Tierarzt behandelt meiner meinung nach falsch

  • Themenstarter Mariechen54
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  • #21
Der Abstrich ist auch deswegen zwingend, damit man weiss mit welchem oder welchen der vielen Schnupfenerreger man es tu tun hat. Je nachdem kann und muss man nämlich ZUSÄTZLICH noch differenziert behandeln.
Das ist bei Status "Null" völlig richtig, aber wie SiRu richtig schrieb, nach einer Vorbehandlung frei Schnauze mit übergebliebenen ABs (*schauder*) - was passiert dann aber mit dem Abstichergebnis? Die Viren müssten da trotzdem noch drinne sein, oder doch nicht?
 
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  • #22
Das kannst du nur nicht mit jeder Katze so machen. :rolleyes:

Bevor die Katzen ueberhaupt nicht versorgt werden (koennen), dann kann man es auch so aufs Auge geben beim Blinzeln verteilt es sich von selbst. Ist bei Kindern ja auch nicht anders. ;)

Warte mal ab, die erste Verbesserung muesste sich nach 2 Tagen zeigen, wenn nicht zum anderen TA wenn du bei der Dame kein gutes Gefuehl hast oder bleib bei ihr sie weiss zumindest was schon gemacht wurde.

Wir haben bei uns zuerst mit Ofloxacin Tropfen behandelt, nach einer Woche (das Ergebnis war zwar da, aber immer noch ein Auge entzuendet) zu Chlortetracyclinhydrochlorid in Salbenform gewechselt, ging dann um einiges schneller weg nach 5 Behandlungstagen. Leider tendiert unser Kater generell zu Bindehautentzuendungen, wir haben also noch homooepathische Tropfen da, haette ich nicht gedacht aber auch die helfen tatsaechlich?

Und in den Bindehautsack haetten wir uebrigens nie im Leben auftragen koennen das haette der Patient nicht zu gelassen. ;)


Hier handelt es sich um Kitten. Und da schafft man es durchaus, die festzuhalten. Und da man sie auch zum Tierarzt verfrachten und ihnen Tabletten eingeben kann, scheinen die nicht sonderlich wild zu sein.:rolleyes:

Ich wollte übrigens 4stelligen Betrag schreiben, das kommt davon, wenn man schon zur Hälfte zur Tür draußen ist. Ich habe es oben ausgebessert.
 
  • #23
Das ist bei Status "Null" völlig richtig, aber wie SiRu richtig schrieb, nach einer Vorbehandlung frei Schnauze mit übergebliebenen ABs (*schauder*) - was passiert dann aber mit dem Abstichergebnis? Die Viren müssten da trotzdem noch drinne sein, oder doch nicht?

Die Viren schon.
Eventuell aufsitzende Pilze und Bakterien sind ggf. verschoben.
(Wenn man weiß, das und was gegeben wurde, kann man das bei der Interpretation des Ergebnisses mit einfließen lassen.)


btw. es darf immer noch eine Blindantibiose erfolgen.
Wenn besondere Eile geboten scheint (bei Kleinchen, denen bald das Auge platz...)
wenn eine Probenentnahme wg. des Ortes der Infektion nicht möglich ist (also man z.B. das Katz erstmal narkotisieren und aufschneiden müsste, um dann eine tiefliegende Organgewebeprobe zu entnehmen)
Es gibt noch ein paar Ausnahmen.

(Und es gibt ein paar dafür zulässige AB, die gar nicht soooo schlecht funktionieren. Es muß nicht immer das Reserve-AB 4. Generation sein...)
 
  • #24
Das ist bei Status "Null" völlig richtig, aber wie SiRu richtig schrieb, nach einer Vorbehandlung frei Schnauze mit übergebliebenen ABs (*schauder*) - was passiert dann aber mit dem Abstichergebnis? Die Viren müssten da trotzdem noch drinne sein, oder doch nicht?

Viren werden durch ein AB nicht beeinflusst und um die geht es ja in der Hauptsache. Und mir ist nicht bekannt dass Convenia auf Katzenschnupfenviren zytostatisch wirkt.

Einfach so ohne TA Rat ein AB geben ist mehr als daneben, das hätte böse ins Auge gehen können. So wird die Diagnostik von Sekundärinfekten buchstäblich an die Wand gefahren und man muss nahezu im Blindflug behandeln.
Es kann hier grad bei Kitten dann doch nötig sein, eines der Reserve AB nehmen zu müssen. :stumm:
 
  • #25
Hier handelt es sich um Kitten. Und da schafft man es durchaus, die festzuhalten. Und da man sie auch zum Tierarzt verfrachten und ihnen Tabletten eingeben kann, scheinen die nicht sonderlich wild zu sein.:rolleyes:
Ich kann meinen Tabletten geben, sie in Transportboxen packen usw, aber am Augenlid rumfummeln wuerde mich auch keiner von denen lassen. Das hat nichts mit Wild zu tun, sondern einfach personal space und toleranz Grenze.

Wer keine Ahnung hat, sollte ....
Dann fang bitte an, du solltest die Posts auch im Kontext lesen.

Es geht nicht darum das immer Grundsaetzlich mit Breitband behandelt wird, und niemals nie zum “harten Zeig gegriffen wird”. Sondern das es fuer das Ausschlussverfahren sinnvoll sein kann, zuerst Breitbandantibiose zu starten, um dann zu schauen welche gezielte Behandlung sinnvoll ist.

Abstriche sind auch nicht komplett unbrauchbar, nur weil vorher schon AB gegeben wurde. Wichtig dabei ist wie bereits gesagt wurde die Information welches AB. Gerade weil Katzenschnupfen eine so fatale erkrankung ist, halte ich einen Wechsel des TA nicht fuer sinnvoll.

Du sagst ja auch nicht mitten in der Herz OP am offenen Herz “naja, sie haben zwar all die Informationen aber Krankenhaus X behandelt besser da will ich sofort hin wechseln.”. Klar, das waere eine moeglichkeit gewesen, als es nur um die Diagnostik ging, aber sobald die Behandlung, gerade in dieser Form, schon angefangen hat ist das Kaese.

Da faende ich persoenlich es sinnvoller zu der Aerztin zu gehen, klar zu Fragen warum wieso geben sie ihm das Medikament, obwohl das bei Katzenschnupfen nicht ueblich ist und sag ihr das du zuerst informiert werden willst bevor den kitten was verabreicht wird.

Abstrich ist ZWINGEND! Bei Katzenschnupfen. Danach kann GEZIELT behandelt werden.
ANbehandeln tut man mit nem Breitband AB was gegen die gängigsten sich gern auf den Schnupfenkomplex aufsetzenden Bakterien wirksam ist.
Zuerst Breitbandantibiotika, dann alles andere was einem Antibiotisch zur verfuegung steht, wenn noetig. Was anderes hab ich auch nicht gesagt.

Und sicherlich wird es auch Ausnahmen geben wo man mit Kanonen auf Spatzen schiesst, nur hinterlaesst das immer Schaeden.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #26
Wie geht es den Katzen denn jetzt?
 
  • #27
Ich kann meinen Tabletten geben, sie in Transportboxen packen usw, aber am Augenlid rumfummeln wuerde mich auch keiner von denen lassen. Das hat nichts mit Wild zu tun, sondern einfach personal space und toleranz Grenze.


Dann fang bitte an, du solltest die Posts auch im Kontext lesen.

Es geht nicht darum das immer Grundsaetzlich mit Breitband behandelt wird, und niemals nie zum “harten Zeig gegriffen wird”. Sondern das es fuer das Ausschlussverfahren sinnvoll sein kann, zuerst Breitbandantibiose zu starten, um dann zu schauen welche gezielte Behandlung sinnvoll ist.

Abstriche sind auch nicht komplett unbrauchbar, nur weil vorher schon AB gegeben wurde. Wichtig dabei ist wie bereits gesagt wurde die Information welches AB. Gerade weil Katzenschnupfen eine so fatale erkrankung ist, halte ich einen Wechsel des TA nicht fuer sinnvoll.

Du sagst ja auch nicht mitten in der Herz OP am offenen Herz “naja, sie haben zwar all die Informationen aber Krankenhaus X behandelt besser da will ich sofort hin wechseln.”. Klar, das waere eine moeglichkeit gewesen, als es nur um die Diagnostik ging, aber sobald die Behandlung, gerade in dieser Form, schon angefangen hat ist das Kaese.

Da faende ich persoenlich es sinnvoller zu der Aerztin zu gehen, klar zu Fragen warum wieso geben sie ihm das Medikament, obwohl das bei Katzenschnupfen nicht ueblich ist und sag ihr das du zuerst informiert werden willst bevor den kitten was verabreicht wird.

Zuerst Breitbandantibiotika, dann alles andere was einem Antibiotisch zur verfuegung steht, wenn noetig. Was anderes hab ich auch nicht gesagt.

Und sicherlich wird es auch Ausnahmen geben wo man mit Kanonen auf Spatzen schiesst, nur hinterlaesst das immer Schaeden.

Convenia ist aber nun mal auch kein Breitband-AB. Sondern speziell in Bezug auf Katzenschnupfen deckt es die häufigsten Erreger eben gerade nicht ab.

Und macht durch die lange Wirkzeit jede weiterführende Behandlung zu einer gefährlichen Sache, weil niemand die evtl. Probleme beim Zusammentreffen von 2 verschiedenen AB´s vorhersehen kann.
 
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  • #28
ich war heute mit meinen 2-3 monate alten 6 kitten-mäuse beim tierarzt, weil sie alle katzenschnupfen bekommen haben

die tierärztin hat CONVENIA gespritzt
obwohl ich ihr danach gesagt habe, das es nicht das richtige mittel ist gegen katzenschnupfen, sie hat sich da auch nichts sagen lassen
sie kam dann mit hartmann heinzmann oder irgendso einen namen,
ich habe ihr auc hgesagt, das ich 4-5 tage amoxiclav gegeben habe aus verzweiflung(weil ich das noch übrig hatte, 1/4 tablette) , hat sie nicht interessiert

dann hats mir nun noch cepemycin augensalbe mitgegeben
auch die verpackung habe ich mir durchgelesen,
da steht auch nichts von herpes , calciviren oder chlamydien oder mykoplasmen

die augen der katzen sind rot dick geschwollen , weiß nicht ob das die bindehaut ist
sie hat mir auch nicht gezeigt, wie das mit der augensalbe geht
sie hat nur gemeint wasser kochen und dann mit der salbe abwaschen, STIMMT DAS? , auf dem beipackzettel steht jedenfalls was anderes
deswegen mache ich es immer auf die dicke bindehaut, weil tiefer komme ich gar nicht rein
ich weiß auch nicht wo der bindehautsack ist

ich verzweifle
und dafür habe ich 138 euro bezahlt...


hat jemand erfahrung um die behandlung der tierärztin einzuschätzen und ob die augensalbe und convenia überhaupt sinn machen?

ich habe mir jetzt l lysin bestellt, obwohl ich nicht weiß ob es wirkt gegen herpes , das pulver gebe ich dann mit

meine große angst ist, das die katzen ihr augenlicht verlieren, war der tierärztin egal
schnell schnell anti biotika gespritzt, habe gefragt was ist es denn für welches
redet sie um den brei herum, das ist ein 1 woche anti biose blabla
und name name

1. du hast ein anrecht darauf als zahlender patient bzw. halter, die mittel genannt zu bekommen, die deine katze bekommt. und MEINES ERACHTENS NACH auch darauf, nachzufragen bzw. zu hinterfragen. ich habe das oft mit humanmedizinern diskutiert, die darauf immer knatschig reagieren (im freundeskreis), wenn ich das so ausführe. der große unterschied ist aber: als tierhalter ist man zahlender kunde. und zwar zahlt man sofort und bar oder gleich mittels der in den meisten kliniken bereits ausliegenden kreditverträge (!). deshalb ist der tierarzt meines erachtens nach ein dienstleister - und kein halbgott in weiß.

2. hartmann ist toll - es ist die leitung der uniklinik münchen, lmu. sie hat ein klasse nachschlagewerk verfasst, das eines der standardwerke zum thema ist und auch so heißt - "infektionskrankheiten der katze".
hätte deine ärztin das wirklich gelesen, wüsste sie: convenia ist als BLINDE antibiose völlig ungeeignet bei felinen atemwegserkrankungen. blinde antibiose sollte ja nicht "blind" sein, sondern sie ist evidenzbasiert, sprich: sie beruht auf den erfahrungen und den bisherigen wissenschaftlichen erkenntnissen.

diese besagen, dass es auf bakterieller seite bei katzen vier primärerreger gibt für feline atemwegskrankheiten - mykoplasmen, chlamydien, bordetellen und pasteurellen (letztere werden noch diskutiert, aber sei es drum). convenia wirkt von vorne herein NUR im falle von pasteurellen - gegen die drei anderen bakterien wirkt es NIE UND NICHT (aufgrund seiner wirkweise als beta-laktam).

fettes "fail" deiner ärztin.

3. zum thema bindehautentzündungen habe ich immer und immer wieder sehr ausführlich hier geschrieben. es finden sich auch diverse quellen dazu in meinem faq: FAQ - Atemwegsinfektionen, Erkältungen, Katzenschnupfen & Co.
ich kopiere mich mal aus einem anderen thread:

es ist immer wieder dasselbe, wie oben geschrieben, man liest es hier auch ständig.
1.) es wird bei bindehautentzündungen, die KEINE hornhautverletzungen vorweisen, KEIN wirkstoff (ab oder virostatikum) gegeben, sondern nur "schmiermittel".
2.) es wird bei bindehautentzündungen, die KEINE hornhautverletzungen vorweisen, NUR ein lokales ab gegeben.
3.) es wird bei hornhautverletzungen, unabhängig davon, ob eine bindehautentzündung ersichtlich ist oder nicht, NICHT an herpes gedacht als möglichen primärerreger, und es wird dann NUR ein lokales antibiotikum gegeben oder wieder die "schmiermittel", siehe oben.

ich war mit zora wirklich bei zig augentierzärzten. und ich habe damals darüber mit ärzten an der uniklinik münchen gesprochen, hatte auch diesbezüglich kontakt mit einer ärztin der uniklinik wien. das standardvorgehen war IMMER das gleiche - und wich/weicht komplett ab von dem, was die "normalen" tierärzte so tun.

Zum Thema Bindehautentzündung steht vieles im FAQ:
FAQ - Atemwegsinfektionen, Erkältungen, Katzenschnupfen & Co.

Im FAQ steht einiges dazu, hier kann ich auch noch etwas verlinken:
https://www.idexx.eu/globalassets/d...chiedenes/du_eye-infections-cats-part1_de.pdf

Bindehautentzündungen werden bei Katzen meistens von Herpesviren, Mykoplasmen UND/ODER (!) Chlamydien ausgelöst. Unterscheiden kann man das auf den ersten Blick und mit bloßem Auge NICHT. Klar, wenn der Ausfluss ne Farbe hat, dann sind Bakterien da oder vielmehr beteiligt. Heißt aber nicht, dass deshalb keine Herpesviren vorhanden sind.

Deshalb geben Ophthalmologen, wenn man keine Erregerbestimmung macht, in der Regel BEIDES - ein lokales AB und ein lokales Virostatikum. Vielleicht sind es beide Erreger - dann top. Vielleicht sind es Herpesviren - dann sollte man eh zusätzlich antibiotisch abdecken, um eine Sekundärinfektion zu vermeiden. Und im Falle von nur Bakterien gibt man das Virostatikum eben umsonst. Das ist der pragmatische Weg. Herpesviren am Auge lassen sich leider NICHT durch bloßes Draufschauen ausschließen, wie viele Tierärzte gerne mal meinen - wenn man Herpes am Auge sieht, dann hat er sich schon von einer Konjunktivitis zu einer Keratitis fortentwickelt.

Was aber dennoch von vielen "normalen" Tierärzten gegeben wird und NUR in ganz speziellen Fällen korrekt ist (z.B. bei einer eosinophilen Keratitis), die aber bitte alle vom Facharzt diagnostiziert werden sollten, sind Salben, die auf AB-Cortison-Gemischen basieren. Das ist, sieht man mal von jenen speziellen Sonderfällen ab, IMMER FALSCH und absolut kontraindiziert, siehe auch:
http://www.svk-asmpa.ch/katze/augen/augen3.htm
"Fazit: Viren und Bakterien sind die Hauptursache für Bindehautentzündungen bei der Katze. Der Einsatz von kortisonhaltigen Augenpräparaten ist daher bei den meisten Bindehautentzündungen falsch. Der Krankheitsverlauf kann dadurch sogar verschlimmert werden."

Cortison erkennt man in Augensalben an der Silbe "Dexa" (Dexamethason) oder auch "Corti", ansonsten gerne mal "Predni(solon)".

Sprich: Ein Abstrich wurde bei Zora selten gemacht. Weil man ohnehin BEIDES gibt - lokales Antibiotikum und lokales Virostatikum. WENN die Hornhaut angegriffen ist, ist so gut wie immer Herpes beteiligt bzw. verursachend.
 
  • #29
Zum Thema Abstrich -

In meinem letzten Posting steht schon etwas hinsichtlich der Augen dazu. Ich habe noch KEINEN Augenfachtierarzt erlebt, der SOFORT einen Abstrich gemacht hat. Warum? Es kommen in 99,9% der Fälle, siehe FAQ/Quellen, nur drei Erreger in Frage - Herpesviren, Mykoplasmen, Chlamydien. Diese können gemischt oder einzeln auftreten.

Im Falle von Herpesviren gibt man ohnehin zusätzlich zum lokalen Virostatikum (z.B. Acic-Ophtal) ein lokales Antibiotikum (das BEIDE Bakterien abdeckt! z.B. Gent-Ophtal, Oxytetracyclin), um Sekundärinfektionen zu vermeiden, einer der seltenen Fälle einer präventiven Antibiose.
Im Falle einer gemischten Infektion braucht es ohnehin beides.
Im Falle einer rein bakteriellen Infektion hat man das Virostatikum, das lokale, umsonst gegeben. Das ist meines Wissens nach nur ein Verlust für den Geldbeutel (17 Euro).
Und, bitte nicht vergessen: Bis die Abstrichergebnisse da sind, dauert es - man muss ohnehin initial behandeln im Akutfall und dann ALLES berücksichtigen, um Folgeschäden zu vermeiden. Ergo kann man sich den Abstrich auch erst einmal schenken, in den allermeisten Fällen ist eine Bindehautentzündung mit diesen Präparaten innerhalb von wenigen Tagen Geschichte (allerdings sollte man die Präparate, um ein Rezidiv zu vermeiden, noch längere Zeit, mindestens eine Woche, über das Abklingen hinaus geben).

Hinsichtlich Atemwegskrankheiten: Hier sind es eine überschaubare Anzahl an Erreger, die überhaupt solche auslösen können, das hatte ich schon geschrieben. Ein sorgfältig und kompetent ausgewähltes Antibiotikum (! - Convenia ist das NICHT!) hat hier gute Chancen, die Erkrankung in den Griff zu bekommen - wenn es von vorne herein dazu geeignet ist, so gut wie alle in Frage kommenden Primärerreger (= Krankheitsauslöser) abzudecken.

Das können einige Antibiotika in der Theorie - Doxycyclin, Azithromycin, Pradofloxacin sind hier für gewöhnlich in der engeren Auswahl (bitte aufpassen - das ist eine allgemeine Angabe, bei Kitten gelten "andere Regeln"). Diverse Tierärzte nehmen auch gerne Amoxicillin mit Clavulansäure, weil es (im Gegensatz zu z.B. Doxy) bakterizid wirkt (abtötend - und nicht nur wachstumshemmend, bakteriostatisch), allerdings wirkt das eben NICHT gegen Mykoplasmen.

Mit einer, vielleicht zwei verschiedenen Antibiosen sollte eigentlich auch jede feline Atemwegserkrankung Geschichte sein - vorausgesetzt, die Antibiose wird korrekt durchgeführt (keine Einnahmefehler, bei Erbrechen/Durchfall anderer Wirkstoff, korrekte Dosierung/keine Unterdosierung, ausreichende Dauer).

In der Humanmedizin macht man doch auch nicht bei jeder Erkrankung einen Abstrich?! Wenn ich Angina habe, was ich sehr oft habe, sollte der Arzt WISSEN, dass es Streptokokken sind. Diesbezüglich gibt es Antibioserichtlinien, die bei derlei Streptokokken ein AB der 1. Wahl, der 2. und der 3. vorschlagen.

Gut, hinsichtlich der neuen Antibioseverordnungen in der Vetmed werden jetzt eh diverse Tierärzte ständig nach Abstrichen verlangen, um bestimmte Antibiotika zu verordnen. Das ist teilweise erfreulich, ich sehe hier aber große Fehlerquellen - resultierend aus meinen eigenen leidigen Erfahrungen. Warum?

Weil viele Tierärzte herzergreifend unwissend zu sein scheinen. Da wird bei einer felinen Atemwegserkrankung der oberen Atemwege davon ausgegangen, dass bei gleichzeitigem Befall der Augen die Flora gleich ist in Augen und Rachen und nur ein Abstrich von den Augen genommen. Es wird bei einer Erkrankung der unteren Atemwege nur ein Abstrich in den oberen genommen oder in der Luftröhre. Ich habe das selbst mit meiner oben genannten Katze erlebt - die Flora ist nicht zwingend die gleiche, leider - siehe hier, Posting Nr. 16.

Oder: Es liegt ein Abstrichergebnis vor. Zwei Bakterien werden gefunden, Mykoplasmen und irgendwelche Kokken. Mykoplasmen werden nicht im Antibiogramm erfasst, dass die weitere Antibiosemarschrichtung vorgeben soll (weil Mykoplasmen-Antibiogramme nur in Speziallaboren machbar sind, weil sie Zellwandlose sind und sich nicht so einfach anzüchten lassen). Der Tierarzt sieht das Antibiogramm, die Kokken sind sensibel auf Amoxicillin, er gibt Amoxicillin. Hier auch schon passiert. Was ist der Fehler? Grundlagen-Anfänger-Fehler: Das Vorhandensein von einem Erreger sagt nichts über dessen Pathogenität aus, also die Fähigkeit, eine bestimmte Erkrankung auszulösen. Das muss "ortsbezogen" vom Tierarzt entschieden werden. Nun - vielen Tierärzten ist das mit den Mykoplasmen z.B. nicht klar, dass die dann nicht im Antibiogramm erscheinen. Und vielen Tierärzten ist erschreckenderweise auch nicht bekannt, welche Erreger in den Atemwegen der Katze Primärerreger sind (Krankheitsauslöser), welche Sekundärerreger sind (Mit-Party-Feierer, ergo Bakterien, die sich auf eine bestehende Kiste draufsetzen) und welche "normal" dort vorkommen können. Zum Teil ist das auch wieder symptom- und ortsbezogen. In diesem besagten Beispiel ist es sehr sicher, dass die Katze weiter Probleme hat/hätte. Warum? Weil Amoxicillin zwar gegen Kokken wirkt, die aber in diesem Fall sehr sicher Sekundärerreger sind, nicht aber gegen Mykoplasmen, die sehr sicher die Auslöser sind.

In obigem Link lässt sich auch so eine Kiste nachlesen - meine Katze wäre fast eingeschläfert worden, weil der Klinikchef seine Antibiose auf einen zwar auf den ersten Blick furchteinflößenden Keim ausgerichtet hat (Pseudomonas), der aber, und das hätte er WISSEN MÜSSEN, IMMER (!) Sekundärerreger ist - und die Antibiose hat die ebenfalls vorhandenen Mykoplasmen NICHT abgedeckt (die der Chefe nicht gefunden hatte, weil er der Ansicht war, dass ein Abstrich aus der Luftröhre dieselbe Flora abbildet wie in den unteren Atemwegen, was ebenfalls ein fetter Fehler war).

Ich sehe die Abstrichkiste mitunter kritisch. Warum? Weil sie fehleranfällig ist und definitiv von der Kompetenz der Ärzte abhängt. Mein Vertrauen in jene ist mittlerweile stark gesunken, das gebe ich zu. Warum noch? Weil ich es z.B. bei einer Erkrankung der unteren Atemwege (und oftmals lässt sich das nicht so genau verifizieren, ob jetzt nur die oberen betroffen sind oder auch schon die unteren - ein Röntgenbild bildet das nur ab, wenn es schon weiter gediehen ist) erfordern würde, dass man zwingend eine Lavage macht. Das verursacht einerseits ordentliche Kosten und birgt immer ein Risiko (hier gleich ein doppeltes, Lavage an und für sich bei der Katze, die in der Lunge ein Problem hat - klar, sonst bräuchte sie keine, dennoch - sowie Narkose). Ich würde mich in so einem Fall IMMER zuerst auf eine kompetent (!) ausgewählte Antibiose "stürzen" - ich meine, im Idealfall (!) basiert diese auf der Erfahrung und Forschung von zig Jahrzehnten und Tausenden Fällen, es ist ja nicht so, dass das alles "vom Himmel gefallen" ist, das Wissen um feline Atemwegskrankheiten.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #30
Das ist bei Status "Null" völlig richtig, aber wie SiRu richtig schrieb, nach einer Vorbehandlung frei Schnauze mit übergebliebenen ABs (*schauder*) - was passiert dann aber mit dem Abstichergebnis? Die Viren müssten da trotzdem noch drinne sein, oder doch nicht?

Ich sehe das alles nicht so kritisch.

Viren werden von irgendwelchen Antibiotika doch eh nicht angekratzt.
Und selbst wenn man Virostatika gibt - wenn die Viruslast hoch genug ist, dann erkennt man die Viren während eines akuten Schubs (sonst ja eh nicht). Außerdem ist der PCR relativ sensibel, auch wenn es mal falsch-negative Ergebnisse gibt.

Was Bakterien angeht: Entweder sie sind da oder nicht. Was "verschiebt" sich da? Wenn das Antibiotikum wirkt, bekommt man unter Antibiose eben vielleicht ein paar weniger zu sehen, der Befall ist geringgradiger. Dennoch lässt sich doch eine Aussage treffen anhand der gefundenen Bakterien, welche an der entsprechenden Stelle zwingend pathogen sind, vermutlich pathogen, Sekundärerreger oder eben "normal" und nicht weiter beachtenswert.
Wenn das Antibiotikum NICHT wirkt, dann sitzt der bakterielle Primärerreger unangetastet weiter da und wird sich bei dem Abstrich auch zeigen.

Natürlich ist ein Abstrich immer sinnvoller, wenn noch nichts gemacht wurde vorher, nicht antibiotisch eingegriffen wurde - WENN man denn eines benötigt, siehe vorheriges Posting.

Dennoch - das geht auch unter Antibiose. Ich habe das mit Zora mehrfach (!) so machen lassen, weil es überhaupt nicht möglich war bei ihrer sehr speziellen Situation, die Antibiose abzusetzen. Und ich hatte dazu auch mit den Ärzten vor Ort gesprochen an der LMU.
 
  • #31
Zu der ganz speziellen Situation der Kitten hier - weiteres Vorgehen:
Ich bin kein Tierarzt, aber ... ich würde Folgendes mit der Ärztin (oder vielleicht besser einer anderen ...) absprechen:

1.) Zwecks der Augen:
Cepemycin deckt die BAKTERIELLE Seite ab. Es sollte noch, sicher ist sicher, die VIRALE Seite abgedeckt werden, FALLS ein Herpes mit beteiligt oder verursachend ist. Insofern sollte zusätzlich (!) ein Virostatikum gegeben werden - und zwar bitte eines, dass KEIN Cortison enthält. In Frage käme z.B. Acic-Ophtal.
Beide (!) Präparate solltest Du vier, fünf Mal täglich geben, mindestens, und zwar jedem und jeweils im Abstand von mindestens einer halben Stunde (sprich: antibiotische Salbe nicht direkt nach der virostatisch rein und umgekehrt).
Wenn es besser wird: Weitermachen bis zum Abklingen der Symptome und noch darüber hinaus (mindestens eine Woche). Wenn es WÄHREND der Behandlung stagniert oder gar schlechter wird --> Augenfachtierarzt, Abstrich.

2.) Zwecks der Atemwegserkrankung:
MOMENT ... haben Deine Katzen überhaupt Schnupfen, Husten? Oder meintest Du mit "Katzenschnupfen" nur die Augen (was ja auch richtig ist, das gehört auch in den Katzenschnupfenkomplex mit hinein)?

WENN keine anderen Symptome da sind außer den Augen - ... würde ich, je nach dem, wie schlimm es ist, dennoch evtl. mit dem Tierarzt (einem anderen am besten ...) eine (zweite) systemische Antibiose absprechen. Da jetzt schon Convenia drin ist, ist es blöd, man muss die Antibiotika jetzt nachschlagen hinsichtlich Kombinierbarkeit. Gehen tut es prinzipiell schon, ganz generell erhöht eine Doppelantibiose eben das Risiko potentieller Nebenwirkungen, aber das ist ja eh klar --> je mehr man macht usw.. Warum dennoch eine Zweitantibiose? Für den Fall, dass die Augen wirklich richtig schlimm sind - Convenia wirkt NICHT gegen die zwei Bakterien, die die Bindehautkiste auslösen.

WENN andere Symptome da sind (Schnupfen, Husten, whatever, Atemwege eben) und die NICHT innerhalb von drei, vier, fünf Tagen deutlich (!) besser werden oder sich gar während dieser Zeit verschlechtern (!), dann ... spricht das dafür, dass eben nicht besagte Pasteurellen auslösend sind und dann benötigt man eine Zweitantibiose.

Was Kitten angeht, ist Doxycyclin nicht geeignet unter sechs Monaten, Enrofloxacin und Marbofloxacin sollte man sogar eigentlich nicht unter zwölf Monaten geben, soweit ich das auswendig weiß.
Azithromycin könnte hier geeignet sein - hier finde ich gar nichts hinsichtlich der Gabe bei Kitten bzw. einer diesbezüglichen Einschränkung. Was Pradofloxacin angeht, das ein direkter Nachfolger ist von Enro und Marbo, steht in der Packungsbeilage, dass man es theoretisch ab sechs Wochen geben kann - Bayer hat dazu eine kleine Studie gemacht --> https://www.veraflox.com/en/about-veraflox/safety/safety-in-cats/kittens/

NICHT berücksichtigt wurde hier Convenia bzw. die Kombination mit Convenia - das müsste noch abgestimmt bzw. recherchiert werden!
 
  • #32
Vielen Dank für ausführungen.

Ich wende diese Cepemycin augensalbe nun weiter an
3x täglich,


fraufreitag ich bin sehr froh über deine ausführungen, so können anderen tierhaltern denen es mit convenia gleichergangen ist, nachlesen,
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #33
Du MUSST zu einem anderen Tierarzt gehen!

Wenn eine BLASE auf dem Auge ist, wenn das Auge selbst bzw. die Hornhaut bereits angegriffen ist, dann ist das ZWEIFELSFREI HERPES!!!

Du riskierst den Verlust des Augenlichts, wenn Du Deine Katzen nicht hinsichtlich Herpes behandeln lässt!
Einmal abgesehen davon, dass sich der Herpes so reinfräsen kann, dass es zu einem Ulcus kommt und dann mitunter auch mal das Auge entnommen werden muss!

Das Auge ist oftmals, selbst wenn es schlimm aussieht, NOCH NICHT verloren bei Herpes - hier können entsprechende Präparate helfen, man kann auch eine Nickhautschürze machen usw., das kann aber NUR ein entsprechender Augenspezialist beurteilen.

Dennoch - tu was!
Gibt es niemanden, bei dem Du Dir Geld leihen kannst?
Einen Arzt, der das auf Raten macht?
Sonst kontaktiere bitte einen Tierschutzverein, ob der Dir eventuell helfen kann - Tiere übereignen und/oder auf Raten bezahlen und/oder ein Tierarzt, der mit diesem zusammenarbeitet und evtl. einen reduzierten GOT-Satz veranschlagt.

Du MUSST hier was machen!

Drei Mal täglich Cepemycin ist zu wenig! Und: DIE KATZE BRAUCHT DRINGEND ein HERPESVIROSTATIKUM!

EDIT: Wo wohnst Du?
 
  • #34
Egal wie: geh bitte heute noch mit dem Kleinen zum TA! Die Begründung hat Frau Freitag ja schon geschrieben.

Eine Augen-OP wird Dich sehr viel mehr Geld und das Kleine viel mehr Schmerz und Leid kosten als wenn Du heute noch handelst.
 
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  • #35
Schreib erst einmal, wo Du wohnst, bitte - nicht die Adresse, die genaue, aber die Stadt/Region.
 
  • #36
Ich bin mittlerweile der Meinung, dass ICH einen Haufen Geld gespart hätte für (unnütze) Behandlungen, wenn ich gleich zum Augenspezialisten gegangen wäre mit meinem Mogli.
 
  • #37
Dresden

und ihr?
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #38
Wenn Du das jetzt auch noch bestellt hast (gibt es in jeder Apotheke zu kaufen!) wird es dem Kätzchen leider wohl nichts mehr helfen.
 
  • #39
und dieses L-lysin ist also wirkungslos gegen herpes?
irgendwo steht, ist wirkungslos , die anderen sagen ist nicht
wurde mir von einer assistentin einer anderen tierarzt praxis empfohlen
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #40
Egal wie: geh bitte heute noch mit dem Kleinen zum TA! Die Begründung hat Frau Freitag ja schon geschrieben.

Eine Augen-OP wird Dich sehr viel mehr Geld und das Kleine viel mehr Schmerz und Leid kosten als wenn Du heute noch handelst
.

Im Sinne der Kitten: bitte beachte diese dringenden Tipps! Falls es am Geld liegt, bring die Kleinen in ein Tierheim, wo Ihnen geholfen wird.

Denn sie brauchen adäquate Hilfe!
 
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