Barfe ich richtig?

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Thunderstruck

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28. November 2017
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Hallo zusammen,

ich habe seit über zwei Jahren zwei zuckersüße Hauskatzen und Barfe seit dem auch konsequent, dennoch habe ich mir schon öfter die Frage gestellt, ob das alles so richtig ist, wie ich mir das vorstelle.
Gekauft wird aus dem Fressnapf, die Kiloportionen von ProCani (So etwa). Jeweils Rind Pur, Wild, Lamm, Pferd und Geflügelkomplett.
Zu Hause kommt alles in separate Töpfe, wird aufgetaut und dann auf 1kg jeweils 1 Messlöffel Taurin (Dieses) sowie Knochenmehl (Dieses). Selten kommt pro Kilo eine halbe Dose Gemüsepürree hinzu (Dieses) und nur noch ganz selten wird pro Kilo 1 Esslöffel Lachsöl dazugegeben, letzteres mögen die beiden aber absolut nicht.
Das ganze wird dann in der Schüssel vermengt und Portionsweise (130-140g) wieder eingefroren. Die beiden bekommen morgens und Abends eine Portion dann vorgesetzt. Fressen zum Glück aus einem Napf - wobei der Fleischklumpen auch mal gerne quer durch die Küche gezogen wird. So gibts aber zumindes immer wechselnde Fleischsorten.
Daneben steht noch eine kleine Schüssel mit Trockenfutter, ganz normales, aus dem Lidl. Da wird nur so viel genommen wie in meine geschlossene Hand passt. Die Freude darüber ist immer groß und wird direkt 2-3 Stücke gefuttert, danach wird es nurnoch als Snack zwischendurch genommen, wenn die Zeit zwischen Frühstück und Abendessen zu groß erscheint. Entsprechend lange hält sich das Trockenfutter in der Schale.

Ich frage mich dennoch, ob ich irgendwas vergesse oder falsch mache. Aktuell geht es den beiden extremst gut und ich möchte natürlich dass es auch so bleibt.
Daher bin ich über jeden Kommentar - egal ob gut oder schlecht - dankbar.

Lieben Gruß und bereits vielen Dank
=)
 
A

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:eek:

:rolleyes:

Hinweis in eigener Sache: Ich bin die Barftante von der pingeligen Berechnerseite...


Zumindest scheint es Deinen Katzen bislang nicht erkennbar geschadet zu haben.
Was ja auch schon was ist.

Allein der Pansenanteil sowie der prozentuale Gemüse- und Obstanteil (ja, gesehen, ist nicht überall drin) im ProCani-Pamps: Das taugt allerhöchstens als Hundefutter.
Das ist mit nur Knochenmehl und Taurin immer noch extrem weit von richtig gutem Futter weg.

Vit A ist zumindest in den Artikeln mit Leber (und schön, das der Leberanteil deklariert ist!) drin, wenn auch nicht zwingend bedarfsdeckend.

Vit D seh ich gar nicht, Vit E ebenso wenig.
Vitamin C ist für Katzen mindestens nicht nötig (sie produzieren das selber bedarfsdeckend), und zusätzlich reagieren viele Katzen auf zugefüttertes Vit C mit saurem Harn... früher hat man so Struvitchen zu behandeln versucht.

Unklarer Jodgehalt - dafür, wenn man Pech hat, im Schlund aktives Schilddrüsengewebe => das könnte sich irgendwann als Schilddrüsenüberfunktion rächen.

Kein Eisensupplement - kein Blut, kein Blutpulver, nicht mal Milz: Ganz schlecht. Katzen brauchen das Blut und damit das Hämeisen ihrer Beutetiere.

B-Vitamine: Fehlanzeige (nein, die pflanzlichen Bestandteile versorgen bei Katz gar nix. Katz kann Obst und Gemüse, Reis, Kartoffeln ... evolutionär bedingt gar nicht nutzen, ihr fehlen die nötigen Verdauungsenzyme.)
Niere wäre eine mögliche tierische B-Vitamine-Quelle...

Nur mit Knochenmehl ist kein wirklich gutes Ca/P-Verhältnis erzielbar.
Mit dem von Dir verlinkten Fleischknochenmehl schon gar nicht.
Da muß mindestens noch ein Ca-Suppie - also sowas wie gemahlene Eierschale - zu.

Über das K/Na-Verhältnis möcht ich jetzt gar nicht mehr nachdenken...

Wahrscheinlich hat Dir und Deinen Katzen das Trofu bisher den Hals gerettet.

Ach - Lachsöl dient nur dem Ausgleich der Omega-Fettsäuren.
und die katzengeeignete Dosierung heißt 1 g je kg Fleisch.
Nicht 1 Eßl ab und an...


Lies Dich bitte, bitte gaaanz dringend in die Nahrungsbedürfnisse der Katzen ein!
Das sind hochspezialisierte Futterexoten... absolute, strikte Beutetierkomplettfresser.
Damit stehen sie im Tierreich ziemlich ganz alleine.
(Hunde btw. sind Beutierteilefresser, und haben gar nicht mal so rudimentäre Möglichkeiten zur Pflanzenkostverwertung. Das gibt ganz andere Möglichkeiten der Futtergestaltung.)

:cool: Man muß nicht, wie ich, mit Kalki und so arbeiten, um gutes Katzenfutter hinzukriegen.
Gibt auch andere Wege zum Ziel.
Aber alle Wege heißen am Anfang: Lerne!
Lese, lass Dich von den Informationen erschlagen und lerne, was Katz wovon warum und in welcher Menge braucht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mich wundert es das die Katzen das gefressen haben. Meine wären "verschnupft" gegangen.

SiRU hat alles wichtige schon gesagt.

Wenn Du nicht genau rechnen willst oder magst nimm wenigstens ein gutes Pulver wie Easy-Barf oder Feline Complete. Dann sind wenigstens die wichtigsten Vitamine und Mineralstoffe im Futter.

Wenn Barfshopfleisch gefressen wird. Verwende keine Mixe sondern Reines Muskelfleisch.
 
Wobei die Fertigprodukte spätestens dann zum Problem werden, wenn Krankheiten auftreten, die ernährungsbedingte Anpassungen brauchen. Deswegen sollte man einfach nicht barfen, wenn man sich nicht einlesen will. Es geht ja nicht nur um das exakte Berechnen. Es geht darum, zu wissen, was man tut und warum. Was hat inwiefern Wirkung auf was? Was muss ich anpassen, wenn hier oder da eine Veränderung eintritt? Usw.

Die üblichen Fertigprodukte gehen nicht mehr, sobald die Nieren ins Spiel kommen (und sehr nüchtern betrachtet, besteht die Option hier, ich wünsche es nicht, aber zwei Jahre mit einem drastischen Ca/P-Ungleichgewicht, das zu sehr in Richtung P verschoben ist, birgt zumindest das Risiko).

So einfach geht es einfach nicht, wenn man roh füttern will. Das Hintergrundwissen ist unerlässlich, ansonsten sollte man auf gute Dose gehen. Wird sie nicht vertragen oder komplett abgelehnt, naja, dann hat man als Besitzer halt das Problem. Hatte ich auch. Und heute möchte ich all das Wissen nicht missen.
 

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