Recherchen zu Pro und Contra B.a.r.F.

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Puh, ich habe versucht, mich ins Barfen einzulesen. Weil ich die Dosen nicht mehr geben will.

Ich will euch meine Ergebnisse nicht vorenthalten, denn sie haben mir geholfen, mich zu entscheiden und helfen vielleicht auch anderen :smile:

Folgendes spricht für die Selbstzubereitung des Futters, vorausgesetzt man ist über die Nährstoffbedürfnisse gut informiert:
  • Gewissheit über die Zutaten, keine undefinierbaren Schlachtabfälle
  • Bei natürlichen Suppis ist die Gefahr der Vitaminüberdosierung geringer als bei synthetischen Vitaminenmischungen im Fertigfutter
  • Ich kann auf die speziellen Bedürfnisse meines Tieres eingehen, z.B. bei Unverträglichkeiten
  • Es gelangen keine Schadstoffe aus der Dose (z.B. Weichmacher) ins Futter
  • Ich habe weniger versteckte Zusatzstoffe im Futter (nicht ganz auszuschließen, da ich nicht 100% weiß, womit das Fleisch schon belastet ist)
  • Ich komme oft günstiger weg, als beim Kauf der hochwertigen Dosen

Folgendes spricht für Rohfütterung:
  • Rohfütterung dient der Gesunderhaltung von Zähnen und Zahnfleisch
  • Entlastung der Verdauungsorgane, welche auf die Verdauung roher Nahrung spezialisiert sind
  • Stimulation des Immunsystems
  • Spaßfaktor beim Tier / teilweise Befriedigung des Beutetriebes
  • Nährstoffe bleiben weitgehend erhalten
  • Man kann Mineralien durch Knochen natürlich supplementiern
  • Kommt einer artgerechten Ernährung nahe *

Risiken der Rohfütterung:
  • Knochen: Harter Kot/Verstopfung/Darmverschluss (Risiko erhöht bei älteren Tieren, da der Darm im Alter träger wird???)
  • Infektionsgefahr

Folgendes spricht für das Abkochen der Nahrung:
  • Schutz vor z.T. schwerwiegenden Infektionen (Würmern, Salmonellen, Toxoplasmen, multiresistenten Keimen u.a.). Wichtig vor allem wenn anfällige Tiere (z.B. FIV) oder Menschen (Kranke, Ältere, Kleinkinder, Schwangere aufgrund der Gefahren für das ungeborene Kind) im Haushalt leben, da die infizierte Katze zwar nicht krank werden muss, aber zum Dauerausscheider der Keime werden kann
  • Falls das Tier kein Rohfleisch verträgt


* Zum Thema artgerecht:

Ich schreibe bewusst "kommt der artgerechten Ernährung nahe", denn ich bin nicht überzeugt, dass die Fütterung mit rohem Fleisch die Ernährung 100% artgerecht macht. Katzen gehen zwar nicht mit Gaskocher jagen (beliebtes und oft zitiertes Argument), dafür aber auch nicht
  • Aas fressen. Das Fleisch, welches wir kaufen ist nicht wie die selbsterlegte Maus noch blutwarm. Durch das Abhängen wird gewartet, bis die Totenstarre nachlässt und das Fleisch zart wird (Bei Rind dauert das z.B. mehrere Tage). Das Fleisch ist zwar noch geniesbar, aber es ist im Begriff, zu verwesen. Dann wird es geschnippelt, verpackt, transportiert, verkauft, gefrostet und landet erst Tage oder Wochen später im Napf. Wer weiß, was da schon alles mit den Nährstoffen im Fleisch passiert ist...? link
  • abgepacktes Fleisch im Supermarkt kaufen, welches unter Schutzatmosphäre verpackt wurde, was soviel heißt, dass Gase in der Verpackung dafür sorgen sollen, dass das Fleisch länger frisch aussieht linkhttp://www.spiegel.de/wirtschaft/service/fleisch-trickserei-im-supermarkt-zu-rot-um-gut-zu-sein-a-709436.html
  • Frostfutter auftauen, supplimentieren, einfrieren, wieder auftauen
  • Pülverchen im Internet bestellen
  • Lachs, Schweineblut, Knochenmehl, Bierhefe, Vitamintropfen... supplimentieren
  • In der Natur ohne jede Anstrengung und Jagderlebnisse ihr Futter serviert bekommen
  • Nutzvieh in Massentierhaltung mästen und mit Antibiotika vollstopfen
  • Kühe, Schafe, Pferde... fressen

barfen aus ethischer Sicht:
Tierliebe und Fleisch aus Massentierhaltung - Wie geht das zusammen?
Ich wünsche mir, dass sich jeder, der sich für Barfen entscheidet auch Gedanken macht, woher das Fleisch kommt, was das für andere Tiere, Menschen und unser Ökosystem bedeutet.
Und ob wir Tiere wirklich mit gutem Filet füttern müssen, wenn andere Völker Hunger leiden (und zum Teil müssen sie Hungern, weil wir so viel Getreide für die Fleischproduktion verschwenden), oder ob nicht auch Fleischreste oder Futterfleisch ausreichen. Ich danke euch!


Ich würde mich sehr freuen, wenn dieser Beitrag unter "Wichtig" angepinnt würde.

LG und viel Spaß beim Lesen und Erweitern wünschen Cassandra und Findus!
 
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125 Hits und kein Kommentar?
Nur Mut :smile:
 
Ich erhöhe auf 221 Hits.
Immernoch keine Ideen?
 
Allgemein habe ich leider nicht viel zu deiner Liste zu sagen.

Allerdings ist mir aufgefallen dass du schreibst "Filet füttern"...ich denke dass sowieso fast niemand der barft, Filets verfüttert;) zumindest hier haben wir das nie gemacht.
 
Also, meine Jungs bekommen kein "Filet" - das sind Fleischbrocken mit erhöhtem Fettanteil, Schlund, stark durchwachsen, Kopffleisch usw. Auch Innereien (Magen/Herz/Leber) essen immer weniger Menschen (auch wenn Leber wirklich lecker ist und herz eine tolle Brühe macht!). Also sind das immernoch Abfälle aus unserer Lebensmittelindustrie. Nichts weiter wird in den Dosen verarbeitet - nur dass ich da nicht sehe, ob wirklich Fleisch oder eben auch Hufe, Federn usw. verarbeitet werden! :)
 
Risiken der Rohfütterung:
  • Knochen: Harter Kot/Verstopfung/Darmverschluss (Risiko erhöht bei älteren Tieren, da der Darm im Alter träger wird???)
  • Infektionsgefahr
Beides wären dann aber keine negativen Auswirkungen der Rohfütterung, sondern kämen daher, dass man falsch füttert. Deswegen ist ja Rohfütterung gut, dass man das Futter wie in deinem Beispiel bei älteren Tieren gut anpassen kann (weniger Calzium/Knochen reinmixen).

Das gleiche gilt für die Infektionsgefahr. Die ist bei Rohfleischfütterung nicht erhöht. Nur wenn man die Hygienemaßnahmen nicht beachtet, die ganz allgemein immer bei Fleischverarbeitung anfallen. Dosen lässt man ja auch nicht ewiglang offen stehen und wundert sich dann, wenn sie schlecht werden...
Ich schreibe bewusst "kommt der artgerechten Ernährung nahe", denn ich bin nicht überzeugt, dass die Fütterung mit rohem Fleisch die Ernährung 100% artgerecht macht.
Das behaupten selbst eingefleischte Barfer nicht.
Das Fleisch, welches wir kaufen ist nicht wie die selbsterlegte Maus noch blutwarm.... ...
Aber das Dosenfleisch schon?
Du zählst bei diesen Punkten auf, was Barf nicht ist, aber das bestreitet niemand. Artgerechter ist natürlich, wenn sich die Katze ihre Beute selbst fängt. Wozu mögliche unsinnige Gegenargumente aufzählen?
Und ob wir Tiere wirklich mit gutem Filet füttern müssen, wenn andere Völker Hunger leiden (und zum Teil müssen sie Hungern, weil wir so viel Getreide für die Fleischproduktion verschwenden), oder ob nicht auch Fleischreste oder Futterfleisch ausreichen.
Barfen ist doch nicht Filet-Füttern. Gerade das ist doch auch ein Vorteil, dass Barfer viel besser kontrollieren und selbst entscheiden, welches Fleisch sie kaufen, anstatt das, was in die Dosen kommt...
Verstehe nicht den Sinn der Aufzählungen, deswegen merke ich das an, also du beschreibst Vorteile des Barfens eher als Nachteile...hm...

Klar ist Barfen keine perfekte Ernährung, aber um längen besser als Dose zu füttern. Die meisten füttern aber lieber Dose und das aus unendlich vielen Gründen. Das ist ja auch ok so. Ich meine, um neugierig aufs Barfen zu machen (oder warum diese Vor- Nachteilliste?) kann man einige Vorteile aufzählen, dann wird das schon ;)

Barfen hat ja im Grunde keine Nachteile. Also, es spricht nichts dagegen. Außer, dass die Gefahr besteht, dass man es falsch anwendet, aber das betrifft eigentlich auch nur den Einstieg. Wenn man erstmal den Einstieg geschafft hat, und sich nicht mehr dauernd mit immer wieder neuen Infos herumschlagen muss, dann mixt man das Futter nach individuellen Rezepten (die man ja auch nur 1x ausklamüsern muss) und gut ist.
Ich persönlich würde sagen, der Nachteil von Barfen ist, dass der Einstieg mühsam ist. Denn wer vernünftig barfen möchte, der muss da eben erstmal durch. Aber es legt sich dann ja :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo, danke erstmal für die Rückmeldungen!

Das behaupten selbst eingefleischte Barfer nicht.

Ich habe mich aber auf die deutsche Bezeichnung "Biologisch artgerechte Rohfütterung" bezogen.

Wenn ihr die Nachteile alle für euch ausschließen könnt, dann ist das doch super.:smile:
Aber das kann bei Menschen oder Tieren mit anderen Vorraussetzungen anders sein.
:verstummt:

Die Infektionsgefahr ist zwar gering, deshalb können sie die meisten ausschließen, aber man darf sie nicht einfach so wegdiskutieren, als wäre rohes Fleisch keine mögliche Infektionsquelle.

Mir hat die Recherche geholfen, eine für mich richtige Fleischquelle zu finden.
Wenn ich schwanger gewesen wäre, hätte ich es z.B. ganz sein gelassen, weil meine Kater das Fleisch gerne durch die Wohnung zerren. Meine Freundin, die Krebs hatte ist sehr penibel, was Hygiene angeht. Für sie wäre barfen auch nichts. Letztendlich ist es für jeden auch eine Gewissensfrage.

LG
Cassandra
 
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Achja, die Sache mit den "Filets" habe ich mit reingenommen, weil ich oft lese, dass Putenbrust, Gulasch oder auch Tartar im Futternapf landet. Sind keine Filets, aber eben das feiene Fleisch, was meistens so im Supermarkt für den menschlichen Gaumen zu finden ist. :verschmitzt:

Gehts eigentlich nur mir so? Ich finde eine Informationsquelle meist etwas unglaubwürdig, wenn nur die Vorteile angepriesen werden. :aetschbaetsch2:
 
also mir fällt auf anhieb n riesen nachteil des barfens ein..und zwar das sich die kleinen biester zu Raubtieren entwickeln und man nichts mehr zubereiten kann ohne dass die katzen der Annahme sind, es ist für sie und gehört ihnen..
die Fütterung ansich, ist auch nich gaanz einfach muss ich sagen..weil sie schon versuchen das futter aus der ungeöffnen tüte zu fressen oder zu reissen oder sonst wie drankommen wollen...also ich muss mich mit dem barf und den näpfen im badezimmer einschließen, sonst krieg ich das fleisch nich in den napf

das nervft echt tierisch ..und sie scheinen auch immer hunger zu haben, immer...
irgendwas knistert und beide katzen renn wie verrückt rum und miauen ohne ende ...
 
  • #10
also mir fällt auf anhieb n riesen nachteil des barfens ein..und zwar das sich die kleinen biester zu Raubtieren entwickeln und man nichts mehr zubereiten kann ohne dass die katzen der Annahme sind, es ist für sie und gehört ihnen..
Das kann man aber nicht verallgemeinern - bei mir war's z.B. grad umgekehrt, seit ich barfe, interessiert sich Grisu überhaupt nicht mehr für rumstehendes Essen oder dessen Zubereitung. Er verpennt sogar, wenn ich ne neue Fleischlieferung zum Einfrieren fertigmache. Seinen Napf futtert er aber mit Appetit leer.
Hast du vielleicht zuwenig Fett im Futter?

Ach ja, @TE:
Die Pro-Argumente find ich schön zusammengestellt. Vor allem die Unterteilung zwischen "Vorteile des Selbermachens allgemein" und "Vorteile der Rohfütterung speziell" ist gut, das hab ich in meinem FAQ-Thread ja selber etwas durcheinandergeschmissen.
Hier z.B. sind noch mehr Argumente: http://haustiger.info/katzen-barfen-tutorial-fur-einsteiger-teil-1/ - allgemein findet man auf praktisch jeder Barfseite so eine ähnliche Liste.

Dein Gegenargument "Das Tier verträgt kein rohes Fleisch" find ich merkwürdig formuliert, so als würde es für alle gelten. Klingt etwas gezwungen. (Manche Katzen vertragen NUR roh, warum steht das nicht bei den Pro-Argumenten?)
Das mit dem Darmverschluss würd ich allgemeiner formulieren, nach dem Motto: Wer's selber macht, der kann auch selber schwerwiegende Fehler machen. Vitamin-/Mineralstoff-Über-/Unterdosierungen gehören ja auch zu diesem Thema, und die find ich noch wesentlich wichtiger, weil allgegenwärtiger als Knochenkot. Die meisten Einfach-mal-Drauflos-Barfer geben ja nicht zuviel, sondern zuwenig Calcium. Um die Folgen dürfen sich dann die Tierärzte kümmern - u.a. deshalb sind auch so viele Tierärzte immer noch gegen Barf.

Die letzten beiden Punkte "artgerechte Ernährung" und "moralisches Dilemma" gehören für mich nicht in eine Diskussion pro/contra Barf. Da müsste man auch so Dinge wie Prey Model erwähnen, damit's rund wird. Aber das ufert dann wahrscheinlich in Details aus.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #11
Meine drei machen das auch nicht.:oha:
Sie betteln zwar auch,aber das war schon immer so...
Und sie reißen mir nicht die Tüte aus der Hand.
 
  • #12
könnte es daran liegen ?
ich mein ich barf ja noch nicht so lange und mach bestimmt nich alles zu 100% richtig ..aber ich bemüh mich die verhältnismäßigkeit echt einzuhalten...bis jetzt hab ich rind ohne weitere fettzugabe und nun huhn mit haut und innerein gefüttert, da habich zusätzlich schweinemalz zugegeben..aber ich sag ma auf 2 kilo fleisch nurn kleks..aber die sind ja auch noch ziemlich junngen, vielleicht is die neugierde noch zu groß und der jagdtrieb geweckt...aber es is manchmal echt krass..wenn ich barf zubereite kann ich sie 100 mal von der arbeitsplatte schupsen..nach 2 sec sindbeide wieder drauf oder versuchen es von der anderen seite ..
 
  • #13
Wie alt sind die beiden denn?
 
  • #14
knappes jahr jetzt ...als sie noch dosenfutter bekommen haben, war es nich so schlimm..sogar relativ normal, das übliche halt
 
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  • #15
Hmm...ich würd dann auch einfach mehr Fett rein packen...
 
  • #16
Hi nochmal!

Dein Gegenargument "Das Tier verträgt kein rohes Fleisch" find ich merkwürdig formuliert, so als würde es für alle gelten. Klingt etwas gezwungen. (Manche Katzen vertragen NUR roh, warum steht das nicht bei den Pro-Argumenten?)

Die letzten beiden Punkte "artgerechte Ernährung" und "moralisches Dilemma" gehören für mich nicht in eine Diskussion pro/contra Barf. Da müsste man auch so Dinge wie Prey Model erwähnen, damit's rund wird. Aber das ufert dann wahrscheinlich in Details aus.

Ich habs mit der Verträglichkeit jetzt anders formuliert!

Artgerechte Ernährung und Moral hätte auch in einen Extrathread gekonnt, das stimmt. Das waren für mich wichtige Gedanken bei meiner Planung, will aber niemandem meine Meinung aufzwingen.
 
  • #17
könnte es daran liegen ?
ich mein ich barf ja noch nicht so lange und mach bestimmt nich alles zu 100% richtig ..aber ich bemüh mich die verhältnismäßigkeit echt einzuhalten...bis jetzt hab ich rind ohne weitere fettzugabe und nun huhn mit haut und innerein gefüttert, da habich zusätzlich schweinemalz zugegeben..aber ich sag ma auf 2 kilo fleisch nurn kleks..aber die sind ja auch noch ziemlich junngen, vielleicht is die neugierde noch zu groß und der jagdtrieb geweckt...aber es is manchmal echt krass..wenn ich barf zubereite kann ich sie 100 mal von der arbeitsplatte schupsen..nach 2 sec sindbeide wieder drauf oder versuchen es von der anderen seite ..

Benutzt Du einen Kalki, Grunderezept oder rechnest Du alles selber aus? Ich finde, gerade bei Rind kann man sich auch leicht verschätzen, weil dass Fleisch dann doch magerer ist als angenommen. Als Faustregel kenne ich, dass ungefähr 10 % Fettanteil im Rezept enthalten sein sollten.
 

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