Wohnungskatze aus Tierheim evtl. depressiv?

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chralexandra

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27. August 2017
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Hallo liebe Forenbenutzer und Katzenliebhaber!

Das hier ist mein erster Beitrag, von daher erhoffe ich mir Gnade, sollte etwas nicht dort stehen, wo es stehen sollte.

Wir haben seit gestern einen 12 jährigen kastrierten Kater aus dem Tierheim mitgenommen, weil wir ihm noch eine schöne Zeit bereiten wollten und müssen leider feststellen, dass er etwas depressiv erscheint.
Die Grundlage für einen Kater haben wir unseres Erachtens geschaffen - wir besitzen einen 4-stöckigen Kratzbaum sowie 2 Katzentoiletten und einige Spielzeuge für seinen Spiel- sowie Futterverlangen.

Jetzt komme ich zum "Problem". Ich weiß er muss sich eingewöhnen, jedoch erscheint uns sein Verhalten etwas gewöhnungsbedürftig (wir machen uns Sorgen um Ihn).
Wir ließen Ihn die Wohnung erkunden, setzten uns hin, schauten TV und machten eben unser Ding. Nach einer Stunde kam er zu uns und schmuste sich an uns heran. Das erste was mir auffiel war, dass er seinen Kopf relativ stark gegen Gegenstände drückte, mit denen er schmuste.
Er ist ein Nimmersatt - wie eigentlich alle Katzen - und tigert oft einfach nur ziellos herum während er in einer angenehmen Lautstärke mauzt.
Das interessanteste heute war seine Schlafaktion. Sicherlich kennt er die Transportbox bei einem Alter von 12 Jahren, trotz dessen erscheint es mir suspekt, dass er heute freiwillig in jene ging und sich schlafen legte.
Am PC sitzend schauten wir Ihn ruhig an (er sah uns nicht) und er mauzte ein paar Mal während er dort lag. Er scheint allgemein etwas traurig zu sein und findet auch kein Gefallen an Spielversuchen.

Zu seiner Vorgeschichte: Tapsi kommt aus einer Familie mit Kindern und 3 weiteren Katzen. Er wurde anscheinend abgegeben weil er in die Wohnung pinkelte (was er bei uns noch nicht tat - sondern da wo es sich hingehört - ins Katzenklo). Im Tierheim schien er sehr zurückhaltend und desinteressiert den anderen Katzen gegenüber, kam aber zu den Besuchern, wobei er kurz danach von anderen Katzen gestört, sich wieder in eine andere ruhige Ecke zurückzog.


Wir verstehen wirklich nicht was mit Ihm los ist und würden gerne Wissen ob sein Verhalten auf irgendetwas schließen lässt...
Vielleicht reagiere ich auch einfach nur über, da er unser erster gemeinsamer und auch eigener Kater ist.


Ich wäre euch über eure Hilfe sehr dankbar!
P.S.: Habt noch ein schönes Restwochenende.
 
A

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Hallo und ein herzliches Willkommen,
schön das er bei Euch sein darf :pink-heart::pink-heart:

Also, mit dem Eingewöhnen hast Du schonmal recht und das wird je älter sie sind immer etwas dauern, bis er sich zu Hause fühlt.
Er scheint ja auch einen großen Teil seiner Lebenszeit bei der Familie verbracht zu haben und versteht ja auch seine kleine Welt nicht mehr im Moment. Heißt, er muß wieder lernen zu vertrauen.
Ist er denn gründlich untersucht worden? Einen pinkelnden Kater wegzugeben ist ja die einfachste Lösung :reallysad: aber meist stecken da Erkrankungen hinter.

Den Kopf drückt er so feste an Euch beim schmusen um Euch zu markieren :) denke ich mal.

Also lasst ihm Zeit zum ankommen, sollte er aber nicht untersucht worden sein, dann muß er zum TA um nach Blase, Nieren usw. zu schauen.
 
Willkommen, chralexandra,
schön, dass ihr ihn aufgenommen habt. Der Kater ist ja erst seit kurzem bei euch, alles ist neu für ihn, es dauert, bis er sich eingelebt hat.
Wir ließen Ihn die Wohnung erkunden, setzten uns hin, schauten TV und machten eben unser Ding. Nach einer Stunde kam er zu uns und schmuste sich an uns heran. Das erste was mir auffiel war, dass er seinen Kopf relativ stark gegen Gegenstände drückte, mit denen er schmuste.
Er sucht eure Nähe :) und dieses Kopfdrücken ist eine Form des Markierens. Katzen verteilen auf diese Weise ihren Geruch, zum einen, damit das Revier nicht mehr so fremd riecht, zum anderen aber auch um zu demonstrieren "meins!". Er fühlt sich also schon recht wohl bei euch :)
Er ist ein Nimmersatt - wie eigentlich alle Katzen - und tigert oft einfach nur ziellos herum während er in einer angenehmen Lautstärke mauzt.
Junkert er dem Futter hinterher? Wie viel Futter gibt es bei euch? Haut den Napf immer wieder schön voll :). Faustregel - es solte nach dem Futtern immer ein kleiner Rest im Napf übrig bleiben - wenn der Napf blankgeleckt ist, war es zu wenig.
Dieses Herumtigern kann auch einfach daran liegen, dass er sein neues Revier erkundet. Katzen müssen immer wieder ihr Revier ablaufen und da alles neu ist, wird es erstmal mit Maunzen kommentiert ;)
Du schreibst, er kommt aus einem Zuhause mit mehreren Katzenkumpel. Nun ist er allein :( also ohne kätzische Gesellschaft. Sehr wahrscheinlich such er sie...
Das interessanteste heute war seine Schlafaktion. Sicherlich kennt er die Transportbox bei einem Alter von 12 Jahren, trotz dessen erscheint es mir suspekt, dass er heute freiwillig in jene ging und sich schlafen legte.
Viele Katzen haben keine Scheu vor der Box und nutzen sie gern auch als Rückzugshöhle.
Am PC sitzend schauten wir Ihn ruhig an (er sah uns nicht) und er mauzte ein paar Mal während er dort lag. Er scheint allgemein etwas traurig zu sein und findet auch kein Gefallen an Spielversuchen.
Das kommt schon noch. Spielen mag er evtl erst, wenn er sich allgemein etwas sicherer bei euch fühlt. Viele "Neuzugänge" spielen erstmal nicht.
Zu seiner Vorgeschichte: Tapsi kommt aus einer Familie mit Kindern und 3 weiteren Katzen. Er wurde anscheinend abgegeben weil er in die Wohnung pinkelte (was er bei uns noch nicht tat - sondern da wo es sich hingehört - ins Katzenklo). Im Tierheim schien er sehr zurückhaltend und desinteressiert den anderen Katzen gegenüber, kam aber zu den Besuchern, wobei er kurz danach von anderen Katzen gestört, sich wieder in eine andere ruhige Ecke zurückzog.

Wir verstehen wirklich nicht was mit Ihm los ist und würden gerne Wissen ob sein Verhalten auf irgendetwas schließen lässt...
Vielleicht reagiere ich auch einfach nur über, da er unser erster gemeinsamer und auch eigener Kater ist.
Ihr reagiert nicht über, gut dass ihr fragt - der Kater hatte Gesellschaft mit 3 weiteren Katzen. Sicher wird er sich bei euch auf Dauer einsam fühlen. Natürlich seid ihr für ihn da und verbringt Zeit mit ihm, aber das ersetzt keine kätzische Gesellschaft und vor allem dann nicht, wenn er diese jahrelang gewohnt ist. Würde man einen meiner vier Kater einzeln unterbringen, würde eine Welt für ihn zusammenbrechen...

Zum pinkeln - gut, dass er bei euch nun nicht pinkelt, aber ganz im Ernst - das war der Abgabegrund? Wurde er dem TA vorgestellt? Wisst ihr, ob er krank ist? Hinter Unsauberkeit steckt meist eine körperliche Ursache. Wie lange war er im TH? Wurde eine Urinuntersuchung gemacht?
 
Zuletzt bearbeitet:
Schön, dass Ihr einem Senior ein neues Zuhause gebt und willkommen im Forum. Ehrlich gesagt, hört sich das Verhalten nach ganz normalem Kater an. Das Köpfeln mit Gegenständen ist wahrscheinlich Markierverhalten im neuen Revier. Viel Schlafen ist auch normal. Zwei Dinge nur, die mir auffallen: Katzen sind keine "Nimmersatte", sondern Häppchenesser. Von daher sollte ganztägig ausreichend zur Verfügung stehen. Das Maunzen kann entweder Unsicherheit im neuen Zuhause sein, oder er vermisst tierische Gesellschaft. Wenn er immer mit anderen Katzen zusammen gelebt hat, tippe ich fast auf die zweite Variante....
 
Herzlich willkommen :)
Schön, dass ihr ihm ein neues Zuhause geschenkt habt.
Die anderen haben eigentlich alles gesagt, in zwei Punkten will ich mich noch mal anschließen.
Erst mal zum Futter :
Was bekommt er zu fressen?
Er sollte keinen Hunger haben müssen, von hochwertigem Nassfutter (grob gesagt kein Zucker, kein Getreide, hoher Fleischanteil, offen deklariert) darf er fressen, so viel er möchte.
Hau den Napf immer schön voll, am besten steht dauerhaft etwas zur freien Verfügung, da Katzen Häppchenfresser sind.
Wenn der Napf nie blank geleckt ist, sondern nach dem Fressen ein Rest bleibt, wird er mit der Zeit ein natürliches Sättigungsgefühl entwickeln und nicht mehr über seinen Bedarf fressen.
Also lass ihn ruhig richtig rein hauen :)

Der zweite Punkt ist die Einzelhaltung. Katzen sind sehr soziale Tiere und Einzelhaltung ist absolut nicht artgerecht, gerade wenn er sozial ist und vorher mit anderen Katzen zusammen gelebt hat, braucht er eigentlich zwingend einen Artgenossen. Egal, wie viel ihr Zuhause seid und wie viel Zeit ihr ihm widmet, das werdet ihr nicht ersetzen können. Es wäre wirklich toll für ihn, wenn er noch einen Kumpel (Faustregel gleiches Geschlecht, ca gleiches Alter und ähnlicher Charakter), bekommen könnte - vielleicht passt ja jemand, den er schon aus dem Tierheim kennt? :)

Liebe Grüße!
 
Es wurde ja schon viel geschrieben. Ich kann an dem Verhalten, das Du beschreibst ehrlich gesagt überhaupt nichts Ungewöhnliches erkennen.

Ich hatte mal eine Katze, die - vermutlich schmerzbedingt oder sonstwas - monatelang mit offenen Augen vor sich hinstarrend bewegungslos auf dem Fensterbrett lag. DAS war depressiv (und ja, natürlich war ich bei jedem TA, den ich nur finden konnte).
 
Hallo und willkommen,

bitte lass dem Kater mehr Zeit als von gestern auf heute.
Ich verstehe natürlich, dass du keine Zeit verstreichen lassen willst für den Fall, dass eine ernsthafte Erkrankung behandelt werden sollte.

Deine Beschreibung klingt für mich aber noch ganz im Rahmen der Bandbreite, wie eine Katze in komplett fremder Umgebung reagieren kann.

Von gestern auf heute bewegt er sich schon in der Wohnung und auch auf euch zu, wenn ich es richtig gelesen habe.

Das ist schon sehr, sehr viel!

Köpfchen reiben ist markieren, wie schon jemand schrieb.

Am bestens ihr erwartet die ersten Wochen (!) mal nichts und beobachtet.
Alles Gute!
 
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Vielen Dank euch allen für die warme Begrüßung und die rege Anteilnahme. Ich dachte wirklich nicht, dass in so einer kurzen Zeit, so viele Leute auf mein Anliegen eingehen!

Zum Futter: Er erhält pro Tag 300g Nassfutter [Animonda Carny] und ungefähr 15g Trockenfutter [Animonda vom Feinsten Senior]. Der Betreuer im Tierheim meinte, man solle bei Ihm aufpassen, da er als relativ dicker Kater zu Ihnen gekommen ist und sein Futter förmlich hinunter schlang.

Dem Tierarzt wurde Tapsi auch schon vorgestellt. Man konnte nichts erkennen. Zu dem Pinkeln meinte der Tierarzt auch, dass er allein wohl besser aufgehoben wäre, da er angeblich Angst gegenüber den anderen Katzen empfand. Auch im Tierheim gesellte er sich nie zu einer anderen Katze - er war so etwas wie ein Einzelgänger.

Da bin ich ja glücklich, dass sich soweit alles noch zum Guten ändern kann und bin zuversichtlich auf ein fröhliches gemeinsames Leben mit Tapsi ;)
 
Lass das Trockenfutter komplett weg und gib ihm ruhig trotzdem so viel, wie er mag, anfangs wird er vielleicht Unmengen fressen, mit der Zeit aber lernen, dass immer genug da ist und sich quasi selbst rationieren. :)

Dass er im Tierheim eher Einzelgänger war, heißt nicht, dass er keine anderen Katzen braucht. Die Tierheimsituation war sicher Stress für ihn, trotzdem habt ihr da einen sozialen Kater, der wohl immer mit anderen Katzen zusammengelebt hat. Wenn ihr den Partner richtig auswählt, wird es sicher eine Bereicherung für ihr - ihn alleine zu lassen, ist in meinen Augen auf Dauer keine Option...
 
  • #10
Futter schlingen ohne Maß bedeutet fast immer, dass er Nahrungsmangel erlebt hat. Der einzige Wege hinaus besteht darin, Futter zur freien Verfügung hinzustellen.

Immer so viel, dass er nicht alles schafft, sondern ein kleiner Rest bleibt.

Einzelne Katzen fressen dann wirklich bis zum Erbrechen und gleich wieder von vorn. Aber sie lernen mit der Zeit, dass es wirklich dauerhaft genug gibt.

Wenn du rationierst, und seien es auch 300g, dann wird sein Gefühl bestätigt, dass es "nichts mehr gibt" und er wird sich weiter in Nöten fühlen und bei jeder Gelegenheit über jedes Maß hinaus fressen.

Das Trockenfutter tut ihm nicht gut, in dieser Lage besonders nicht.
Nimm es später zum Spielen, wenn sich das grundlegende Fressverhalten normalisiert hat. Du kannst Trockenfutter problemlos einfrieren (Gefrierbeutel drum).

Schön, dass ihr ihm eine Chance gebt! :)
 
  • #11
... das liest sich doch alles eher GUT für einen ersten Tag. Er verkriecht sich nicht, sucht sich aber sichere Plätzchen (Transportbox) und hat keine Scheu vor Euch.

Mit einem Kumpel muss er auch nicht total "dicke" werden, trotzdem ist es ohne Kumpel langweilig, wenn Ihr nicht zu Hause seid. Und wenn er jetzt noch in der "Aufwärmphase" einen Neuen dazu bekommt, gewöhnen die sich schneller und besser aneinander als später, wenn Nr 1 schon ihr Revier komplett erobert hat.

Das Unsaubersein kann auch mal Stress im vollen Haus gewesen sein.

Und 12 Jahre ist noch nicht soooo hornalt übrigens. Wenns ihm gut geht, kann er da gut noch mal 8 Jahre draufpacken oder mehr.
 

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