Einzelkatze Egoismus der Halter?!

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Hallo ihr Lieben,
Ich habe diskutiert in einer Katzengruppe(sachlich ohne Beleidigungen)

Es ging um das Thema einzelhaltung. Ein Mädchen war sehr trotzig und egoistisch meinte ihr Kater sei glücklich so. Ich habe ihr geschrieben, dass er unbedingt einen Kumpel braucht.
Sie:"ist mir doch egal!":eek: ich habe ihr nochmals geschrieben.
Immer wieder das selbe. Dann habe ich einen Beitrag verfasst. Bitte keine einzelhaltung, sehr schlecht für Katzen und so weiter. Und was passiert? Wir diskutieren sachlich und ich werde raus geschmissen:massaker:

ich finde es mega wichtig über dieses Thema aufzuklären. Es nervt langsam, es ist immer das selbe, immer wieder werden Katzen alleine gehalten. Sehr schade. Gibt natürlich Ausnahmen, wie ältere Katzen, die sich nicht mehr vertragen. Aber die mal ausgenommen.
Habt ihr aus solche Erfahrungen gemacht ?
 
A

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Diese Erfahrung macht man in diesem Forum immer wieder, nur dass man hier nicht rausfliegt.

Oft ist es Unwissen, oft aber in der Tat Egoismus. Mensch möchte dann gerne der Fixstern sein, um den das arme Katzenwesen kreist.

Da es aber auch immer wieder die Unwissenden gibt, die dennoch das Beste für ihre Katzen wollen und sich überzeugen lassen, lohnen sich diese Diskussionen dann doch. Man kann nicht allen Katzen helfen, wenn man aber einigen davon helfen kann, ist schon viel erreicht. Denn auch diese Katzenhalter werden das eines Tages in Gruppen, Foren etc. weitergeben.
 
Da ich gerade dahingehend im Kollegenkreis erfolgreich "missioniert" habe, möchte ich behaupten:

Unwissende = lassen sich überzeugen
Egoisten = lehnen alle Argumente ab, denn sie wüssten es ja schon besser, denken aber nur an sich
 
Ich denke es kommt immer auf die Gesamtsituation an. Auf jeden Fall sollte eine gesunde Katze die Möglichkeit haben, auf Artgenossen zu treffen. Also Einzelhaltung in der Wohnung ist absolut nicht katzengerecht.

Aber darüber hinaus? Ich sehe hier zwar immer wieder super-niedliche Stapelfotos, aber live konnte ich das leider noch nirgendwo sehen. Überall im Bekanntenkreis leben die Katzen, sobald sie erwachsen werden, entweder nebeneinander her oder sind verfeindet.

Natürlich ist auch neutraler oder negativer Sozialkontakt (in Maßen) gut und wichtig für die psychische Gesundheit. Aber ich werde mir in Zukunft sehr gründlich überlegen, ob ich es nochmal mit zwei Freigängern im gleichen Haus versuchen will. Es scheint mir für alle Beteiligten angenehmer, wenn Katz sich draußen prügeln kann und dafür zuhause Frieden herrscht. :verstummt:

Wenn man allerdings bei einer sachlichen Diskussion wegen seiner Meinung raus geschmissen wird, war man eindeutig auf der falschen Plattform unterwegs. :dead:
 
Daran sind, zum grossen Teil, aber auch die Medien schuld...

Hab erst heute Nachmittag eine Doku über Katzen auf GEO gesehen, ging zwar primär um kleinere Wildkatzen, aber es wurden auch die domestizierten Hauskatzen erwähnt, und da auch wieder der Zusatz "Einzeltiere."
Mir ist da echt die Hutschnur hoch:grummel:
 
Aber darüber hinaus? Ich sehe hier zwar immer wieder super-niedliche Stapelfotos, aber live konnte ich das leider noch nirgendwo sehen. Überall im Bekanntenkreis leben die Katzen, sobald sie erwachsen werden, entweder nebeneinander her oder sind verfeindet.

Katzen, die nicht stapeln, leben also nebeneinander her? Sind Katzen sozial so schlicht gestrickt, dass es nur diese beiden Optionen gibt?

Ich habe da ganz andere Erfahrungen gemacht. Und wenn ich mich so in der Nachbarschaft umschaue, wo selten die eine Katze ohne die andere anzutreffen ist, glaube ich nicht, dass ich mit dieser Erfahrung alleine da stehe.

Katzen haben ein viel zu komplexes Sozialleben, als dass man sie so einfach in Schubladen stecken könnte.

Hier lebten übrigens sogar 3 Freigänger in einem Haus, ohne sich zu prügeln, im Gegenteil. Nummer 3 zog ein, ohne dass ich gefragt wurde, das haben die untereinander abgekaspert.

Ich bin auch nicht so der Kuscheltyp. Das heißt aber noch lange nicht, dass ich keinen Kontakt und keinen Austausch mit anderen Menschen brauche.

Ich kann aber auch nicht mit jedem. Nur bei Katzen erwartet mensch, dass man sie einfach wahllos zusammen stopfen kann und wenn sie dann nicht für süße Stapelfotos taugen, dann liegt es an der Katze, aber nicht am Menschen...glaubt zumindest der Mensch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kämpfe gerade an derselben Front: Kollegin hat ne Einzelkatze, knapp ein Jahr, unkastriert. Is vor kurzem aus der Wohnung entkommen, jetzt besteht Vermutung, dass sie trächtig is.
Seit Wochen versuch ich behutsam auf zu klären, aber der Katze gehts ja gut...
Was soll man da machen, wenn keine Bereitschaft da is, sich wenigstens paar Seiten im Internet an zu sehen?

Manche Menschen kommen mit der geringsten Kritik nicht klar. Selbst wenn es net mal negativ sondern neutral is und einfach nur gebeten wird, sich mal zu informieren. Das Totschlagargument is immer: es geht ihr gut, spielt, schnurrt, schmust...
Und was macht sie in den minimum neun Stunden, die sie allein is?!?
Arme Mieze jeden Tag 9 Stunden alleine. :( was manche Menschen ihren Katzen antun. Es ist so schlimm. Es sollte verboten werden Wohnungskatzen alleine zu halten
 
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In meinem Umfeld habe ich es inzwischen leider aufgegeben, mit sturköpfigen Leuten zu diskutieren. Egal ob es um Einzelhaltung, billigstes Trockenfutter oder "Der Tierarzt hat gesagt - arztgläubige Menschen" geht.

Zu 99% wollen die Menschen keine Argumente hören und machen beleidigt dicht und werfen einem sogar noch vor, man halte sich für schlauer als den Rest der Welt und die Götter in Weiß noch dazu. Sie nehmen gut gemeinte Ratschläge als persönliche Beleidigung war und machen komplett dicht. Besonders traurig finde ich daran, dass das meist die besonders gut gebildeten und belesenen Menschen sind, die sonst bei anderen Themen durchaus vernünftig und rational diskutieren und argumentieren.
 
Hi,

in solchen Katzengruppen/ Foren findest du auch häufig Kinder/ Jugendliche, die ihre Eltern nicht von einer zweiten Katze überzeugen können.

Sie selbst können nicht eben so einfach eine zweite Katze anschaffen- und dann kommt es zu der von dir beschriebenen Trotzhaltung.

Das bedeutet nicht unbedingt, dass sie selbst meinen, eine Einzelhaltung sei OK. Aber sie fühlen sich eben angegriffen und wehren sich dann so, wie du es beschrieben hast.

October
 
  • #10
Grundsätzlich ist es relevant zu wissen, dass jede Katze einen Charakter hat. Jede ist anders.
Pauschal zu sagen jede braucht einen Partner halte ich für falsch. Meine Schwester hat eine junge Mietzi und die duldet keine anderen Katzen.

Im Tierheim wurde das extra so kommuniziert.
Mein Katerchen hat sich sehr gut mit anderen Katzen beschäftigt und verstanden.
 
  • #11
Ich merke schon - hier sind wieder richtige Katzenprofis am Werk :rolleyes:

@Katzen Engel: Ich freu mich total, dass es bald soweit ist mit deinem kleinen Katerchen :pink-heart:
Du musst unbedingt viele Bilder machen! Die Kleinen wachsen ja so schnell und da ist es immer toll Fotos aus den ersten Tagen im Heim zu haben :)

Und nun zum eigentlichen Thema: Ich finde es echt gut von dir, dass du dort deine Meinung vertreten und auch eine Diskussion angeregt hast. Dass du da auf einmal rausgeworfen wurdest spricht für sich... dann sind da Leute, die nicht belehrt werden wollen und dann solltest du es dir zuliebe einfach lassen, damit du dich nicht verrückt machst.

Ohh Jaa Fotos müssen gaanz viele gemacht werden, ich werde die Bilder mit euch teilen. :pink-heart: bin schon gaaanz aufgeregt
 
  • #12
Grundsätzlich ist es relevant zu wissen, dass jede Katze einen Charakter hat. Jede ist anders.
Pauschal zu sagen jede braucht einen Partner halte ich für falsch. Meine Schwester hat eine junge Mietzi und die duldet keine anderen Katzen.

Im Tierheim wurde das extra so kommuniziert.
Mein Katerchen hat sich sehr gut mit anderen Katzen beschäftigt und verstanden.

Du MUSST nicht in jedem thread dein Ego verbreiten.
Wenn du nur über DICH sprechen möchtest, mach einen eigenen thread auf. :)
Das Forum ist schon um die 10 Jahre alt, deine Sätze kennt man...alle :)
 
  • #13
Ich denke es kommt immer auf die Gesamtsituation an. Auf jeden Fall sollte eine gesunde Katze die Möglichkeit haben, auf Artgenossen zu treffen. Also Einzelhaltung in der Wohnung ist absolut nicht katzengerecht.

Sollte eigentlich nachvollziehbar sein.

Myma hat gesagt.:
Natürlich ist auch neutraler oder negativer Sozialkontakt (in Maßen) gut und wichtig für die psychische Gesundheit. Aber ich werde mir in Zukunft sehr gründlich überlegen, ob ich es nochmal mit zwei Freigängern im gleichen Haus versuchen will. Es scheint mir für alle Beteiligten angenehmer, wenn Katz sich draußen prügeln kann und dafür zuhause Frieden herrscht. :verstummt:

Kann ich verstehen, würde ich auch so handhaben, wenn ich 2 Freigänger hätte die sich drinnen wie draußen kabbeln.
Soziale Kontakte können Freigänger draußen selbst pflegen, wenn sie es wollen, somit vereinsamt sie/er auch nicht.
Außerdem kann sie so frei entscheiden wer nun in die Katzen Clique darf und wer draußen bleiben muss. :)


Hi,

in solchen Katzengruppen/ Foren findest du auch häufig Kinder/ Jugendliche, die ihre Eltern nicht von einer zweiten Katze überzeugen können.

Sie selbst können nicht eben so einfach eine zweite Katze anschaffen- und dann kommt es zu der von dir beschriebenen Trotzhaltung.

Das bedeutet nicht unbedingt, dass sie selbst meinen, eine Einzelhaltung sei OK. Aber sie fühlen sich eben angegriffen und wehren sich dann so, wie du es beschrieben hast.

October

Sehe ich ganz genau so! Hinzukommt, dass manche meinen sie dürfen schreiben was und wie sie wollen, sie wollen auch nicht akzeptieren weshalb man dieses und jenes nicht macht oder bieten kann.

Das dann trotzig oder manchmal gar nicht mehr geantwortet wird, ist meiner Meinung nach überhaupt nicht verwunderlich.

Grundsätzlich ist es relevant zu wissen, dass jede Katze einen Charakter hat. Jede ist anders.
Pauschal zu sagen jede braucht einen Partner halte ich für falsch. Meine Schwester hat eine junge Mietzi und die duldet keine anderen Katzen.

Im Tierheim wurde das extra so kommuniziert.
Mein Katerchen hat sich sehr gut mit anderen Katzen beschäftigt und verstanden.

Kann ich voll unterstreichen! Meine Miezi faucht jede Katze an die nur an unserem Haus vorbeischaut.
Wir sind uns ganz sicher, dass wir ihr nie mit einem 2. Kätzchen kommen dürfen. Da sie aber sowieso Freigängerin ist, ist das okay und werden wir ihr damit auch nicht antun.

Fazit: Manchmal sollte man es auch akzeptieren können, dass nicht immer ein Mehrkatzenhaushalt sinnvoll ist oder zwingend notwendig ist.
Hinter die Kulissen schauen wäre von Vorteil.
 
  • #14
. Meine Miezi faucht jede Katze an die nur an unserem Haus vorbeischaut.
Wir sind uns ganz sicher, dass wir ihr nie mit einem 2. Kätzchen kommen dürfen. Da sie aber sowieso Freigängerin ist, ist das okay und werden wir ihr damit auch nicht antun.

Fazit: Manchmal sollte man es auch akzeptieren können, dass nicht immer ein Mehrkatzenhaushalt sinnvoll ist oder zwingend notwendig ist.
Hinter die Kulissen schauen wäre von Vorteil.

Bei Freigängern, finde ich Einzelhaltung nicht allzu schlimm. Was meiner Meinung nach aber garnicht geht ist eine Katze alleine in einer Wohnung zu halten. Da fehlen dann einfach viel zu viele Umweltreize.
 
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  • #15
@Sunflowers und Lilli

Das hier....

Soziale Kontakte können Freigänger draußen selbst pflegen, wenn sie es wollen, somit vereinsamt sie/er auch nicht.

...widerspricht aber dieser Aussage....

Kann ich voll unterstreichen! Meine Miezi faucht jede Katze an die nur an unserem Haus vorbeischaut.
Wir sind uns ganz sicher, dass wir ihr nie mit einem 2. Kätzchen kommen dürfen.

Offensichtlich kann oder will Deine Katze keinen Kontakt zu Artgenossen.
Da sie Euch zugelaufen ist, kann man also nicht sagen, wie die Sozialisierungsphase war und ob sie durchaus gerne Kontakt gehabt hätte, aber selbst immer auf artgenossenunverträgliche Katzen gestoßen ist.

So "frei" in ihrer Entscheidung sind die Tiere also nicht.
Haben sie die Sozialisierung nicht gelernt (z.B. zu frühe Trennung von der Mutter), wird die Kontaktaufnahme zu Artgenossen schwierig.
Haben sie dann auch keinen Menschen, der es unterstützt und sie behutsam an Artgenossen gewöhnt, werden sie u.U. ein Leben lang Einzelgänger sein....ungefragt, ob sie es wollen oder nicht.
 
  • #16
Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen manchmal geht's einfach nicht anders als die Katze ohne 2. zu halten. Wir hatten so eine,die reagierte auf andere Katzen richtig böse,selbst wenn sie(anfangs bei uns) nur ihr eigenes Spiegelbild sah wurde sie stinksauer. Wir wußten ja warum der Vorbesitzer sie abgab. Allerdings war sie bei uns dennoch nicht alleine,2 große Collies waren problemlos ihre besten Freunde. Zu Kindertagen(vor 40,50 J.) war es normal eine Einzelkatze zu halten,allerdings immer als Freigänger. Das mit den Wohnungskatzen kam später,allerdings dann wenigstens zu zweit. Ich für meinen Teil halte mich meist aus den privaten Sachen anderer Leute raus,erst wenn ein Tier unübersehbar leidet,werde ich deutlich und bislang haben sich die Meisten auch raten lassen. Es gab aber auch die notorischen "Tierquäler"(Hundhalter und Zwingerhund) von denen außer Unverschämtheiten eigentlich nichts brauchbares kam und zu erwarten war.Zwecklos solche Leute zu "bekehren" und der TS ist hier eh völlig unzureichend, da kommt man nicht gegen an.
 
  • #17
Streng genommen ist jede Haltung von Schoßtieren, Ziervögel und Zierfischen Egoismus des Menschen.

Denn diese Tiere erfüllen keinen "Nutzen" im weiteren Sinne: sie bewachen nicht unser Haus, schützen nicht unsere Schafe etc., und sie rücken kein Holz oder geben Milch usw.

Sie leben bei uns, weil WIR sie um uns haben wollen, für unseren Zeitvertreib, zum Kuscheln, zum Beobachten (Exoten etc.), teilweise vielleicht auch zum Angeben ("Handtaschenhündchen" ;)).
Dementsprechend haben wir eine Verpflichtung, diese Tiere möglichst artgerecht zu halten.
Das Chamäleon in seinem Terrarium, die Vögel in der Gruppe in einer entsprechend großen Voliere oder in einem eigenen Vogelzimmer, die Katzen mit Menschenkontakt und - je nach persönlicher Art der Katze - zu zweien oder in der Kleingruppe.
Einzelhaltung von Katzen ist vielfach leider menschengemacht, aber natürlich gibt es auch diese, die einfach nicht (mehr) das notwendige Rüstzeug an Sozialverhalten haben oder aber in der Vergangenheit nur schlechte Erfahrungen mit Artgenossen gemacht haben und nur mit entsprechend großem Aufwand erneut vergesellschaftet werden könnten.

Im Ergebnis sind das aber - wenn ich mal das zusammenzähle, was ich vor allem auch hier im Forum gelesen habe, und wenn ich dazurechne, wo ich es selbst mitbekommen habe - weit weniger Fälle, als man so denkt. Wie oft habe ich schon mitbekommen, dass eine Katze, die zuerst für nicht vergesellschaftungsfähig oder aber "als Single zufrieden" eingeschätzt worden war, regelrecht aufblühte, wenn der/die "Neue" denn erstmal über die ersten Hürden der Vergesellschaftung hinweg war!

Und, nein: dafür braucht es keine permanenten Stapelfotos!
Auch bei meinen stapelwütigen Oris gibt es jeden Tag die Situationen, wo der eine im Wohnzimmer chillt, der zweite unter der Bettdecke im Schlafzimmer und der dritte sich über den Futternapf hermacht und dann satt und zufrieden im Kinderzimmer verschwindet.
Wer uns in diesem Augenblick sehen würde - drei Katzen in drei verschiedenen Wohnräumen ausgebreitet -, könnte genauso auf den Gedanken kommen, dass die drei einander nicht viel zu sagen haben und bestenfalls trist nebeneinander her leben. *lach*
Aber die Stapelbilder sind natürlich sehr plakativ und verführerisch, die Latte unendlich hoch zu hängen!

Ich hatte insofern das Glück, dass alle Katzen, die Sternchen eingeschlossen, fürs Stapeln offen waren. Daher kann ich mir die Verzweiflung, diese Latte nicht überspringen zu können mit den eigenen Katzen, nur abstrakt vorstellen. Aber so unsinnig so ein Wunsch, rational betrachtet, im Grunde ist, kann ich mir gut vorstellen, dass er mich auch überkommen würde, wenn ich keine Stapler hätte.
Es geht ja auch darum, dass die Dosis sich wünschen, dass ihre Miezen glücklich sind, und Stapelfotos sind insofern ein typisches Beispiel für so ein idyllisches Bild. Im Grunde genauso wie bei dem Pärchen, das sich im Film endlich gefunden hat und in der letzten Filmszene innig küsst. ;)

Von daher: ich würde bei Katzen, die nun gerade nicht so plakativ stapeln, besonders auf die Zwischentöne achten. Und ein weiterer Revierbewohner gibt dem vorhandenen Katz ja auch immer wieder Abwechslung: die Reviermarkierungen werden vom Artgenossen übermalt und müssen regelmäßig erneuert werden. Der Inhalt des Katzenklos muss kontrolliert werden. Gemeinsames Katzenfernsehen auf der Fensterbank macht mehr Spaß als allein. Ebenso gemeinsame Unflätigkeiten, die dem Draußenkatz, das unverschämterweise durch den Vorgarten schleicht, hinterher gerotzt werden müssen. Doppelt genäht hält besser. Usw.
Warum gehen Menschen in die Kneipe oder setzen sich ins Café? Mit Sicherheit nicht allein wegen des guten Essens und Trinkens und der Freude, sich bedienen zu lassen! :grin:
Der Wunsch nach Gesellschaft anderer Menschen, auf Zeit, auf Distanz, macht mit Sicherheit sehr viel vom Vergnügen, in so einer Lokalität Zeit zu verbringen, aus.
Und insofern ist auch dort, wo sich die Katzen vielleicht nicht so viel zu sagen haben, eine Bereicherung des kätzischen Alltags vorhanden, der dem Dasein als Einzelprinz/essin weitaus vorzuziehen ist.

Zwei Tiere zu vergesellschaften, die einigermaßen (wir können sie ja leider nicht fragen) zueinander passen, ist ein Stück weit immer Roulettespiel. Und sowas kann man natürlich auch nicht beliebig wiederholen; daher wird es in vielen Fällen bei einer Konstellation bleiben, die eben nicht zu rosaroten Wolken und dem dauerhaften Abo auf den siebenten Himmel führt, sondern mehr etwas von einer Zweck-WG hat.
Aber auch das ist eine Form des Zusammenlebens, die für viele Katzen machbar ist.

Ich finde daher, dass man sich von der Haltung eines Katzenduos oder auch einer Kleingruppe nicht zuviel erwarten sollte, was die öffentlichen Demonstrationen gegenseitiger "Liebe" zwischen den Tieren angeht. Sie können auch ohne permanenten Körperkontakt und tägliche Raufrunden sehr gut miteinander befreundet sein - oder zumindest zufrieden miteinander leben.
Und: ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich schreiend das Weite suchen würde, würde mich ein geliebter Partner so massiv und so häufig und stundenlang beschmusen wollen, wie meine Katzen miteinander stapeln!
In der Anfangsphase einer Beziehung, gerade in der Phase der Verliebtheit, ist das überhaupt kein Thema, da möchte man fast in den geliebten Menschen reinkriechen. ;)
Aber wenn sich die Partnerschaft verfestigt, vielleicht auch zur Familie führt, nimmt der Kuschelbedarf doch deutlich ab, so meine Erfahrung. Regelmäßig: ja. Intensiv: ja. Stundenlang: eindeutig Nein! :)

Und auch bei den Katzen gibt es genau diese vielen Grautöne auch.
Gemeinsam ist ihnen nur: Einzelhaltung ist demgegenüber in etwa so wie beim Menschen diejenigen, die freiwillig eine Einsiederlei beziehen oder sich um die Bewirtschaftung einer Alm reißen. Schätze ich. ^^

Am anderen Ende der Skala muss man aber auch sagen (finde ich): eine Katze stirbt nicht an Einzelhaltung.

Aber sie verkümmert seelisch und muss ein erzwungenermaßen "armes" Leben führen. :reallysad:
 
  • #18
Streng genommen ist jede Haltung von Schoßtieren, Ziervögel und Zierfischen Egoismus des Menschen.

Denn diese Tiere erfüllen keinen "Nutzen" im weiteren Sinne: sie bewachen nicht unser Haus, schützen nicht unsere Schafe etc., und sie rücken kein Holz oder geben Milch usw.

Sie leben bei uns, weil WIR sie um uns haben wollen, für unseren Zeitvertreib, zum Kuscheln, zum Beobachten (Exoten etc.), teilweise vielleicht auch zum Angeben ("Handtaschenhündchen" ;)).
Dementsprechend haben wir eine Verpflichtung, diese Tiere möglichst artgerecht zu halten.
Das Chamäleon in seinem Terrarium, die Vögel in der Gruppe in einer entsprechend großen Voliere oder in einem eigenen Vogelzimmer, die Katzen mit Menschenkontakt und - je nach persönlicher Art der Katze - zu zweien oder in der Kleingruppe.
Einzelhaltung von Katzen ist vielfach leider menschengemacht, aber natürlich gibt es auch diese, die einfach nicht (mehr) das notwendige Rüstzeug an Sozialverhalten haben oder aber in der Vergangenheit nur schlechte Erfahrungen mit Artgenossen gemacht haben und nur mit entsprechend großem Aufwand erneut vergesellschaftet werden könnten.

Im Ergebnis sind das aber - wenn ich mal das zusammenzähle, was ich vor allem auch hier im Forum gelesen habe, und wenn ich dazurechne, wo ich es selbst mitbekommen habe - weit weniger Fälle, als man so denkt. Wie oft habe ich schon mitbekommen, dass eine Katze, die zuerst für nicht vergesellschaftungsfähig oder aber "als Single zufrieden" eingeschätzt worden war, regelrecht aufblühte, wenn der/die "Neue" denn erstmal über die ersten Hürden der Vergesellschaftung hinweg war!

Und, nein: dafür braucht es keine permanenten Stapelfotos!
Auch bei meinen stapelwütigen Oris gibt es jeden Tag die Situationen, wo der eine im Wohnzimmer chillt, der zweite unter der Bettdecke im Schlafzimmer und der dritte sich über den Futternapf hermacht und dann satt und zufrieden im Kinderzimmer verschwindet.
Wer uns in diesem Augenblick sehen würde - drei Katzen in drei verschiedenen Wohnräumen ausgebreitet -, könnte genauso auf den Gedanken kommen, dass die drei einander nicht viel zu sagen haben und bestenfalls trist nebeneinander her leben. *lach*
Aber die Stapelbilder sind natürlich sehr plakativ und verführerisch, die Latte unendlich hoch zu hängen!

Ich hatte insofern das Glück, dass alle Katzen, die Sternchen eingeschlossen, fürs Stapeln offen waren. Daher kann ich mir die Verzweiflung, diese Latte nicht überspringen zu können mit den eigenen Katzen, nur abstrakt vorstellen. Aber so unsinnig so ein Wunsch, rational betrachtet, im Grunde ist, kann ich mir gut vorstellen, dass er mich auch überkommen würde, wenn ich keine Stapler hätte.
Es geht ja auch darum, dass die Dosis sich wünschen, dass ihre Miezen glücklich sind, und Stapelfotos sind insofern ein typisches Beispiel für so ein idyllisches Bild. Im Grunde genauso wie bei dem Pärchen, das sich im Film endlich gefunden hat und in der letzten Filmszene innig küsst. ;)

Von daher: ich würde bei Katzen, die nun gerade nicht so plakativ stapeln, besonders auf die Zwischentöne achten. Und ein weiterer Revierbewohner gibt dem vorhandenen Katz ja auch immer wieder Abwechslung: die Reviermarkierungen werden vom Artgenossen übermalt und müssen regelmäßig erneuert werden. Der Inhalt des Katzenklos muss kontrolliert werden. Gemeinsames Katzenfernsehen auf der Fensterbank macht mehr Spaß als allein. Ebenso gemeinsame Unflätigkeiten, die dem Draußenkatz, das unverschämterweise durch den Vorgarten schleicht, hinterher gerotzt werden müssen. Doppelt genäht hält besser. Usw.
Warum gehen Menschen in die Kneipe oder setzen sich ins Café? Mit Sicherheit nicht allein wegen des guten Essens und Trinkens und der Freude, sich bedienen zu lassen! :grin:
Der Wunsch nach Gesellschaft anderer Menschen, auf Zeit, auf Distanz, macht mit Sicherheit sehr viel vom Vergnügen, in so einer Lokalität Zeit zu verbringen, aus.
Und insofern ist auch dort, wo sich die Katzen vielleicht nicht so viel zu sagen haben, eine Bereicherung des kätzischen Alltags vorhanden, der dem Dasein als Einzelprinz/essin weitaus vorzuziehen ist.

Zwei Tiere zu vergesellschaften, die einigermaßen (wir können sie ja leider nicht fragen) zueinander passen, ist ein Stück weit immer Roulettespiel. Und sowas kann man natürlich auch nicht beliebig wiederholen; daher wird es in vielen Fällen bei einer Konstellation bleiben, die eben nicht zu rosaroten Wolken und dem dauerhaften Abo auf den siebenten Himmel führt, sondern mehr etwas von einer Zweck-WG hat.
Aber auch das ist eine Form des Zusammenlebens, die für viele Katzen machbar ist.

Ich finde daher, dass man sich von der Haltung eines Katzenduos oder auch einer Kleingruppe nicht zuviel erwarten sollte, was die öffentlichen Demonstrationen gegenseitiger "Liebe" zwischen den Tieren angeht. Sie können auch ohne permanenten Körperkontakt und tägliche Raufrunden sehr gut miteinander befreundet sein - oder zumindest zufrieden miteinander leben.
Und: ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich schreiend das Weite suchen würde, würde mich ein geliebter Partner so massiv und so häufig und stundenlang beschmusen wollen, wie meine Katzen miteinander stapeln!
In der Anfangsphase einer Beziehung, gerade in der Phase der Verliebtheit, ist das überhaupt kein Thema, da möchte man fast in den geliebten Menschen reinkriechen. ;)
Aber wenn sich die Partnerschaft verfestigt, vielleicht auch zur Familie führt, nimmt der Kuschelbedarf doch deutlich ab, so meine Erfahrung. Regelmäßig: ja. Intensiv: ja. Stundenlang: eindeutig Nein! :)

Und auch bei den Katzen gibt es genau diese vielen Grautöne auch.
Gemeinsam ist ihnen nur: Einzelhaltung ist demgegenüber in etwa so wie beim Menschen diejenigen, die freiwillig eine Einsiederlei beziehen oder sich um die Bewirtschaftung einer Alm reißen. Schätze ich. ^^

Am anderen Ende der Skala muss man aber auch sagen (finde ich): eine Katze stirbt nicht an Einzelhaltung.

Aber sie verkümmert seelisch und muss ein erzwungenermaßen "armes" Leben führen. :reallysad:

Vollkommene Zustimmung meinerseits.

Und ich habe im Übrigen die Erfahrung gemacht, wenn man ein Bruderpaar hat, welches schon 11 Jahre miteinander lebt, aber nicht viel miteinander zu tun haben will und sich auch alle paar Wochen mal böse kloppt, dass trotzdem extrem getrauert wird, wenn einer stirbt. In unserem Fall sogar sozusagen der Verkloppende Kater. Eigentlich war vorher mal der Gedanke da, dass der übrig gebliebene Kater sich besser fühlen müsste und aufblühen müsste, wenn sein Bruder ihn nicht mehr nerven würde. Aber das Gegenteil trat ein. Er trauerte über 1 Jahr lang. Obwohl er nach wenigen Wochen wieder Gesellschaft bekam.

Was uns sagte, auch, wenn sie nie aussahen als würden sie sich ernsthaft mögen, haben sie sich trotzdem einander gebraucht.
 
  • #19
Moin,
Valentina,die im November aus dem TH zu uns zog, wurde auch explizit als Einzelkatze bezeichnet und nur unter murren an uns abgegeben.
Vom ersten Tag an war das Interesse an Merlin sehr stark, so stark,daß sie sein Verhalten aufmerksam beobachtete und kopierte.
Das ist jetzt noch so.
Man kuschelt nicht sehr oft und wenn, dann nicht lange, aber die beiden sind unzertrennlich im Garten.
Man begrüsst sich immer mit Nasenbussi und sitzt zusammen auf der Mauer, Vögel oder Nachbarn stalken. Auf die Jagt geht man allerdings getrennt, Einzeljäger halt.
Ich denke auch, daß Katzen die nicht so eng zusammenleben, trotzdem von der Situation profitieren, wir Menschen sehen und verstehen die Katzensprache eben nur unzureichend.:zufrieden:
 
  • #20
Ich denke auch, daß Katzen die nicht so eng zusammenleben, trotzdem von der Situation profitieren, wir Menschen sehen und verstehen die Katzensprache eben nur unzureichend.:zufrieden:

Dem kann ich voll zustimmen, denn:

Unsere beiden Katzen sind aufgrund ihres Altersunterschieds und auch dem Katze-Kater Punkt nie die dicksten, größten Freunde geworden aber trotzdem hat man den Eindruck, dass sie einander wertschätzen.

Wenn beispielsweise eine fremde Katze in ihr Revier eindringt und Minni (eine kleine, zierliche Katze) es mitbekommt, dann macht sie sich lautstark bemerkbar. Dadurch kommt Kermit dazu, der wesentlich größer und stämmiger ist, und Minni kann sich weiter im Hintergrund halten.

Oft sieht man auch, wenn einer draußen liegt und schläft, den anderen ein paar Meter weiter liegen.

Für mich macht es einfach den Eindruck, dass sie einander, auch ohne dicke Freunde zu sein, Sicherheit geben.
 

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