Hirnschaden nach Narkose

  • Themenstarter Mika2017
  • Beginndatum
  • #61
Wenn man sich einer OP unterziehen muss, wird man ja über den Ablauf und die eventuellen Folgen informiert. Man muss unterschreiben, dass man alles verstanden hat und damit einverstanden ist (gilt heute ja überall als Standard).
Nun: Hat man wirklich alles verstanden oder glaubt man das nur? Oder unterschreibt man einfach, weil die OP absolut nötig ist?
Interessanterweise lesen sich sehr, sehr viele Leute diese Reverse gar nicht oder höchst flusig durch. "Der Arzt wird schon wissen, was er tut" - Tierärzten unterstellt man da schon weniger Kompetenz bzw. geht man von mehr Gewinnsucht aus. Auch irgendwie seltsam...

Wie oft wurde eine Erkenntnis in den Himmel gehoben und Jahre später als falsch erkannt oder zumindest korrigiert. Nichts ist so gewiss wie der Tod.
Das stimmt natürlich, man kann immer nur die aktuellen Erkenntnisse nutzen. Und in manchen Fällen kommt man sogar auf althergebrachtes zurück, weil sich das neue als nicht nutzbringend herausgestellt hat.

Internet-sei-Dank kann man sich heute viel besser und umfangreicher informieren. Die Flut von Informationen muss man aber selektieren und das kostet viel Zeit am Anfang. Und wenn man ehrlich zu sich selbst ist, erkennt auch ein Profi, dass man zwar vieles weiss, aber schlussendlich doch sehr wenig.
Leider ist aber nicht immer leicht, echte Informationen von nachgeplapperten Schwachsinn zu unterscheiden, man pickt sich dann meistens das heraus, was einem als logischsten und natürlich sympathischsten erscheint - das muss nicht immer das Richtige sein ;)
 
A

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  • #62
Medizinisch gibt es nur einen engen Rahmen, innerhalb dessen man Verfahren A oder Verfahren B anwenden kann (mal davon abgesehen, was es so alles an Leitlinien gibt, auf die sich ja auch TA Rückert beruft).
Das ist leider ein Trugschluß. Es gibt glaube ich keine so ungenaue Wissenschaft wie die Medizin, weil immer eine große Unbekannte dazukommt, nämlich der Patient ;) Was für den einen gut ist, kann dem Anderen schaden. Wenn Verfahren A Standard ist und man Verfahren B nach Leitlinie auch in Betracht ziehen könnte, können beide trotzdem in genau diesem einen Fall völlig kontraindiziert sein, und dann ist mehr oder weniger Kreativität gefragt ;)
 
  • #63
„Nicht normal“,
zu so einem Tierarzt würde ich nicht gehen!

Zitat:
Wir bitten grundsätzlich um Begleichung unserer Gebühren direkt nach jeder Behandlung.
Mit der Begleichung des Rechnungsbetrages erkennen Sie diesen seiner Höhe nach unwiderruflich an und verzichten auf jegliche Einwände im Nachhinein.
Mit Ihrer Unterschrift auf dem Anmeldungsformular akzeptieren Sie diese Bedingungen.

Quelle:
https://www.tierarzt-rueckert.de/praxis/abrechnung.html

Ich find diesen Satz auch sehr seltsam, ich weiß auch nicht, ob das auch rechtlich halten würde.

Ich lese öfter im Blog dieses TAs, er hat in vielen Punkten recht und er scheut sich auch nicht, heikle Themen in oft sehr drastischen Worten anzusprechen. Aber ich hab halt auch den Eindruck gewonnen, dass er mit der Tierart Mensch nicht sonderlich gut zurecht kommt, egal ob das seine Kollegen oder seine Kunden sind.


Den einzigen Sinn den dieser Thread gut erfüllen konnte, war jener, dass sich meine Ignore-Liste um fast ein halbes Dutzend erweiterte.

So sind wir alle verschieden. Ich bin hier seit 11 Jahren angemeldet und weiß nicht einmal, wie diese Ignore Liste funktioniert ;) Meiner Meinung nach schadet ein kleines Maß an Selbstreflektion nicht - weder im Leben noch im Forum .
 
  • #64
Das ist leider ein Trugschluß. Es gibt glaube ich keine so ungenaue Wissenschaft wie die Medizin, weil immer eine große Unbekannte dazukommt, nämlich der Patient ;) Was für den einen gut ist, kann dem Anderen schaden. Wenn Verfahren A Standard ist und man Verfahren B nach Leitlinie auch in Betracht ziehen könnte, können beide trotzdem in genau diesem einen Fall völlig kontraindiziert sein, und dann ist mehr oder weniger Kreativität gefragt ;)

Du hast sicherlich recht; ich hatte versucht, es etwas positiver zu sehen. Etwas in die Richtung, dass es beispielsweise in der (humanmedizinischen) Orthopädie Fälle gibt, die man konservativ oder operativ versorgen kann (und dann ja häufig erst die konservative Behandlung versucht), z. B. beim Bänderriss oder bei Wirbelsäulenschäden.
Oder dass man bei Katz und Hund mit Krebs evtl. eine Chemo versuchen kann oder doch eher rein palliativ behandelt.
 
  • #65
Wenn ich mir diesen Thread hier so durchlese finde ich nur eine einzige Person die sich sowohl in der Wortwahl vergreift als auch offensichtlich am Stänkern ist. Anderen ihre eigene Ansicht zuzugestehen und diese auch gelten zu lassen scheint nicht gerade eine deiner Stärken zu sein, Mika2017.

Wenn du meinst dass eine "teure" Narkose automatisch die bessere und sicherere Narkose ist dann bist du allerdings auf dem Holzweg.
Es gibt keine sicherere Narkose...jede hat ihre möglichen Komplikationen.
Mit der im Blog beschriebenen werden jedes Jahr ich weiß nicht wieviele Katzen operiert...und mir persönlich ist weder aus dem privaten Umfeld noch aus jahrelanger Tierschutzarbeit im Verein eine Katze bekannt die davon einen Hirnschaden erlitten hätte noch eine sonstige Komplikation. Auch sterben nicht massenweise Tiere daran dass sie eine "billige" Narkose bekommen.
Und dass man seine Rechnung direkt im Anschluss zu begleichen hat resultiert aus der immer mieser werdenden Zahlungsmoral der Kunden.
Hat man einen Stammtierarzt, der einen kennt und weiß dass man die Rechnung bezahlt, wird dieser in aller Regel kulant genug sein und einen auch mal die Rechnung zur Überweisung mit heimgeben. Sucht man sich freilich jedes mal einen anderen Tierarzt weil der "alte" nicht den eigenen Vorstellungen entspricht kann man auf diese Kulanz sicher nicht hoffen.
Da bleibt nur selber zu studieren und es "besser" zu machen.

Exakt..meine Katze starb nach einer vermeintlich ach so "sicheren" und "besseren" Inhalationsnarkose (was ich nicht abstreiten will bei längeren Eingriffen, da ist sie Mittel der Wahl), während ich mit der "einfachen" Narkose noch nie ein Tier verloren habe (wobei ich auch 2 Fälle kenne, wo es mit der Billignarkose passierte..)
Keine Narkose ist sicher. Nach jeder Narkose kann ein Tier sterben, das nennt sich Narkoserisiko.
Alle Wildlinge,die ich mit der billigen Narkose kastrieren ließ, leben nochund sind glücklich ohne hypoxischen Hirnschaden.
Meine Kitten sind auch mit der Billig-Narkose frühkastriert worden (mit Metedomidin und Aufwachspritze) und von nem hypoxischen Hirnschaden merke ich komischerweise nichts:confused:.
Sie leben, sind gesund und quietschfidel und das ist das wichtigste.
 
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