Rohfleisch-FAQ für Barf-Einsteiger und Gelegenheitsrohfütterer

  • Themenstarter Nonsequitur
  • Beginndatum
  • #21
Vielen, vielen Dank für diesen super Thread!

Ich habe endlich mal was verstanden, wenn's um's barfen geht - für Einsteiger, die auch von Fleisch nicht so viel Ahnung haben, ist der Thread ideal. Habe fleißig mitgeschrieben, und ab jetzt verordne ich meinen Katzen dauerhaft 1 Tag Rohfleisch auf dem Speiseplan.

Danke für deine Mühe! :yeah:
 
A

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  • #22
Nadine, Du bist einfach phänomenal :smile:
 
  • #23
Tausend Dank für die tollen Informationen.

Ich will mein Katerchen ja auch barfen, hab aber bei einer jungen Katze Angst, dass ich nicht ausgewogen genug ernähre. Deshalb hatte ich mich für die 20%-Regelung entschieden.

Aber was soll ich sagen: Nach einem Tag kompletter Rohfütterung, schaut Rhöni sein Dosenfutter kaum noch an und frißt nur widerstrebend. :rolleyes:
Auch hatte ich den Eindruck, dass er mit dem Rohfleisch schneller satt war, dass es länger vorgehalten hat!?
 
  • #24
Meine Feline eine Perserkatze frißt auch gerne Fleisch .

Sie bekommt jeden Tag Dosenfutter wie CFF , Grau , Mac´s , Grantapet und noch andere Sorten .

Sonntags bekommt sie ihr Küken
Dienstags & Donnerstags ihre Maus
Montags , Mittwochs , Freitags bekommt sie ein kleines Stück rohes Fleisch
im wechsle mal ist es Pferdefleisch oder Muskelfleisch .
Das Fleisch bekommt sie in kleinen brocken ( in etwa 3 x 3 cm ) ... ist das okay ???
 
  • #25
Mal abgesehen davon, das Pferdefleisch auch Muskel ist... und man sich Pferd eigentlich für den Fall der Fälle, also als Futter bei einer Ausschlußdiät verwahren sollte...
Jo, hört sich okay an.

Wenn Dein Fellchen noch mehr Fleisch will, mußt Du Dich aber dringend ins Supplementieren einlesen. Du bist da ziemlich an der Grenze...

LG
SiRu
 
  • #26
Tausend Dank für die tollen Informationen.

Ich will mein Katerchen ja auch barfen, hab aber bei einer jungen Katze Angst, dass ich nicht ausgewogen genug ernähre. Deshalb hatte ich mich für die 20%-Regelung entschieden.

Aber was soll ich sagen: Nach einem Tag kompletter Rohfütterung, schaut Rhöni sein Dosenfutter kaum noch an und frißt nur widerstrebend. :rolleyes:
Hihi, mal wieder (!) ein Beweis dafür, dass junge Katzen noch wissen was gut und artgerecht für sie ist. Super! Kluger Kater :)
Auch hatte ich den Eindruck, dass er mit dem Rohfleisch schneller satt war, dass es länger vorgehalten hat!?
Ja, das kann schon sein. Es ist ja viel gehaltvoller als der undefinierbare Dosenmatsch.
 
  • #27
Mal abgesehen davon, das Pferdefleisch auch Muskel ist... und man sich Pferd eigentlich für den Fall der Fälle, also als Futter bei einer Ausschlußdiät verwahren sollte...
Jo, hört sich okay an.

Wenn Dein Fellchen noch mehr Fleisch will, mußt Du Dich aber dringend ins Supplementieren einlesen. Du bist da ziemlich an der Grenze...

LG
SiRu

Danke für Deine Antwort .
Sie ist leider die einzigste hier die sowas frißt ... meine andere beiden sagen bäh :reallysad:
 
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  • #28
@ Persertante:

Das ist schon okay, wie du das machst - knapp an der Grenze, du solltest wirklich über Supplementierung nachdenken - aber okay. Nur, ich find das irre kompliziert, jeden Tag so ein Häppchen. Warum machst du nicht einen Rohfleischtag pro Woche (oder alle 5 Tage), das wäre doch viel einfacher für dich?
 
  • #29
Ich habe das Fleich in kleine Stücke eingefroren und immer in etwas Folie eingewickelt und dann die in Tupperbox somit nehme ich den ein Tag davon was raus und en anderen Tag davon was raus .

Morgen ist Maustag :zufrieden:
 
  • #30
Ich hoffe das ist ok, wenn ich den thread hochhole ..

Wir haben unseren beiden eben ein kleines stück rohes rind überlassen und haben grad hier ganz Großes Kino. Beide knurren sich gegenseitig an (Obwohl beide ein Stück haben) und sind ganz begeistert, rennen damit durch die gegend usw und knabbern auch dran rum.

Ist das denn ok, wenn Wir denen das erstmal so überlassen? Oder haben Wir jetzt was falsch gemacht ? (Man lernt ja nur aus fehlern :rolleyes: )
 
  • #31
Hi,

klar ist das okay, klingt doch super und sicher ausbaufähig - da erwacht direkt das Raubtier in den Miezen ;). Mit rohem Rind kannst du eigentlich nichts falsch machen. Nur Schwein solltest du nicht verfüttern.

Du kannst auch mal jeweils einen rohen Hähnchenflügel geben, da haben sie dann noch mehr zu tun. Knochen dürfen nicht gekocht werden wg. Splittergefahr, roh ist alles prima.
 
  • #32
Ja, das Wir Knochen nicht Kochen :verschmitzt: ist klar. Wird auch nicht gemacht.
Das mit den Hähnchenflügeln werden Wir dann auch mal ausprobieren. Ja Raubtiere, Smokey hat eben die ganze Zeit Mali angeknurrt (Meine Beute, Meine Beute :aetschbaetsch1: )
 
  • #33
Erst einmal, toll, dass du dir die Mühe gemacht hast für Barf-Einsteiger ein FAQ zu erstellen. Toll strukturiert und schön geschrieben.

Ich bin Barf-Einsteiger, bzw. ich möchte mit dem barfen anfangen. Und das nicht ganz ohne Hintergrund. Mein Kater hat Struvitsteine. Leider sind diese erst auf mein Drängen und Nerven hin festgestellt worden (nach zwei vorausgegangenen Blasenentzündungen). Leider hat mich mein TA ganz schön im Stich gelassen. So auch jetzt mit der Ernährung. Aki bekommt jetzt spezielles, teures Industriefutter von Royal Canin, das den Urin ansäuern soll – mit der Aussage von meinen TA: „Das muss der Kater jetzt ein Leben lang fressen, nichts anderes mehr, nur noch dieses Futter“. Na toll, waren meine ersten Gedanken.

Ich habe mich seit drei Tagen intensiv mit der Problematik Struvitkater und Ernährung beschäftigt und ich kann mich immer besser mit dem Gedanken barfen anfreunden.
So, jetzt habe ich natürlich nicht nur deinen Beitrag gelesen, sondern schon etliche und zahlreiche Websites besucht und mich informiert. Das Problem: unterschiedlicher könnten die Meinungen nicht sein. Leider hat mich diese Tatsache sehr verunsichert und ich habe Angst überhaupt noch zu füttern.

1. Kann ich einen Struvitsteine gefährdeten Kater barfen? Was muss ich beachten? Viele sagen Vitamin E, ganz viel davon, auch von Vitamin A war die Rede. Was denn nun? Wie viel? Was, warum? Ich bin so voller Daten, die nicht zu einander passen.

2. Warum das Supplementieren? Nicht falsch verstehen, ich habe deine Antwort auf diese Frage schon gelesen, aber sie leuchtet mir nicht ganz ein. Wildtiere reichern ihre Nahrung doch auch nicht an. Und vom Auftauen und Abtauen der Gefriersachen können gar nicht so viele Nährstoffe flöten gehen.

3. Viele sagen auch, dass sie gar nicht supplementieren und damit am besten verfahren, sie füttern aber auch alle Innereien etc mit. Dazu auch eine Frage: warum meinen die einen „auf keinen Fall Innereien“ und andere „Raubtiere sortieren Innereien auch nicht aus“? Also muss ja an beiden Barf-Methoden etwas dran sein.

4. Muss ich genau den Tagesbedarf an Vitaminen, Mineralien etc. füttern oder ist es nicht viel mehr so, dass ich einen Tag mal mehr das eine und einen anderen Tag mal mehr das andere füttern muss? Auch in der Natur ist doch nicht jede Maus Gramm genau abgewogen und die eine Maus hat doch ganz unterschiedliche Nährstoffe als eine andere, oder nicht? Viele schwören ja auch auf einen „Wolfstag“, also einen Tag komplett nichts füttern, wie verhält es sich damit? Ist der Katzenkörper nicht auf genau solche Dinge „programmiert“?

Fragen über Fragen. Ich bin völlig geflasht von der Informationsflut, die ich den letzten vier Tagen aufgenommen habe. Und ich muss mich so langsam ja auch irgendwie auf etwas festlegen. Sollte ich mal einen anderen Tierarzt um Rat fragen? Magst du/ mögt ihr mir vielleicht mal Meinungen, Gedanken etc. zukommen lassen? :)

Eine völlig verwirrte und fast abgeschreckte,
Rumpleteazer
 
  • #34
Vielleicht kann ich dir schonmal ein paar einfache Dinge beantworten
(falls ich falsch liege bitte korrigieren!).
2. Warum das Supplementieren? Nicht falsch verstehen, ich habe deine Antwort auf diese Frage schon gelesen, aber sie leuchtet mir nicht ganz ein. Wildtiere reichern ihre Nahrung doch auch nicht an. Und vom Auftauen und Abtauen der Gefriersachen können gar nicht so viele Nährstoffe flöten gehen.
Wildtiere, nehmen wir Wildkatzen, fressen aber auch nicht reines Fleisch, sondern eben eine Maus mit Knochen (Calcium) und Blut (Eisen) etc. Also deutlich komplexer.
Und das muss man beim barfen halt beachten, denn Fleisch allein tuts halt nicht ;)


3. Viele sagen auch, dass sie gar nicht supplementieren und damit am besten verfahren, sie füttern aber auch alle Innereien etc mit. Dazu auch eine Frage: warum meinen die einen „auf keinen Fall Innereien“ und andere „Raubtiere sortieren Innereien auch nicht aus“? Also muss ja an beiden Barf-Methoden etwas dran sein.
Da komme ich schon an die Grenze meines Wissens, versuchs aber mal in Ansätzen zu beantworten:
Alles mitfüttern hieße halt ganze Beutetiere zu füttern. Und nicht nur "auch Innereien (und Knochen, etc ;) )".
Ganze Beutetiere, also z.B. Gefriermäuse, Eintagsküken u.ä. scheinen aber auch nicht das Nonplusultra zu sein, da gezielt gezüchtet. Dadurch vielleicht zu "normiert", zu wenig variantenreich im Gegenzug zu natürlicher Nahrung?

Ob es jetzt die Aussage "auf keinen Fall Innereien" so gibt, wüsste ich nicht. Ich kenne es nur so, dass man nicht zu leichtfertig mit Innereien, wie Leber(?) umgehen soll, da diese u.a. eine sehr hohe Konzentration bestimmter Vitamine haben können(?).
Daher Innereien quasi "gut dosieren", bzw. Nährstoff-/Vitamingehalt errechnen und entsprechend mit den Supplementen verrechnen.


4. Muss ich genau den Tagesbedarf an Vitaminen, Mineralien etc. füttern oder ist es nicht viel mehr so, dass ich einen Tag mal mehr das eine und einen anderen Tag mal mehr das andere füttern muss? Auch in der Natur ist doch nicht jede Maus Gramm genau abgewogen und die eine Maus hat doch ganz unterschiedliche Nährstoffe als eine andere, oder nicht? Viele schwören ja auch auf einen „Wolfstag“, also einen Tag komplett nichts füttern, wie verhält es sich damit? Ist der Katzenkörper nicht auf genau solche Dinge „programmiert“?
Naja, Mäuse sollten sich in ihrem Nährstoffgehalt nicht sonderlich unterscheiden. Aber es werden ja auch nicht nur Mäuse, sondern auch mal Vögel, Insekten u.ä. gefressen.
Wie genau du bei den Supplementen/Rezepten sein musst, wird dir sicher noch jemand beantworten :)
Ein Tag ohne Futter kann man vielleicht bei Wölfen machen (deswegen heißt es ja auch nicht "Raubkatzentag", was? :D), da diese im Rudel i.d.R. größere Beutetiere jagen.
Aber meines Wissens nach darf man eine Katze nicht zu lange hungern lassen, denn das schädigt die Organe (Nieren?).

Katzen jagen ja kleine Beutetiere. Und die Wahrscheinlichkeit, dass eine Katze in freier Wildbahn einen gesamten Tag nicht eine Maus, Vogel oder ein Insekt fängt ist ja relativ gering, oder?


LG
 
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  • #35
Hallo Rumpleteazer,

danke schön für das Lob :) Das kann ich gleich zurückgeben - toll, dass du dir über die richtige Ernährung deines Katers Gedanken machst und deinem Tierarzt nicht alles unbesehen (buchstäblich) abkaufst.

1. Kann ich einen Struvitsteine gefährdeten Kater barfen? Was muss ich beachten? Viele sagen Vitamin E, ganz viel davon, auch von Vitamin A war die Rede. Was denn nun? Wie viel? Was, warum? Ich bin so voller Daten, die nicht zu einander passen.
Dazu mach am besten nen neuen Thread auf, das ist hier in ner allgemeinen FAQ eher schlecht aufgehoben.
Es gibt auf dubarfst.eu ein eigenes Unterforum zum Barfen von Katzen mit Blasen- und Nierenproblemen - allerdings sind auch da die Infos eher dünn gesät.
Von speziellen Vitaminen hab ich in dem Zusammenhang jedenfalls noch nie was gehört. Die "Parteilinie" auf dubarfst sagt glaub ich, dass sich der (bei Struvit immer zu hohe) Harn-pH-Wert durch Rohfleischfütterung schon ganz von selber senkt, dass man sonst nix beachten muss, und nur als Calciumsupplement eher Calciumcitrat (Salz der Zitronensäure, säuert an) als Calciumcarbonat (lässt den pH-Wert eher steigen) verwenden soll, wobei da der Effekt wohl minimal ist. Eigene Erfahrungen hab ich mit dem Thema aber zum Glück keine.
Edit: Magnesium sollte noch reduziert werden, aber das wird im dubarfst-System normalerweise sowieso nicht supplementiert.

Was hat dein Kater denn bisher zu futtern bekommen? (Um abschätzen zu können, wie sehr die Struvitneigung vom Futter kommt und wie sehr da Disposition im Spiel ist)

2. Warum das Supplementieren? Nicht falsch verstehen, ich habe deine Antwort auf diese Frage schon gelesen, aber sie leuchtet mir nicht ganz ein. Wildtiere reichern ihre Nahrung doch auch nicht an. Und vom Auftauen und Abtauen der Gefriersachen können gar nicht so viele Nährstoffe flöten gehen.
Was meinst du mit "Wildtiere" und "anreichern"? Hast du nen Überblick darüber, was überhaupt supplementiert wird? Die Rede ist ja nicht von Vitaminbrausetabletten, sondern von Nährstoffen, die über Futterbestandteile kommen, die wir nicht mitfüttern.
Eine Katze, die eine Maus frisst, frisst z.B. Mäuseblut und Mäuseknochen mit, und erhält darüber z.B. Eisen und Calcium. Wenn wir unseren Katzen ausgeblutete Tiere ohne Knochen oder reines Fleisch füttern, dann muss das Eisen und das Calcium ja auch irgendwie ins Futter - sprich über Supplemente. Und so weiter für alle Nährstoffe, die zwar im Beutetier sind, aber nicht in dem, was wir an Fleisch und Tierbestandteilen füttern.

3. Viele sagen auch, dass sie gar nicht supplementieren und damit am besten verfahren, sie füttern aber auch alle Innereien etc mit.
Ja, das ist der sogenannte Prey-Model-Ansatz.
Klar braucht man kein extra Calcium mehr, wenn man genügend Knochen füttert. Aber dann muss man halt auch genau wissen, wieviele Knochen man füttern muss. Man kann ja auch überdosieren.
Der sicherste Weg wäre da, dass man wirklich nur komplette Beutetiere füttert (mit Fell, Blut und so weiter), dann stimmt die Nährstoffzusammensetzung halbwegs sicher, aber wo kriegt man schon so viele komplette Beutetiere her ...

Ein Spezialfall ist außerdem Taurin - das ist in Mäusen in wirklich außergewöhnlich hohen Mengen enthalten und muss deswegen immer extra zugeführt werden. Wer das nicht macht, der handelt m.E. fahrlässig.
(Außer man schafft es, seine Katze ausschließlich mit selbstgefangenen Mäusen zu ernähren, was aber utopisch ist - Frostmäuse gibt's zwar auch im Handel, aber denen würde ich wegen der miesen Aufzuchtbedingungen nicht über den Weg trauen.)

Dazu auch eine Frage: warum meinen die einen „auf keinen Fall Innereien“ und andere „Raubtiere sortieren Innereien auch nicht aus“? Also muss ja an beiden Barf-Methoden etwas dran sein.
Ist es m.E. auch.
Wobei ich noch nie irgendwo von kompetenter(!) Seite gehört habe, dass man gar keine Innereien füttern soll. Es heißt höchstens bei den "Rechenbarfern": Nicht zuviele Innereien. Weil man da den Nährstoffgehalt selten genau kennt, und schwupps schon viel zuviel Eisen oder zuwenig sonstwas im Futter hat.

4. Muss ich genau den Tagesbedarf an Vitaminen, Mineralien etc. füttern oder ist es nicht viel mehr so, dass ich einen Tag mal mehr das eine und einen anderen Tag mal mehr das andere füttern muss? Auch in der Natur ist doch nicht jede Maus Gramm genau abgewogen und die eine Maus hat doch ganz unterschiedliche Nährstoffe als eine andere, oder nicht?
Naja, sooo unterschiedlich sind Mäuse nun auch wieder nicht zusammengesetzt. Insgesamt ist kätzische Nahrung bei weitem nicht so abwechslungsreich wie z.B. menschliche. Schon weil Pflanzliches praktisch komplett fehlt.
Und übers Barfen kriegst du schon allein durch verschiedene Fleischsorten auch schneller Abwechslung, als du gucken kannst.

Zum Überblick, über welche Genauigkeit wir da reden: Meine Kalkulatordatenbank zählt insgesamt 34 Nährstoffe, die Katz so braucht, dabei sind einzelne Aminosäuren u.ä. gar nicht mitgezählt. Über Supplemente werden ungefähr 10 dieser Nährstoffe zugeführt. Beim Rest geht man davon aus, dass durchschnittlich immer genug davon im Futter ist. Und da schwankt der Gehalt natürlich über die verschiedenen Fleischsorten.

Viele schwören ja auch auf einen „Wolfstag“, also einen Tag komplett nichts füttern, wie verhält es sich damit? Ist der Katzenkörper nicht auf genau solche Dinge „programmiert“?
Du weißt schon, dass zwar der Hund, aber nicht die Katze vom Wolf abstammt? ;)
Auch Großkatzen mögen sich den Magen vollschlagen und dann ne Weile fasten können, aber bei Kleinkatzen spricht einiges dagegen. Hauskatzen erlegen ja keine Hirsche, an denen sie drei Tage lang fressen, sondern sind anders als Hunde und Großkatzen daran angepasst, über den Tag weg viele kleine Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Zum Beispiel wird ihr Blutzuckerspiegel über die ständige Verbrennung von kleinen Proteinmengen (Gluconeogenese) gesteuert - wenn da über längere Zeit nix zum Verbrennen reinkommt, ist das vielleicht nicht sofort schädlich, aber sicher auch nicht besonders gesund.

Fragen über Fragen. Ich bin völlig geflasht von der Informationsflut, die ich den letzten vier Tagen aufgenommen habe.
Keine Sorge, das ging uns allen am Anfang so :)

Und ich muss mich so langsam ja auch irgendwie auf etwas festlegen.
Nicht unbedingt. Wenn du jetzt mit ner Fütterungsmethode anfängst, die dir vernünftig vorkommt, dann bist du ja nicht gezwungen, die das restliche Leben ausschließlich beizubehalten.
Ich fütter hier z.B. auch nen bunten Mix aus berechneten Rezepten und mehr oder weniger ganzen Beutetieren, die ich auch mal pi-mal-Daumen supplementiere.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #36
Danke für die schnellen Antworten und das Auseinandersetzen mit meinen Fragen. Langsam legt sich dieser „Schleier“ aus Unverständlichkeit und Hilflosigkeit. Und ich habe nicht mehr so viel Furcht vor dem Supplementieren. Allerdings werden meine Erfahrungen mit Katzen-Barflern durch meinen neuen Tierarzt gerübt.

Gestern war ich beim Tierarzt und ich sprach das Barfen an (mit dem neuen Wissensstand aus diesem Forum hier), nicht nur für mein Struvitchen, sondern auch für meinen gesunden Kater. Der Tierarzt war nicht so begeistert vom Barfen, weil man so unglaublich viel falsch machen kann und nie richtig die Zusammensetzung von den ganzen Inhaltsstoffen hinbekommt, die der Tiger so braucht. Ich meinte dann zu ihm, dass es doch nicht viel schlechter als zum Beispiel Activa (das Futter, mit welchem wir bisher gefüttert haben) sein kann und Barfen doch so viel natürlicher wäre. Er meinte, man solle lieber auf die Erfahrungen der Katzenfutterhersteller zurückgreifen (vor allem Royal Canin erwähnte er erschreckend oft). Aber kann ein Industriefutter denn so hochwertig sein, dass es echtes, richtiges Fleisch (plus Innereien, Knochen etc.) ersetzen kann? Und gerade in Royal Canin NaFu ist doch so viel Zucker und Rohasche drinnen, ist beim Barfen doch nicht so... klar, bisschen Zucker, aber doch keine Rohasche. Und dann erstaunt mich noch etwas: der Tierarzt empfahl uns das Trockenfutter. Steht doch total im Widerspruch mit allen Regeln der Fütterung oder nicht? Das Barfen soll doch die natürliche Fütterung der Katze nachahmen – und da kommt kein Trockenfutter vor, bzw. es werden keine Produkte angeboten, die kein Wasser enthalten.

Ihr seht: an jeder Anlaufstelle erfährt man etwas anderes. Aber ich habe beschlossen, erst mal mit einer 20%igen Barferei anzufangen. In Form von Kücken, Putenhälsern, Mäusen, Herz und Magenfleisch. Damit kann ich das richtige Supplementieren noch genau studieren und brauch mir vorerst keinen Stress machen. Activa ist nun ganz von unserem Speiseplan verschwunden. Ich verspreche mir mit diesem kleinen Einstieg nicht nur eine langsame Umgewöhnung, sondern auch noch Zeit, um Erfahrungen zu sammeln (sprich, einfach auf eure Erfahrung zurückgreifen und das auf meine Tiger anwenden).

Aber eine letzte Frage hätte ich da schon noch:

Wie supplementiert ihr? Synthetisch oder natürlich? Und an welche Tabellen habt ihr euch orientiert? Habt ihr euch herangetastet und nach besten Gewissen und Wissen auch mal ausprobiert? Habt ihr eine Verbesserung im ganzen Wesen eurer Tiger feststellen können? Und kann es sein, dass das Barfen auch gut für einen empfindlichen Katzenmagen sein kann? (Wir kämpfen bei unserem Struvitchen auch mit Magenproblemen, er bricht oft halbverdautes Futter aus, außer bei gekochter Pute, da hat er noch nie gespukt. Alter Tierarzt sagte, dass das auf die Übersäuerung des Magens hinweist und man es mal mit Heilerde probieren sollte. Nun weiß ich von einer Freundin, die auch 20%-40%ig barft, dass sich das bei ihrem Kater gelegt hat.)

So kompliziert ist das Barfen doch nicht, oder? Ich meine, sonst würden sich doch nicht so viele für das Barfen entscheiden. Und das richtige Anreichern der Mahlzeit kann doch nicht so schwierig sein. Gesunder Menschenverstand sagt, dass ich mit dem Barfen nichts falsch machen kann.

Und noch einmal: ganz vielen, lieben Dank für eure Antworten! Nach einem zweiten Mal lesen ist mir vieles auch schlüssig geworden :)

Ganz liebe Grüße,
Rumpleteazer
 
  • #37
Aber kann ein Industriefutter denn so hochwertig sein, dass es echtes, richtiges Fleisch (plus Innereien, Knochen etc.) ersetzen kann?
Jein.
Ersetzen ja - die Katze verhungert damit nicht.
Ersetzen nein - es ist nicht genausogut oder besser.

aber doch keine Rohasche.
Du weißt, was Rohasche ist, ja?

Und dann erstaunt mich noch etwas: der Tierarzt empfahl uns das Trockenfutter. Steht doch total im Widerspruch mit allen Regeln der Fütterung oder nicht? Das Barfen soll doch die natürliche Fütterung der Katze nachahmen – und da kommt kein Trockenfutter vor, bzw. es werden keine Produkte angeboten, die kein Wasser enthalten.
Korrekt.

Ihr seht: an jeder Anlaufstelle erfährt man etwas anderes.
Eigentlich nicht.
Verabschiede dich von dem Glauben, daß TA viel über Ernährung wissen.
Lern selbst etwas über die Ernährung und die Bedürfnisse von Katzen und lies dich gründlich ein.

20% Fleisch sind ein guter Anfang.
Viel Erfolg bei der Umstellung.
 
  • #38
Hallo,

Allerdings werden meine Erfahrungen mit Katzen-Barflern durch meinen neuen Tierarzt gerübt.
Für mich klingen seine Aussagen so, dass er nicht wirklich Ahnung von der Materie hat und sich halt auf die Aussagen von Firmenvertretern verlässt, die gern mal "Schulungen" für Tierärzte durchführen. Was man in diesen Schulungen lernt, dürfte klar sein. Nämlich nicht, dass man das Futter der veranstaltenden Firma nicht kaufen und lieber selber mit frischen Zutaten hantieren sollte. Damit würden die sich ja buchstäblich ins eigene Fleisch schneiden.

Der Tierarzt war nicht so begeistert vom Barfen, weil man so unglaublich viel falsch machen kann
Da hat er durchaus Recht, deshalb ist es so wichtig, sich gut einzulesen. Er unterschätzt aber wohl die Menge an Informationen, die Otto Normaldosi mittlerweile zugänglich sind. Weil er sich halt selber nie mit der "Barferszene" beschäftigt hat.

und nie richtig die Zusammensetzung von den ganzen Inhaltsstoffen hinbekommt, die der Tiger so braucht. Ich meinte dann zu ihm, dass es doch nicht viel schlechter als zum Beispiel Activa (das Futter, mit welchem wir bisher gefüttert haben) sein kann
Genau. Wenn man's richtig macht, ist selbstgemachtes Futter sogar besser, weil im Fertigfutter die Zusätze oft auf Verdacht mal kräftig überdosiert werden - man weiß ja nie, wieviel beim Einkochen und Haltbarmachen so verlorengeht.

Und gerade in Royal Canin NaFu ist doch so viel Zucker und Rohasche drinnen, ist beim Barfen doch nicht so... klar, bisschen Zucker, aber doch keine Rohasche.
Ähm, Rohasche ist ein Analysewert, keine Zutat. Der Rohaschewert gibt an, wieviel Prozent vom Futtergewicht übrig bleiben, wenn das Futter vollständig verbrannt wird - das sind die anorganischen Bestandteile (der Wert heißt neuerdings auch so), also hauptsächlich Mineralstoffe. Und die sind auch in Rohfutter hoffentlich enthalten, die braucht katz nämlich. ;)
Über die Qualität der Mineralstoffe und über Unter- oder Überdosierungen einzelner Mineralstoffe sagt der Rohaschewert natürlich nix aus, nur ob das Futter insgesamt z.B. übermineralisiert ist (siehe oben).

Und dann erstaunt mich noch etwas: der Tierarzt empfahl uns das Trockenfutter.
Einmal darfst du raten, wer ihm das beigebracht hat.

Aber ich habe beschlossen, erst mal mit einer 20%igen Barferei anzufangen. In Form von Kücken, Putenhälsern, Mäusen, Herz und Magenfleisch. Damit kann ich das richtige Supplementieren noch genau studieren und brauch mir vorerst keinen Stress machen.
Das ist ne gute Lösung. Nur mit den Putenhälsen wär ich vorsichtig, zuviele Knochen können speziell bei knochen-ungeübten Katzen Verstopfung verursachen.

Wie supplementiert ihr? Synthetisch oder natürlich?
Also ich supplementiere fast nur natürlich, ab und zu verwende ich ein Fertigsupplement als Abwechslung, das wird aber hier nicht übermäßig gemocht.

Und an welche Tabellen habt ihr euch orientiert?
Am Anfang nach dem dubarfst-Kalkulator, inzwischen variiere ich da etwas (z.B. beim Salzgehalt oder bei Vitamin A, da sind mir die dubarfst-Werte nämlich nicht ganz schlüssig).
Und dann hab ich auch noch Rezepte, die ich nicht genau berechne, sondern bei denen ich ein Grundrezept verwende - z.B. wenn ich Fleisch habe, das nicht in der Kalkulatordatenbank steht -, oder die ich nur pi-mal-Daumen supplementiere, weil z.B. Innereien in nicht genau bekannter Zusammensetzung drin sind.

Habt ihr euch herangetastet und nach besten Gewissen und Wissen auch mal ausprobiert?
Ja, klar. Am wichtigsten ist da halt Abwechslung, dann gleichen sich Ungenauigkeiten und Fehler am ehesten wieder aus.

Habt ihr eine Verbesserung im ganzen Wesen eurer Tiger feststellen können?
Grisu ist auf jeden Fall aktiver geworden, und sein Fell ist schöner (soweit das überhaupt noch möglich war ;) ). Er hatte außerdem immer wieder mit Zahnfleischentzündungen zu tun, das ist m.E. auch besser geworden, allerdings muss ich da noch die TÄ einen entscheidenden Blick drauf werfen lassen.
Ach ja, und ich hab dieses Jahr keine Bandwurmteile mehr an seinem Hintern gefunden, ganz anders als letztes Jahr, als es noch Nassfutter gab ... ich hab schon gelesen, dass durch die stärkere Magensäure, die sich durch Barf bildet, mehr Wurmeier abgetötet werden, aber das kann natürlich auch Zufall sein.

Und kann es sein, dass das Barfen auch gut für einen empfindlichen Katzenmagen sein kann?
Ja, das liest man immer wieder.

So kompliziert ist das Barfen doch nicht, oder? Ich meine, sonst würden sich doch nicht so viele für das Barfen entscheiden. Und das richtige Anreichern der Mahlzeit kann doch nicht so schwierig sein. Gesunder Menschenverstand sagt, dass ich mit dem Barfen nichts falsch machen kann.
Doch, du kannst jede Menge falsch machen. Deshalb bitte gründlich einlesen. Nicht jeder, der sich fürs Barfen entscheidet, macht das.
Barfen ist wirklich kein Hexenwerk, aber auch nix, was man nebenher anfangen kann.

Man muss z.B. erstmal seine menschliche Allesfresser-Intuition über den Haufen werfen, was die Zusammenstellung einer "ausgewogenen" Mahlzeit angeht. Viele "Nach-Gefühl-Barfer" packen grundsätzlich irgendeine pflanzliche Beilage ins Futter, obwohl das für Katzen eher schädlich als nützlich ist.

Wichtig ist, nachzuvollziehen, welche Nährstoffe in der natürlichen Beute stecken (und welche nicht), wie man welchen Nährstoff ins selbstgemachte Futter kriegt, und wie hoch der Bedarf der Katze an den einzelnen Nährstoffen ungefähr ist. Dann klappt das schon.
 
  • #39
Irgendwie kam das in meinem Beitrag komisch rüber, Rohasche ist kein Inhaltsstoff, aber sozusagen "enthalten". Gemeint war mit meiner Aussage eigentlich, dass nicht mehr als 2% davon enthalten sein sollte, was - man siehe Packungsbeschreibung - bei Royal Canin aber der Fall ist. Sorry, wenn ich mich so unglücklich ausgedrückt habe.

Dazu muss man sagen, dass beide meiner Tierärzte mir davon abrieten und selbst die Tierärztin (habe mittlerweile vier Tierärzte für meinen Zoo), die sich mit der richtigen Ernährung auskennen sollte (weil sie Kurse diesbezüglich anbietet), riet mir dringend davon ab. Ehrlich: Überdosieren kann ich auch, dafür brauche ich kein Industriefutter. Eigentlich bin ich ein bisschen enttäuscht, dass man gerade bei seiner Anlaufstelle Nummer eins keinen vernünftigen, unabhängigen Rat bekommt. Habe erfahren, dass Royal Canin viele Tierärzte provisiert (Provision von ca. 1%). Kein Wunder, dass Barfen nicht gern gehört wird... na ja, sollte nicht Bestandteil dieser Threads werden.

Doch, du kannst jede Menge falsch machen.

Na ja, das Einlesen war für mich irgendwie Grundvoraussetzung. Das ist ja auch der Grund, warum ich hier überhaupt geantwortet habe - um die Fragen los zu werden, die mir nicht ganz schlüssig sind ;) Edit: Außerdem habe ich gerade ein paar tolle Rezepte gefunden, die ich auch mal bei kreativer Unmut durchaus verwenden kann.

Eigentlich nicht.

Leider schon, ansonsten würden sich mir ja einigen Fragen gar nicht stellen. Und auch von den Barfern mit den unterschiedlichen Ansätzen des Barfens erfährt man zwar dieselben Ansätze - die Katze Artgerecht füttern zu wollen - aber dann fängt es schon an mit den ersten Unterschieden. Mögen diese auch noch so klein sein, gerade für mich, als Anfänger und Struvitkater-Besitzer, ist jedes Detail wichtig.

Ich freue mich schon darauf den Tigern mal etwas Frisches zu füttern. Zumindest kommt es mal von mir und nicht von draußen. Wird bestimmt ein voller Erfolg. Allerdings muss ich erst einmal den Ph-Wert messen und bin gespannt ob diese 20% Barffütterung Wirkung auf den PH-Wert haben. Richte ein Fütterungstagebuch ein und dokumentiere mal, vielleicht kann ich so anderen Struvit-Besitzern meine Erfahrungen zukommen lassen.

Nonsequitur, die Rezepte hast du bestimmt von dubarfst, oder?

Liebe Grüße,
Rumpleteazer
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #40
Ich verwende die Grundrezepte von dubarfst, ja. Allerdings auch da mit etwas Variation beim Salz- und Vitamin-A-Gehalt, und ich nehm Rinderblut statt Fortain.
 

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