Wissenschaftliche Fachbücher

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Feuerkopf

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Hallöchen ihr Lieben,

ich bin derzeit auf der Suche nach wissenschaftlichen Fachbüchern zum Thema Sozialverhalten von Katzen, die eben beschreiben, dass Katzen keine Einzelgänger sind, sondern sehr soziale Tiere, die eben auch kätzische Gesellschaft brauchen.

Vielleicht kennt ja jemand solche Fachbücher. Vielen Dank!
 
A

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Huhu!

Tja, was ist ein Fachbuch;)?

Leyhausen? Marlitt Wendet? Christine Hauschild? Sabine Schroll? Desmnd Morris?

LG
 
Ich werfe noch Pfleiderer/Rödder dazu.
 
Naja, ein Fachbuch ist von jemandem geschrieben, der ein Wissenschaftler ist^^
Also jemand, der studiert hat, bestenfalls auch einen Namen auf diesem Gebiet hat. Es sollte auch wissenschaftlich erarbeitet sein.


Was ist “wissenschaftlich”?

November 4, 2008 von Helena Bukvova

Als wissenschaftlich werden solche Aussagen bezeichnet, bei denen man den Wahrheitswert feststellen kann. Also solche, die als “wahr” oder “falsch” bezeichnet werden können.

Eine wissenschaftliche Aussage muss des Weiteren folgende Kriterien erfüllen:

Eine Aussage muss empirisch (d.h. an der Wirklichkeit) überprüfbar sein. Es muss möglich sein eine Aussage zu verifizieren (bestätigen) oder zu falsifizieren (ablehnen).

Es muss möglich sein, die Aussagen von vorhandenen Prämissen oder Axiomen logisch richtig abzuleiten.

Die Aussage muss in ihrer Gesamtheit Widerspruchsfrei sein. Sie darf nicht aus zwei Aussagen bestehen, die sich gegenseitig widersprechen. Auch darf sie keine sich widersprechende Aussage beinhalten.

Eine Menge wissenschaftlichen Aussage muss Systematisiertheit aufweisen. Die enthaltenen Aussagen erfordern eine Klassifikations- und Begründungszusammenhang.

Um die oben genannten Kriterien zu erfüllen, muss eine Aussage auch verständlich sein. Hier wird eie größtmögliche Präzision der sprachlichen Ausdrücke gefordert.

(Quelle: Heinrich, L.J. (1993), Wirtschaftsinformatik – Einführung und Grundlegung, Oldenbourg Verlag, München, Wien. S. 62-66)

Um es kurz zu fassen, es muss reliabel, valide und objektiv sein :)

Ja, ich weiß, das klingt alles sehr hochgestochen ist aber im Grunde auch so gewünscht. Wenn ich für eine wissenschaftliche Arbeit Quellen suche, dann benötige ich eben auch Fachbücher und keine Bücher, die von Laien oder Hobbykatzenhaltern^^ geschrieben wurden. Ich weiß zum Beispiel auch nicht, ob der Begriff "Katzenpsychologe" ein geschützter Begriff ist, oder ob sich jeder, der zwei Katzen hat und glaubt, diese zu verstehen, sich so nennen darf.

Ich werde mir aber die genannten Beispiele mal anschauen. Danke
 
Der "Papst" in Bezug auf Katzenforschung ist wohl Paul Leyhausen.
Mircea Pfleiderer war eine "Schülerin" von ihm und führt seine Forschungen weiter.

Aber beide sind nicht "Einzelhaltung ist ein NoGo" eingestellt, sondern haben eine gemäßigtere Meinung.
Eher im Sinne von (ich glaub genau so hab ich das auch gelesen): Katzen sind Einzelgänger, aber keine ungeselligen.

Sie treffen sich zu losen Gruppen, bleiben aber ansonsten alleine. Ich glaube streng wissenschaftlich wirst du keine Belege finden, dass Katzen nicht alleine gehalten werden dürfen, wie es hier im Forum immer heißt.
 
Gut zu wissen, danke. Schade eigentlich. Wobei es natürlich auch logisch ist, da man ja eben auch die menschengemachten Einzelkatzen nicht außer Acht lassen kann.
 
Ich hab jetzt schnell mein Skript von Mircea Pfleiderer hergeholt und nachgelesen.

Sie schreibt vom "geselligen Einzelgänger Katze". Katzen haben sehr soziale Bedürfnisse und nehmen durchaus freundschaftlichen Kontakt zu anderen Katzen auf. Das soll aber nicht heißen, dass Katzen gesellige Tiere sind.
Bekommen sie vom Menschen genügend Zuwendung, dann fühlen sie sich am wohlsten, wenn sie diese nicht teilen müssen.

Aber wenn die Katze den ganzen Tag in der Wohnung bleiben muss, dann sollte man sich die Anschaffung eines zweiten Tieres überlegen. Aber nur zwei Katzen. Drei und mehr Tiere sind nur was für große Häuser mit Freigang.
Zu mehrere gehaltene Wohnungskatzen können ihre sozialen Bedürfnisse nur unvollkommen aneinander abreagieren und benötigen trotzdem viel Zuwendung vom Menschen, zu dem sie eine viel engere Beziehung schließen können als zu anderen Katzen. In einer Wohnung kann eine zweite Katze eine Bereicherung sein, aber die Katzenharmonie ist keine Selbstverständlichkeit.

Das ist jetzt eine ganz kurze Zusammenfassung.
Also für Wohnungskatzen empfiehlt sie schon eine zweite Katze, aber das muss wohlüberlegt sein.
 
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Ich hab jetzt schnell mein Skript von Mircea Pfleiderer hergeholt und nachgelesen.

Sie schreibt vom "geselligen Einzelgänger Katze". Katzen haben sehr soziale Bedürfnisse und nehmen durchaus freundschaftlichen Kontakt zu anderen Katzen auf. Das soll aber nicht heißen, dass Katzen gesellige Tiere sind.
Bekommen sie vom Menschen genügend Zuwendung, dann fühlen sie sich am wohlsten, wenn sie diese nicht teilen müssen.

Aber wenn die Katze den ganzen Tag in der Wohnung bleiben muss, dann sollte man sich die Anschaffung eines zweiten Tieres überlegen. Aber nur zwei Katzen. Drei und mehr Tiere sind nur was für große Häuser mit Freigang.
Zu mehrere gehaltene Wohnungskatzen können ihre sozialen Bedürfnisse nur unvollkommen aneinander abreagieren und benötigen trotzdem viel Zuwendung vom Menschen, zu dem sie eine viel engere Beziehung schließen können als zu anderen Katzen. In einer Wohnung kann eine zweite Katze eine Bereicherung sein, aber die Katzenharmonie ist keine Selbstverständlichkeit.

Das ist jetzt eine ganz kurze Zusammenfassung.
Also für Wohnungskatzen empfiehlt sie schon eine zweite Katze, aber das muss wohlüberlegt sein.

Bei so was stellt sich mir aber immer noch die Frage nach der Methode, mit der diese Erkenntnisse erlangt worden sind...

Für zuverlässige Ergebnisse in die eine oder andere Richtung bräuchte man statistische Langzeitstudien mit einer relativ großen Anzahl an Tieren, am besten mehrere Tausend. Und dann ist die Frage, wie man Zufriedenheit misst... Insbesondere solche Aussagen wie dass Katzen eine engere Beziehung zum Menschen aufbauen, als zu anderen Katzen. Da frage ich mich wirklich, wie man so was wissenschaftlich messen will...

Wenn gegenseitiges Po-putzen das Kriterium ist, dann haben meine Katzen sicher eine deutlich engere Beziehung zueinander, als ich zu ihnen.

Wenn das Füttern das Kriterium ist, ist es umgekehrt (logischerweise).

Ich bezweifle leider, dass es in die eine oder andere Richtung gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse gibt, denn wer finanziert denn solche Studien, deren Ergebnisse sich, im Gegensatz zu medizinischen Studien, auch nicht vermarkten lassen?

Für eine wissenschaftliche Behauptung muss man eigentlich Kriterien und Beweise offen und nachvollziehbar darstellen und sie nicht einfach in den Raum stellen.

Dass es anekdotisch genug Beispiele (auch bei uns) gibt, die Pfleiderers Behauptung widersprechen, dazu muss ich wohl in diesem Forum nichts sagen.

Irgendwann hatte ich auch mal ein Katzen-Zoologiebuch auf Google-books gefunden, wo in der Einleitung stand, dass sich immer mehr herausstellt, dass Katzen Einzeljäger und nicht Einzelgänger sind. Aber ob ich das noch mal wiederfinde...
 
Nichtsdestotrotz ist Dr. Mircea Pfleiderer eine der angesehensten Forscherinnen in dem Thema. Und man sollte sich bewusst sein, dass man das um die Ohren geschlagen bekommt, wenn man eine wissenschaftliche Abhandlung schreibt und ihre Thesen nicht berücksichtigt. Sie ist nun einmal in dem Bereich sehr anerkannt.

Und alle Katzenpsychologiebücher (von deutschen und amerikanischen Katzenpsychologen), die ich gelesen haben, schlagen in die gleiche Kerbe.
Diese extreme Meinung wie hier im Forum, hab ich noch nirgends sonst gelesen. Insofern wird es schwierig werden, da was wissenschaftliches zu finden.

Vor allem sollte man sich dann drauf gefasst machen, dass einem dann schnell das Gegenteil bewiesen wird, wenn man ein Buch findet, in dem ganz deutlich steht, Katzen brauchen immer kätzische Gesellschaft, und in unzähligen anderen - sehr seriösen und anerkannten - steht das viel gemäßigter.
 
  • #10
Vielleicht könnte "Verhaltensbiologie der Hauskatze" von Udo Gansloßer was für dich sein. Er schreibt auch nicht explizit, dass Einzelhaltung ein No Go ist, aber das wäre wahrscheinlich auch zu viel Interpretation der Datenlage. Es gibt auf jeden Fall ein ausführliches Kapitel über das Gruppenverhalten von Katzen. Generell werden im Buch auch Studien zitiert, es gibt also ein gutes Literaturverzeichnis.
 
  • #11
Der Begriff Katzenpsychologe ist in Deutschland nicht geschützt. Zudem kann man eine Ausbildung machen, muss man aber nicht. Erstere findet dann aber auch nicht wie eben seriöse Ausbildungen unter staatlicher Aufsicht statt.

Was mir in den ganzen Büchern aufgefallen ist, ausgegangen wird immer von draußen-Katzen in losen Verbänden. Und daraus wird dann auf xy geschlossen. Ob das sonderlich "realistisch" ist und auf Wohnungskatzen zu übertragen, wage ich zu bezweifeln. Wer sollte so eine Forschung auch finanzieren. Am Ende steht ja kein wirklicher Gewinn. Jedenfalls gibt es dazu auch keine sonderlich repräsentativen Studien. Von daher ist es auch wiederum nicht verwunderlich, dass immer die "kann"-Meinung vertreten wird.
 
  • #12
Da war doch noch was. Auf meiner Amazonwunschliste hab ich noch das Buch "Die Welt aus Katzensicht: Wege zu einem besseren Miteinander - Erkenntnisse eines Verahltensforschers" von John Bradshaw.
Der Name des Autors ist mir jedenfalls aus der Literaturliste vom Gansloßer geläufig. Er hat also selbst auf dem Gebiet geforscht. Hatte das Buch aber noch nicht in der Hand, kann also nichts zum Inhalt sagen.
 
  • #13
  • #14
Nichtsdestotrotz ist Dr. Mircea Pfleiderer eine der angesehensten Forscherinnen in dem Thema. Und man sollte sich bewusst sein, dass man das um die Ohren geschlagen bekommt, wenn man eine wissenschaftliche Abhandlung schreibt und ihre Thesen nicht berücksichtigt. Sie ist nun einmal in dem Bereich sehr anerkannt.

Und alle Katzenpsychologiebücher (von deutschen und amerikanischen Katzenpsychologen), die ich gelesen haben, schlagen in die gleiche Kerbe.
Diese extreme Meinung wie hier im Forum, hab ich noch nirgends sonst gelesen. Insofern wird es schwierig werden, da was wissenschaftliches zu finden.

Vor allem sollte man sich dann drauf gefasst machen, dass einem dann schnell das Gegenteil bewiesen wird, wenn man ein Buch findet, in dem ganz deutlich steht, Katzen brauchen immer kätzische Gesellschaft, und in unzähligen anderen - sehr seriösen und anerkannten - steht das viel gemäßigter.

Aber auch Koryphäen brauchen eben Daten als Beweise, eine einfache Aussage ohne nachvollziehbare empirische Grundlage ist wissenschaftlich eigentlich wertlos. Dass man das dann trotzdem um die Ohren gehauen kriegen kann, ist dann eher eine Frage der institutionellen Politik, aber wissenschaftlich ist es nicht, etwas ungefragt anzunehmen, nur weil eine Koryphäe es sagt.

Da Du ja ein Skript hast, was führt denn Pfleiderer als Beweise dafür an, dass Katzen sich intensiver an den Menschen als an Katzen binden? Ist eine echte Frage.

Aber wenn dafür nicht explizit Beweise angeführt werden, hat Pfleiderers Aussage epistemologisch gesehen keinen anderen Stellenwert, als die irgendeines Foris.

Und dass sich die Wissenschaft auch ändern kann, dafür ist Phlogiston immer eines meiner Lieblingsbeispiele. Für alle Interessierten: http://de.wikipedia.org/wiki/Phlogiston

Oder der Äther: http://de.wikipedia.org/wiki/Äther_(Physik) :D
 
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  • #15
Vielen vielen Dank für diese Sammlung. Vielleicht ist das auch für andere Menschen interessant, die sich eben wissenschaftlicher für das Thema interessieren =)
 

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