Nulli bekommt einen neuen Mitbewohner

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jusa80

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18. Januar 2012
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Die arme Nulli hat kürzlich ihren Stiefbruder verloren.
Wir waren hin und her gerissen was wir machen und haben uns dazu entschieden sie nicht zu lang als "Single" leben zu lassen.
Ob es nun die beste Entscheidung war einen Zwerg dazu zu holen wird sich längerfristig zeigen.

Der Newcomer heißt Manni und ist erst gute 11 Wochen jung.

Damals hatte ich mit zwei Zwergen angefangen (Nulli & Priesmut) und merke erst jetzt wie entspannt es ist/war wenn sich zwei Katzenkinder miteinander beschäftigen können. Ich empfehle daher JEDEM der darüber nachdenkt sich die erste Katze zuzulegen und einen Zwerg möchte, sich gleich zwei von der Sorte im nahezu gleichen Alter auszugucken. So lernen sie voneinander, balgen miteinander und lassen Möbel, Gardinen und Tapete in Ruhe. Zudem ist es weitaus besser für die Entwicklung von einem Artgenossen zu lernen oder ihn zu lehren als von einem Menschen.
Nun habe ich allerdings (erstmal) einen "Einzelzwerg" der mir jede Sekunde auf den Fersen hängt wenn er nicht gerade pennt, frisst oder sich mit all dem Spielzeug selbst beschäftigt was ich ihm gebastelt habe.

Die ersten zwei Tage mit der Dame des Hauses waren kritisch und ich hatte sowohl ein schlechtes Gewissen den beiden gegenüber als auch ein ungutes Gefühl ob das jemals gut gehen würde.
Nulli war schon immer sehr ängstlich - vor allem was Veränderungen betrifft. Sie hat den Kleinen laut angefaucht, gejault und nach ihm gelangt. Er verkroch sich dann immer unterm Schrank oder in anderen Verstecken wo ihre Krallen nicht hingelangen konnten, hat allerdings auch schon recht deutlich zu Verstehen gegeben dass er sich nicht so einfach einschüchtern lässt.

Schon ab dem dritten Tag konnte man eine Veränderung merken.
Er saß in einem Versteck in der oberen Etage und sie nicht weit von ihm, allerdings konnte sie seinen einzigen Fluchtweg zur Treppe nach unten sehr gut einsehen und ggf. eingreifen, sollte er sich bewegen. Ich entschied das Feld zu räumen und sagte beim Weggehen zu ihr dass sie sich ein Leckerei verdient wenn sie sich anständig benimmt...

Kurze Zeit später hörte ich jemanden die Treppe herunter hopsen. Ich schaute um die Ecke und der Zwerg saß unten im Flur. Sie saß nach wie vor oben - mehr oder weniger in unveränderter Haltung! Ohne Knurren, ohne Fauchen :) Das waren mir locker 3 Leckerlis Wert und genau so habe ich es die weiteren Tage auch weiterhin betrieben.
Es läuft wirklich erstaunlich gut!
Sie ist zwar nach wie vor skeptisch und vorsichtig wenn sie von draußen herein kommt und sie vermisst auch weiterhin ihren Priesi (ich wahrscheinlich noch mehr) aber es ist für uns alle auch eine gute Abwechslung und neue Herausforderung die zeigt, dass alles irgendwie weitergehen muss.

Heute morgen kam sie seit Langem wieder morgens ins Bett und hat "erzählt" was sie geträumt hat, hat gefordert dass wir sie raus lassen und ist schon nach einer kurzen Inspektion ihres Terrains wieder zurück gekommen um ganz neugierig (aber immer noch vorsichtig) nachzuschauen wo sich der neue Mitbewohner aufhält.

Ich bin mehr als zuversichtlich dass meine Süße bald verstehen wird dass dieser kleine Terrorzwerg ihr nicht gefährlich werden kann und ihn zumindest als Mitbewohner akzeptiert. Ihren Partner wird sie weiterhin im Herzen tragen.

Ich berichte in den nächsten Tagen was sich noch so entwickelt hat und hoffe hiermit schon dem ein oder anderen gezeigt zu haben, dass es im ersten Moment sicher erst sehr schwierig scheint aber mit der richtigen Einstellung und dem richtigen Umgang mit beiden bzw. allen Involvierten eigentlich nur gut enden kann.

Hätte natürlich trotzdem viel lieber meinen Schmuse-Teddy-Priesi hier aber das (Katzen-) Leben ist nun mal leider so wie es ist :-/

In diesem Sinne...
 
A

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Oh tatsächlich, das hatte ich ganz übersehen.
Nulli ist gerade mal 2 Jahre jung und auch sehr ängstlich.
Sie ist leidenschaftliche Freigängerin aber jetzt bei dem Schiet-Wetter sind ihre Runden durch den Garten recht kurz. Nur einmal kurz ihr Geschäft verrichten, schauen ob sich der gemeine Nachbarskater wieder in ihr Reich geschlichen hat und ihn ggf. wegprügeln je nach Lust und Laune noch eine Maus fangen und dann steht sie auch schon wieder vor der Tür.

Heißt im Umkehrschluss allerdings (noch) nicht, dass der Zwerg weniger allein ist da sie sich ja noch vor ihm zurückzieht und ihn verscheucht.
Ich bin zurzeit aber zum Glück den ganzen Tag zu Hause und kann ihm ein wenig Benimmregeln beibringen.
Wenn etwas unanständig war wird dann laut gefaucht, wenn er auf dem Klo war oder sich am Kratzbaum die Krallen wetzt wird gelobt.

Ich kann Deinen Einwand zwar verstehen aber leider ist es manchmal eben so dass man einfach versuchen muss das Beste aus einer gegebenen Situation zu machen. Sollte ich an irgendeinem Punkt feststellen dass ich einem der zwei damit schade werde ich das mit Sicherheit merken und entsprechend für Änderung/Besserung sorgen.
 
Es wird von Tag zu Tag ein kleines bisschen besser :)

Nun sind gerade erst 5 Tage rum und man merkt dass Nulli langsam auftaut und auch ein wenig neugierig wird.
Glücklicherweise redet sie auch endlich wieder mit uns seit ihr Priesi fort ist und maunzt und schnurrt und kommt morgens auch wie immer kurz mal ins Bett gehüpft um uns zu wecken und zu sagen dass sie Hunger hat bzw. raus möchte.
Den Zwerg maunzt sie zum Glück "nur noch" böse an, faucht aber nicht mehr und auch das Knurren und Jaulen ist gewichen.
Manchmal ist er aber auch zu dreist und schleicht sich an sie heran, da kann sie dann nicht aus ihrer Haut und springt auch mal auf ihn zu.
Zum Glück ist noch nichts gravierendes passiert und Manni lässt sich davon nicht unterbuttern und probiert es weiterhin immer wieder aufs Neue.
Es wird sicher noch ein Weilchen dauern bis es halbwegs läuft und ich erwarte auch nicht dass die zwei die besten Kumpel werden aber solang sie sich gegenseitig akzeptieren und tolerieren ist das für uns alle ein Gewinn.

Gerade vorhin ist sie von ihrem Gartenspaziergang zurück gekommen und ist erstmal ganz skeptisch im Flur herumgelaufen. Sie hat nicht gesehen dass der kleine Terrorist auf dem Sofa pennt und sich sofort aufs Spielen eingelassen. Als sie ihn dann doch entdeckte ist sie im sicheren Abstand geblieben, hat ein wenig gemault, ist aber trotzdem immer ein kleines Stückchen weiter herangeschlichen um zu schauen wer sich da immer an ihrem Futternapf bedient.

Mir egal wer den Werdegang der zwei Fellnasen hier weiter verfolgt - ich schreibe weiter über den Verlauf der "Zwangsvereinigung", allein um mir selbst immer wieder vor Augen zu führen, dass alles eben seine Zeit braucht und am Ende bestimmt gut endet...

:zufrieden:
 
Ich habe viel in diesem Forum gelernt und vor allem, dass man kein Kitten zu einer erwachsenen Katze setzt. Das wäre so, als wenn du als Erwachsener nur ein Baby zum spielen hättest. Und vor allem brauchen Kitten einen gleichaltrigen Kumpel, da Kitten ganz andere Bedürfnisse haben bzw. ihre Bedürfnisse anders stillen.

Vll. Könntest du einen gleichaltrigen Kumpel dazu holen?
 
Update

Es wird wohl noch ein Weilchen dauern aber nun ist eine Woche um und man merkt jeden Tag wieder eine kleine Verbesserung.
Sicher gebe ich Euch Recht dass die Entscheidung einen Zwerg dazuzuholen nicht die Beste war. Im Nachhinein ist man immer schlauer. Andererseits sind wir auch der Meinung dass hier richtig die Fetzen geflogen wären wenn wir einen 2 jährigen Kater dazu geholt hätten.

Gestern gab es ein paar Situationen die uns sehr überrascht haben und die wir in Zukunft nutzen werden damit sich die beiden langsam annähern.
Manni ist ohnehin sehr mutig und pirscht sich - sobald sich die Situation ergibt - an seine Artgenossin gern. Sobald sie ihn entdeckt wird er mal mehr mal weniger laut angefaucht und er begibt sich dann auch gleich wieder auf sicheren Abstand. Als sie gestern die Reste seiner Katzentisch schlabberte ist uns allerdings die Kinnlade runtergefallen. Da schleicht sich der Schelm von hinten an sie heran und beginnt sie am After zu lecken. Da sie so mit dem Leckerei beschäftigt war hat sie das zuerst absolut nicht interessiert. Dann jedoch drehte sie sich um, fauchte ihn an, er verschwand hinterm Kratzbaum und sie schlabberte in aller Seelenruhe weiter. Normalerweise hätte er sich mit Sicherheit eine gefangen.
Nulli ist außerdem immer häufiger unten im Wohnzimmer und nicht im sicheren Wäschekorb in unserem Ankleidezimmer.
Sie kam gestern sogar mutig und gleichzeitig neugierig aufs Sofa gehopst, hat allerdings dasnn doch lieber wieder den Rückzug angetreten als er aufwachte und anfing meine Hausschuhe zu bearbeiten.

Vorhin saß sie auf der Treppe während er nicht mal eine Armlänge tiefer unter ihr in der Höhle des Kratzbaumes saß der unter der Treppe steht. Kein Knurren, kein Murren, kein Fauchen.

Wir spielen auch meistens mit beiden gleichzeitig wenn sie mal drinnen ist und in Spiellaune. Ist ja ab einem gewissen Alter kein Dauerzustand mehr. Sie spielen natürlich auch mit dem selben Spielzeug und sie fressen auch an der selben Futterstelle (das natürlich noch zu unterschiedlichen Zeiten, wobei mein Freund schon beobachtet hat dass sie gemeinsam aus dem Napf mit der Katzenmilch getrunken haben!!!)

Wie schon gesagt - es braucht noch einige Zeit. Aber spätestens wenn er mal ein wenig ruhiger wird kann ich mir gut vorstellen dass sie auch mal etwas mehr Nähe zulässt. Zumindest gab es bisher auch noch keine Verletzungen - schonmal ein positiver Aspekt.
Sie hat außerdem denke ich begriffen, dass sie von seiner Anwesenheit profitiert! Wann gab es schließlich das letzte mal Katzenmilch und so viel Zeit mit Spielen haben wir leider auch nicht immer aufgebracht (Asche auf unser Haupt).

Priesis Verlust hat sehr viel verändert, uns aber auch in vielerlei Hinsicht die Augen geöffnet. Er schaut sich das Spektakel hier mit Sicherheit von oben an und wäre sehr gern dabei! Allein schon wegen der Katzenmilch ;-)

Nächstes Update folgt...
 
langsaaaaaaam

es ist nicht mehr so schlimm wie am Anfang. Es ist zwar noch nicht so dass die zwei sich verstehen aber sie beginnt zumindest ihn zu akzeptieren.
Sie hält ihn sich noch auf Abstand aber er lässt nicht locker und versucht jeden Tag erneut mit ihr anzubändeln.
Langweilig ist also beiden nicht und uns schon gar nicht.

Es war wohl ein ganz guter Zufall einen quirligen Kerl wie ihn gefunden zu haben der sich zwar nicht unterbuttern lässt aber gleichzeitig die Zeichen von ihr respektiert dass sie hier das Sagen hat.

Sie schläft mittlerweile auch auf dem selben Sofa auf dem er liegt und frisst selbst dann wenn er direkt hinter oder neben ihr sitzt. Sie kommt nicht mehr ängstlich durchs Wohnzimmer gepest wenn sie von ihrer Gartenrunde rein kommt sondern guckt eher neugierig wo er gerade wieder seinen Schabernack treibt.

Bin weiterhin sehr zuversichtlich dass sich die beiden in ein paar Wochen miteinander arrangiert haben…

:zufrieden:
 

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