Kastration - eine Gewissensfrage

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Amandine

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29. Januar 2020
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Korsika
Liebe Katzenfreunde,

gestern habe ich meinen Kater Ötzi im Alter von zehn Monaten kastrieren lassen. Es geht ihm den Umständen entsprechend eher schlecht als recht. Ja, eher schlecht, das muss einfach so gesagt werden, denn er trägt eine Halskrause, mit welcher er unermüdlich kämpft, um sie loszuwerden und die ihn daran hindert durch seine geliebte Katzenklappe zu kommen.
Außerdem war die Fahrt zum Tierarzt für ihn und mich der reinste Horror. Er schrie unaufhörlich. Beim Tierarzt musste ich ihn allein zurücklassen, eigesperrt in seiner engen Transportbox, bis er schließlich eine Stunde später - so der Tierarzt – auf den Operationstisch ‚behandelt‘ werden konnte. Als ich ihn abends abholte, lag er noch ziemlich benommen von der Narkose in seinem Gefängnis. Auf der Heimfahrt machte er keinen Mucks.
„Ach, wie erholsam nach dem Geschrei vom Morgen“, dachte ich im ersten Moment. Dann meldete sich plötzlich wieder diese innere Stimme, die mich bereits bei der Kastration meines ersten Katers vor 12 Jahren mit bohrenden Fragen attackiert hatte: „Was hast du getan?“, fragte sie. „Wer gibt dir eigentlich das Recht, einen derartigen Eingriff in die intimste Privatsphäre deiner Katze vornehmen zu lassen? Wie anmaßend von dir, du Mensch! Warum mutest du deiner Katze diese Verstümmelung zu? Das tust du doch nicht für das Wohlergehen Ötzis, sondern um den Umgang und die Pflege mit ihm in deinem Haushalt problemloser zu gestalten.
Leider komme ich nicht darum herum, mir schäbig vorzukommen. Deshalb lag ich die halbe Nacht lang wach. Als einigermaßen gerechtfertigte Antwort auf all meine Fragen fiel mir nur dieses Argument ein: Mein Kater, der Freigänger soll nicht an der Vermehrung der ohnehin schon enorm freilebenden Anzahl von Katzen teilhaben. Aber steigt nicht die Population der Menschheit ebenso ins Unermessliche? Deswegen lassen wir noch lange nicht unsere Nachkommen kastrieren. Jedoch bei Tieren tun wir es ohne jegliche Skrupel. Sie sind uns wehrlos ausgeliefert. Auf Gedeih und Verderb, gewissermaßen. Sie können nicht sprechen, um ihren Zorn auszudrücken.
Jetzt sind sie sicher schockiert. Tut mir leid! Sie werden sagen: „Das ist doch überhaupt nicht vergleichbar! Was für ein Unsinn…“
Ich habe Ehrfurcht vor jeglichem Leben. Je hilfloser, umso mehr. Nach dem Tod meines ersten Kater wollte ich keine Katze mehr. Die tiefe Trauer um ein geliebtes Tier wollte ich nicht noch einmal durchmachen. Aber dann fand ich dieses Katzenbaby bei einem Spaziergang am Straßenrand außerhalb der Ortschaft. Es lief Gefahr überfahren zu werden. Ich nahm es mit nach Hause. Dem ungepflegten Äußeren nach zu urteilen handelte es sich um ein wildes Kätzchen. Es war etwa zwei Monate alt. Offensichtlich an Freigang gewöhnt seit seiner Geburt, brachte ich es nicht übers Herz, es nur als Stubentiger zu halten. Katzen nur in der Wohnung zu halten, finde ich, ehrlich gesagt, unvorstellbar. Das ist schlicht und einfach nicht artgerecht. Und ein bisschen Freiheit seht einem jeden Lebewesen zu.
Das ist natürlich nur meine bescheidene Meinung.
Liebe Grüße
Amandine
 
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Hallo,
es tut mir leid, dass dein Kater leiden mußte.
Eins der Hauptargumente für die Kastration hast du ja schon selber gebracht, nämlich, um gegen die Katzenschwämme anzugehen.
Der Vergleich mit den Menschen finde ich nicht gut, aber Kastration von vielen Menschen wäre eine Option um unser aller Leben auf diesem Planeten, in der Zukunft zu gewährleisten.
Ist aber wahrscheinlich eh zu spät!
Diese ''Verstümmelung'' schützt deinen Kater auch weitestgehend vor Revierkämpfen, die er ansonsten immer und immer wieder auszutragen hätte, vor Infektionen, wie FIV, FeLV.
Du wirst hier im Forum wenig Katzenhalter finden, die deinen Standpunkt teilen.


LG Henry

Post Scriptum: Hier noch ein Link mit Infos zur Kastration:
Warum Kastration unbedingt nötig ist..
 
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Hallo,
es tut mir leid, dass dein Kater leiden mußte.
Eins der Hauptargumente für die Kastration hast du ja schon selber gebracht, nämlich, um gegen die Katzenschwämme anzugehen.
Der Vergleich mit den Menschen finde ich nicht gut, aber Kastration von vielen Menschen wäre eine Option um unser aller Leben auf diesem Planeten, in der Zukunft zu gewährleisten.
Ist aber wahrscheinlich eh zu spät!
Diese ''Verstümmelung'' schützt deinen Kater auch weitestgehend vor Revierkämpfen, die er ansonsten immer und immer wieder auszutragen hätte, vor Infektionen, wie FIV, FeLV.
Du wirst hier im Forum wenig Katzenhalter finden, die deinen Standpunkt teilen.


LG Henry

Post Scriptum: Hier noch ein Link mit Infos zur Kastration:
Warum Kastration unbedingt nötig ist..

ich sehe das auch so. Denk nur an all das Leid, was eine potente Katze/ ein potenter Kater vor sich hat. Revierkämpfe, tagelanges umherwandern. Rolligkeiten ohne Ende. Ständig wach und unterwegs auf der Suche nach einem weibchen, unachtsam ob all den Autos und Co. Dann all die Geschlechtskrankheiten und andere Gefahren. will man DAS seinem Tier antun? Ich glaube nicht.
Im Übrigen ist Einzelhaltung, insbesondere wenn das Tier noch so jung ist, nicht artgerecht.

lg
 
Beim Tierarzt musste ich ihn allein zurücklassen, eigesperrt in seiner engen Transportbox, bis er schließlich eine Stunde später - so der Tierarzt – auf den Operationstisch ‚behandelt‘ werden konnte. Als ich ihn abends abholte, lag er noch ziemlich benommen von der Narkose in seinem Gefängnis.
Das hat ja nun nichts mit der Kastration zu tun. Das liegt an dir selber, ihm eine entsprechend größere Box zu besorgen.
 
Das meiste wurde gesagt: Am Ende beschützt es deinen Kater vor schlimmen Verletzungen und Krankheiten. (und soweit ich gelesen habe kommt auch Hodenkrebs öfter bei unkastrierten Katern vor)


Was ich komisch finde (und was deine Gewissensbisse vmtl. auch so groß macht):

Wieso muss dien Kater eine Halskrause tragen? Musste keiner bei mir und war auch gut so. Denn ich hätte die Sauerrei, die Champi aufgrund von DF durch das Narkosemittel an seinen Juwelen hinterließ nie weg machen können.

Falls du ihn schon früh zum TA gebracht hattest (so kenne ich es nur) wieso war er erst am Abend wieder fit? Champi habe ich um 8 hin gegeben und um 11 durfte ich ihn wieder abholen. Da war er schon wieder wach und nur noch etwas taumelig. War keine Inhalationsnarkose sondern auch nur Injektionsnarkose.

Champi hatte etwas mehr zu kämpfen mit der Narkose als Gnocchi und Chilli vor einem Jahr (selber TA). Aber die waren sofort wieder fit und haben gefressen. Ja, sie waren nicht ml annähernd taumelig. Für die war es kein Problem. Vmtl kann ich deshalb deine Gedanken nicht teilen, weil ich es ganz anders erleben durfte.

Ich denke meine Katzen sind ganz zufrieden in der Wohnung zu leben. Das liegt vermutlich auch daran, dass sie nicht allein drin sind und reichlich Beschäftigung, auch durch uns, erhalten.
Chilli und Champi möchten tw. nicht mal auf den Balkon, die muss ich raus locken und immer wieder rufen. Chilli zumindest bekommt dort tw panische Angst (hängt vermutlich mit den ersten Lebenswochen zusammen) und Champi mag keinen Wind :grin:
Wenn man schon 5- 10 Katzen, die nicht älter als 2,5 Jahre werden durften, an draußen verloren hat, sieht man das wohl anders. Ist aber schon in so vielen anderen Fäden diskutiert worden.
 
@Der Den Katzen dient: Klar, es war vernünftig, meinen Kater kastrieren zu lassen. Das Herz dagegen spricht manchmal eine andere Sprache, vorallen wenn man ein Tier leiden sieht. In erster Linie will ich nur das Beste für meine Samtpfote, erst dann denke ich an meinen eigenen Konfort.

@Polayuki: Ich habe den kleinen Kater in einem desolaten Zustand gefunden, allein und hungrig. Eine zweite Katze gab es da nicht. Keine Sorge um meine Katze, bitte; Otzi ist Freigänger, er hat zwei 'kastrierte' Kumpel in der Nachbarschaft, mit welchen er häufig spielt und ist ein passionierte Jäger. Eigentlich geht er nur zum Essen, Schlafen und Schmusen heim.

@Kubikossi: Transportboxen sind Standardware. Mein Kater fürchtet sie, bestimmt deshalb, weil er damit schon mehrmals zum Tierarzt gebracht wurde.

Liebe Grüße an alle drei
 
Meine Kater fürchten ihre Transportboxen nicht, obwohl sie schon oft zum TA mussten. Aber meine Boxen liegen auch immer offen rum als Liegeplätze. Und ja, jedesmal wird Geweint und gemeckert, aber als Besitzer ist es wie als Elternteil. Manchmal muss man Dinge für das Tier /Kind machen die es selber nicht will, weil es nunmal nicht besser weiß. Und egal wie viel Mitleid man hat oder wie sehr einem das Herz blutet, da muss man als Erwachsener drüber stehen und hart bleiben.

So wie ich das verstanden habe, hast du deinen Kater nicht aus Überzeugung kastriert, sondern wegen seiner markiererei.
Du hättest dich vielleicht nicht für die billigste Kastration entscheiden sollen sondern nachfragen müssen welche Alternativen es bei der Narkose gibt.

Du hattest eine Injektionsnarkose für den kleinen. Da ist das Verhalten normal. Je nach schwere der OP wirkt sich die Narkose noch 3 Tage später aus.
Vielleicht behältst du das im Hinterkopf für künftige OPs.
 
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@Gnocchilli: Der Mensch (sowie in Deinem Fall die Katzen) sind Gewohnheitstiere, sagt man. Deine Katzen haben nie Freigang gekannt. Sie wissen ja gar nicht, was das ist.
Man kann auch Vögel im Käfig halten und die singen sogar. Alles ist irgendwie machbar. Ob es gut ist oder nicht, darüber will ich gar nicht streiten.

Warum habe ich meinen Kater erst am Nachmittag abgeholt? Weil mein Tierarzt anrief und mich bat, erst da meine Katze abzuholen. Er war davor nicht in seiner Praxis wegen eines Notfalls.

Warum mein Kater so spät nach der OP noch derart benebelt war, weiß ich nicht. Ich bin leider kein Tierarzt. Warum er eine Halskrause tragen soll ist mir auch schleierhaft. Meine frühere Katze brachte die nicht.
 
Interessant, dass du Argumente wie die Ansteckungsgefahr mit schlimmen Infektionskrankheiten, die Gefahr durch Revierkämpfe, Gefahren durch die anstrengende Suche nach Weibchen ohne Rücksicht auf Verkehr etc., ... einfach nicht kommentierst.

Es geht dir also um das "Leid" des Tieres? Gut, dann mal so: Dir ist klar, für wie viel Leid bei Tieren dein Kater gesorgt hätte, wenn er nicht kastriert worden und sein Leben lang Kitten gezeugt hätte? Anders als er, der jetzt ein oder zwei Tage "leidet", hätten diese Kitten höchstwahrscheinlich wirklich gelitten und mit nicht geringer Wahrscheinlichkeit sogar nicht mal überlebt. Auf der einen Seite steht also ein Kater, der kein Bewusstsein dafür hat, dass er mal zeugungsfähig war, und der ab jetzt ein entspanntes und deutlich sichereres Leben führen kann. Auf der anderen Seite stehen Hunderte Kitten ohne Zukunft. Wer genau leidet da jetzt mehr?

Ganz toll übrigens, dass dein Kater mit bis zu 10 Monaten unkastriert draußen herumspringen durfte. Dann hat er sicherlich schon diverse Kitten gezeugt - traurig.
 
  • #10
@Inai: Du hast Recht, Tierarztbesuche müssen nun mal sein. Die Transportbox offen herumstehen zu lassen, ist eine gute Idee.

Wo denkst du hin! Ich habe meinen Kater nicht wegen Markiererei kastrieren lassen. Ich tat es, weil es schon genug streunende Katzen gibt. Als Beispiel nehme ich meinen eigenen Kater, der allein durch die Gegend geirrt ist.

Was nun die Wahl des Tierarztes angeht: Ich habe hier keine große Auswahl. Zum nächsten Tierarzt fahre ich bereits 30 Minuten. Mehr möchte ich meiner Katze auch gar nicht zumuten, denn er hasst Autofahrten.
 
  • #11
@Lila: Was soll die Agressivität? Die Argumente für eine Kastration habe ich durchaus gecheckt. Dass mein Kater schon etliche Katzendamen gedeckt haben könnte, ist eine pure Vermutung von dir.

Der Mensch als Krönung der Schöpfung erlaubt es sich nur allzu gerne, in die Belange anderer Tiere einzugreifen, ohne viel nachzudenken, dass er den Tieren dadurch nicht nur nützt, sondern ihnen oft schlimmes Leid zufügt. Tiere können nicht reden und wenn sie es könnten, würden wir bestimmt gar nicht auf sie hören, weil es uns nicht in den Gram passt. Wieviele Tiere sterben jährlich aus, weil der Mensch ihnen den Lebensraum nimmt?
 
  • #12
Meine Katzen gehen auch, aus welchen gründen auch immer, super gern in die Transportbox. Zudem muss ich aufpassen, dass ich, wenn ich zum TA fahre, die richtige Katze drin hab und das ich auch nur sie drin hab :D Sobald ich die Transportbox anhebe müssen alle drin nachsehen. Sie steht bei mir auch immer als Schlafplatz im Wohnzimmer. Vor allem Champi liegt da gern drin, und das trotz seines TA-Marathons letztes Jahr.

Natürlich kennen sie nichts anderes als die Wohnungshaltung. Ich war auch noch nie in bestimmten Ländern und hab dort bestimmtes Essen gekostet und vermisse das auch deshalb nicht. Aber bin trotzdem so glücklich, wie es ist. Auch ein Mensch kann sich nicht immer so entfalten, wie er das gern möchte.

Das mit dem TA finde ich immer noch merkwürdig. Kann verstehen, dass du ihm nicht noch einen weiteren Weg antun möchtest.
Wir haben hier gleich um die Ecke eine Praxis. 5 min zu Fuß. Nie im Leben würde ich dort eine OP (außer natürlich es ginge nicht anders) durchführen lassen. Die andere TA, bei der wir waren, hat viel mehr Equipment, ist keiner dieser "Landtierärzte" und zudem viel mehr durchlauf, das sie dort fast nur für Katzen zuständig ist. Dafür habe ich gern die 45 min Fahrweg in kauf genommen.


EDIT: Mein Champi war total gestresst durch die Hormone und die täglichen Versuche, Ori zu decken. Wäre er nicht krank gewesen (und ich weniger ängstlich vor Narkosen), hätte ich ihn früher kastrieren lassen um ihn diesen Stress zu ersparen. Ich denke deshalb auch, das Kastraten ein wesentlich entspannteres Leben führen können.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #13
Das ist natürlich nur meine bescheidene Meinung. Aber darüber habe ich (nein, nicht ich, sondern mein Kater) bereits ein Buch geschrieben. (Wenn Katzen weinen könnten) Freud und Leid im Umgang mit dem Menschen ist das Thema. Ein nachdenkliches Thema. Schonungslos einerseits, humorvoll anderseits gibt uns der Kater Einblicke in sein Leben mit seinen Menschen. Dieses Buch ist kostenlos als E-Book auf Amazon herunterladbar. Es kann ein Denkanstoß für Katzen- und Tierliebhaber sein, das Leben einer Katze und ‚seiner‘ Menschen mit den Augen einer Katze zu sehen. Allein zu diesem Zweck ist dieses Buch geschrieben worden.
Liebe Grüße
Amandine

Na da wurde mal wieder eine Diskussion im Forum losgetreten.:D Nur der Promo-(Hinter)gedanke hat wohl (noch) nicht so gezündet wie erhofft.:cool:
 
  • #14
Liebe TE,

Ich empfinde Deinen Aufsatz als unsachlich und unnötig romantisch aufgeladen.

Alle vernünftigen Argumente die ich kenne sprechen für die Kastration von Katzen und Katern.

Wenn Dein Kater so große Angst vor der Transportbox hat, dann solltest Du ihm eventuell eine größere zugestehen (nein, Standardgröße gibt es bei Transportboxen nicht) und vor allem mit ihm üben. Eine meiner Katzen schläft sogar regelmäßig in der Box.
 
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  • #15
Für alle: Ich habe großen Respekt vor der Mutter Natur. Sie hat alle Dinge wunderbar geregelt. Jedes Lebewesen auf dieser Erde soll die Freiheit geniesen dürfen, die ihm in einem genialen Schöpferplan zugedacht worden ist. Leben und leben lassen ist meine Devise. Seit Jahrtausenden hat das auch hervorragend funktioniert. Ich mache mir nur so meine Gedanken. Im Hinblick darauf, was für ein immenses Leid der Mensch in der Natur (Welt) angerichtet hat und immer noch anrichtet, mache ich mir halt meine Gedanken. Ist das soooo verwerflich? Katzen haben tausende von Jahren existiert, ohne sie zu kastrieren. Die Natur selbst hat für eine vernünftige Geburtenregelung gesorgt.
Im Umgang mit dem Menschen erfahren viele Haus- und Nutztiere großes Leid.
Würde man dem Menschen derart schreckliche Dinge antun, wie wir es oftmals dem Tier zumuten, würde dies enorme Proteste auslösen. Tiere gehen nicht auf die Straße. Sie erdulden nur stumm ihren Schmerz.
 
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  • #16
Nur der(Hinter)gedanke hat wohl (noch) nicht so gezündet wie erhofft.:cool:

Das sehe ich auch so. :cool:
Die getarnte Werbung im Forum geht mir zusehends auf den Keks.

Der Kater ist jetzt kastriert, somit hat sich das Thema eigentlich erledigt.
Hätte hätte Fahrradkette ist in diesem Fall wohl rein hypothetisch.
 
  • #17
Diese Werbung (fantasielos) getarnt als Diskussion ist so langweilig!
 
  • #18
Für alle: Ich habe großen Respekt vor der Mutter Natur. Sie hat alle Dinge wunderbar geregelt. Jedes Lebewesen auf dieser Erde soll die Freiheit geniesen dürfen, die ihm in einem genialen Schöpferplan zugedacht worden ist. Leben und leben lassen ist meine Devise.

Da kann ich nur bedingt zustimmen. Sie hat einen Plan, ja. Aber da gehört ganz viel Leid dazu.

Vor ein paar Tagen erst wieder habe ich eine Doku gesehen. Da ging es um Makaken (die Affen, die am Tag in den heißen Quellen zusammen baden). Denkt man sich doch, dass die es idyllisch haben, so in den heißen Quellen.... Das ist jedoch nur ein kleiner Ausschnitt. In der Nacht fliehen sie wegen Raubtieren auf die Bäume, kuscheln sich da aneinander, weil sie ohne einander erfrieren würden.

Da war einer, der wurde nicht so ganz von der Gruppe aufgenommen. Er musste allein auf einem Baum sitzen. Es hätte den Tod bedeutet!!! Zum Glück (und ja, ich hab an der Stelle geweint :oops:) haben die anderen gemerkt, das sie jeden brauchen, um nicht zu erfrieren. So durfte er sich doch noch mit dazu kuscheln.

Grausam, dass sich die Natur so was ausdenkt, dass sie dort leben müssen. Und da könnte ich jetzt noch 100erte solcher Beispiele bringen, wo es eben für die Tiere nicht schön ist, draußen zu sein.

Bei Katzen fasziniert mich eben auch, dass sie in der Wohnung, in Sicherheit, rum rollen. Sie sehen so relaxed aus und unschuldig... Wie Menschen, die ihren Urlaub genießen. Und da frage ich mich, haben alle Tiere diese Glückseligkeit? Zeigen andere Tiere das nur nicht, weil sie ständig in Gefahr sind und Jagen/ sammeln müssen? Könnte jedes Tier so sein, wenn die Ressourcen ausreichen...?

Katzen nimmt man den "Druck", Nachwuchs erzeugen zu müssen. Das ist natürlich in jedem Lebewesen intuitiv drin (auch beim Menschen) drin, sofern die Hormone da sind. Nur lebt es sich nicht leichter, wenn man in den Tag hinein leben kann, ohne Sorge um die Zukunft? Von diesem Standpunkt aus beneide ich meine Katzen auch immer :cool:
 
  • #19
Also ich kann Amandine ganz gut geistig folgen, ohne mich drüber aufzuregen.
Habe den Zirkus nämlich vor bald 24 Jahren mit meinem Pferd durchgemacht.
Erst ein langer innerer Kampf - KÖRPERTEILE abschneiden nur weil ich etwa Angst habe oder das Tier nicht händeln kann?

Später hat mein Hengsti (von mir immer perfekt händelbar und artig) sich so reingesteigert, dass mir fast das Herz brach - er lief ganze Sommernächte lang Gräben an den Koppelzäunen lang, schweißbedeckt und am Morgen dann zitternd vor Erschöpfung. Denn da konnte man ihn schon nicht mehr mit anderen Pferden zusammenlassen. No way. Hauen, Jagen, Beissen, Kämpfen... :reallysad: Waren sie aber außer Reichweite, verzehrte er sich nach ihnen und wollte nur HIN.... Stress ohne Ende!

Ein viel begrinster "Horseman" gab mir damals unschätzbaren Rat. Sagte mir , Tiere leben im Hier und Jetzt, sie VERMISSEN die Dinge nicht, wenn man sie ihnen nimmt. Und wenn ich einen Hengst führen kann, kann ich ihn auch so lassen, aber bitte: WER kann einen Hengst sportlich, mental u.s.w. auslasten? Die Bauern früher hatten auch oft Hengste im Gespann, aber die ARBEITETEN den ganzen Tag, waren eben gefordert und ausgelastet. Züchter und Sportreiter halten Hengste, natürlich - aber die sind auch "ausgefüllt". Nur, so ein Freizeithoppler ohne Chance auf eine Körung als Zuchttier? Alleinhaltung, lebenslang, bei DEM Drive, den er hatte? Für nix und wieder nix? Für EINE Stute pro Jahr vielleicht? NEIN. Also Cojones AB - IM INTERESSE DES TIERES!

Er wird jetzt 28, hat noch IMMER eine Stuten-Freundin :muhaha: (da hat keiner der anderen Jungs je eine Chance gegen ihn!), lebt zufrieden in einer Pferdegruppe, genießt das Leben in der Gemeinschaft, frei von Stress. Passt.

Fazit: Wir tun Tieren noch viel mehr Leid an, wenn wir die Dinge einfach laufen lassen. "Artgerechte" Haltung in dem Sinn ist nimmer möglich. Wir können unsere Pferde nicht herdenweise über die Lande ziehen und unsere Katzen nicht strawanzen lassen bis sonstwohin - sie würden überfahren, Unfälle verursachen oder totgeschossen werden von Idioten. Wir haben bei allen Tierarten Überpopulationen, und egal wie niedlich sie als Kinderchen sind, was soll aus ihnen allen werden? Verletzungs- und Infektionsgefahr, "Wandertrieb", Stress, Kämpfe....

Wer schon mal eine junge Kätzin in der ersten Rolligkeit erlebt hat, und die rollt nicht still, sondern so richtig!!!! ... der pfeift auf "die soll 1x Junge haben oder Sex haben" oder wie die blöden Argumente sonst so lauten. Denn die quälen sich total - und sie WEISS nicht mal, dass sie jetzt einen Kater bräuchte. Sie fühlt sich nur zum Schreien!
Im Naturzustand bekämen die Viecher auch in sehr viel größeren Abständen Nachwuchs in unserer Obhut, dank "Überversorgung".

Also ich VERSTEHE, dass man seinem Tier nix abschneiden lassen mag, grob ausgedrückt. Ich verstehe komplett, dass man sich darüber Gedanken macht.
Aber die Vernunftgründe liegen auf der Hand. Und normalerweise ist das alles völlig unproblematisch und in spätestens 24 h überstanden und vergessen. Häng Dich nicht so hin an die Halskrause und die evt. blöde Narkose - beim nächsten Mal weißt Du es besser, klärst das vorab mit dem TA, fertig. Augen zu und durch - und ich wünsch Euch eine lange, glückliche und gesunde Zeit miteinander!
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #20
@Lila: Was soll die Agressivität? Die Argumente für eine Kastration habe ich durchaus gecheckt. Dass mein Kater schon etliche Katzendamen gedeckt haben könnte, ist eine pure Vermutung von dir.

Der Mensch als Krönung der Schöpfung erlaubt es sich nur allzu gerne, in die Belange anderer Tiere einzugreifen, ohne viel nachzudenken, dass er den Tieren dadurch nicht nur nützt, sondern ihnen oft schlimmes Leid zufügt. Tiere können nicht reden und wenn sie es könnten, würden wir bestimmt gar nicht auf sie hören, weil es uns nicht in den Gram passt. Wieviele Tiere sterben jährlich aus, weil der Mensch ihnen den Lebensraum nimmt?

Was die Aggressivität soll? Sie ist Ausdruck meiner Genervtheit gegenüber jemandem, der Unsinn schreibt, Argumente ignoriert und eigentlich nur sein, Entschuldige, das Buch seines Katers vertickern will.

Ich bin mir recht sicher, dass sich besagte Kitten, könnten sie reden, für Kastrationen aussprechen würden. Aber ich merke schon, dass du gar nicht gelesen und/oder begriffen hast, was ich eigentlich geschrieben habe oder einfach entschlossen hast, nicht drauf einzugehen, sondern irgendwas anderes zu schwurbeln. Weil wir Menschen mit Massentierhaltung, Zerstörung der Natur und Co. täglich Millionen Tiere quälen, stellen wir jetzt den Sinn von Kastrationen in Frage? Joa... gut...

Viel Erfolg noch beim Verkauf deines Bestsellers.
 

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