2 ängstliche Katerbrüder aus dem Tierheim

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Enterprise

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14. November 2017
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Hallo liebe Forenmitglieder,

Wir haben vor etwas über 2 Wochen 2 Kater ( Captain Kirk und Mr. Spock) aus dem Tierheim adoptiert. Die beiden sind ca. 6 Monate alt und wurden mit ca. 5 Wochen allein gefunden. Die beiden waren wahnsinnig scheu, wobei Kirk im Tierheim schon mit uns gespielt hat - Spock war da eher zurückhaltend.

Den ersten Tag zu Hause haben sie sich natürlich versteckt. Am 2. Abend konnten wir mit Kirk schon mit der Angel spielen - mit viel Abstand. Spock hat immer interessiert geschaut aber sich erst nach ein paar Tagen getraut mitzuspielen (vielleicht hat es auch etwas damit zu tun, dass wir erstmal sein Lieblingsspielzeug finden mussten).

Nach und nach haben sie sich mehr getraut und sind nach 1 - 1,5 Wochen ganz selbstbewusst in der Wohnung rum gelaufen und haben miteinander gespielt (auch wenn wir da waren), spielen mit uns auf dem Sofa und fressen Thunfisch aus der Hand. Streicheln konnte man sie nach 2 Wochen nicht (Kirk konnte man während des Spieles und der Thunfischfütterung kurz anfassen).

Nun sind wir seit ein paar Tagen wieder arbeiten und tagsüber nicht da (als wir Urlaub hatten, haben sie jedoch den ganzen Tag geschlafen (bis um 8 gespielt und dann wieder ab 18 Uhr)). Nun habe ich das Gefühl, dass wir dadurch Rückschritte gemacht haben: ich werde von beiden am morgen angefaucht und sie machen einen großen Bogen um mich. Wenn ich Ihnen Futter gebe, kommen sie aber nah an mich ran. Gefaucht wird allerdings nur, wenn ich stehe bzw. gehe (quasi wenn ich involler Größe bin)-ich versuche dann sie gar nicht zu beachten und anzugucken. Am Abend, wenn ich mit Ihnen spiele, ist es wieder in Ordnung.

Wir haben übrigens einen Feliway -Stecker angebracht. Wir wohnen in einem Loft -haben also eine große Wohnfläche aber nur 2 Zimmer (plus ein Bad und ein HWR).Wir haben sie also gleich im Wohnraum rausgelassen (ich weiß mittlerweile, dass dies ein Fehler war aber aufgrund mangelnder Räume konnten wir Ihnen auch kein eigenes Zimmer für den Anfang anbieten).

Nun wollte ich hier fragen, ob ihr mir Tipps geben könnt, wie ich den beiden die Angst nehmen und das Vertrauen aufbauen kann und sie dann auch mal streicheln kann. Ich weiß auch, dass 2 Wochen noch nicht lange sind und das Verhalten vermutlich normal ist.

Vermutlich kommt auch die Frage, warum wir 2 scheue Katerchen genommen haben: Eigentlich waren wir wegen einem anderen Kater im Tierheim – dieser war allerdings schon reserviert. Wir wollten aber unbedingt 2 haben und die beiden waren das einzige richtige Pärchen (naja: Bruderpaar). Wir haben sie auch 2 Wochen immer mal besucht und mit Ihnen gespielt (eigentlich nur mit Kirk, weil Spock das Geschehen nur aus der Ferne beobachtet hat). Dabei hatten wir das Gefühl, dass sie langsam auftauen (Tierheim ist ja immer auch eine Stresssituation für die Tiere). Früher hatte ich auch eine Katze, die anfangs auch „wild“ war. Das hat sich aber nach einer Woche schon gelegt. Man muss natürlich auch dazu sagen, dass diese Katze damals 13 Wochen war und allein.

Ich hoffe dass ich hier Tipps und Input bekommen kann.

Verzeihung, dass ich so viel geschrieben habe.

Viele grüße!
 
A

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Hallo und herzlich willkommen im Forum!

Ich finde es super, dass ihr euch für die Schüchterlinge entschieden habt.

Ich habe nicht so viel Erfahrung. Unsere zwei Kater sind beide keine großen Fans von "Festhalten" und "auf den Arm nehmen". Wir haben gute Erfahrungen damit gemacht, abzuwarten, bis sie von selbst kommen. Aufgrund von Verfressenheit hat auch die Belohnungsstrategie funktioniert. Berühren - clicker - Leckerchen. Am Anfang war die Berührung tatsächlich auch nur ein Augenblick die Hand in Richtung Kater halten. Das Lieblingsleckerchen gab es nur aus der Hand (Überwindung) und war auch nicht an andere Bedingungen geknüpft.

Inzwischen fordern beide Kater ihre Kuscheleinheiten ein.
 
Hallo Enterprise,

Du bist aber sehr konsequent bei der Namenswahl :).

Ich finde das klingt alles schon sehr gut. Vertrauen kommt halt nur mit der Zeit.

Ich würde allerdings darauf verzichten die beiden "heimlich" zu streicheln. Ich bin bei meinen beiden auch mit der Methode vorne ablenken und hinten anfassen zum Erfolg gekommen, weiß aber inzwischen aus eigener Erfahrung, dass es weder der schnellste noch der beste Weg ist. Lasst sie immer wieder an eurer Hand schnuppern, damit sie sie kennen lernen. Was Katzen kennen macht Ihnen weniger Angst. Und ich streichel nur noch von vorne, also so, dass Katze sieht was auf sie zukommt. Und wenn sie zurück weicht, dann will sie halt noch nicht.

Zum anfauchen: Ich schaue in Richtung der Katze (keinen Blickkontakt), blinzel einmal und schaue dann betont weg. Blinzeln heiß bei Katzen: Ich tue dir nichts. Ob das der einzig richtige Weg ist, weiß ich aber nicht. Und ansonsten auch hier, einfach noch etwas Zeit geben.
 
Hallo,
gut 2 Wochen ist eigentlich nichts.
Da sie aber gut futtern und sich dann auch näher rantrauen, wird sich der Knoten schon noch lösen.
Viel mit ihnen spielen, vorlesen, sich auch viel auf den Boden legen, damit ihr nicht so groß seit.
Immer reichlich Futter, so das sie ganz satt sind. Es muss also auch über Nacht was da sein und die Teller bitte so voll machen, das wenn sie satt sind noch was auf dem Teller übrig bleibt.

Mir fällt ansonsten nicht viel ein, was euch helfen kann außer "habt bitte viel Geduld!" 2 Wochen sind nichts und ihr woll ja ihr Leben mit euch teilen.

Stellt mehr und gute Möglichkeiten zum Verstecken auf. Da sie mit bei euch sind brauchen sie ....Kartons, abgedeckte Stühle, kuschelige Ecken, einen hohen Kratzbaum etc.
In die Kartons löcher, da spielen sie auch ganz toll mit.

Katzenkinder, die in der Nähe ihrer Halter spielen, bauen Ängste ab.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nun sind wir seit ein paar Tagen wieder arbeiten und tagsüber nicht da (als wir Urlaub hatten, haben sie jedoch den ganzen Tag geschlafen (bis um 8 gespielt und dann wieder ab 18 Uhr)).
Das ist eine sehr häufiges Phänomen bei scheuen Katzen. Die Dämmerung, Dunkelheit gibt Schutz. Das wird sich später ändern.
Mein Scheuchen verließ wochenlang pünktlich bei Dämmerung ihren Schrank und morgens war sie dort wieder zu finden. Als sie sicherer wurde hat sie auch tagsüber kleine Ausflüge unternommen.

Das Zauberwort ist Zeit und liebevolle Zuwendung ohne aufdringlich zu sein:)
 
Von mir auch noch willkommen im Forum

Und Glückwunsch zum kätzischen NeuZugang

Gute Tipps für den Umgang mit scheuen Katzen habe ich aus dem Buch Der Katzentherapeutin Christine Hauschild: Tierarzt Training für Katzen
Sie beschreibt es so schön, dass man in ganz ganz kleinen Schritten vorgehen muss
Eine gute Methode ist auch , sie mit dem Katzenwedel zu streicheln, dann ist der Mensch auch nicht ganz so nahe und gruselig

Wenn du magst, hier ist noch das Begrüssungspäckchen für Forums- und Katzenanfänger

Vielleicht ist da für euch auch noch was hilfreiches drin :)
 
Hallo zusammen,

vielen Dank für die nette Aufnahme und die positiven Reaktionen - das macht mir Mut!
Ich kann unter der Woche immer nur am Abend schreiben - tagsüber ist das mit dem Handy zu umständlich.

Wir haben gute Erfahrungen damit gemacht, abzuwarten, bis sie von selbst kommen. Aufgrund von Verfressenheit hat auch die Belohnungsstrategie funktioniert. Berühren - clicker - Leckerchen. Am Anfang war die Berührung tatsächlich auch nur ein Augenblick die Hand in Richtung Kater halten. Das Lieblingsleckerchen gab es nur aus der Hand (Überwindung) und war auch nicht an andere Bedingungen geknüpft.

Ich finde das klingt alles schon sehr gut. Vertrauen kommt halt nur mit der Zeit.

Ich würde allerdings darauf verzichten die beiden "heimlich" zu streicheln. Ich bin bei meinen beiden auch mit der Methode vorne ablenken und hinten anfassen zum Erfolg gekommen, weiß aber inzwischen aus eigener Erfahrung, dass es weder der schnellste noch der beste Weg ist. Lasst sie immer wieder an eurer Hand schnuppern, damit sie sie kennen lernen. Was Katzen kennen macht Ihnen weniger Angst. Und ich streichel nur noch von vorne, also so, dass Katze sieht was auf sie zukommt. Und wenn sie zurück weicht, dann will sie halt noch nicht.

Zum anfauchen: Ich schaue in Richtung der Katze (keinen Blickkontakt), blinzel einmal und schaue dann betont weg. Blinzeln heiß bei Katzen: Ich tue dir nichts. Ob das der einzig richtige Weg ist, weiß ich aber nicht. Und ansonsten auch hier, einfach noch etwas Zeit geben.

So versuchen wir es auch. Wir sitzen bspw. auf dem Boden oder dem Sofa und spielen mit ihnen und halten dann die Hand hin. Geschnuppert wird schon dran. Auf sie zugehen mache ich nicht, bzw. versuche ich zu vermeiden (manchmal sitzen sie halt gerade da wo ich hin möchte), da dies eher in Gefauche endet.
Zum Thema Clickern möchte ich mich auch nochmal einlesen.

Hallo,
gut 2 Wochen ist eigentlich nichts.
Da sie aber gut futtern und sich dann auch näher rantrauen, wird sich der Knoten schon noch lösen.
Viel mit ihnen spielen, vorlesen, sich auch viel auf den Boden legen, damit ihr nicht so groß seit.
Immer reichlich Futter, so das sie ganz satt sind. Es muss also auch über Nacht was da sein und die Teller bitte so voll machen, das wenn sie satt sind noch was auf dem Teller übrig bleibt.

Das mit der Futtermenge muss sich auch noch einpendeln. Im Tierheim haben sie ja auch TroFu bekommen (von Royal Canin) - das habe ich jetzt auch erstmal noch gefüttert. Gleichzeitig habe ich auch immer NaFu hingestellt. Dann alle paar Tage den Anteil Nafu erhöht und den TroFu-Anteil verringert. Seit 2 Tagen fressen sie das TroFu schon nicht mehr auf :zufrieden:. Ich versuche 4x am Tag zu füttern. An manchen Tagen fressen sie mehr und an anderen weniger -ich denke mal, dass ist nicht so ungewöhnlich.


Stellt mehr und gute Möglichkeiten zum Verstecken auf. Da sie mit bei euch sind brauchen sie ....Kartons, abgedeckte Stühle, kuschelige Ecken, einen hohen Kratzbaum etc.
In die Kartons löcher, da spielen sie auch ganz toll mit.

Sie haben einen großen Kratzbaum, den sie auch nutzen und in dem dazugehörigen Häuschen schläft Kirk auch manchmal. Wir haben bodentiefe Fenster und vom höchsten Punkt des Kratzbaums kann man schön nach draußen schauen und in der Sonne liegen (sofern die sich zeigt) - wird auch schon genutzt. Zusätzlich habe ich noch 2 Kartons hingestellt (mit einem Eingang der nicht zu einsehbar ist) - dort habe ich auch Decken reingelegt - wird aber eher nur mäßig genutzt. Einer schläft auch immer mal wieder im Verstärker der E-Gitarre - vielleicht sind sie ja musikalisch. Gestern Abend hat Spock sogar auf dem Sofa neben mir gepennt - zwar mit einer Armlänge Abstand aber vor einer Woche wäre das nicht denkbar gewesen.

Das ist eine sehr häufiges Phänomen bei scheuen Katzen. Die Dämmerung, Dunkelheit gibt Schutz. Das wird sich später ändern.
Mein Scheuchen verließ wochenlang pünktlich bei Dämmerung ihren Schrank und morgens war sie dort wieder zu finden. Als sie sicherer wurde hat sie auch tagsüber kleine Ausflüge unternommen.

Das Zauberwort ist Zeit und liebevolle Zuwendung ohne aufdringlich zu sein:)

Ich komme unter der Woche immer zu unterschiedlichen Zeiten Heim. Nach 5 Minuten kommen sie auch aus ihrem Versteck. Kann halt auch daran liegen, dass ich den Napf voll mache.

Gestern Abend habe ich mal wieder ein bisschen Thunfisch aus der Hand verfüttert. Da hatten sie überhaupt keine Berührungsängste und Kirk hat auch geschnurrt wie ein Weltmeister. Als der Thunfisch allerdings leer war, war ich auch nicht mehr so interessant.

Viele Grüße und euch einen schönen Abend!:yeah:
 
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