Outing als Einzelkatzenhalter

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19. September 2018
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Hallo,

nachdem ich mich gestern registriert und schon in dem ein oder anderen Thread reingelesen habe oute ich mich mal direkt:
Ich habe eine Einzelkatze.

Ich habe sie mit 11 Monaten vom Züchter gekauft.
Dort hat sie mit ihrer Mutter und noch weiteren Katzen, auch gleichaltrigen zusammengelebt, müsste daher ja eigentlich ordentlich sozialisiert sein.

Bei mir wurde sie dann kastriert und gechippt und 6 Wochen später Freigängerkatze.
Jetzt ist sie 5,5 Jahre alt.

Hier in der direkten Nachbarschaft leben 6 weitere Katzen, davon 3 ebenfalls kastrierte Weibchen im ca gleichen Alter.
Dazu regelmäßig durchziehende Katzen die ich nicht kenne.

Ausnahmslos alle werden von meiner sofort vertrieben, sobald sie sie sieht.
Und die Aggression geht dabei eindeutig von meiner Katze aus.
Nach der hier vorherrschenden Meinung, dass Katzen zwingend Rudeltiere wären, eine Meinung die ich so nicht ganz teile, müsste meine Katze doch eigentlich dringend Anschluss und Gesellschaft suchen, sowie alle Hunde, Pferde, Kaninchen etc, die wirklich zwingenden Rudeltiere es auch immer tun würden.

Warum tut sie das eurer Meinung nach nicht?
 
A

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Es gibt durchaus Katzen, die lieber alleine sein möchten.. Das ist wie beim Menschen.
In deinem Fall hätte es mit einem Geschwisterchen gut klappen können.

Wenn fremde Katzen im Revier auftauchen, ist eine gewisse Aggression normal. Nicht umsonst macht man in den meisten Fällen eine langsame Zusammenführung mit Gittertür.
Katzen brauchen meist etwas länger, um Veränderungen zu akzeptieren.
Wie gesagt gibt es immer wieder Ausnahmen.

Ob deine Katze jetzt totaler Einzelgänger ist, oder ob sie sich doch an einen Kameraden gewöhnen kann, kann ich aus der Ferne nicht beurteilen.
Manche Zusammenführungen dauern bis zu einem Jahr, oft geht es viel schneller.
Das hängt immer von den Katzen ab.
 
Die "gute Sozialisierung" endete mit der Trennung von der Gruppe.

Ohne kätzische Gesellschaft im Zuhause wurde sie der Möglichkeit eines Lebens im Rudel im eigenen (sicheren) Revier beraubt.

Draußen trifft sie zwar auf andere Katzen, diese gehören aber nicht zum Rudel und ihr Revier wird gegen diese verteidigt.
 
Eine sehr einfache Frage für ein sehr komplexes Katzenverhalten und wenn das so einfach zu beantworten wäre, dann würde es keine Probleme geben.

Wie ist das Verhalten der anderen Katzen? Sind sie untereinander freundlich oder freundlich distanziert? Akzeptieren sie sich oder gehen sie sich freundlich aus dem Weg? Gibt es friedeliche KO-Existenzen?

Und die Aggression geht dabei eindeutig von meiner Katze aus.

Sind es Aggressionen oder Angstaggressionen?
 
Hallo,

nur um Missverständnissen vorzubeugen.
Ich plane nicht eine 2. Katze anzuschaffen und natürlich ist es auch ihre Sache, ob sie die Nachbarskatzen nun mag oder nicht.

Es geht mir nur um die Frage an sich.
Weil ich gestern beim herumlesen, so oft über diesen Satz gestolpert bin, dass es immer grausam ist eine Katze allein zu halten und das Katzen immer zwingend mindestens zu zweit gehalten werden müssen.

Einmal habe ich sogar gelesen, dass alle Katzen immer Rudeltiere wären.

Soweit ich weiß, sind aber ausschließlich Löwen obligatorische Rudeltiere und Hauskatzen je nach Charakter mehr oder weniger gesellig und alle anderen Katzen wirkliche Einzelgänger. Also auch Wildkatzen beispielsweise.
Natürlich würde ich auch keine Katze allein in reiner Wohnungshaltung halten, noch dazu wenn ich berufstätig bin.

Aber warum sollte man eine Freigängerkatze, die noch dazu über ihre Katzenklappe raus und rein kann wie sie möchte nicht einzeln halten?
Sie hätte doch die Chance sich draussen Katzengesellschaft zu suchen wann immer ihr danach ist.
Gleichzeitig hat sie aber auch ihr eigenes Kernrevier, in das sie sich zurück ziehen kann und wo ihr Futternapf und ihre Schlafplätze und die Dosis nur ihr allein gehören.
 
Die "gute Sozialisierung" endete mit der Trennung von der Gruppe.

Ohne kätzische Gesellschaft im Zuhause wurde sie der Möglichkeit eines Lebens im Rudel im eigenen (sicheren) Revier beraubt.

Draußen trifft sie zwar auf andere Katzen, diese gehören aber nicht zum Rudel und ihr Revier wird gegen diese verteidigt.

Aber ein echtes Rudeltier würde doch immer versuchen sich einem neuen Rudel anzuschließen, wenn es von seinem ersten Rudel getrennt wurde.

Wenn Katzen das nicht tut, spricht das für mich dafür, dass sie eben keine echten Rudeltiere sind, sondern nur bei entsprechenden Umständen mehr oder weniger gesellig.
Aber das macht sie nicht zu echten Rudel oder Herdentieren.
 
Eine sehr einfache Frage für ein sehr komplexes Katzenverhalten und wenn das so einfach zu beantworten wäre, dann würde es keine Probleme geben.

Wie ist das Verhalten der anderen Katzen? Sind sie untereinander freundlich oder freundlich distanziert? Akzeptieren sie sich oder gehen sie sich freundlich aus dem Weg? Gibt es friedeliche KO-Existenzen?



Sind es Aggressionen oder Angstaggressionen?

Also das ca 4 jährige Weibchen von gegenüber hat eindeutig Angst vor meiner Katze. Sie flüchtet, sobald sie meine sieht. Mittlerweile braucht meine dafür auch nicht mal mehr Fell aufstellen, fauchen etc.
Anfangs hat sie sie noch gejagt, wenn sie sie gesehen hat und auch mit der Pfote nach ihr geschlagen, wenn sie sie gestellt hat.
Jetzt reicht ihr Anblick und die Nachbarkatze sucht das Weite.

Die 6 jährige Katze von nebenan wäre freundlichem Kontakt nicht abgeneigt glaube ich.
Sie ist auch weniger ängstlich und flüchtet nicht immer gleich.
Bei den ersten Begegnungen ist meine seitlich mit augeplustertem Fell auf sie zugegangen, die Nachbarskatze blieb einfach nur still liegen dann haben sie ich oft lange Zeit gegenüber gesessen und sich angestarrt .
Irgendwann springt meine dann doch meistens auf und stürzt sich auf sie.
Dann flüchtet sie doch.
Auch wenn meine ihr in ihr eigenes Revier folgt wehrt sie sich dort nicht.
Sie vertreibt meine auch nicht aus ihrem Revier.

Miest liegt sie irgendwo ruhig und beobachtet meine.
Wenn es sein muss flüchtet sie.
Angreifen tut sie nie, das macht nur meine.
Aber sie ist hartnäckig und kommt auch immer wieder zu uns rüber.
Mittlerweile darf sie auch manchmal bleiben, wenn sie ca 10m Abstand hält.

Die beiden Nachbarskatzen untereinander gehen sich auch aus dem Weg.
Wer da dominanter ist weiß ich nicht.
Die Kater halten allgemein großen Abstand und leben auch ein paar Häuser weiter weg.

Befreundet ist hier keine Katze mit einer der anderen.
Blutige Auseinandersetzungen und schwere Kämpfe gibt es aber glücklicherweise auch nicht
 
Zuletzt bearbeitet:
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Nach der hier vorherrschenden Meinung, dass Katzen zwingend Rudeltiere wären, eine Meinung die ich so nicht ganz teile, müsste meine Katze doch eigentlich dringend Anschluss und Gesellschaft suchen, sowie alle Hunde, Pferde, Kaninchen etc, die wirklich zwingenden Rudeltiere es auch immer tun würden.

Katzen sind keine Herden- (oder Rudel-)Tiere, sie leben aber in lockeren Zusammenhalten, einer Art Großfamilie. Schau dir einmal halbwilde Populationen an: da hast du Kätzinnen mit Jungen, manchmal teilen sich die Mütter die Aufzuchtsaufgaben sogar, es gibt jüngere Katzen, die mehr oder weniger locker "mitlaufen" und alte, die geduldet werden. Potente Kater haben ein sehr großes Revier und reagieren auf die Lockrufe der Weibchen.

In einer geschützen Umgebung mit kastrierten Tieren schaffst du eine andere Art der Familie, kastrierte Tiere gibt es in der Natur nicht. So bleiben Kastraten ihr Leben lang "neutral" und stehen im Rang auch unter den potenten Tieren - wie Kätzchen. Das heißt aber nicht, dass sie für sich alleine sein wollen, ganz im Gegenteil.

Zur Aggression: selbst ein klassisches Herdentier wie ein Pferd kann man nicht einfach so schwuppdiwupp in eine Herde mit fremden Artgenossen dazustellen und drauf hoffen, dass "es die Natur schon regeln wird"
 
In einer geschützen Umgebung mit kastrierten Tieren schaffst du eine andere Art der Familie, kastrierte Tiere gibt es in der Natur nicht. So bleiben Kastraten ihr Leben lang "neutral" und stehen im Rang auch unter den potenten Tieren - wie Kätzchen. Das heißt aber nicht, dass sie für sich alleine sein wollen, ganz im Gegenteil.

Zur Aggression: selbst ein klassisches Herdentier wie ein Pferd kann man nicht einfach so schwuppdiwupp in eine Herde mit fremden Artgenossen dazustellen und drauf hoffen, dass "es die Natur schon regeln wird"

Aber warum bekämpfen sich die hier lebenden Kastraten dann, statt ein freundliches Rudel zu bilden?

Doch Pferde kann man durchaus so in eine neue Herde integrieren, wenn genügend Platz vorhanden ist.

Aber um die Situation mal genau zu übertragen:
Hier laufen also seit ca 5 Jahren 6 Katzen in einem definierten Gebiet umher.
Alle gehen sich seit 5 Jahren wntweder aus dem Weg oder kämpfen gelegentlich kurz.
Es haben sich keine Freundschaften entwickelt.

Wenn du 6 sich unbekannte Pferde in einem definierten Gebiet laufen lassen würdest würden die sich ganz sicher nach kürzester Zeit zu einer Herde zusammenschließen, ebenso Hunde etc.
Evtl würde es Auschgeschlossene geben, die am Rand leben würden, aber das 5 Jahre lang überhaupt keine Bindung entsteht wäre ausgeschlossen.
 
  • #10
Doch Pferde kann man durchaus so in eine neue Herde integrieren, wenn genügend Platz vorhanden ist.
Definiere "genügend Platz" :)

Hier laufen also seit ca 5 Jahren 6 Katzen in einem definierten Gebiet umher.
Alle gehen sich seit 5 Jahren wntweder aus dem Weg oder kämpfen gelegentlich kurz.
Es haben sich keine Freundschaften entwickelt.
Wobei man seine Katzen natürlich nicht 24/7 überwacht, oder woher weißt du, dass sie nicht doch freundschaftlich interagieren? Sie jagen nicht im Rudel, sie schlafen nicht zusammen in der Sonne, aber sie "haben" sich. So wie Nachbarn, die Tür an Tür leben, sich beim Zeitung holen kurz "Morgähn" zuraunzen und vielleicht mal abends gegen die Wand klopfen, wenn der Fernseher zu laut ist - keine Freunde, aber wie viel ereignisloser wäre deren Leben so ganz ohne Anschluß? ;)
 
  • #11
Ich habe sie mit 11 Monaten vom Züchter gekauft.
Dort hat sie mit ihrer Mutter und noch weiteren Katzen, auch gleichaltrigen zusammengelebt, müsste daher ja eigentlich ordentlich sozialisiert sein.

Bei Züchtern gibt es aber nicht nur die schöne heile Welt. Warum werden Kastraten abgegeben? Warum sind machte ehemaligen Zuchttiere artgenossenunverträglich oder völlig verschüchtert?

In einer Zuchtgruppe gibt es nicht nimmer nur eitel Sonnenschein.
Und wenn eine Katze dort untergebuttert wird, kann sie im neuen Zuhause entweder eine schüchterne Katze bleiben oder sich u.u. zur Kampfamazone entwickeln.

Neues Revier, neues Leben....

Aber um die Situation mal genau zu übertragen:
Hier laufen also seit ca 5 Jahren 6 Katzen in einem definierten Gebiet umher.
Alle gehen sich seit 5 Jahren wntweder aus dem Weg oder kämpfen gelegentlich kurz.
Es haben sich keine Freundschaften entwickelt.

Es läuft doch gut. Offensichtlich scheinen sich alle arrangiert zu haben.

Aber warum bekämpfen sich die hier lebenden Kastraten dann, statt ein freundliches Rudel zu bilden?

Das kannst Du auch auf den Menschen übertragen.
Jeder weiß, dass man sein Gegenüber mit Respekt behandeln sollte und dass man Meinungsverschiedenheiten friedlich lösen kann.
Trotzdem tun es viele nicht. Es gibt immer welche, die sich über andere stellen und damit ist eine ausgeglichene Gemeinschaft gekippt.
 
  • #12
Ich finde das ganz simpel zu beantworten:

Auch Streit, Zoff, Prügeleien und das Verteidigen gegen andere Artgenossen IST eine Form von Sozialität.
Werden Katzen in Wohnungshaltung einzeln gehalten, können diese Sozialverhalten nicht ausleben.

Ein soziales Wesen zu sein, bedeutet ja nicht unbedingt, dass man andere mag, liebt und gerne Zeit mit ihnen verbringt.
Es bedeutet lediglich frei gewählte und notwendige Interaktion mit Artgenossen.

DIE legt deine Katze eindeutig an den Tag. Sie ist damit also ebenso sozial und kein "Einzelgänger".
(zumal du sie ja nicht ununterbrochen im Auge haben kannst und somit gar nicht weiß, ob es nicht doch Katzenkumpel gibt)
 
  • #13
Definiere "genügend Platz" :)

Kommt auf die Anzahl der Pferde an:)
Das neue Pferd sollte zum Rest der Herde Abstand halten können und die Möglichkeit haben eine längere Stecke geradeaus flüchten zu können.


Wobei man seine Katzen natürlich nicht 24/7 überwacht, oder woher weißt du, dass sie nicht doch freundschaftlich interagieren? Sie jagen nicht im Rudel, sie schlafen nicht zusammen in der Sonne, aber sie "haben" sich. So wie Nachbarn, die Tür an Tür leben, sich beim Zeitung holen kurz "Morgähn" zuraunzen und vielleicht mal abends gegen die Wand klopfen, wenn der Fernseher zu laut ist - keine Freunde, aber wie viel ereignisloser wäre deren Leben so ganz ohne Anschluß? ;)

Wenn du es so definierst, hat sie natürlich Gesellschaft:p
 
  • #14
Ok, ich bin ein wenig erstaunt.
Ich dachte ich bekomme jetzt ordentlich Forenschelte, weil ich nur eine Katze halte.:omg:

@ Moment-a : sie wurde nicht als Kastrat abgegeben.
Der Züchter hatte sie unter Beobachtung als evtl Zuchtkatze, sie dann aber doch "aussortiert" und als Liebhabertier verkauft.
Aber kastriert wurde sie dann erst bei mir.
 
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  • #15
Ok, ich bin ein wenig erstaunt.
Ich dachte ich bekomme jetzt ordentlich Forenschelte, weil ich nur eine Katze halte.:omg:

Wenn du es darauf anlegst: es gibt noch genügend andere Themen :D

Eine junge Katze allein in einer Wohnung zu halten, ist grausam, deine Katze geht ja raus und entscheidet selbst, ob sie andere Katzen liebevoll putzt oder lieber ordentlich vermöbelt.
 
  • #16
Die Frage ist auch, wie sozial sind die anderen Katzen in der Umgebung?
Wenn das alles Einzelkitten waren, dann wurden sie nicht wirklich gut sozialisiert, die paar Monate am Anfang sind schnell vergessen.
Eine Katze verlernt die "Katzensprache" relativ schnell wieder, wenn sie keine Kontakte zu anderen Katzen hat, so gehts mir z.B. auch mit Französisch, spreche ich nie, also kann ichs mittlerweile auch nicht mehr ;)
Streunerkatzen sind meist sehr sozial, eben weil sie in Streuner-Großfamilien geboren werden und dann auch immer Katzenkontakt haben.
Würdest du dort ein Kitten einfangen und alleine aufwachsen lassen, dann wäre es nach einer Weile auch nicht mehr verträglich mit anderen Katzen.

Außerdem sind Katzen sehr territorial, sie verteidigen ihr Revier, das beobachtest du ja auch bei deiner Katze.
Ich habe mal in einer Dokumentation gesehen, dass es aber durchaus "Grauzonen" gibt, wo die Katzen sich gegenseitig dulden, solange sich jeder benimmt.
Können sich 2 Katzen gar nicht leiden, dann stimmen sie teils sogar ihre Zeiten aufeinander ab, sodass sie nie zur gleichen Zeit draußen sind. Das fand ich schon spannend, leider weiß ich nicht mehr, wie die Dokumentation hieß.
Es wurde aber nur eine Nachbarschaft mit ~15 Katzen (?) untersucht, die bekamen alle Sender um und das wurde über einen langen Zeitraum aufgezeichnet. Ob es sich überall so abspielt weiß ich nicht, kommt sicher auch auf die Katzen an.
War echt spannend und interessant.

Du wirst hier nicht angegangen, weil deine Katze raus darf und kein Kitten mehr ist. ;)
Kitten alleine zu halten ist einfach grausam, weil so ein kleines Ding dann ewig alleine daheim sitzt und keinen Kontakt zu anderen Katzen haben kann.
Wenn man es dann mit einem Jahr rauslässt, dann erhält es draußen Prügel, weil es die anderen Katzen nicht versteht und umgekehrt.
Deshalb Kitten immer nur zu zweit.
 
  • #17
Wenn du es darauf anlegst: es gibt noch genügend andere Themen :D
.

Ne, lass mal.
Ich dachte nur, ich schreib es lieber sofort, bevor ich hier monatelang mitschreibe und ihr findet dann raus, dass ich nur eine Katze habe.

Weil ich habe gestern beim nur mal kurz durch die Threads lesen gefühlt 500 mal gelesen, "......deine Katze lebt ja wohl hoffentlich nicht allein bei dir."

....besorge ihr schnellstens einen Katzenkumpel" usw.
 
  • #18
Weil ich habe gestern beim nur mal kurz durch die Threads lesen gefühlt 500 mal gelesen, "......deine Katze lebt ja wohl hoffentlich nicht allein bei dir."

....besorge ihr schnellstens einen Katzenkumpel" usw.

Ja, das sind die Threads mit "meine Katze pinkelt überall hin", "meine Katze kratzt und beißt meine Kinder" oder "meine Katze zerlegt die Wohnung". Dort ist das in den meisten Fällen auch die Lösung aller Probleme!
 
  • #19
Du bist nicht allein mit dieser Haltung. Auch meine Katzen waren Einzelkatzen - okay, allerdings als Freigänger.

Wollte ich - was ich nicht will - Wohnungskatzen nehmen, dann Geschwister, die sich von Anfang an kennen.
 
  • #20
Ob Mensch oder Tier, jede Art und Gruppe hat ihre eigene Form und "Etikette". Katzen drücken soziale ihre sozialen Bindungen nicht immer durch dieselbe Körperlichkeit wie Menschen mit Kuscheln, Schmusen und intensiver Aufmerksamkeit aus. Also das, was wir jetzt erwarten würden, was "Freunde" oder "sich sehr Mögende" tun. Oft ist es eher ein stiller Austausch durch Markierungen, Gerüche, nebeneinander oder auch mal entfernt von einander sitzen/liegen, sich gegenseitig durch flüchtiges Anschauen grüßen, in Anwesenheit des anderen sich putzen oder auch mal raufen, kämpfen etc. Seine Position zu zeigen heißt nicht immer , dass man den anderen nicht mag, nur dass er gerade eine Grenze überschreitet.
Natürlich gibt es auch temperamentvolle, die öfter draufhauen oder losschreien, aber eine kleine Vermöbelei ist nicht so ernst wie bei uns.;)

Nicht selten sieht man die kleinen Gesten nicht, die Katzen sich zeigen: kurzes Augenzwinkern, flehmen, um den Geruch des anderen aufzunehmen, kurz anstupsen oder auch den anderen nicht belästigen. Katzen "lieben" oft auf Distanz, weil zu schnelles Herankommen und zuviel Nähe auf Kätzisch Aggression und Gefahr bedeuten bzw. unangenehm sein kann. Starren ist zum Beispiel sehr unfreundlich oder gleich überall "angrabbeln", herumschnüffeln oder anschmiegen. :D

Mit Menschen und in der Wohnung durch weniger Raum haben sie gelernt, viel mehr Nähe zuzulassen oder wollen auch selbst mehr davon- sie sind ja sehr anpassungfähig und neugierig. Sobald sie das mit etwas Positivem assoziieren, wollen sie darauf nicht mehr verzichten. Erfahrung gehört also auch dazu. Manche sind generell extrovertierter und überall äußerst kontaktfreudig , im Freigang und zu Hause- manche eher schüchterner und halten sich lange zurück. Was aber nicht heißt, dass sie andere Katzen nicht mögen. Das eigene Revier muss aber instinktiv immer verteidigt werden, du willst ja auch nicht, dass bei dir ständig Fremde oder deine Nachbarn in deine Wohnung kommen, oder? Du schließt die Tür zu - nichts anderes macht deine Katze, in dem sie andere vertreibt. "Hallo sagen" kann man sich auch außerhalb davon, vielleicht tut sie das ja sogar und du weißt es nicht, weil du nicht überall dabei bist.

Katzen sind also nicht im klassischen Sinne Rudeltiere, denn sie haben keine geregelten Ränge wie in einem Wolfsrudel (Ausnahme Muttertiere bzw. kastriert/unkastriert) und jagen auch allein, weil ihnen das evolutionsbedingt mehr Vorteile gebracht hat. Sie sind trotzdem, sofern sie gute Erfahrung im Kittenalter und auch später regelmäßigem Kontakt hatten , sehr sozial. Sie mögen und brauchen die Interaktion ihresgleichen. Das Eingewöhnen von neuen Mitbewohnern geht ähnlich wie bei uns: man braucht halt seine Zeit, muss sich kennenlernen und abstecken, was dem einen passt und was nicht. Je älter man wird, desto schwieriger wird es , weil man seinen ausgeprägten Rhythmus und seine Macken hat. Da kann es auch mal nicht klappen und der passende Deckel muss her.
Man kann Katzenbeziehungen und die von Menschen oder anderen Tieren zwar nicht ganz nicht vergleichen, trotzdem ist ein Leben für sie ohne Artgenossen so wie für uns ein Leben komplett ohne andere Menschen wäre: Man hat niemanden, mit dem man seinen Instinkten entprechend kommunizieren kann, die Lebensqualität ist nicht so, wie sie sein könnte. Auch wenn viele Katzen in Einzelhaltung ohne jeglichen Katzenkontakt das verbergen, irgendwo drückt es sich ja dann doch aus -zu aggressives Spielen, generell sehr dominantes Verhalten, Unsauberkeit, nicht allein sein können, Sachen kaputt machen, zuviel fressen etc.)

In der Wohnung allein ist Mehrkatzenhaltung deshalb gerade bei jungen Tieren also sehr wichtig, um Neurosen vorzubeugen. Denn richtig und rechtzeitig angegangen fühlen sie sich mindestens zu zweit auf jeden Fall wohler und selbstsicherer, da man Missverständisse und Störungen im menschlichen Umfeld durch die Orientierung an einem Katzenpartner ausgleichen kann. :)
 

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