Bitte verfall nicht gleich in Panik, Casper Loui!
Meine Tochter (inzwischen erwachsen) hat seit ihrer Babyzeit Neurodermitis sowie verschiedene ausgeprägte Allgerien. Sie lebt glücklich und froh damit und ist gesundheitlich nicht sehr beeinträchtigt. Die Allergien sind vererbt, und es besteht auch die abstrakte Möglichkeit, dass Dementias Heuschnupfen (Pollenallergie) später einmal eine Etage tiefer rutschen und Asthma werden könnte. So what, auch Asthma ist heute sehr gut behandelbar und muss das Leben nicht übermäßig einschränken! (Mein Schwiegervater, der inzwischen über 80 Jahre alt ist, hat seit seiner Kindheit Asthma und kennt noch die Zeiten, als die Krankheit nicht behandelbar war und die Anfälle lebensbedrohlich waren.)
Hier wurde bereits das Wort Desensibilisierung erwähnt. Das ist auf jeden Fall ein wichtiger Ansatzpunkt, aber vor allem anderen steht der ausführliche Allergietest, der von einem erfahrenen Allergologen, nicht vom Kinderarzt ausgeführt werden sollte!
Auch die Neurodermitis gehört in die Hand eines Allergologen, denn nur der kann die notwendige Creme oder Lotion genau zusammenstellen, wie die Haut deiner Kleinen sie braucht.
Meine Tochter bekam für die Behandlung der Neurodermitis anfänglich (vom Kinderarzt) eine Fettcreme, die null half, genauso wenig ein Nachtkerzenölpräparat. Was letztlich half (nachdem wir jahrelang eine individuell vom Allergologen rezeptierte und vom Apotheker entsprechend angerührte Creme hatten, die aber immer relativ lange brauchte fürs Einziehen), war (von einem anderen Allergologen verschrieben) die Excipial Lipolotio (10% Urea), also eine Bodylotion mit vergleichsweise hohem Anteil Harnstoff (Urea). Für Kinder ist die Verschreibung normalerweise möglich, so dass die Lotion von der Krankenkasse bezahlt wird.
Sowohl die individuelle Creme als auch die Bodylotion basieren auf dem Prinzip, dass der Wassergehalt in der Haut erhalten bleiben bzw. erhöht werden soll (laienhaft ausgedrückt, besser kann ich es nicht beschreiben). Es geht nicht um die Fettigkeit oder Rückfettung (deswegen half damals auch die Fettcreme vom Kinderarzt nix), sondern um den Wassergehalt oder Feuchtigkeitsgehalt.
Bei meiner Tochter wurden schon als Baby (sie bekam die Neurodermitis, als sie langsam abgestillt wurde mit einem halben Jahr und ich anfing, Babykost zuzufütttern; Basis war eine heftige Nahrungsmittelallergie, die sich durch strenge Diät über mehrere Jahre hinweg inzwischen weitgehend verwachsen hat) diverse Allergietests durchgeführt, darunter IgE-Tests aus dem Blut, aber auch auf der Haut die klassischen Kontakttests.
Im Teenageralter entwickelte meine Tochter heftigen Heuschnupfen, der dann ausgetestet wurde im Vorfeld der beabsichtigten Desensibilisierung. Die Desensibilisierung lief dann so (und deswegen ist auch der erfahrene Allergologe so wichtig), dass die Allergene als individuelle Mischung zum Spritzen von dem entsprechenden Pharmaunternehmen zusammen gerührt wurden und dass meine Tochter dann über einen Zeitraum von insgesamt drei Jahren jeweils im Winter im Abstand von einigen Wochen etwa vier Injektionen mit der individuellen Mixtur vom Arzt verabreicht bekam. Sie blieb nach den Injektionen jeweils noch einige Zeit in der Praxis, damit der Arzt im Falle eines allergischen Schocks hätte eingreifen können.
Trotz der erfolgreichen Desensibilisierung sind noch kleine Reste von Heuschnupfen geblieben (Birkenpollen sind die "bösen Feinde"
meiner Tochter, die im Spätwinter/Frühjahr dann zu deutlich abgeschwächten Erscheinungen von Schnupfen und Augenreizungen führen können), und das hat meine Tochter mit Loratedin gut im Griff.
Das Leben meiner Tochter ist in keiner Weise mehr eingeschränkt, seit sie die harte Diät als Kleinkind überstanden hatte! Klar, sie muss ihre Haut sehr pflegen und vergleichweise viel Geld für gute Hautpflegepräparate ausgeben, um die Neurodermitis im Griff zu behalten, und wenn die Birken blühen, nimmt sie eine Weile Loratedin. Aber sonst kann sie alles, was auch ein vollkommen gesunder Mensch kann, und von Asthma ist sie meilenweit entfernt!
Also geh bitte mit deiner Süßen zu einem erfahrenen Allergologen und lass sie dort ausführlich testen, worauf sie allergisch reagiert, lass dir eine gute und auf die Neurodermitis abgestimmte Creme oder Lotion verschreiben und besprich mit dem Arzt das Thema Desensibilisierung, wenn die Allergietests ausgewertet worden sind.
Falls du trotzdem Sorge hast, dass bis dahin euer BKH-Kater für eure Tochter "Gift" wäre, sprich bitte als erstes mit der Züchterin über das Thema; sicherlich würde sie Caspar lieber zurück nehmen, als dass ihr ihn anderweitig abgebt (und sicherlich hat sie auch ein entsprechendes Vorkaufsrecht im Kaufvertrag für Caspar vereinbart!). Die Homepage ihrer Zucht wirkt recht seriös.
LG