Kater mit Struvit barfen

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28. Oktober 2013
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Hallo alle zusammen,

ich schreibe heute das erste Mal etwas ins Forum, auch wenn ich hier immer viel lese, um wertvolle Tipps zu bekommen.
Ich hab sehr wenig Zeit um mich über das oben genannte Thema zu informieren, deshalb entschuldigt bitte, falls das Thema hier schon sehr breit dirkutiert wurde.
Zu unserer Situation: Mein Kater Tapis (11 Jahre alt) ist nun seit Freitag in einer Tierklinik und wird mittels Blasenspülungen gegen Struvitsteine behandelt. Wenn alles gut läuft kann er am Dienstag wieder nach Hause, wenn die Steine nicht raus gehen, muss sein Penis amputiert werden.
Die Tierärtzin hat bereits am Freitag erklärt, dass Tapsi zukünftig mit speziellem Diätfutter gefüttert werdne muss. Das sei in den ersten 6 Wochen ein Nassfutter, danach sein lebenlang Trockenfutter. Da ich aus verschiedensten Gründen nichts von Trockenfutter halte und auch Tapsi dies nicht gut verträgt, möchte ich ihm das nicht geben (Tapsi leidet sehr unter Magenproblemen und übergibt sich oft. Seit ca. einem Jahr bekommt er überhaupt kein Trockenfutter mehr, seit dem ist alles gut). Außerdem lese ich auch im Internet nichts Gutes über dieses Futter und die Rückfallgefahr scheint größer zu sein.
Ich habe nun gelesen, dass viele Leute Katzen mit Struvit barfen und das dies sehr erfolgsversprechend ist. Ich bin jedoch leider blutige Anfängerin was dies angeht (Tapsi hat immer hochwertiges, getreidefreies, monoprotein Nassfutter bekommen), muss dies jedoch jetzt alles bis Dienstag lernen. Ich habe nun gelesen, dass Katzen mit Struvit noch einmal speziell gebarft werden müssen. Kann mir da irgendjemand weiterhelfen? Was darf ich ihm auf keinen Fall geben? Und mit was ersetze ich das?
Ich lese parallel auch bei du barfst eu, bin jedoch etwas verzweifelt und wäre für wertvolle Tipps sehr dankbar. Auch über Anregungen zum Thema Struvit insgesamt, die sich nicht nur auf Ernährung beziehen, nehme ich dankbar an.
Ich versuche jetzt zunächst Grundrezepte zum Thema barfen zu finden...
Vielen Dank schon einmal im Voraus für eure Hilef!
 
A

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Ganz ruhig :).

Mach dich mit den Grundlagen der Rohfütterung vertraut, eine gute Seite ist die hier:
http://blaue-samtpfote.de/barf/barf.html
Als Calciumpräparat wird Calciumcitrat empfohlen, wenn man den pH-Wert im Auge halten muss.
Labahn hier kennt sich auch super aus mit dem Thema Rohernährung, am besten mal ansprechen.

Merkwürdig ist, dass der Kater trotz hochwertigem Nassfutter Struvits bekommt :confused:.
 
Vielen, vielen Dank für deine Antwort. Super Tipps auf der Seite. Werde mich auch auf jeden Fall einmal Labahn kotaktieren.
Das mit den Steinen wundert mich auch sehr. Aber es gibt ja anscheinend einige Faktoren, die so etwas beeinflussen, nicht nur das Fressen. Er ist leicht übergewichtig (wiegt ca. 6,5 kg und ist ein recht kleiner Kater) und mein Partner ist Anfang des Jahres ausgezogen. Ich habe gelesen das solch veränderten Lebensumstände das durch den Stress auch beeinflussen können.
 
Es gibt Stoffwechselstörungen die Struvitsteine begünstigen, manchmal hat es nichts mit dem Futter zu tun. Wichtig ist jetzt den Muskelfleischanteil so hoch wie möglich zu halten um eine hohe Ammoniumkonzentration zu vermeiden und den pH des Urins regelmäßig zu messen und ggf Methionin zum ansäuern zu verabreichen.

Das mit dem Citrat ist ein Mythos, wahrscheinlich weil dabei direkt an Zitronensäure gedacht wurde, Fakt ist aber es handelt sich sowohl beim Carbonat als auch beim Citrat um ein Salz (der Kohlensäure und Zitronensäure), beide wirken zumindest im Magen pH-steigernd und nicht ansäuernd (die stärkere Säure treibt die schwächere aus ihrem Salz)
Auf den Urin hat beides keine Einwirkung.
 
Joar... und es gibt auch noch 'ne genetische Vorveranlagung für die Steinbildung.
Und wenn dann mehrere Faktoren ungünstig aufeinander treffen, hat man den Ärger.

Ca-Citrat säuert den Harn übrigens nicht an... bis das Citrat in der Blase ankommt, ist von der zitronensäure nix mehr übrig, was wirken könnte.

Medikamentös wären Guardacid-Tabletten das Behandlungsmedi schlechthin. Der Wirkstoff ist Dl-Methionin. Das säuert den Harn tatsächlich an... (ist übrigens auch das, was jedem Trofu zugesetzt wird, weil Katz sonst unter Trofu immer und garantiert Steine bilden würde...)

Also: Guardacid-Tabletten, Barf oder hochwertiges Nafu mit ausreichend Flüssigkeit und 'ne möglichst engmaschige Urin-pH-Kontrolle... Struvit ist relativ gut bekämpfbar.
 
das hat garnichts mit der Säure zu tun. Kohlenwasserstoffe gelangen idR nicht in den Urin, sondern werden in der Leber verstoffwechselt und nicht über die Niere. Selbst wenn es Säure wäre (was Citrat nicht ist, es ist ein Salz), würde es bei gesunder Leber und BSD niemals im Urin ankommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen liebend Dank für eure Antworten!

Habe jetzt nach langem Lesen und der netten Hilfe auf dubarfst schon einmal ein Rezept. Unter anderem steht da 50 g Balastoffe. Möhren, Zucchini usw. soll ich ihm geben. Hab aber auch schon gelesen, dass ich das bei Struvit nicht füttern soll. Wisst ihr dazu etwas? Und mir wurde jetzt empfohlen Caliumcarbonat und Calciumcitrat abzuwechseln?!
 
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Okay, das mit dem Citrat ist mir neu - aber nachvollziehbar. Wieder was gelernt :)!

Einen Tipp noch für das Messen des pH-Wertes: um herauszufinden, wie tief der maximal geht, sollten 6, besser noch 8 Stunden nach dem letzten Fressen liegen. Tiefer sinkt er dann nicht, ideal ist der Morgenurin.
Man kann einen Teststreifen in das Streu drücken, in der Regel verändert das den Wert nicht. Vorsichtshalber kann man folgenden Test machen:
- Streifen unter Leitungswasser halten -> Wert X
- etwas Streu nehmen, mit Wasser Pipi simulieren und einen neuen Streifen reindrücken -> Wert Y
weichen beide Werte voneinander ab, hast du hier die Marge, die du berücksichtigen musst.
Pipimenge im Streu reicht zum Messen, man hat nicht den Stress mit der Suppenkelle und anschließend wäscht man sich halt gut die Hände ;).

Thema Ballaststoffe: die brauchst du, damit die Darmpassage fluppt! Meist hat der Organismus mit der Umstellung ganz schön zu tun, Dosenfutter
ist noch mal was anderes. Alternativ zu den genannten Dingen kannst du Flohsamen nehmen (einen Abend vorher einweichen!), auch Gummi
arabicum kann helfen.
Auf wieviel Fleisch ist diese Menge von 50 gr denn bezogen?
 
Zuletzt bearbeitet:
1 kg - das db-Grundrezept (alle db-Grundrezepte;)) gehen von 1 kg Fleisch aus.
 
  • #10
Ich habe noch eine Frage. Ich habe gerade mit einer Tierheilpraktikerin gesprochen. Die meint ich soll tapsi am Anfang ruhig das spezielle Diätfutter in nass gegeben. Das sei bei einem akuten Fall am besten. Maximal sechs Wochen und dann barf. Was haltet ihr davon?
 
  • #11
Es kommt drauf an welches Nassfutter das ist. Enthält es pflanzliche Proteine sollte man davon absehen, weil man damit den Ammoiniumgehalt im Harn stark erhöht, das wäre in dem Fall kontraindiziert, auch wenn das Futter ansäuert.
Das Problem bei dem Diätfutter ist auch, dass es pauschal ansäuert und du damit schnell wieder im Calciumoxalatbereich bist, außerdem ist Magnesium stark reduziert, sodass du da in eine Unterversorgung kommst, was zu gesundheitlichen Schäden führen kann (Knochen, KVS, und Nieren)

Barfen ist da schon die optimalere Lösung. Da gibst du kein Mg zu, bist aber immer noch bei etwa 50% des Tagesbedarfs, du kannst genau über pH-Messung ansäuern und besonders viel (helles) Muskelfleisch füttern um den Ammoniumgehalt im Harn zu drücken.
Ich empfehle dir da http://www.amazon.de/Katzenernährung-nach-dem-Vorbild-Natur/dp/373579047X
oder klinische Diätetik für Kleintiere
 
  • #12
Mein Kater leidet auch drunter und bekommt das teure urinary Futter von Royal Canin. Das empfinde ich aber als nicht gerade hochwertig. Damit wird halt fett Kasse gemacht. Frage ist, ob ich meinem Kater ab und zu wieder gutes Nassfutter geben kann ? 🤔
 
  • #13
Struvite sind gesichert?
Lass Dir Methionin-Tabletten vom TA geben - oder Methionin-Paste.
Dann kann der Kater wieder alles fressen, die Tabletten/die Paste sorgt für's ansäuern.

(ph-Wert zu Haus kontrollieren! Unter 6,2 darf der nicht fallen, über 7 sollte er nicht ansteigen.)

Wenn es gar eh Oxalate waren: Finger weg von Methionin und Urinary-Diätfuttern Das macht's dann nur schlimmer.


Ganz wichtig, egal welche Steine: Das Tier muss viel Flüssigkeit aufnehmen - je kürzer die Verweildauer des Urins in der Blase, desto weniger Möglichkeit zur Steinbildung.
Also kein Trofu. Und auch keine trockenen Leckerchen.
Dafür das Nafu noch mit etwas Wasser anreichern.
Barfen ginge auch...
(Und nein, barfen heilt da nicht per se. Das hilft bei steinreichen Katzen nicht gegen den Reichtum. Jedenfalls nicht mehr, als gutes Nafu.)
 
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  • #14
Vielen Dank für die Antwort. Aber genau das Futter, hat mir der TA ja empfohlen und seitdem gab's auch keine Probleme mehr bisher. Aber das Futter kann man ja nicht auf dauer geben.


Der hatte schon ab und zu mal normales Nassfutter bekommen. Das gute von
Dehner Wild Nature Lachs/Forelle

Der Kollege musste deswegen schon 2x in der Klinik bleiben. Das letzte mal ist schon einige Jahre her. Aber das Diätfutter hat kein Taurin und weniger Magnesium. Barfen wäre natürlich auch noch ne Lösung.
 
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  • #15
Kein Magnesium zugesetzt. Frei davon garantiert nicht.
Ja, kann Sinn machen. Mg ist an der Steinbildung beteiligt. (Halt ein Pünktchen, an dem die Industrie billig schrauben kann. Etwas, das nicht noch extra drangekippt wird...)

Kein Taurin halt ich für'n Gerücht. Dann wär der Kater ziemlich schnell nicht mehr. (Den Fehler hat die Futtermittelindustrie einmal gemacht. War teuer für die Industrie - die Amis waren auch vor 40, 50 Jahren schon klagefreudig, und das dortige Justizsystem arbeit viel nach dem Racheprinzip -, traurig für die Katzen - da gab's ettliche Tote -, und insgesamt lehrreich - sonst wäre es entweder gar nicht oder sehr viel später erst aufgefallen, das Taurin für Katzen essentiell ist, also mit der Nahrung aufgenommen werden muss.)

Deklariert werden muss nur, was extra drangekippt wird.
(Und ohne genug Taurin, um Katzens Gesundheit nicht zu schädigen, darf kein Futter - auch kein Diätfutter - als Alleinfutter auf den Markt.)
 
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