Brauche Tipps wegen Mobbing

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Carlos & Putin

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5. Februar 2020
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Hallo,

ich habe an anderer Stelle nach einem Tierpsychologen für meine Kater gefragt und wurde gebeten, meine Probleme hier zu schildern. Also versuche ich es mal und hoffe, einige Vorschläge zu bekommen wie ich mich verhalten soll.
Es geht um meine beiden Kater:
1. Carlos ist knapp 5 Jahre alt und seit Dezember 2018 bei uns. Wir haben ihn aus dem Tierheim adoptiert mit der Aussage, dass er mit 6 Monaten von der Straße ins Katzenhaus kam und seitdem (also 3 Jahre) dort gelebt hat.
Carlos wollte sich bei uns absolut nicht einleben und hat 3 Monate lang unterm Bett gelebt. Deshalb haben wir nach einem Kumpel gesucht.

2. Putin habe ich im Internet gefunden. Er ist einer sehr tierlieben Frau zugelaufen, die ihn kastrieren und impfen und chipen lassen hat. Da sie selbst Katzen hat, konnte er dort nicht mit ins Haus und wurde nur draußen gefüttert. Da er aber so gern mit ins Haus wollte, suchte sie ein neues Zuhause für ihn. So kam Putin im April 2019 zu uns. Er ist jetzt knapp 3 Jahre alt.

Die Zusammenführung hat sofort gut geklappt und unser Ziel (dass Carlos zutraulicher wird), war nach 3 Tagen erreicht. Carlos war wie ausgewechselt. Er kam angelaufen, rieb sich an unseren Beinen und ließ sich streicheln. Wir waren happy.
Relativ schnell ging es aber los, dass Putin dem Carlos draußen aufgelauert hat und oft hat er ihn auch überfallen. Sah immer so aus, als wollte er spielen, aber Carlos fand das nie witzig und ist geflüchtet.
Inzwischen ist Carlos selbstbewusster geworden und hat sich dann auch mal gewehrt. Daraus sind dann leider schon mehrfach heftige Keilereien entstanden. In den letzten Wochen spitzt sich die Lage immer weiter zu. Wenn Putin Carlos sieht, duckt er sich sofort ab und lauert. Wenn man nicht eingreift, überfällt er Carlos meist irgendwann.
Nun hat Carlos schon Angst vor ihm und wenn beide im Haus sieht, zieht er sich ins Schlafzimmer zurück. Tagsüber sind sie draußen. Dort können sie sich auch besser aus dem Wege gehen.
Ich habe inzwischen jeden Tag Angst, dass ich verletzte Kater vorfinde, wenn ich nach Hause komme. Wir hätten gern, dass sie sich wenigstens tolerieren. Ich befürchte aber inzwischen, dass das Verhältnis nicht mehr zu kitten ist und denke ernsthaft darüber nach, für Putin ein neues Zuhause zu suchen.

Da ich aber nicht unversucht lassen will, hoffe ich auf Anregungen von Euch.
Das war jetzt die Kurzversion. Falls Ihr Fragen habt, fragt.

LG Martina
 
A

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hm, vll. mal Feliway versuchen?Zum TA sowieso, auch wenn du nicht den Eindruck hast einer ist irgendwie krank
 
Hm, Tierarzt. Was soll ich da untersuchen lassen? Sie wirken beide richtig fit.

LG Martina
 
Huhu,

wie reagierst DU denn wenn Putin lauert? Was habt ihr bisher unternommen?

lg
 
Katzen können es aber sehr gut verstecken wenn sie eigentlich nicht ok sind. Ich würde mal ein großes Blutbild erstellen lassen und natürlich vom Problem erzählen.
 
Anfangs haben wir leider gar nichts gemacht, weil wir dachten es sei ganz normales Spielverhalten. Nachdem sich Carlos mehrfach extrem erschrocken hat, habe ich Putin mit Namen angesprochen und "nein" gerufen. Darauf hat er anfangs auch gut reagiert. Inzwischen ist ihm das schnuppe und ich muss schon auf ihn zu stampfen. Problem ist aber, dass ich es im Haus nicht immer sehe, wenn er in irgend einer Ecke lauert und dann oft erst reagiere, wenn er auf Carlos los schießt. Dann renne ich schon mal laut und Hände klatschend hin, mit dem Ergebnis dass Carlos auch Angst bekommt.
Und draußen habe ich ja überhaupt keinen Einfluss auf das Verhalten.
Bin also ziemlich ratlos :sad:.

LG Martina
 
Huhu,

wichtig ist, dass beide Katzen ihre Namen kennen. Dazu setzt du dich am Besten mit beiden in einen Raum (geht das denn?) und nennst den Namen des einen Katers und gibst ihm zeitgleich irgenwas richtig geiles, was dieser liebt. Dann wartest du bis er aufgegessen hat und nennst den Namen des anderen Katers und gibst auch diesem etwas was er richtig geil fidnet. Und das mehrmals täglich für ne Weile. So lernen sie ihren eigenen Namen und den Namen des anderen.
Wenn du dann "Nein" sagst, solltest du das mit "Carlos, Nein!" Oder "Putin, Nein!" machen, dann weiß nämlich genau jeder wer gemeint ist und das der andere nichts zu befürchten hat.
Lese dich hier mal ein: http://haustierwir.blogspot.com/2011/12/3-punkte-regel.html Auch diese Regel würde ich anwenden.

Wenn Putin lauert und Carlos anstarrt, dann hast du zwei Optionen. Entweder du stellst dich dazwischen, sagst deutlich "Putin, nein!" und starrst ihn an (starre körperhaltung und anstarren) bis er geht. Das bedeutet soviel wie, dass du Carlos beschützt und dieses Verhalten niciht akzeptieren wirst.
Oder wenn es noch nicht so schlimm ist, lass etwas fallen. Eine Socke oder etwas das ein wenig Lärm macht, aber die Katzen nicht direkt mit dir verbinden. Sie sind abgelenkt und Carlos kann die Gelegenheit nutzen um zu flüchten.

Wenn es noch früher ist und du das Gefühl hast, dass Putin gleich anfangen könnte zu lauern, dann geh gleich zu ihm hin und lenk ihn ab. Spiel mit ihm, rede mit ihm, power ihn aus. Das darfst du aber nur machen, wenn er mit dem schlechten Verhalten noch nicht angefangen hat, weil du ihn sonst dafür belohnst und er lernt "immer wenn ihc carlos ärgere, passiert irgendein geiler shit" und das willst du ja nicht. Hier musst du lernen deine Katzen gut einzuschätzen damit du rechtzeitig eingreifen kannst.

Dann würde ich putin mehr auspowern. Richtig ordentlich lang Angelspiele spielen, Laserpointer, was auch immer ihm spaß macht und ihn auspowert.

Mit Carlos würde ich clickern, das stärkt das Selbstbewusstsein. Vlt auch mit Putin, denn das lastet den Kopf aus.

lg
 
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Danke für Deine ausführliche Antwort!
Also ihren Namen kennen sie definitiv.
Die allermeisten Sachen, die Du vorgeschlagen hast mache ich schon. Also dazwischen stellen z.B. Das klappt auch gut und unterbricht seine Attacke.
Trotzdem passiert es immer öfter, dass ich etwas nicht bemerke und er ihn doch überfällt. Zumal wir arbeiten gehen, die Katers bis nachmittags draußen sind und ich da nicht eingreifen kann.

Die 3 Punkte Regel hatte ich schonmal gelesen und ansatzweise probiert. Das gestaltet sich aber schwierig, weil ich das nicht in letzter Konsequenz umsetzen kann. Wenn ich auf Putin zu laufe, flüchtet er sofort auf seinen Kratzbaum oder unters Bett. Dort bekomme ich ihn nicht weg ohne ihn zu jagen. Und das ist ja nicht Sinn der Sache. Viele Zimmer haben bei uns keine Tür, sodass ich ihn dann auch nicht aussperren könnte.

In der Theorie klingen solche Tipps immer einfach umsetzbar, in der Praxis sieht es leider oft anders aus. Ich bin auch nicht ganz unwissend, was das Lernverhalten betrifft (ich hatte 10 Jahre lang eine Hundeschule). Allerdings unterscheiden sich Hunde und Katzen recht stark, was ihre Kommunikation untereinander und das Sozialverhalten betrifft. Wenn es Hunde wären, wüsste ich genau, was zu tun wäre. Aber bei den Katern bin ich überfordert.

LG Martina
 
ich habe herausgefunden, dass clickertraining viel Einfluss auf meine Katzen hat. Ich kann damit viel steuern. Wenn du viel Erfahrung mit Hunden hast, könntest du das ja auch mal probieren? :)
Was bei mir z.b. auch sehr stark geholfen hat, sehr viel mit positiver Bestärkung arbeiten. jedesmal wenn meine katzen sich nahe kamen, ohne dass es zu Anpsannungen kam, in der Nähe des anderen gefressen haben, es mal ein Nasenbussi gab...die kleinste Kleinigkeit habe ich gelobt, als hätte meine Katze DAS Mittel gegen Krebs erfunden. Damit konnte ich sehr schnell gute Erfolge erzielen.
Hast du das schon probiert? Tägliche Highlights, wenn du beide Katzen zu dir rufst und sie SUPER TOLLE sachen erleben, also Lob, leckerlis, richtig geilen shit und zwar nur dann, wenn der andere in der Nähe ist? Damit verknüpfen sie positives mit der anderen Katze.

lg
 
  • #10
Vielen Dank für Deine Mühe. Mit viel Lob habe ich in letzter Zeit immer gearbeitet bei ruhiger Annäherung. In den letzten Tagen gibt es da aber kaum noch was zu loben. Es wird immer schlimmer. Wenn sie sich begegnen, erstarren beide und laufen dann in einem großen Bogen aneinander vorbei.
Clickertraining kenne und liebe ich von meinen Hunden. Meine Collies waren echte Clickerprofis. Fürs Clickern mir den Katers fehlt mit ehrlich gesagt die Zeit. Vielleicht probiere ich es aber trotzdem mal aus.
Ich könnte echt heulen. Anfangs ist Carlos so aufgeblüht und alles war schön. Und nun hat er Angst und an ein normales Miteinander ist nicht mehr zu denken.
 
  • #11
hmm und wenn du alles nochmal auf Anfang setzt und di eVergesellschaftung komplett neu aufrollst?
Also Erstmal trennen, nach ein paar Tagen Gittertür und dann ausschließlich positive Momente an der Gittertür?

lg
 
  • #12
Habe ich auch schon drüber nachgedacht. Lässt sich bei uns aber schwer umsetzen, da wir nicht so viele Zimmer haben. Außerdem sind sie Freigang gewohnt, da würde der Frust wohl eher noch größer werden. Ich denke inzwischen, dass es wohl auf eine Abgabe von Putin hinaus läuft. Carlos war heute während unseres Frühstücks allein hier drinnen. Der war völlig verändert. Hat gespielt und sich auf dem Teppich gerollt. Er wirkte total gelöst, weil Putin nicht hier war. So hab ich ihn schon lange nicht mehr gesehen.
Die Vorbesitzerin von Putin hat mir geschrieben, dass er dieses Anschleich-und Überfallverhalten bei ihr auch schon mit den Katzen und dem Hund gezeigt hat. Im Moment weiß ich einfach nicht, was richtig ist.
Traurige Grüße
Martina
 
  • #13
Evlt braucht er jemanden der richtig mit ihm rauft. Katerspiele spielt. Klingt ein wenig danach, als ob er nicht ausgelastet wäre. Aber ich könnte verstehen, wenn es dir zu heikel ist noch einen 3. Kater dazuzuholen. Denk zumindest mal darüber nach. Wenn der Charakter gut ausgewählt ist und er Carlos respektiert, aber mit Putin rauft und ihn in dessen Schranken weißt, könnte das die Situation erheblich entspannen.
lg
 
  • #14
Hallo Martina,
seit April letzten Jahres geht das schon so? Seit der zweite Kater im Haus ist?Du musst etwas tun und ich denke, du weißt im Grunde auch schon, was. So kann es doch nicht weitergehen mit den beiden, da hast du vollkommen Recht. Die Katzen mögen sich nicht, das ist offenssichtlich und ich denke, daran kannst Du auch nichts mehr ändern. Du hast alles versucht. Eine dritte Katze dazu nehmen: Ob das eine so gute Idee ist? Was meint der Tierarzt dazu?
Kennst Du denn jemand, der dem Putin ein neues Zuhause bieten möchte?
Ich wünsche Dir, dass du bald eine gute Lösung findest, damit bei Euch wieder Frieden einkehrt. LG
 
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  • #15
Nein, so krass ist das nicht von Anfang an. Anfangs hat er draußen auch manchmal gelauert und ist von hinten auf ihn gesprungen. Wenn sich Carlos dann erschreckt hat, hat er auch sofort von ihm abgelassen. Deshalb dachte ich, das sei eine normale Spielaufforderung.
Seit ca. 3 Monaten verstärkt sich nun aber das Problem. Im Dezember kam es zur ersten echten Prügelei (meines Wissens nach, bin ja nicht immer dabei). Da musste ich massiv dazwischen gehen, es flog Fell und gab auch Schrammen. Seitdem wird es immer schlimmer und es gibt Tage, wo Putin nur noch auf Habacht ist, wenn er Carlos sieht.
Einen dritten Kater werden wir nicht dazu holen. Das würde mein Mann auf keinen Fall mitmachen. Die Gefahr wäre mir auch viel zu groß, dass sich dann 2 Kater auf meinen Carlos einschießen. Er ist leider ein typischer Mobbingopfertyp.
Die letzten beiden Tage ging es wieder wesentlich besser mit den Beiden. Wir haben Putin immer gut beobachtet und sofort eingegriffen, wenn er Carlos auch nur angeguckt hat. Wir werden versuchen, in der nächsten Zeit gezielt an seinem Verhalten zu arbeiten und gucken dann, ob es besser wird. Wenn nicht, müssen wir ein neues Zuhause für Putin suchen. Ich kenne niemanden, der ihn nehmen könnte und die Suche wird auch bestimmt nicht leicht. Er ist ein ausgesprochen nettes und hübsches Kerlchen, aber ich gebe ihn auch nicht einfach irgendwo hin.

Ich danke Euch erstmal für Eure Ratschläge!

LG Martina
 

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