Katze aus dem Tierheim verhält sich seltsam

  • Themenstarter cherrypie
  • Beginndatum
C

cherrypie

Neuer Benutzer
Mitglied seit
23. Juni 2017
Beiträge
5
Hallo zusammen,

wir (Katzenanfänger) haben uns dazu entschlossen, eine Katze (4 Jahre, Fundtier, 3 Beine --> deswegen Vermittlung als Wohnungskatze) aus dem Tierheim zu adoptieren. Sie ist jetzt seit einer Woche bei uns. Zuvor haben wir sie monatelang immer wieder besucht, um auch ganz sicher zu gehen, dass sie zu uns passt und sie uns auch leiden kann. Die Chemie stimmte und auch das Tierheim meinte, dass sie anfängertauglich sei (trotz der Behinderung). Bei uns daheim frisst, trinkt, spielt, kuschelt sie, nutzt unseren Balkon gerne und benutzt auch brav die Katzentoilette. Sie miaut sehr viel, aber das ist wohl normal...

Nun zu den Problemen:

1.) Bereits im Tierheim hat sie einen regelrechten Putzzwang entwickelt, d.h. sie leckt sich Bauch, Beine und den Schwanz kahl und kratzt sich das Fell von der Nase. Uns wurde gesagt, dass sie körperlich vollkommen gesund ist (die Unterlagen wurden uns auch ausgehändigt) und dies nur stressbedingt sei und sich irgendwann geben wird. Uns ist klar, dass dies natürlich der Fall sein kann, aber bislang ist noch nicht ansatzweise eine Besserung in Sicht und es werden inzwischen auch andere Verhaltensweisen deutlich, die uns - als Katzenanfänger - arg verunsichern. Da ich derzeit von daheim aus arbeite, habe ich sie permanent im Blick.

2.) Teilweise zuckt/zittert ihr Kopf nach links und rechts, wenn sie einfach nur nach vorne sieht. Dies geschieht nicht während der Spielstunden oder wenn sie etwas sieht, was sie fangen will, sondern einfach unbegründet. Zum Beispiel wenn sie unsere weiße Wand anstarrt.

3.) Sie ist eine sehr zutrauliche, liebe Katze und hat uns bislang nicht ein einziges Mal angefaucht oder nach uns geschlagen. In der Regel verlangt sie auch ihre Schmuseeinheiten ein und sucht die meiste Zeit über unsere Nähe. Nun ist es jetzt schon in den wenigen Tagen, die sie bei uns daheim ist, häufig passiert, dass sie plötzlich so tut, als ob sie uns nicht kennt. Das äußert sich insofern, dass sie von einer Sekunde zur nächsten vor uns zurückschreckt (auch wenn wir nur ruhig auf der Couch sitzen und uns unterhalten), sich kleinmacht und sich irgendein Versteck sucht. Wenn wir ihr dann nachgehen, rennt sie direkt zum nächsten Versteck und will sich auch nicht anfassen lassen. In dieser seltsamen Phase ist sie nicht aggressiv, faucht nicht, schlägt nicht, hat keinen buschigen Schwanz, sondern macht nur große Augen, rennt davon und versteckt sich. Vergehen jedoch ca. fünf Minuten, verhält sie sich wieder vollkommen normal, will gestreichelt werden und hört auch wieder auf ihren Namen.

Wir sind wirklich extrem verunsichert, warum sie sich so seltsam verhält. Das Tierheim sagt dazu nur, dass sie eine gesunde Katze ist und wir ihr Zeit lassen sollen. Natürlich wollen wir ihr Verhalten noch einige Wochen lang beobachten, aber uns plagt als Katzenanfänger natürlich auch die Frage, ob wir die nötige Handhabung für solch eine "Problemkatze" mitbringen?! Vielleicht fehlt ihr ja auch mehr, als nur ein Beinchen?

Danke für jeden Tipp und viele Grüße!
 
A

Werbung

Hallo!

Schön dass ihr das Mäuschen aufgenommen habt!

Es ist sehr oft zu beobachten, dass Katzen bei ihrem Einzug in ein neues Zuhause erst mal recht aufgeschlossen und selbstbewusst sind und dies aber manchmal nach ein paar Tagen wieder verschwindet. Dann zeigt sich oftmals doch etwas Unsicherheit und Angst vor dem noch Neuen und natürlich auch vor euch.
Bitte lasst sie sich in dieser Situation in Ruhe und geht ihr auch nicht hinterher, dann fühlt sie sich bedrängt. Sie kommt schon wieder von alleine an.

Zum restlichen Verhalten kann ich nur raten, der Kleinen eine passende Freundin zu suchen. Eine die vom Alter und vom Temperament/ Spielverhalten gut zu ihr passt, aber bloß keinen raufigen Kater, das geht sicher schief.

Mit ihren vier Jahren ist sie noch sehr jung und wenn ihr es langsam und behutsam angeht profitiert ihr alle von einem zweiten Tier. Es kann nämlich gut sein, dass sie die beschriebenen Verhaltensweisen aus lauter Langeweile und Frust ausübt.
Wenn sie soweit körperlich gesund ist würde ich das zeitnah angehen, denn sie ist ja sonst viel zu viel alleine wenn ihr außer Haus seid, und ne zweite Katze könnt ihr sowieso nicht ersetzen.

Dazu machen zwei Katzen auch die doppelte Freude!!:)
 
Vielen Dank für Deine Antwort!

Wir hätten auch eine zweite Katze dazugeholt, aber sie wurde als Einzelkatze vermittelt. Sie hat alle anderen Katzen und Kater im Tierheim dermaßen verprügelt, dass sie über Monate allein in einem Zimmer gehalten wurde...
Laut dem Tierheim wäre es eventuell denkbar, ein Kätzchen dazu zu holen, da sich dieses bereitwilliger "unterbuttern lassen würde" (Zitat).
Hm, wir möchten aber keinen Prügelknaben :(
 
Die Situation in einem Tierheim ist für Katzen immer besonders stressig. Sie geben sich nur selten so wie sie wirklich sind.
Entweder ziehen sie sich verängstigt total zurück oder reagieren mit Aggression. Beides ist zumeist der Situation geschuldet. Ich habe schon viele Jahre Katzen und da auch schon einiges erlebt...

Mein Rat wäre es die Kleine erst mal richtig ankommen zu lassen und dann auf die Suche nach einer passenden Partnerin zu gehen. Mit einer langsamen Zusammenführung kannst du ja auch nichts falsch machen, du brauchst halt nen Raum wo du separieren kannst und dann ne Gittertüre zum langsamen Aneinander gewöhnen.

Und bitte lass dir nicht einreden, dass ein Kitten oder gar ein Kater besser passen würde. Hier im Forum gibt's haufenweise Threads von Zusammenführungen wo es eben an so einer ungünstigen Konstellation gescheitert ist.
Es ist keine Wissenschaft und mit etwas Geduld wird es auch gelingen.

Dass ein Beinchen fehlt ist ja auch kein richtiges Handicap, Katzen kommen in der Regel wunderbar damit klar!!
 
Hallo,

habt ihr sie schon einem Tierarzt vorgestellt?
Wenn sie wieder mal die Wand anstarrt und dabei zuckt filmt das doch mal...auch wenn sie sich sonst in euren Augen seltsam verhält.
Wie hat sie denn das Beinchen verloren? War das ein Unfall? Und welches Beinchen fehlt?
Ich würde versuchen organische Ursachen für das Verhalten auszuschliessen und dann kann man schauen ob sie vielleicht eine zweite Katze akzeptiert. Hat das Tierheim sie mit Kätzinnen oder mit Katern zu vergesellschaften versucht? Weißt du das?


Noch eine wichtige Frage: Ist es eine Fundkatze von draußen? Die erst lange im Tierheim und jetzt bei dir als Wohnungskatze lebt und nicht mehr raus darf?
 
1.) Bereits im Tierheim hat sie einen regelrechten Putzzwang entwickelt, d.h. sie leckt sich Bauch, Beine und den Schwanz kahl und kratzt sich das Fell von der Nase. Uns wurde gesagt, dass sie körperlich vollkommen gesund ist (die Unterlagen wurden uns auch ausgehändigt) und dies nur stressbedingt sei und sich irgendwann geben wird. Uns ist klar, dass dies natürlich der Fall sein kann, aber bislang ist noch nicht ansatzweise eine Besserung in Sicht und es werden inzwischen auch andere Verhaltensweisen deutlich, die uns - als Katzenanfänger - arg verunsichern. Da ich derzeit von daheim aus arbeite, habe ich sie permanent im Blick.

Hallo zurück, schön, dass sie bei euch ein Zuhause gefunden hat! Ich kann nur meinen Senf zu Punkt 1 dazugeben: Meine Ex-Pflegi, die inzwischen bei meinen Eltern wohnt, kam letzten November mit komplett kahl gelecktem Bauch bei mir an. Im Dezember ist sie zu meinen Eltern gezogen und jetzt nach über sechs Monaten ist der Bauch bewachsen. Nicht so dicht wie der Rest des Körpers, aber fast. Will sagen: Das kann sehr lange dauern. Erst einmal muss sich ihr Stress durch den Umzug legen, was nach einer Woche kaum der Fall sein wird. Dann muss sie ihren "Tick" erst einmal los bekommen. Und dann muss das Fell wachsen. Also gebt ihr Zeit, das wird :)
 
Kahl lecken kann aber auch von anderen Sachen kommen, z.B. Futterunverträglichkeiten bzw. Allergien.

Was bekommt sie denn zum fressen?

Wenn es wirklich stressbedingt ist, könnte ihr vielleicht Zylkene helfen, das sie entspannter werden könnte.
 
  • Like
Reaktionen: Molly Pauly Liese
Werbung:
Ich würde die Katze dringend einem guten Tierarzt vorstellen.
Ob nun das Tierheim sagt, sie sei völlig gesund, wäre mir egal, denn die
Verantwortung liegt nun bei Euch.
Hört sich nach einem neurologischen Problem an und nicht nach "Stress".
Je eher das abgeklärt wird kann man evtl. etwas tun.

Mit den 3 Beinchen hat es sicher nichts zu tun, damit kommen Katzen klar.

Euch alles Gute und prima, dass Ihr dem Mädchen ein Zuhause gebt !

Grüsse
Tadi
 
Vielleicht hat sie Phantomschmerzen
 
  • #10
Hallo zusammen,

entschuldigt bitte die späte Antwort!
Nun sind wir also in der dritten Woche mit unserer Katzendame angekommen. Übrigens lebt sie bei uns als Wohnungskatze mit Zugang zu einem großen Balkon.

Ihr Putzverhalten hat sich leider kaum verändert, was uns ehrlicherweise belastet. Besonders wenn sie wieder über Stunden hinweg nicht abzulenken/zu beruhigen ist, geht ihr Verhalten uns an die Nieren. Die meiste Zeit über lassen wir sie aber in Ruhe. Hat ja leider keinen Zweck :(
Inzwischen hat sich das Zucken des Kopfes gelegt. Fragt mich nicht warum, aber sie tut es derzeit nicht mehr. Seit ein paar Tagen liegt sie hauptsächlich in ihrem Katzenkorb oder tigert auf unserem Balkon herum und knabbert an ihrem Katzengras. Sie frisst und trinkt gut und schläft auch endlich mehr. In der ersten Woche war sie tagsüber nur wach und hat miaut. Spielen oder Schmusen will sie nur ab und zu. In der ersten Woche forderte sie beides stärker ein. Tagsüber folgt sie mir/uns durch die Wohnung und auch, wenn sie nicht an uns kleben möchte, so sollen wir dennoch in Sichtweite sein. Manchmal rennt sie noch vor uns weg und verkriecht sich unter dem Couchtisch.

@friendlycat
Wir wollen auf jeden Fall erst einmal beobachten, ob sie sich bei uns wohlfühlt und auch wirklich „ankommt“. Zuvor macht es wahrscheinlich keinen Sinn, eine zweite Katze dazu zu holen.

@handicat
Unsere Katze hat nur noch ein Hinterbein. Sie kam als dehydriertes, stark unterernährtes Fundtier mit vier Beinen ins Tierheim. Da das besagte Hinterbein jedoch nur noch an einem Hautfetzen hing, haben sie sich dazu entschlossen, es zu amputieren. Als dann irgendwann doch der ehemalige Besitzer vorbeigekommen ist, um seine Katze zu begutachten, wollte er sie dreibeinig nicht wieder haben. Zumindest teilte er dem Tierheim jedoch mit, dass sie zuvor mit ihrer Schwester bei ihm in der Wohnung gelebt hat und eines Tages ausgebüxt ist. Demnach hat sie ca. zwei-drei Jahre mit ihrer Schwester in einer Wohnung ohne Balkon gelebt, dann eine Weile auf der Straße und letztlich knapp ein Jahr im Tierheim. Dort war sie erst mit anderen Katzen und Katern in einem Raum, aber da sie alle verdroschen hat, wurde sie ca. sieben Monate in einem reinen Einzelzimmer gehalten. Man hat zwischenzeitlich versucht, sie mit einer Katze im gleichen Alter zu vergesellschaften. Diese wurde von ihr anscheinend sehr übel zugerichtet und durch den ganzen Raum gejagt. Daraufhin hat man irgendwann probiert, sie mit einem souveränen und großen Kater zusammenzuführen, doch das ging auch schief. Sie attackierte sofort die Katzenbox, in welcher er sicherheitshalber saß und panisch zu schreien begann (wurde uns zumindest alles so berichtet).
Unsere Katze wurde recht häufig vom Tierheim dem Tierarzt vorgestellt. Zuletzt im März 2017. Dieser meinte, es sei alles mit ihr in Ordnung. Wir haben auch alle Unterlagen vorliegen. Die Blutwerte sind in Ordnung, sie wiegt wieder genug, hat offiziell keine Allergien (wobei der Wert bei Geflügel, Mais und Eiern bei 1 liegt – laut dem Tierheim kann dies aber ignoriert werden), keine Parasiten, keinen Pilz o.ä. Das Putzverhalten führt er daher auf rein psychische Ursachen zurück.

@Lila1984
Danke für den Hinweis! Drei Wochen sind ja nichts gegen sechs Monate.

@Starfairy
Wäre die Einnahme von Zylkene nur temporär?
„Pet Balance Medica hypoallergen“ füttern wir seit letzter Woche, um wirklich auszuschließen, dass ihr Putzverhalten am Futter liegt. Im Tierheim bekam sie nämlich stets „Perfect Fit Indoor mit Huhn“.
Ein neurologisches Problem mag ich auch nicht ausschließen.

@Feli02
Auch das mag ich nicht ausschließen.

Übrigens meinte ihr ehemaliger Besitzer, dass ihre Schwester, die er nicht hergeben mag, genauso kahl geleckt ist, wie unsere Katzendame: Beine, Schwanz und Bauch. Tja, was heißt das nun?

Viele Grüße von uns und besten Dank!
 
  • #11
Hm, hier im Forum gibt es eine Userin, deren beide Katzen (Geschwister) haben eine Futterunverträglichkeit und entwickeln bei falschem Futter EG mit Juckreiz.

Diese beiden Katzen haben nur Barf von Biotieren vertragen, nichts anderes.
Sowas kann man nur durch eine langwierige Ausschlußdiät rausfinden, nicht durch Tests
Leider kann man die Allergietests eigentlich in die Tonne klopfen, die sind einfach nicht wirklich zuverlässig. Und Unverträglichkeiten werden gar nicht angezeigt.

Reis (30%), Fischprotein (hydrolisiert, 15%), Kartoffeleiweiß (13%),
Geflügelfett, Kartoffelstärke (5%), Lachsöl (5%), Rübentrockenschnitzel, Zellulose,
Geflügelleber (hydrolisiert), Borretschöl (0,45%), Calciumcarbonat, Monocalciumphosphat.
Das sind die Inhaltsstoffe von euerem Futter. Reis kann Allergien auslösen, Fisch auch, aber da hydrolisiert hier eher nicht mehr, aber durchaus Kartoffel und Rübenschnitzel.

Du hast eine Katze, d.h. einen reinen Fleischfresser. Genauer Beutetierfresser. Und in diesem Futter ist praktisch kein Fleisch enthalten!
Frißt sie Nassfutter? Dann such dir ein hochwertiges Nassfutter aus, das nur eine Sorte Fleisch enthält. Und als Gemüseballast höchstens Möhren, aber keinerlei Getreide.
Und fütter ihr das. Nur das. Noch besser wäre eine Sorte Rohfleisch.

Allerdings, sie muß mit ihrem Bein ja einen Unfall gehabt haben. Und da kann durchaus auch noch weit mehr verletzt worden sein, was sie jetzt noch stört. Gibt es auch Röntgenaufnahmen von ihr?

Das sie die anderen Katzen so angeht, ist ungewöhnlich, wenn sie mit ihrer Schwester zusammen war.
Entweder hat sie draußen dann extrem schlechte Erfahrungen mit anderen Katzen gemacht, oder sie war so total durch den Wind, das sie einfach ausgerastet ist.
Hier finde ich eine Beurteilung echt schwierig.

Klar sollte aber sein, falls ihr eine Zusammenführung versuchen möchtet, muß es auf jeden Fall eine langsame Zusammenführung mit Gittertür sein.
Und bitte, bitte, kommt in dem Fall nicht auf die Idee, ihr die andere Katze im Kennel zu zeigen wie im Tierheim.
Da hat die andere Katze keine Rückzugsmöglichkeiten, hier kann dann beim allerersten Anblick durch so einen Angriff eine absolute Todesfeindschaft entstehen.
 
  • #12
Hallo Cherrypie,

wir haben unsere Katze vor 3,5 Jahren ebenfalls aus dem Tierheim bekommen. Das mit dem ständigen Putzen kenne ich auch, hat sie von Anfang an ebenfalls gemacht. Allerdings an Stellen völlig kahl geleckt hatte sie sich nie. Das extreme Putzen macht sie bis heute zu immer wieder.
Ich habe von Beginn an unsere Tierärztin mit ins Boot genommen. Allergien bzw. Nahrungsmittelunverträglichkeiten konnten ausgeschlossen werden. Da unsere Maus extrem ängstlich ist, geht die Tierärztin davon aus, dass sie in ihrer alten Familie schlimmes erlebt haben muss. Als wir sie damals aufnehmen wollten, erklärte uns das Tierheim, man habe sie wegen eines angeblichen Umzugs abgegeben, jedoch habe man festgestellt, dass sie einen verwarlosten Eindruck hinterlassen hätte. Sie hat vor allem vor Männern extreme Angst. Deswegen schließt die Tierärztin auch Misshandlungen nicht aus. Bei meinem Mann ist sie immer noch sehr vorsichtig, aber es ist besser, als am Anfang.

Wir wissen einfach auch nicht, was ihr damals wiederfahren ist. Das werden wir auch nie erfahren. Genauso wirst du wohl nie erfahren, was mit ihrem Beinchen passiert ist. Wir haben die beste Erfahrung damit gemacht, sie so zu akzeptieren, wie sie ist. Das kann ich euch auch nur raten. Es ist doch schon toll, dass sie euch bereits so sehr zu vertrauen scheint. Vielleicht hat das viele Putzen mit der traurigen Erfahrung des Beinverlustes zu tun. Schenkt ihr weiterhin so viel Liebe und Aufmerksamket, damit sie sich weiterhin geborgen bei euch fühlt.
Zum Glück hat ja das Zucken schon nachgelassen. Auch ein gutes Zeichen.

Was das plötzliche Erschrecken angeht, auch das kann aus ihren Erfahrungen hervorgerufen sein. Das passiert bei uns auch immer wieder. Ich habe z. B. erst nach längerer Zeit festgestellt, dass ich sie nur streicheln und knuddeln darf, wenn meine Hände frei sind. Habe ich irgendetwas in der Hand, wird sie panisch und sie versucht auch wegzulaufen oder sich zu verstecken.

Ich wünsche euch alles Gute mit eurer Maus. Ob eine zweite Katze das Richtige für sie ist, kann ich nicht beurteilen. Für unsere wäre das nichts. Aber da ist auch jedes Tier anders und meine Süße ist dazu auch noch Freigänger.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #13
Hallo zusammen,

@ Starfairy
Ich danke Dir für Deinen Hinweis mit den ärztlichen Tests. Das wussten wir so noch nicht...

Was bedeutet denn „EG“?
In den letzten Tagen habe ich mich stark in die Thematik eingelesen und habe vermehrt mitbekommen, dass oft empfohlen wird, der Katze Barf vom Lamm zu geben. In letzter Instanz würden wir eben das auch ausprobieren. Eigentlich wollten wir ihr auch kein Trockenfutter geben (genau aus dem genannten Grund), aber sie verweigert konsequent jedes Nassfutter (das hat sie auch im Tierheim getan). Wir dachten, dass es vermutlich besser wäre, gerade in der Zeit der Eingewöhnung, erst einmal dabei zu bleiben und zumindest den gekauften Beutel leer zu machen. Allerdings zeigt sich bislang (natürlich?) noch keinerlei Besserung.

Wir haben keine Röntgenaufnahmen.

@ Tigermäulchen2010
Vielen Dank, dass Du von Deinen Erfahrungen berichtest!
Zwischenzeitlich haben wir uns noch einmal mit dem Tierheim kurzgeschlossen. Das Tierheim meinte, als sie den ehemaligen Halter gesehen haben, war denen klar, dass die Katze auch einiges erlebt haben muss. Ich hab ja keine Ahnung, wie der Mann ausgesehen hat, aber er kam auf jeden Fall mit „männlicher Verstärkung“ vorbei. Trotzdem hat sie auf ihren ehemaligen Halter wohl freundlich reagiert. Womöglich war sie ja auch gar nicht lange draußen? Vielleicht hat er sie ja auch extrem vernachlässigt, sie nicht ausreichend gefüttert und etwas damit zu tun, dass ihr nun ein Beinchen fehlt. Ich werde es, wie Du schon richtig sagst, nie erfahren.

Als Katzenanfänger verunsichert uns das alles sehr. So hatten wir uns das, um ehrlich zu sein, nicht vorgestellt. Unsere größte Sorge ist, dass sie sich bei uns nicht wohlfühlt und wir das falsche Zuhause für sie sind. Aufgrund ihres Äußeren hat sich jedoch in dem Jahr im Tierheim keiner für sie interessiert und so wäre die Alternative, dass sie weiterhin in einem Einzelzimmer dahinvegetiert. Nun ist sie jedenfalls da und wir werden versuchen, die Ursache für ihr Verhalten zu ergründen.

Das Tierheim meint andauernd, dass ihr Verhalten nur bei Stress aufkommt, wir ihr Zeit geben sollen und sie haben inzwischen gestanden, dass sie ihr dieses Zylkène verabreicht haben (aber ohne Erfolg). Stress hier, Stress da ... es kann natürlich sein, dass das alles stressbedingt ist. Da ich sie nicht fragen kann, ist das eine reine Detektivarbeit. Letztlich ist es aber leider so, dass sie sich seit Montag wieder schlimm zurichtet und wir verstehen das einfach nicht. Mein Freund sieht das Ganze noch halbwegs entspannt (er ist tagsüber im Büro), aber ich verzweifle langsam. Ich sitze derzeit über meiner Abschlussarbeit (Studium) und höre immerzu, wie sie sich lautstark schmatzend die Haut wund schleckt. Anschließend liegt sie dann wie „ausgepowert“ kurze Zeit da und dann geht der Spaß von vorne los.
Seitdem sie bei uns ist, lassen wir nur noch klassische Entspannungsmusik laufen, haben ihr zig Rückzugsmöglichkeiten eröffnet, kaum Besuch gehabt, ihr Felisept, Spielzeug und Katzenminze gekauft. Anders als im Tierheim hat sie bei uns nur wenig Interesse mit der Katzenangel oder den Bällen zu spielen. Auch ihren Rascheltunnel mag sie kaum noch. Sie läuft mir jedoch nach wie vor häufig hinterher und setzt sich miauend neben mich. Streicheleinheiten mag sie hin und wieder und genießt diese dann auch. Trotzdem putzt sie sich immerzu. Inzwischen ist die Nase wieder leicht verkrustet, die Beine rot und sie schläft in dieser Woche wieder sehr, sehr wenig. Ich könnte richtig heulen ...

Habt ihr bessere Erfahrungen mit Tierärzten oder Tierklinken gemacht?
 
  • #14
... also wenn ein Hypoallergen-Futter (so bezeichnet) die von Starfairy aufgezählten Inhaltsstoffe hat, ist es für die Tonne.

Würde aber wirklich checken lassen in einer Klinik - sonst bin ich nicht der Freund von ständigen TA-Besuchen, aber das hier könnten
- neurologische Knäckse vom Beinchen-Verlust
- Phantom- oder echte Schmerzen von einem übersehenen Schaden (habt mal tage- oder wochenlang Schmerzen, da wird man sehr komisch und sehr nervös mit der Zeit
- Futterunverträglichkeit und Allergien?
sein.

Schon eine Umstellung auf normales, etwas teureres weil gutes fleischhaltiges Nassfutter kann viel bringen.
Putzen ist ein starker wichtiger Reflex: Es wird vor und nach jedem Ausflug, vor und nach jedem Positionswechsel beim Liegen, nach dem Kuscheln und Streicheln von/mit Mensch, nach der Toilette und nach der Mahlzeit geputzt, desgleichen, wenn Katze grad nachdenken muss oder verlegen ist weil grad vorher Rauferei mit Kumpel u.s.w.

Also wird so ein Putzfimmel auch fix zur Manie, wenn die Katze sich schlecht fühlt und nicht mehr aus noch ein weiß. Es gibt übrigens tatsächlich sowas wie Psychopharmaka für Katzen und andere Haustiere. Woher stammen die 2 Katzen-Schwestern? Evt. eine Art Inzucht-Knacks, kommt oft auf Bauernhöfen vor :sad: Heißt aber nicht, dass sie nicht doch noch eine glückliche Katze wird mit etwas Hilfe.

Aber all das wird Euch ein guter Tierarzt herausfinden helfen. Geht bald, denn Ihr seid ja selber am Ende Eures Nervenfadens. Umgekehrt kann eine fröhliche fitte Katze viel Freude und Energie spenden. *daumendrück*
 
Werbung:
  • #15
Das eure Katz so auf Trockenfutter seht ist nicht schön. Schau mal was in dem Futter so alles drin ist. Ich hab hier auch einen Trockenfutter Junkie, der sich extrem viel leckt, wenn das falsche Getreide im Trofu ist. Da er aber Nassfutter nur in homöopathischen Dosen zu sich nimmt, hab ich einen Trinkbrunnen viel Wasser und nach viel rumprobieren auch ein Trofu dass er gut verträgt.
Da die Dame ja noch nicht so lange bei euch ist, würde ich mal anderes Trofu probieren und einen guten TA zu Hilfe mit ins Boot holen. Leider haben viele TA nicht so viel Ahnung von Katzenernährung und empfehlen dann immer Futter von Firmen, die bei ihnen aufkreuzen oder Fortbildungen bezahlen. Von daher, lies genau welche Inhaltsstoffe im Futter sind und probiere was aus dem Fachhandel. Wichtig ist: Kein Zucker, klare Angaben der Inhaltsstoffe, viel Fleisch

Noch besser wäre aber auf jeden Fall wenn ihr die Dame auf Nassfutter oder BARF bekommen könntet.
 
  • #16
Erstmal würde ich eine Ausschlussdiät machen, mit Rohfleisch. Damit erzielst du die besten und nachvollziehbarsten Ergebnisse. In eigentlich allen Futtersorten sind zu viele Stoffe enthalten - es gibt z.B. Katzen, die auf künstliches Taurin (obwohl Taurin lebensnotwendig für die Katze ist) reagieren! - die du bei einer Allergie ggf. nicht zuordnen kannst.

Und dann muss man ehrlich sagen - dies meine ich ohne Kritik - dass ein Tierheim meistens gar nicht das an Untersuchungen leisten kann, was man als privater Halter leisten würde, es ist letztlich eine Kostenfrage, von daher wird die Diagnostik meistens nicht sehr weit betrieben. Kannst du mal ganz genau auflisten, welche Untersuchungen gemacht wurden? Insbesondere dermatologische Untersuchungen wären interessant (Abklatsch, Geschabsel, Biopsie?).

Hast du mit dem ehemaligen Eigentümer gesprochen? Oder sind die Informationen nur durch dritte Hand? Wenn die Katze dort mit ihrer Schwester gelebt hat, dann ist sie Katzengesellschaft ja doch gewohnt, bliebe natürlich die Frage, wie hat das funktioniert usw.

Und noch an euch: ich finde es ganz klasse, dass ihr so einem Tier eine Chance gegeben habt, davor Hut ab, ganz, ganz großartig. Lasst euch nicht unterkriegen und macht euch keinen Kopf, ich bin mir sicher, dass es NICHT an euch liegt.

Als vorübergehende Maßnahme würde ich auch über einen Trichter nachdenken, es gibt sowas wie ProCollar https://www.carepet.de/procollar-au...yHsmV6QIfrUqa1pSoMBk9nB87yAmUVSAaAkosEALw_wcB

- diese Trichter halten die Katze dann vom lecken ab, sind aber weich und damit wenig störend.

Edit: Wo kommt ihr denn her? Ggf. kann man dir eine gute Tierklinik empfehlen. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #17
@ OMalley2
Wahrscheinlich werden wir auch recht bald zu einer Tierklinik fahren. Ich muss mal gucken, wie das hier mit Terminvergaben funktioniert. Ich hab noch einmal in den Berg der tierärztlichen Unterlagen gesehen. Also die Amputation war Ende Oktober 2016 und zwei Tage später wurde notiert, dass sie zwischendurch Attacken hatte, in denen sie aufgeschrien und rückwärts gelaufen ist. Dies war wohl aber nur temporär. Anfang Dezember 2016 folgte dann die Notiz, dass der Schwanz, der Bauch und die Beine kahl geleckt werden.

Die beiden Katzen wurden auf ebay für 35,- EUR im Doppelpack von dem werten Herren erstanden.

Schlimm ist einfach diese Hilflosigkeit. Man sieht, was sie mit sich anstellt, aber kann im Prinzip nichts machen. Klar, ich muss wahrscheinlich gelassener werden, aber es belastet mich einfach ungemein zu sehen (und auch zu hören), dass etwas mit ihr nicht stimmt und ich nicht weiß, was es ist.

@ Schnurr13
Wir werden auf jeden Fall weiterprobieren, was man futtertechnisch machen kann. Bevor wir sie geholt haben, haben wir auch einiges an Auswahl im Naß- und zu einem kleineren Teil auch im Trockenfutterbereich besorgt. Das Tierheim hat ihr angeblich auch immer wieder andere Sorten gegeben (Perfect Fit, Sanabelle...). Da jedoch keine Ausschlussdiät probiert wurde, dachten wir, dass wir das jetzt halt mal testen. Da die Inhaltsstoffe aber anscheinend nicht so super sind, werden wir uns was anderes überlegen müssen.

@doppelpack
Welches Rohfleisch eignet sich denn am besten? Schwein soll man Katzen ja nicht geben.
Nein, mit dem ehemaligen Eigentümer konnte ich nicht sprechen. Uns wurde alles nur erzählt. Er muss aber da gewesen sein, denn der Name, den er genannt hat, ist der einzige Name, auf den die Kleine hört. Den Namen, den sie vom Tierheim bekommen hat, hat sie bis zuletzt nicht angenommen.
Oh je, das mit dem Trichter könnte lustig werden ;) Mal gucken, ob wir dazu greifen müssen.

Wir wohnen in der Nähe von Stuttgart.

Folgende Untersuchungen/Tests (sofern ich alles entziffern kann) wurden durchgeführt:

- Test wegen Pilzverdacht --> negativ
- Test auf Parasiten --> negativ
- Leukose, FIV, FeLV, FIP --> alles negativ
- großes Blutbild/Katzenprofil
- nochmals Blutbildkontrolle und Dermaphyten PCR
- Blutfolgeuntersuchung (2x)
- Futtermittelallergietest
- T4 (Gesamtthyroxin)

Den Rest muss ich mir später nochmal angucken. Ich kann als medizinischer Laie oft nicht unterscheiden, ob der lateinische Begriff ein Medikament, eine Untersuchung oder ein Befund ist.
 
  • #18
Ich würde es nochmal mit einer zweiten katze versuchen. Im Tierheim bei uns sind angeblich 80% Einzelgänger, aber das Freigehege ist voll mit Katzen die sich nicht gegenseitig killen.
Hier bei uns vermitteln siebsogsr nur Katzen die zusammen "eingeliefert" wurden zusammen.
Meiner Meinung nach kennen Sie ihre Katzen also schlecht.
Meine "Einzelkatze" hat genau 3 Tage gebraucht um sich an ihre passend ausgesuchte Gesellschaft zu gewöhnen und mittlerweile (3 Monate) ist es sogar richtig gut. Sie putzen sich, spielen, fressen zusammen, die eine hat von der anderen jeweils was gelernt. Alles super.
Nur Mut!
 
  • #19
Hallo,
schön das Ihr euch der Mizi angenommen habt.
Ich würde auch erst nochmal alles in einer guten Tierklinik abklären lassen.
Nach Abklärung würde ich einen guten Tierheilpraktiker dazu holen.
Mit der zweiten Katze würde ich warten bis sie sich eingelebt hat und Ihr auch das Verhalten einschätzen könnt.

LG
 
  • #20
Ich denke, TF ist die höchste Allergiequelle die es gibt. Wahnsinnig viele Inhaltsstoffe und auch Milben sollen im TF vorkommen.

Kann nur raten TF komplett zu streichen - wenn das vorerst nicht geht, dann unbedingt getreidefreies hochwertiges TF von Orijen, Acana, Applwas ..... nicht die billigen aus dem Supermarkt. Probiert erstmal kleine Tütchen und nicht gleich die gr. 1kg Beutel.
Irgendwo müsst ihr mal anfangen etwas zu ändern.
Viele Katzen mögen rohes Rindertatar als Barf Einstieg. Man kann auch versuchen Hühnchen/ anderes Fleisch in etwas Butter anzubraten, wenn rohes nicht gemocht wird.
 

Ähnliche Themen

N
Antworten
27
Aufrufe
9K
Traumweber
Traumweber
J
Antworten
6
Aufrufe
2K
nandoleo
nandoleo
Nolin.
Antworten
82
Aufrufe
6K
MilesLiam
MilesLiam
L
Antworten
6
Aufrufe
2K
AnBiMi
A
Z
Antworten
7
Aufrufe
939
neko
neko

Über uns

Seit 2006 stehen dir in unserem großen Katzenforum erfahrene Katzenhalter bei Notfällen, Fragen oder Problemen mit deinem Tier zur Verfügung und unterstützen dich mit ihrem umfangreichen Wissen und wertvollen Ratschlägen.
Zurück
Oben