Ich versuche mal deine Fragen zu beantworten. Und damit du das besser beurteilen kannst hier mal kurz etwas zu mir. Ich/wir haben seit ca. 18 Jahren Katzen im Haushalt. Erst Katze/Katze jetzt Kater/Kater. Derzeit eine Traumkombi von
Darko - Maine Coon Kater vom Züchter (hübsch aber ein bisschen doof)
Leon - Snowshoe-Mix (also so ne Art Siam-Mix) aus einem spanischen Tierheim, der sehr kreativ werden kann wenn er JETZT!!!! sein Fressen haben will.
Ich entschuldige mich aber schon mal vorab: Ich kann nicht kurz schreiben.
Die meisten Katzenversicherungen decken meist die häufigen und kostenintensiven Erkrankungen nicht ab doch um das zu beurteilen muss man echt das „Kleingedruckte“ lesen. Da ist es wirklich besser und ratsamer monatlich etwas Geld beiseite zu legen.
Nassfutter mit prozentualem Rohfleisch – ja – kein Problem – sogar empfehlenswert. Als kleiner Hinweis zum Nassfutter – ALLES was du in der Fernsehwerbung siehst kannst du knicken. Gutes braucht keine Werbung, es verkauft sich durch Mundpropaganda.
Aber ab und an mal Trofu – so als Leckerlie oder um sie zum Spielen zu animieren - auch kein Problem
Züchter:
Is so ne Sache.
Ein guter Anhaltspunkt ist das Wissen wie viele Katzen pro Jahr wie viele Würfe haben. Je größer die Abstände zwischen den Würfen sind, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit dass es sich um einen seriösen Züchter handelt. Das nächste ist das Umfeld. Zum Beispiel würde ich von einem Coonie Züchter mit drei weiblichen Katzen in einer 3 Zimmer Wohnung dringend abraten. Du schriebst dass es bei Eurem Züchter/in mehr männl. als weibliche Tiere gibt. Daraus lässt sich aber nicht zwingend irgendetwas schlussfolgern, außer möglicherweise die Liebe zu den Katern selbst oder der Umstand dass sie tolle Katzenkinder machen.
So ihr es könnt (entfernungstechnisch) schaut Euch einfach den Züchter und das Umfeld persönlich an. Wie wird dort mit den Tieren umgegangen? In welchem Umfeld leben die Tiere dort? Wie werden sie tierärztlich betreut? Die meisten guten Züchter haben so etwas wie eine Flatrate-Vereinbarung mit einem ortsansässigen Tierarzt der dann auch meist ins Haus kommt. Habt ihr selbst ein gutes Gefühl bei diesem Züchter? Verlasst Euch einfach auf dieses Gefühl. Und wenn ihr kein gutes Gefühl habt, egal ob ihr es begründen könnt oder nicht, dann sucht euch einen anderen Züchter.
Ein guter Züchter wird all eure Fragen offen und ehrlich beantworten. Sämtliche Test’s sind eigentlich Standard bei den seriösen Züchtern und was die „Inzucht“ betrifft, so handelt es sich hierbei um einen „Inzuchtfaktor“ welchen du ja bereits kontrolliert hast.
Das der Stammbaum bis in die vierte Generation zurückverfolgt werden kann ist schon mal gut, aber noch lange kein Hinweis auf einen guten Züchter.
Schaut einfach hin, verlasst Euch auf euer Gefühl und versucht herauszufinden ob hier jemand seinen über die Jahre vielgeliebten, Oldtimer-Sportwagen an einen Liebhaber verkaufen will oder ob hier jemand nur schnell seine „Ware“ an den Mann/Frau bringen will um die lästigen, kleinen Kostenfaktoren loszuwerden.
(sry, dass der eine Züchter nur 30 Minuten entfernt ist lass ich jetzt erst)
Fellpflege:
Auch so ein Ding. Es gibt Katzen die könntest du den ganzen Tag bürsten und andere kriegen schon einen Panikanfall wenn du nur die Schublade öffnest wo die Bürste drin ist, aber…
…im Normalfall lassen sich Coonies recht gern bürsten und man sollte das auch tun. Man kann damit auch von Anfang an beginnen. Immer am gleichen Platz (unsere beiden haben dafür unseren Klodeckel auserkoren) und anfänglich nur mit einer kleineren Hunde/Katzenbürste. Einfach vom Nacken an den Rücken runter bis zum Schwanzansatz bürsten und mit der freien Hand nachstreichen. Falls die Haare „fliegen“ einfach die Hand etwas befeuchten. Bürsten, streicheln, loben, sie zutexten und du wirst sehen dass sie das von Mal zu Mal mehr genießen. Den Schwanz zu kämmen ist auch so ne Sache. Unser z.B. geht nicht eher vom Klo runter bis ich den Schwanz dreimal durchgebürstet habe. Ich selbst hab aber immer Horror davor dass ich da zu viel wegbürste.
Wichtig wird das kämmen/bürsten erst beim ersten Fellwechsel was normalerweise nach Vollendung des ersten Lebensjahres der Fall ist. Das ist auch beim allerersten Fellwechsel noch nicht dramatisch, aber es kann und wird mit Sicherheit mehr werden mit den Jahren.
Sofern es dem Züchter nicht gelungen ist dieses Fellwechsel-Gen wegzuzüchten
werfen die Coonies im Frühjahr ihre Unterwolle weg. Die bleibt dann zwischen den anderen Haaren hängen, die Katzenzunge und die Katzenkralle macht dann den ersten kleinen Knoten draus und so lassen die Filzplatten u.U. nicht lange auf sich warten.
So und auch hier gibt es zwei Varianten. Entweder die Filzplatte löst sich früher oder später von allein – oder eben nicht.
Wenn nicht hängt das jetzt von Eurem Geschick und der Katze ab. Sofern sie sich ruhig hinlegen, betatschen und begrabbeln lässt, könnt ihr versuchen den Knoten/ Filzplatte vorsichtig mit der Schere herauszuschneiden. Wichtig dabei ist nur, dass die Schere nicht allzu groß ist und ihr beim Schneiden die Schenkel der Schere immer flach auf die Haut legt. Die Haut mit zwei Fingern straffen und dabei immer schön auf die Katze achten –ergo reine Frauenarbeit – Multitaskingfähig
Keine Angst, wenn die Katze sich bewegt und ihr die Schere schnell wegzieht passiert in der Regel nix. Die Haut muss dabei straff gezogen sein und ihr müsst das Katzenhaar zwischen dem Filz/Knoten und der Haut auftrennen. Meist schafft man so etwas nicht mit einem Ritt, weil Katz dann irgendwann keine Lust mehr hat, aber egal, machen wir morgen weiter – die Katz kann damit leben.
Nur eine BITTE!!! Im Bereich der „Achselhöhlen“ und in der Leistengegend NIEMALS mit der Schere ran. Dies sind Bereiche wo man die Haut erstens nicht straff bekommt und die Verletzungsgefahr durch eine plötzliche Bewegung der Katze einfach viel zu groß ist.
Habt ihr größere Knoten, so ab Wallnussgröße muss man diese vor dem Versuch sie herauszukämmen, auflösen (in mehrere kleine Knoten zerlegen) das geht am besten mit so einer Art Nahttrenner. Bitte auf keinen Fall hierbei eine Schere oder ähnliches benutzen. Und so blöd das jetzt auch klingt, auch eine Kuchengabel mit drei Zinken kann hier gute Dienste leisten.
Und so dass alles nicht hilft bleibt nur noch der Weg zum TA. Die Katz kurz schlafen legen und alle Knoten entfernen lassen. Und danach kommt Katz nach Haus, schaut in den Spiegel und denkt sich „Herrjeh seh ich sch.. aus.“
Was du dir/ ihr Euch aber auf jeden Fall anschaffen solltet, sofern nicht schon vorhanden, ist einen leisen aber leistungsfähigen Staubsauger.
Und zum Thema Cooniehaare und Kleidung gibt es auch nur zwei Möglichkeiten. Kleidung sofort in einen Schrank hängen und ein Abo bei einem Fusselrollenlieferanten.
Kratzbaum:
Hm *kopfkratz* auch so ein Ding mit zwei Seiten.
Wenn ihr Eure Coonies holt sind sie noch relativ klein und haben, sofern ihnen keine Aufstiegsmöglichkeiten und Zwischenbretter zur Verfügung stehen arge Mühe auf einen „Erwachsenen-Connie-Baum“ draufzukommen.
Runter is kurioserweise selten das Problem, da lässt man sich schon mal auf die Couch plumsen.
Des Weiteren – Coonies sind keine Bergsteiger – eher Waldläufer. Einen Coonie daheim findest du eher auf dem Boden als im Wipfel des höchsten Baumes. Klar schlafen sie schon mal zusammengerollt oder quetschen sich in den kleinen Karton der letzten Amazon-Lieferung aber am liebsten liegen sie langestreckt irgendwo rum. Meist da wo sie noch am ehesten garantiert im Weg liegen oder aber bevorzugt an dem Platz auf der Couch wo es sooo schön nach Frauchen riecht oder aber…
…im Bett. Denn es gibt zwei Dinge die sich magisch anziehen – Katzen und Schlafzimmerbetten
Von daher würde ich also (auch aus eigener Erfahrung) eher zu einem Deckenkratzbaum mit vielen kleinen Stufen, Mulden etc. raten. Das kann ruhig ein Billigmodel sein. Der ist dann zwar nach spätestens zwei Jahren komplett hinüber, aber schon nach einem Jahr kennt ihr die Gewohnheiten Eurer beiden Katzen. Ihr kennt ihre bevorzugten Sitz- aber auch Schlafplätze und könnt dann dementsprechend den teureren Kratzbaum planen und bestellen.
So es dann einer der besseren werden soll, so rate auch ich zu den Bäumen von „Petfun“. Zuerst mal haben diese eine gute Qualität, man kann Einzelteile nachbestellen, als Service werden die Stämme kostenlos neu bezogen sollten die mal leiden und sämtliche Bezüge sind waschbar. Die Stämme sind alle Vollholz (ich rate hier aber zu den dickeren Stämmen (12 oder 14 mm Durchmesser) auf jeden Fall die dicksten die sie haben. Diese sind standfester und sehen einfach auch besser aus. Aus Erfahrung kann ich dir aber sagen, dass ein einzelner Deckenkratzbaum mit zwei Mulden und zwei Hängematten im Normalfall ausreicht. Wie gesagt, die Katz liegt dir eher im Weg als auf dem KB, oder sie sitzt am Fenster oder aber sie ist draußen auf dem Balkon oder der Terrasse wenn sie kann.
So Euch die Möglichkeit zur Verfügung steht werdet ihr merken dass Coonies gern draußen sind. Ersten ist da in ihren Augen immer was los und zum anderen sind sie einfach die geborenen „Draußen- Katzen“ Es muss/soll kein unkontrollierter Freigang sein. Gesicherter Balkon oder umzäunte Terrasse genügen vollkommen. Unser wäre am liebsten den ganz Tag und die ganze Nacht auf der Terrasse und würde nur zum fressen reinkommen.