Fragen zur Hilfe eines "Streuners"

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volker1987

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24. November 2015
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Hallo,

ich bräuchte mal die Hilfe erfahrener Katzenhalter.

Zu Anfang muss ich gestehen, dass ich eher der Hundemensch bin. Bin halt mit einem aufgewachsen. Katzen waren mir immer etwas suspekt, weil ich sie nie richtig einschätzen konnte. Nichtsdestotrotz bin ich sehr tierfreundlich.

Bei uns auf der Arbeit läuft bzw. humpelt eine (ich würde sagen adulte) Katze herum. Kollegen sagten, sie würde schon länger dort rumlaufen. Im letzten Jahr habe ich angefangen ihr Futter und Wasser hinzustellen.

Haltet mich für bekloppt, aber ich würde gerne ihr Vertrauen gewinnen und dann mit ihr zum Tierarzt fahren, um sie durchchecken zu lassen und evtl. zu kastrieren/sterilisieren (falls sie niemandem gehört). Bis vor einiger Zeit habe ich das Futter einfach nur aufgefüllt und gut war es. Beobachten konnte ich nie, dass sie es sich geholt hat.

Mittlerweile möchte ich dazu übergehen, dass sie sich vielleicht an den Futtergeber gewöhnt. Also gebe ich ihr seit ungefähr zwei bis drei Wochen nur noch Futter, wenn sie auch da ist. Wenn sie nicht da ist, gibt es auch nichts.

Zurzeit ist es so, dass sie schon an der Futterstelle wartet, jedoch zu unterschiedlichen Zeiten. Da ich ja arbeiten muss kann ich nicht immer direkt rausrennen und ihr Futter hinstellen.

Sie ist sehr scheu. Wenn ich ihr Futter in den Napf packe guckt sie neugierig zu. Dann muss ich mich ca. 3m entfernen. Erst dann geht sie zum Napf und fängt langsam an zu fressen.

Es ist jetzt auch schon zwei Mal vorgekommen, dass sie mich angefaucht hat. Dann bin ich halt wieder gegangen, ohne das Futter aufzufüllen. Ich gehe davon aus, dass dies aus Angst war. Leider ist die Ecke in der ich den Napf hinstelle etwas blöd, da sie sich in die Ecke gedrängt fühlen kann. Leider ist dies die Stelle, die am besten erreichbar ist und vor allem etwas geschützt.

Sorry, jetzt ist es ein so langer Text geworden und ich habe immer noch das Gefühl nicht alles gesagt zu haben…

Grundsätzlich habe ich folgende Fragen:

1. Ist es falsch zu hoffen, dass ich mal Ihr Vertrauen gewinnen kann?
2. Ist es zu hart ihr nur Futter zu geben, wenn sie auch da ist, bzw. ihr nichts zu geben, wenn sie mich anfaucht?
3. Ist es überhaupt nötig sie an mich zu gewöhnen, um mit ihr zum Tierarzt zu fahren?
4. Habt Ihr Tipps, wie wir schneller „Freunde“ werden können?


Des Weiteren möchte ich ihr evtl. ein Winterquartier bauen. Dies muss ich allerdings noch mit meinem Chef absprechen, ob ich dies auch aufstellen darf. Habt Ihr Tipps?

A. Wie groß sollte das Haus sein?
B. Wie sollte sie geschnitten sein?
C. Wie sollte sie ausgestattet sein?



Danke fürs lesen. Wenn etwas unklar ist oder Ihr noch etwas wissen wollt, schreibt mir einfach. Wie gesagt habe ich überhaupt keine Ahnung von Katzen, möchte der „kleinen“ aber doch so gerne helfen…

Vielen Dank schon einmal im Voraus.
 
A

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Das klingt nach der Situation, die auch ich an meinem Arbeitsplatz hatte. Streuner, liess niemanden auch nur in seine Nähe, futterte zwar hingestelltes Fressen auf, aber immer auf "hab acht" und war schneller weg als man "Miez-miez" sagen konnte.

Wir haben ihn mithilfe einer vom lokalen TSV ausgeliehenen Lebendfalle, einigen Nächten "unscharfer" Falle und Thunfisch in diese gelockt und ihn dann zum TA gebracht zwecks Kastra und wenigstens mal einer Tollwutimpfung.

Nach inzwischen 3 Jahren am Haus lässt er sich von zwei unserer Wachleute ein bißchen anfassen, aber ohne Falle einfangen geht noch immer nicht. Solange ihm offensichtlich nichts ernsthaftes fehlt, werden wir ihm den Stress der Lebenfalle nicht wieder zumuten. Ein Schmusekater wird der aber niemals werden.

Viel Glück mit der Miez und Fazit: Da hilft erstmal nur eine Lebendfalle.
 
Hallo,

vielen Dank für Deine Antwort.

Schade, ich hatte gehofft die Katze an mich zu gewöhnen, damit ich ihr den Stress einer Lebendfalle zu ersparen.

Gruß
Volker
 
Hallo,
schön, dass du dich kümmerst.
Der einfachere Teil zuerst:
Hier ist ein gute Anleitung für Streunerhütten.
http://www.cuxkatzen.de/html/schlafplaetze_streuner.html
Ich habe für meine Freigänger diese Hütte
http://www.ebay.de/itm/like/301312121982?ul_noapp=true&chn=ps&lpid=106
mit Styropor innen verkleidet und mit Stroh gepolstert, wird auch gerne benutzt, obwohl meine auch jederzeit durch die Katzenklappe reinkommen können.
Zum Füttern
Ich hätte nicht das Herz ein krankes Streunerchen hungern zu lassen , weil es Angst zeigt, denn Vertrauen kann dauern. Meine erste Katze war eine Streunerin lange bevor ich hier einzog, es hat 1,5 Jahre stetigen Fütterns gedauert, bevor sie in mein Haus kam, und weitere 6 Monate, bevor ich sie anfassen durfte.
Und zum Einfangen schliesse ich mich Kewa an.
 
Schön das du nicht wegschaust.

Gib ihr/ihm auch Futter wenn sie/er faucht.
Auch wenn du sie/ihn nicht siehst stell Futter hin,grade bei solchen Temperaturen finden die Katzen kaum noch Mäuse und hungern richtig.
Viele werden auch krank.

Bleib immer ruhig auch wenn mal gefaucht wird.
Sprich viel mit dem Katzchen so kann sich das Tier am besten an dich gewöhnen.

Du sagst sie humplelt oder habe ich das falsch verstanden?
Wenn sie humpelt sollte sie mit einer Lebendfalle eingefangen und einem Tierarzt vorgestellt werden.

Eine Hütte aufstellen ist eine gute Idee.
 
Meine erste Katze war eine Streunerin lange bevor ich hier einzog, es hat 1,5 Jahre stetigen Fütterns gedauert, bevor sie in mein Haus kam, und weitere 6 Monate, bevor ich sie anfassen durfte.
Und zum Einfangen schliesse ich mich Kewa an.

Ja, meine erste Katze war auch eine Streunerin bzw. irgendwo entlaufen. Jedenfalls war sie mega-scheu. Nach ungefähr einem Jahr konnte ich sie draußen gelegentlich mal am Kopf streicheln. Ein weiteres Jahr später kam sie ab und zu zum Fressen rein. "Zutraulich" wurde sie erst im Alter, als sie schon fast taub und blind war.

Trotzdem hat man sie nicht weniger gern :)

 
Hallo und vielen Dank für Eure Antworten.

Ich werde Ihr dann ab jetzt wieder regelmäßig Futter hinstellen. Aber was soll ich machen, wenn sie direkt an den Näpfen sitzt und mich dann anfaucht? Das war nämlich beim letzten Mal der Fall. Ich bin gar nicht an den Napf rangekommen. Deswegen hatte ich ihr zuletzt nichts gegeben. Ich bin dann lieber gegangen, um ihr die Ruhe zu lassen.

Ich hätte nicht das Herz ein krankes Streunerchen hungern zu lassen , weil es Angst zeigt

Glaub mir, es ist mir auch nicht leicht gefallen. Ich nehme es ihr auch nicht übel. Es war mir direkt klar, dass sie Angst hat, aber ich habe auch irgendwo gehört, dass man falsches Verhalten nicht auch noch belohnen sollte. Ich habe halt nur gedacht, dass wenn ich ihr nur Futter hinstelle, wenn sie auch da ist, dass sie dann vielleicht auch öfter kommen würde.

Aber ich lasse mich gerne belehren und nehme Eure Vorschläge so gut wie möglich an und versuche sie umzusetzen. Genau deswegen habe ich mich hier ja auch angemeldet, damit ich mich nicht drauf verlasse, was ich vielleicht irgendwo mal gehört oder gelesen habe, sondern Ratschläge von Katzenhaltern bekomme, die sich wirklich auskennen.

Bislang gebe ich ihr immer nur etwas Trockenfutter. Wie sieht es aus mit Nassfutter oder sogar etwas Thunfisch? Geht das vielleicht auch? Und Wasser ist doch richtig oder? Ich habe mal gehört oder gelesen, dass zwar junge Katzen Milch bekommen dürfen, ältere Katzen aber diese nicht mehr vertragen bzw. "verarbeiten" können.

Wenn sie humpelt sollte sie mit einer Lebendfalle eingefangen und einem Tierarzt vorgestellt werden.

Na gut, ich werde mal auf der Arbeit nachfragen, ob ich dies machen darf. Um mich besser darauf vorbereiten zu können, würde ich gerne wissen, was mich danach erwartet.

- Kann ich die Katze später einfach wieder in ihr gewohntes Umfeld aussetzen? Weil ich möchte sie ja nicht wegnehmen, damit sie nicht mehr dort rumläuft, sondern wirklich nur, dass sie mal durchgecheckt wird.

- Sind Katzen nachtragend? Ich meine das wäre kein Hinderungsgrund ihr nicht zu helfen und alles so weiterlaufen zu lassen. Nur besteht nach dem Einfangstress noch ne Möglichkeit, dass sie mir vertraut?

- Wenn sie wieder ausgesetzt werden soll, müsste sie evtl. auch kastriert/sterilisiert werden. Was würde da ungefähr an Kosten zusammenkommen?
 
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Ja, schön daß du dich kümmerst!

Versuch bitte einen Tierschutzverein an deinem Wohnort mit ins Boot zu nehmen! Da kann man auch die Fallen in aller Regel bekommen und man kann Rat und Hilfe bekommen (meistens).
Evtl. ist auch eine Kastration und eine tierärztliche Grundversorgung durch den Verein möglich.
Ansonsten mal in der Firma fragen ob noch jemand helfen mag und sich an den Kosten beteiligt?

Wenn sie an den Näpfen sitz solltest du einen Reservenapf haben den du möglichst schon gefüllt mitbringst und ihr dann hinschieben kannst.
Das fauchen sagt nur, ich habe Angst vor dir.
Es ist also eine Äußerung von Gefühlen und kein unerwünschtes Verhalten daß man rügen sollte.

Bitte kauf Naßfutter, nur Trockenfutter ist keine gute Basis.
Stell ihr mindestens einmal am Tag Naßfutter hin, wenn du nachmittags weg gehst kannst du noch Trockenfutter für die Zwischenzeit hinstellen.

Wenn die Katze kastriert ist kann sie wieder an der gleichen Stelle ausgesetzt werden. Wenn sie gesund ist, was zu hoffen ist.

Wasser ist richtig, Milch für erwachsene Katzen nicht gut.

Oft werden Katzen nach der Kastration und wenn sie wieder am alten Ort ausgesetzt sind etwas zutraulicher. Sie hat dann gemerkt daß ihr nichts schlimmes passiert. Aber es kann auch sein daß sie erst ein paar Tage nicht auftaucht. Nachtragend ist das nicht, vorsichtig wohl eher.

Kosten einer Kastration sind je nachdem ob Katze oder Kater und wo du wohnst sehr unterschiedlich zwischen 50 und 150€ ca.
 
wenn du sagst sie faucht dich an und hält sicherlich Abstand, dann haut sie eh ab wenn du dich dem Napf näherst.

wird dich schon nicht anspringen es sei denn sie würde ohne Fluchtweg in die Ecke gedrängt.

Nassfutter und wenn mal Thunfisch, die Dosen mit Fisch im Saft, nicht in Öl.

Wasser kannst hinstellen, wird aber fix gefrieren.

ja, etwas wild und Menschen nicht gewöhnt von klein an, das wird lang dauern, wenn du eine Schmusekatze willst, hol dir eine aus dem Tierheim oder den Katzenhilfen.

diese dort kannst füttern, es kann mit viel Glück eine halbwegs zahme Firmenkatze werden.

gibts ja hier und da, eine Holzbank überdacht , drauf liegt eine alte Decke und drauf hockt sie, die Firmenkatze

Hütte gedämmt würde ich auf jeden Fall bauen, standort etwas weg von den Menschen

viel Glück
 
  • #10
Hallo!

Toll dass du der Katze hilfst. Willst du tatsächlich ihr Vertrauen gewinnen, lass die Katze sein wie sie ist. Sie durch Futterentzug zu bestrafen geht nur nach hinten los, da hilft nur positive Verstärkung. Bist du der einzige Futterbezug für das Tier ist es eher eine Qual ihr nichts zu geben und dein Vorhaben wirkt kontraproduktiv. Stell ihr die schönsten Leckereien zur Verfügung, und dann wird das mit der Lebendfalle schon klappen.
Wie sich ihr Revierverhalten danach verändert weiß ich leider nicht, meine Jungs sind immer drin.
Viel Erfolg & LG
 
  • #11
Ich habe auch eine wilde Katze hier, die ist jetzt schon 3 Jahre hier, und ich darf sie ein bisschen streicheln, wenn ihr gerade danach ist. Mittlerweile gibt sie auch Köpchen und schnurrt, es wird langsam ein richtiges Schmusen daraus.
Aber hochheben und in eine Box setzen, never! Das braucht wohl mind. nochmal 3 Jahre, eher länger.

Um erwachsene wilde Katze zu zähmen, braucht es viel mehr als Futter. Und meistens müssen sie dann auch eingefangen und festgesetzt werden.
Draußen steht denen einfach ihre Angst vor dem Menschen und ihre oft doch recht negativen Erfahrungen im Weg.
Da ist es echt schon viel, wenn sich ein Streuner irgendwann mal leicht berühren läßt.

Da ist das einfangen mit der Lebendfalle eher weniger Stress.
 
  • #12
- Kann ich die Katze später einfach wieder in ihr gewohntes Umfeld aussetzen? Weil ich möchte sie ja nicht wegnehmen, damit sie nicht mehr dort rumläuft, sondern wirklich nur, dass sie mal durchgecheckt wird.
"Unseren" Streuner hatte ich damals vom TA in meine vorhandene Katzentransportbox umsetzen lassen. Dann habe ich ihn einfach wieder in seinem Umfeld ausgesetzt. Ich glaub, er war noch 1 Tag verschwunden, aber dann hat's ihn doch zur sicheren Futterquelle zurück geführt :D

Allerdings glaube ich, dass die Kastration einer Katze eine größere OP ist als die eines Katers. Daher weiß ich nicht, ob die Katze dann nicht ohnehin ein paar Tage Gefangenschaft ertragen muss?

- Sind Katzen nachtragend? Ich meine das wäre kein Hinderungsgrund ihr nicht zu helfen und alles so weiterlaufen zu lassen. Nur besteht nach dem Einfangstress noch ne Möglichkeit, dass sie mir vertraut?
Nachtragen nur so lange bis der Magen wieder knurrt ;) Sie wird sicher rasch wiederkommen und dann könnt ihr wieder Vertrauen aufbauen. Noch ist sie ja sehr scheu und es geht noch nicht so viel bisher erlangtes Vertrauen kaputt.

- Wenn sie wieder ausgesetzt werden soll, müsste sie evtl. auch kastriert/sterilisiert werden. Was würde da ungefähr an Kosten zusammenkommen?
Da schließe ich mich den vorangeganenen Tipps an, den örtlichen TSV anszusprechen. Sind denn noch Kollegen von Dir da, denen die Katze nicht ganz egal ist? Vielleicht beteiligen die sich auch an den Kosten.

Wie gesagt weiß ich nicht, ob eine Katze länger festgesetzt werden muss nach der OP als ein Kater.
 
  • #13
und gibt es Neuigkeiten ??
 

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