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mrs.filch
Forenprofi
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Katzen neigen aufgrund ihrer evolutionären Entwicklung dazu, nichts zu fressen, was sie nicht kennen – logisch, es könnte etwas Unverträgliches sein. Dieser in der Wildnis sinnvolle Mechanismus heißt „Neophobie“ (=Angst vor Neuem) und führt dazu, dass viele Katzen nur das fressen, was sie ihre Mutter oder andere Katzen haben fressen sehen.
Wenn jemand seine Katze auf BARF umstellen möchte, ergibt sich das Problem der Neophobie häufig, aber es gibt auch einige Tricks, die Katze langsam daran zu gewöhnen, dass Fleisch durchaus essbar ist.
In dieser Sammlung gehe ich jetzt mal von der ganz langsamen Maximal-Methode aus. Jeder sollte aber zunächst versuchen, die Anfangsschritte zu überspringen, mal ein Stück Fleisch „versehentlich“ fallen zu lassen, und zu schauen, was passiert...
Zur Umstellung einer Katze, die nur Trockenfutter frisst, empfehle ich diese Seite:
http://blaue-samtpfote.de/barf/barf009/barf009.html
Zunächst sollten feste Fütterungszeiten eingeführt werden; nach der Fütterung wird der Napf weggestellt (bei BARF muss das sein, vor allem im Sommer, weil sich sonst nach kurzer Zeit Fliegeneier auf dem Futter tummeln könnten). Für erwachsene Katzen sollten das zwei, besser drei „Termine“ täglich sein, für heranwachsende Katzen (unter 1 Jahr) vier, besser fünf.
Zu Beginn wird versucht, einfaches Fleisch (ohne Supplemente) zu füttern. Wenn das klappt, kann bis zu 20% der Mahlzeiten roh gefüttert werden. Das kann jede 5. Mahlzeit sein, praktischer ist es jedoch, jeden 5. Tag roh zu füttern. Zwischen Roh- und Nass- bzw. Trofu- Fütterung sollten 4 Stunden Abstand liegen, damit es nicht wegen der unterschiedlichen Verdauungszeiten zu Verdauungsproblemen kommt.
Aber was tun, wenn das nicht klappt? Dann muss Katz lernen, die Neophobie zu überwinden. Grundprinzip ist eigentlich immer, Fleisch über minimale Aufnahme erst mal kennen zu lernen, bis es nicht mehr neu und angsteinflößend ist.
Methode 1: Trockenfutter mörsern, über das Fleisch streuen. Der intensive Geruch des Trofu wirkt oft Wunder.
Methode 2: In eine Portion Nassfutter eine winzige (in schweren Fällen homöopathische) Dosis gewolftes Fleisch geben, diese Dosis allmählich erhöhen.
Methode 3: Das Fleisch an eine Schnur binden und eine „Spielangel“ basteln. Ja, Dosi (nee, das Wort stimmt ja jetzt nicht mehr) macht sich gern zum Affen.
Methode 4: Das Fleisch braten oder kochen. Wenn der intensivere Geruch Katze verführt, das Fleisch zu fressen, Brat- oder Kochzeit verringern, bis am Ende nur noch ein kurzes Reinschmeißen in Pfanne oder Topf erfolgt, dann sofort wieder raus.
Braten ist i.d.R. erfolgreicher als Kochen, weil das Fett so attraktiv für Katzen ist.
Wenn nun das Fleisch akzeptiert ist, beginnen wir mit dem Einschleichen der Supplemente. In dieser Zeit wird noch immer 20% roh gefüttert, damit Katz über das bekannte Futter die Nährstoffe bekommt, die im Fleisch noch nicht komplett enthalten sind.
Jedes neue Supplement kann erst in winzigen Mengen, dann zunehmend mehr, eingeschlichen werden, bis am Ende die volle Dosis erreicht ist.
Bewährt hat sich folgende Reihenfolge:
Taurin (in wenig lauwarmem Wasser aufgelöst, Taurin zerfällt bei Hitze)
gemahlene Eierschale (von „rohen“ Eiern)
Salz (ohne Rieselhilfe)
Bierhefe (die aus dem Drogeriemarkt wird meist besser akzeptiert als die aus BARF-Shops)
Fett
usw. in beliebiger Reihenfolge...
Fortain als Eisensupplement sollte man bis zuletzt aufsparen, hier gibt es häufig Probleme. Die Alternative, Rinderblut, wird deutlich besser akzeptiert, ist aber nicht für jeden leicht zu bekommen.
Alles wird akzeptiert? Na prima, jetzt kann so langsam die Barf-Dosis erhöht werden, bis sie in gewünschter Höhe liegt (ganz sollten Katzen nicht vom Nassfutter entwöhnt werden, sonst kann es Probleme geben, wenn Katz mal (Gott behüte) in die Tierklinik muss oder plötzlich wegen eines überraschenden KH-Aufenthaltes von Dosi (äh...Barfi) ohne Futter dasteht.
Noch ein weiterer Tipp: BARFen bedeutet: Biologisch artgerechte Roh-Fütterung. Das heißt, Katzen sollten Fleisch so serviert bekommen, dass sie auch reißen und kauen können (müssen). Am Anfang ist das noch nicht so wichtig, Hauptsache, das Fleisch wird akzeptiert. Auf die Dauer jedoch sollte das Fleisch in großen Stücken serviert werden, damit die natürliche Futteraufnahme gewährleistet bleibt, die wichtig ist, damit das gesamte Verdauungssystem so funktioniert, wie es von der Natur eingerichtet ist. Gewolftes Fleisch ist also okay, um den Übergang oder das „Verstecken“ der Supplemente zu erleichtern, nicht aber, damit Do.... Barfi weniger Arbeit hat.
So, liebe BARF-Kollegen, nun ist eure Hilfe gefragt: Ich hab diesen Thread bewusst zum Pinnen erstellt (damit wir nicht immer wieder dieselben Fragen beantworten müssen), daher ist jeder Tipp, den ihr noch habt, ist herzlich willkommen, wichtig und wertvoll.
Aber ich möchte jetzt bitte bitte nicht Beiträge wie: „Toller Thread“ und auch keine Fragen, dafür schreibt bitte in diesem Thread:
http://www.katzen-forum.net/barfen/79397-fragen-zu-tipps-zur-umstellung-auf-barf.html
Hier rein sollen nur Tipps zur Umstellung.
Wenn jemand seine Katze auf BARF umstellen möchte, ergibt sich das Problem der Neophobie häufig, aber es gibt auch einige Tricks, die Katze langsam daran zu gewöhnen, dass Fleisch durchaus essbar ist.
In dieser Sammlung gehe ich jetzt mal von der ganz langsamen Maximal-Methode aus. Jeder sollte aber zunächst versuchen, die Anfangsschritte zu überspringen, mal ein Stück Fleisch „versehentlich“ fallen zu lassen, und zu schauen, was passiert...
Zur Umstellung einer Katze, die nur Trockenfutter frisst, empfehle ich diese Seite:
http://blaue-samtpfote.de/barf/barf009/barf009.html
Zunächst sollten feste Fütterungszeiten eingeführt werden; nach der Fütterung wird der Napf weggestellt (bei BARF muss das sein, vor allem im Sommer, weil sich sonst nach kurzer Zeit Fliegeneier auf dem Futter tummeln könnten). Für erwachsene Katzen sollten das zwei, besser drei „Termine“ täglich sein, für heranwachsende Katzen (unter 1 Jahr) vier, besser fünf.
Zu Beginn wird versucht, einfaches Fleisch (ohne Supplemente) zu füttern. Wenn das klappt, kann bis zu 20% der Mahlzeiten roh gefüttert werden. Das kann jede 5. Mahlzeit sein, praktischer ist es jedoch, jeden 5. Tag roh zu füttern. Zwischen Roh- und Nass- bzw. Trofu- Fütterung sollten 4 Stunden Abstand liegen, damit es nicht wegen der unterschiedlichen Verdauungszeiten zu Verdauungsproblemen kommt.
Aber was tun, wenn das nicht klappt? Dann muss Katz lernen, die Neophobie zu überwinden. Grundprinzip ist eigentlich immer, Fleisch über minimale Aufnahme erst mal kennen zu lernen, bis es nicht mehr neu und angsteinflößend ist.
Methode 1: Trockenfutter mörsern, über das Fleisch streuen. Der intensive Geruch des Trofu wirkt oft Wunder.
Methode 2: In eine Portion Nassfutter eine winzige (in schweren Fällen homöopathische) Dosis gewolftes Fleisch geben, diese Dosis allmählich erhöhen.
Methode 3: Das Fleisch an eine Schnur binden und eine „Spielangel“ basteln. Ja, Dosi (nee, das Wort stimmt ja jetzt nicht mehr) macht sich gern zum Affen.
Methode 4: Das Fleisch braten oder kochen. Wenn der intensivere Geruch Katze verführt, das Fleisch zu fressen, Brat- oder Kochzeit verringern, bis am Ende nur noch ein kurzes Reinschmeißen in Pfanne oder Topf erfolgt, dann sofort wieder raus.
Braten ist i.d.R. erfolgreicher als Kochen, weil das Fett so attraktiv für Katzen ist.
Wenn nun das Fleisch akzeptiert ist, beginnen wir mit dem Einschleichen der Supplemente. In dieser Zeit wird noch immer 20% roh gefüttert, damit Katz über das bekannte Futter die Nährstoffe bekommt, die im Fleisch noch nicht komplett enthalten sind.
Jedes neue Supplement kann erst in winzigen Mengen, dann zunehmend mehr, eingeschlichen werden, bis am Ende die volle Dosis erreicht ist.
Bewährt hat sich folgende Reihenfolge:
Taurin (in wenig lauwarmem Wasser aufgelöst, Taurin zerfällt bei Hitze)
gemahlene Eierschale (von „rohen“ Eiern)
Salz (ohne Rieselhilfe)
Bierhefe (die aus dem Drogeriemarkt wird meist besser akzeptiert als die aus BARF-Shops)
Fett
usw. in beliebiger Reihenfolge...
Fortain als Eisensupplement sollte man bis zuletzt aufsparen, hier gibt es häufig Probleme. Die Alternative, Rinderblut, wird deutlich besser akzeptiert, ist aber nicht für jeden leicht zu bekommen.
Alles wird akzeptiert? Na prima, jetzt kann so langsam die Barf-Dosis erhöht werden, bis sie in gewünschter Höhe liegt (ganz sollten Katzen nicht vom Nassfutter entwöhnt werden, sonst kann es Probleme geben, wenn Katz mal (Gott behüte) in die Tierklinik muss oder plötzlich wegen eines überraschenden KH-Aufenthaltes von Dosi (äh...Barfi) ohne Futter dasteht.
Noch ein weiterer Tipp: BARFen bedeutet: Biologisch artgerechte Roh-Fütterung. Das heißt, Katzen sollten Fleisch so serviert bekommen, dass sie auch reißen und kauen können (müssen). Am Anfang ist das noch nicht so wichtig, Hauptsache, das Fleisch wird akzeptiert. Auf die Dauer jedoch sollte das Fleisch in großen Stücken serviert werden, damit die natürliche Futteraufnahme gewährleistet bleibt, die wichtig ist, damit das gesamte Verdauungssystem so funktioniert, wie es von der Natur eingerichtet ist. Gewolftes Fleisch ist also okay, um den Übergang oder das „Verstecken“ der Supplemente zu erleichtern, nicht aber, damit Do.... Barfi weniger Arbeit hat.
So, liebe BARF-Kollegen, nun ist eure Hilfe gefragt: Ich hab diesen Thread bewusst zum Pinnen erstellt (damit wir nicht immer wieder dieselben Fragen beantworten müssen), daher ist jeder Tipp, den ihr noch habt, ist herzlich willkommen, wichtig und wertvoll.
Aber ich möchte jetzt bitte bitte nicht Beiträge wie: „Toller Thread“ und auch keine Fragen, dafür schreibt bitte in diesem Thread:
http://www.katzen-forum.net/barfen/79397-fragen-zu-tipps-zur-umstellung-auf-barf.html
Hier rein sollen nur Tipps zur Umstellung.
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