer mal wieder eine Zahnfleischentzündung, die im Januar jedoch so schlimm wurde, daß ihm einige Tage später die meisten Zähne entfernt werden mußten. Als er (nach ein paar Stunden) vom Tierarzt nach Hause kam, mochte Lilly ihn auf einmal nicht mehr. Fauchte und knurrte ihn an. Anfangs lagen sie trotzdem hin und wieder zusammen, so daß ich dachte das wäre nur eine kurzfristige Sache wegen dem komischen Tierarztgeruch.

So schauten wir uns einige Tage nach Genesung von Felix ein paar Maine Coon Kätzchen an. Ich hatte mich gleich in Luna verliebt, die auch ganz wie selbstverständlich mit mir schmuste und spielte und sehr aktiv und präsent war. Ich konnte mir vorstellen, daß sie gut mit Lilly spielen könnte. Mein Mann wollte lieber einen Kater haben und suchte sich einen großen, sehr ruhigen, schüchternen Burschen aus. So nahmen wir die Kleinen (12 und 14 Wochen) mit nach Hause.

Sie kamen seperat ins Kinderzimmer mit allem was sie brauchten. Sie waren kaum ängstlich, sehr neugierig und spielten und schmusten schön. So liessen wir am nächsten Tag mal die Tür offen und warteten im Wohnzimmer mit den Alteingesessenen. Als die Kleinen dann reinschneiten, gab es etwas Gefauche und Gebrummel. Leo kuschte immer gleich vor Lilly, da war sie zufrieden, Luna fauchte und knurrte zurück. Die ersten Tage liessen wir sie nur unter Beobachtung zusammen, gefressen wurde zunächst in getrennten Räumen dann immer näher zusammen, schließlich gemeinsam. Nachts trennten wir sie. Als es gut aussah, liessen wir sie schließlich ganz zusammen.

Früher durften Lilly und Felix immer bei uns schlafen, als aber nach einigen Tagen Durchfall um sich griff und wir Giardien diagnostiziert bekamen, blieb das Schlafzimmer geschlossen. Das störte Lilly mit Sicherheit, da sie normal an meinem Kopf oder unter meiner Decke schlief.

Ich weiß nicht, wann es genau anfing, daß Lilly Luna recht aufs Korn nahm. Wir versuchten uns zunächst nicht einzumischen und erklärten uns die Sachte damit, daß Luna ihr Paroli bot und eventuell ihren Rang nicht anerkannte. Wir schimpften Lilly, wenn sie sich vor Luna aufplusterte und ihr ein paar übergab. Ich versuchte Lilly besonders zu beachten, damit sie sich nicht vernachlässigt fühlt. Lilly liess Luna kaum aus den Augen und belauerte sie häufig. Es schien jedoch als gäbe sie auf der einen Seite Ruhe und als "rastete" sie andererseits manchmal aus und ging dann auf Luna plötzlich los. Leo liess sie immer gleich wieder in Ruhe, da er in eine kauernde Haltung ging.

Mit Luna wurde es immer schlimmer, sie wurde bedrängt und eingekesselt und dann gabs Haue. Ständig belauert oder im Klo "eingesperrt". Man konnte sie nicht mehr aus den Augen lassen. Wir gingen immer dazwischen, schimpften und spritzten Lilly nass, wenn wir das Gebrummel hörten und separierten sie wieder nachts, teilweise auch tagsüber. Luna wurde manchmal unsauber. Lilly liess dann zwischendurch plötzlich Luna zufrieden und wechselte auf Leo. Ihn scheuchte sie dann ins Bad oder unters Sofa. Ihr Ziel wechselte dann noch ein paar Mal. Wir setzten einen Feliwaystecker ein und auch Bachblüten, erzielten jedoch kaum merklich Besserung.

Inzwischen halten wir sie quasi immer getrennt in etwa gleichgroßen Territorien. Nur beim Fressen oder Leckerlis sind alle total entspannt und können nebeneinander fressen. Beim Spielen drängen sich entweder die Kleinen zu sehr in den Vordergrund, daß Lilly wieder in die Beobachter/Belauerpose gerät oder sie trauen sich nicht richtig mitzuspielen bzw. stocken dann im Spiel weil sie sich bedroht fühlen von Lillys Nähe.

Felix ist zu 90 % sehr freundlich mit den Neuen, frisst mit ihnen von einem großen Teller, schleckt sie manchmal, möchte spielen. Wobei sein Spiel beiden zu grob ist. Leo lässt es sich auch gefallen, wenn Felix sich zu ihm kuschelt oder sogar auf ihn legt. Nur wenn Lilly auf einen von beiden losgeht, zeigt er Solidarität mit ihr und schlägt mit auf das Opfer.

Lilly knurrt und faucht Felix inzwischen zu 95 % an, sobald er in der Nähe ist und mag ihn nicht um sich haben. Das verstehe ich überhaupt nicht. Felix weiß auch nicht was los ist und sucht immer mal ihre Nähe, pfotelt aber auch mal nach ihr, wenn sie so faucht. Er ist seit der OP aber auch ein ganz neuer Kater, aktiver und frecher. Das gefällt ihr vielleicht nicht.

Lilly hat, wenn sie wach ist, nichts besseres zu tun, als rumzustänkern. Faucht und knurrt Felix an, belauert die Kleinen. Sie hat Luna auch schon zweimal in den Schwanz gebissen und einmal einen Kratzer am Auge verpasst. Auf der anderen Seite geben sie sich manchmal Nasenküsschen, schlafen in der Nähe der anderen und Luna schnuppert neugierig an Lilly, wenn diese „abgelenkt“ ist. Beide Coonies haben aber auch Angst vor Lilly und gehen schon immer in Defensivhaltung. Leo faucht Lilly an, wenn sie zu nahe kommt, was sie aber komplett ignoriert oder er flieht. Luna knurrt und igelt sich ein.

Als ich nachts Lilly wieder zu uns reinlassen konnte, hatte es sich ein wenig gebessert. Wenn ich die Katzen separiert habe und mit den Coonies zusammen bin, mauzt Lilly ununterbrochen vehement. Sie hasst auch die geschlossene Tür. Wenn ich bei ihr im Territorium bin, sitzt sie non stop auf meinem Schoß oder mauzt rum, daß sie vor die Tür möchte.

Ich will einfach noch nicht aufgeben und hege noch ein wenig Hoffnung, daß die bald anstehende Kastration der Kleinen (Mitte Juni) etwas bringen könnte und es steht noch ein Besuch meiner Tierheilpraktikerin an.

Ich wünsche mir sehnlich, daß es noch klappt mit der Vergesellschaftung, da es mir das Herz bräche jemanden wegzugeben.

Bitte helft uns mit Tipps den Frieden wiederherzustellen.

Danke und Viele Grüße,
Alina
 
A

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Liebe Alina,

es gibt durchaus noch verschiedene Wege, die Vergesellschaftung positiv an´s Laufen zu bringen;
manchmal gibt es aber auch Tiere, die sich einfach nicht mögen.

Ich würde mir professionelle Hilfe holen.

Oft sieht man den Wald vor Bäumen nicht; eine Tierpsychologin, wenn die medizinische Seite als Ursprung ausgeschlossen ist, kann da beratend zur Seite stehen.

Orientalen, z.B. Siamkatzen können ja durchaus etwas Prinzessinenstatus haben "keine andere Königin neben mir".
Siam und Maine Coon sind charakterlich ja auch durchaus sehr unterschiedlich.

Beobachte mal die Kommunikation.

Klo-Mobbing geht gar nicht; das ist wirklich übel.

Hast Du Dich schonmal mit der Thematik des Clickerns beschäftigt.

Orientale sind ja nun sehr aufgeschlossene und wissbegierige Katzen : ich könnte mir gut vorstellen, dass Du erwünschtes Verhalten gut konditionieren kannst; sicherlich ein Weg mit viel üben, aber ich könnte mir das gut vorstellen.

Wie sieht es denn mit der Beschäftigung aus;
als "Mama" diverser Orientalen empfinde ich es so, dass gerade diese Rasse ausgiebig beschäftigt sein muss: sowohl vom Kopf, wie auch körperlich.

Viel Spielen: Fummelbretter, Angelspiele, Rennspiele; 3. Ebene - Catwalk - sind alles Sachen, die einer Katzengruppe (ich hab 9 Indoors) das Leben verschönern.

Es gibt auch noch die Behandlung der Gruppe mit Bachblüten;
auch da benötigt man versierte Hilfe.
Ich habe durchaus schon Erfolge in der Anwendung von Bachblüten erzielt;
ein Allheilmittel ist es sicher nicht.

Ganz wichtig ist (das meine ich wirklich ernst) , dass die menschliche Familie nervenstark bleibt: es überträgt sich allgemein, wenn - verständlicherweise - die Nerven bei den Dosis blank liegen.

Das Mobbing-Opfer muss unbedingt positiv bestärkt werden;
bestimmt ist es möglich, Zeit ausschließlich nur ihr zu widmen, allerdings sollte die Orientalen-Maus nicht eifersüchtig irgendwo dabei in der Ecke sitzen.

Später könnte ich mir auch vorstellen, dass gemeinsam bzw. nach einander geklickert wird.

Ich finde es toll, dass Du die Problematik angehst!

Alles, alles Gute!

LG
Ilka
 
Liebe Ilka,

vielen Dank für deine Antwort.

Mit dem Klickern habe ich mich noch nicht beschäftigt, aber ich kann ja mal ausprobieren wie sie darauf reagieren.

Einen Catwalk haben wir zwar nicht, aber ein Regal bis zur Decke, das als Raumteiler dient und mit runden Löchern auf den verschiedenen Ebenen versehen ist, damit sie bis rauf laufen können. Das gefiel ihnen früher sehr, wird zur Zeit aber eher selten genutzt.

Ein Fummelbrett habe ich auch, welches hin und wieder zum Einsatz kommt. Lilly liebt nämlich Brekkies und ist da auch sehr geschickt. Früher habe ich auch manchmal selbst welche gebastelt.

Beim Spielen muß man schon viel Action für Lilly machen, damit man sie hinter dem Ofen vorlocken kann. Spielangel oder Lederbänder findet sie gut, alles andere beobachtet sie meist nur passiv. Sich selbst beschäftigt sie aber nur wenig. Das war als Kätzchen deutlich mehr. Leider fallen momentan ja auch die Jagdrunden mit Felix weg, weil sie den nicht mehr mag.
Ich hatte ja gehofft, daß sie mit den Neuankömmlingen dann wieder mehr kätzische Entertainer hat, da ich auch bedingt durch unseren kleinen Sohn, weniger Zeit als früher zum Spielen habe, obwohl ich mehr zuhause bin. Natürlich bringe ich ihm auch schon bei mit den Katzen zu spielen, aber mit 1,5 Jahren ist sein Spiel noch zu unbeholfen.
Eine Spielzeugpistole mit so abschießbaren Propellern, was mein Sohn auch schon nutzen kann, interessiert Lilly leider gar nicht. Die anderen lieben es da hinterher zu flitzen, besonders Luna und Felix. Kann ich übrigens sehr empfehlen.

Mal sehen, was meine THP mir noch empfehlen kann an Bachblüten und ähnlichem, ansonsten hol ich mir wohl wirklich lieber mal eine Tierpsychologin.

Ich bete, daß es noch etwas wird.

LG,
Alina
 

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