Köpfchen schief und torkelnder Gang

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Bierwisch

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1. Mai 2020
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Hallo zusammen,

ich bin aktuell mit meinen Nerven am Ende, die Sorge um meine älteste Katze(17) nimmt mich sehr mit.

Ich hoffe es gibt hier ein paar Mitglieder die ähnliches erlebt haben und mir sagen können was es sein kann.

Kurze Infos zur Katze: europäisch Kurzhaar, weiblich, kastriert und eben 17 Jahre alt, durch immer wiederkehrende Ohrprobleme seit knapp 1,5 Jahren taub.

Sie hatte sich einen Schnupfen eingefangen der nur sehr schlecht verheilte. Am 15.04.20 fing das Elend an, da konnte ich das erste mal beobachten das sie ihren Kopf etwas schief hält, hatte mir aber nichts dabei gedacht da mein Kater das auch macht, zumindest wenn er was haben möchte:D

Am 17.04.20 dann der Schockmoment, sie steht von ihrem Schlafplatz auf und torkelt in Richtung Futternapf. Der Gang war sehr unsicher und als sie springen wollte wäre das fast in die Hose gegangen, zum Glück konnte ich sie auffangen. Ich trug sie ein wenig und streichelte sie, dann setzte ich sie wieder ab und sie ging unsicher zum Fressnapf. Immerhin hat sie noch Appetit, danach wollte sie wieder zu ihren Stammplatz wo sie schläft und sich gerne putzt. Das war mir aber noch zu unsicher und ich trug sie dahin. Dort fing sie dann auch gleich an sich zu putzen, das ging ohne Probleme. Wenn man es nicht gewusst hätte dann wäre einem nichts aufgefallen. Ich habe natürlich sofort einen Termin für den selben Tag beim TA gemacht. Bis zum Termin hatte sie dann geschlafen. Kurz vor dem Termin stand sie von alleine auf und der Gang war wieder viel Sicherer, zwar noch etwas wackelig, aber nicht zu vergleichen mit dem Gang davor.

Also rein in die Transportbox und ab zum TA.
Im Behandlungsraum hatte sie sich natürlich von der besten Seite gezeigt, kaum noch wackelig, aber der Kopf war schief. Durch die Vorgeschichte mit den Ohren und dem Schnupfen geht der TA davon aus das sich evtl. eine Entzündung im Mittelohr der rechten Seite gebildet haben könnte, denn diese Seite zeigt nach unten und sie fing sich auch an im besagten Ohr zu kratzen. Dazu würde auch passen das sie kurz das Gleichgewicht verliert wenn sie ihren Kopf schüttelt. Leider war und ist das Gerät mit dem der TA in die Ohren per Kamera gucken kann defekt und er konnte nur mit einem älteren Teil in die Ohren gucken. Soweit konnte er nichts konkretes erkennen, aber evtl gibt es einen kleineren Polyp im rechten Ohr, aber darauf wollte er sich nicht festlegen. Eigentlich hätte er gerne eine Blutuntersuchung machen wollen, aber das war mir zu diesem Zeitpunkt zu unsicher.

Sie bekam dann ein paar Medikamente gespritzt und konnte in ihre Box zurück. Bei einem kurzen Gespräch zeigte er mir noch verschiedene Ursachen auf, neben der Mittelohrentzündung kommt noch der Schlaganfall oder eine Tumor Erkrankung in Frage. Aber da meinte er das es für einen Schlaganfall oder Tumor keine konkreten Anzeichen geben würde.

Ich bekam noch ein paar Tabletten mit um die Behandlung daheim fortzuführen. Das ging auch soweit ganz gut, bis auf das schiefe Köpfchen, und das Kratzen am rechten Ohr war alles wie immer. Bis letzten Mittwoch(29.04), da ging es wieder los mit dem torkeln. Natürlich am selben Tag wieder zum TA.

Bis zum Termin war wieder fast alles in Ordnung, nur ein ganz leichter unsicherer Gang. Sie hat wieder eine Spritze gegen den Schwindel bekommen und ich sollte Tabletten gegen den Schwindel mitnehmen, aber die waren leider aus und müssen erst bestellt werden, ich bekomme dann Bescheid und kann die abholen wenn sie da sind.

Was habt ihr noch für Ideen was das sein kann?
 
A

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Welche Tabletten hat sie wie lange bekommen?

Bei einem Antibiotikum kann ein Wiederaufflackern der Entzündung möglich sein.
Bei Kortison kann ein Tumor oder Schlaganfall die Ursache sein. Kortison führt durch Reduktion der Schwellung erst mal zur Besserung.
 
Aktuell bekommt sie Vitofyllin und Prednitab.
Antibiotika hat sich gar nicht bekommen, mein TA ist damit immer vorsichtig.

Kortison hatte sie ein mal bekommen, aber auch nur gegen den Juckreiz am Bauch. Dort hatte sie sich das Fell bis zur Haut ausgeleckt oder gerupft. Das hat da auch geholfen, das Fell wächst wieder und das Lecken hat sie seit dem auch gelassen.
 
Vitofyllin soll die Durchblutung im Innenohr fördern und gegen Schwindel helfen.

Prednitab ist Kortison. ;)

Wenn sie wieder torkelt, mach mit dem Handy ein Video.
Beim Tierarzt haben die meist so viel Adrenalin, dass man nichts sieht.
 
Ahja, wieder was gelernt^^
Hab mir die Rechnung der ersten Behandlung noch mal angesehen, in der Spritze war Prednisolonacetat, dem Namen nach zu beurteilen eben auch kortisonhaltig.

Aktuell scheint es ihr auch ganz gut zu gehen, sie schläft halt viel, bei dem Alter auch nicht wirklich ungewöhnlich oder? Wenn sie wach wird das geht's zum Napf, danach wird sich ausgiebig geputzt.

Was mich etwas beschäftigt ist halt die Tatsache das diese, ich nenne es jetzt mal Anfälle, aufgetreten sind wenn sie lange geschlafen hatte.
 
Alles, was Prednisolon enthält, ist Kortison.
Das andere, medizinisch gängige Kortison ist Dexamethason.

Dass das nach dem Schlafen auftritt, ist nicht ungewöhnlich.
Wenn Gleichgewicht und Gang nicht mehr so gut automatisch funktionieren, kann der Körper das bis zu einem gewissen Grad mit anderen Stellen ausgleichen. Das dauert immer etwas.
 
Wie wäre es dann, zu einem Tierarzt zu gehen, der die notwendigen funktionierenden Geräte hat?
 
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Welche Geräte?
 
Scheinbar ist ja zumindest das Video-Otoskop kaputt. Schlussfolgere ich aus dem geschriebenen der TE, Details müsste sie geben.
 
  • #10
Ja Doppelpack da schließe ich mich an.
Gerät defekt und Blutuntersuchung abgelehnt.
Aber jetzt hier fragen?
Geh halt mal zu nem gescheiten Arzt und lass die notwendigen Untersuchungen machen.
Das dürfte weitaus hilfreicher sein als hör zu spekulieren.

Für mich klingt das alles sehr eindeutig und für den Tierarzt wohl auch.
Ohne konkrete Bilder des Gehörgangs und ohne Blutwerte kann man selbstverständlich auch nix konkretes sagen.
 
  • #11
Ich habe auch das Gefühl, dass hier einiges an Diagnostik fehlt um die Katze sinnvoll zu behandeln.
Blutuntersuchung. Sofern sie narkosefähig ist eine Untersuchung unter Narkose (da sieht der TA gleich sehr viel mehr ist meine Erfahrung), eventuell auch Röntgen oder CT.

Das was sie momentan bekommt ist einfach Medis auf Verdacht. Das kann ordentlich nach hinten losgehen.
 
  • #12
Erst mal Danke für die rege Beteiligung!

@doppelpack
Ja, so heißt das Gerät und mein Tierarzt hatte schon einen Techniker bestellt. Er kann nichts dafür wenn die sich Zeit lassen oder aufgrund der aktuellen Lage evtl. auch in Kurzarbeit stecken, ich weiß es nicht. Er ist selber damit unzufrieden, aber was soll er machen? Und es ist ein verdammt guter Tierarzt, ich gehe seit vielen Jahren zu ihm. Der hatte dem sehr kranken Kater meiner Mutter schöne elf Jahre bereitet, alle anderen wollten ihn einschläfern.

@Nimsa
Ich wollte hier nicht spekulieren, sorry wenn das so rüber gekommen ist. Ich habe die Situation beschrieben und nach Erfahrungswerten gefragt, hätte ja sein können das hier auch jemand was ähnliches mit seiner Katze erlebt hat.
Die Blutuntersuchung habe ich "vorerst" abgelehnt, aus der Situation heraus da sie so schon unter Stress stand. Sie ist immerhin 17 Jahre alt und steckt eine Narkose nicht mehr so leicht weg wie ein junges Tier, anders ist eine Blutabnahme bei ihr leider nicht möglich.

@Irmi_
Das Problem mit der Narkose habe ich ja erwähnt. Ich weiß das es immer mit Risiken behaftet ist, aber bei dem hohen Alter ist es halt deutlich größer. Ich werde das mit meinen TA noch mal in Ruhe abwiegen und dann die bestmögliche Entscheidung treffen.
 
  • #13
es könnte sich auch um ein sog. vestibular-syndrom handeln.
das ist eine mangelnde durchblutung des onnenohrs und hat genau diese symptomatik, wie du sie beschreibst. vestibular-syndrom kommt noch öfters bei alten tieren vor (hunde und katzen) :)
man gibt dann vitamin B komplex hochdosiert und evtl. noch andere vitamine/aufbaupräparate.
es braucht zeit, meist werden die symptome wieder besser bis ganz gut. das kann aber 2-3 monate dauern je nach schweregrad :)
eine narkose würde ich definitiv nicht riskieren! nicht in diesem alter und wenn das katzi keine schmerzen hat!
 
  • #14
Danke für die Beteiligung.
Vom Vestibularsyndrom hab ich auch gelesen, alle Symptome passen soweit. Mein TA hatte das auch kurz angeritzt aber da war ich nicht wirklich auf der Höhe um das richtig zu verstehen. Wäre natürlich die beste Diagnose für sie.
Aber hey, aktuell geht's ihr dem Anschein nach gut, selbst der Kopf war heute fast wieder gerade^^
Ich häng mal ein Bild von ihr an, hab ich heute Mittag gemacht.

pennyt4jcy.jpg
 
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  • #15
Mag sein das eine Narkose gut abgewägt werden muss.
Dennoch gibt es ja ganz offensichtlich noch Methoden für die das nicht nötig ist.
Das defekte Gerät zum Beispiel.
Ich nehme an es gibt weitere.

Was ich damit sagen will:
Ich finds gefährlich bei so nem Krankheitsbild (was in der Tat unterschiedliche Ursachen haben kann) und dem Alter zu spekulieren und auf Erfahrungsaustausch zu hoffen.
Eine falsche oder zu späte Behandlung ist doch mindestens genauso gefährlich wie Katze ruhigzustellen. Es gibt ja auch da verschiedenes was man probieren kann.
Ich würde wirklich erst mal weitere Untersuchungen vornehmen lassen.

Edit:
Grade gelesen es geht ihr besser! Das ist natürlich super!
Ich bin davon ausgegangen die Behandlung schägt nicht an. Das ist dann natürlich noch mal was anderes, sorry!
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #16
N'Abend,
ich habe hier still mitgelesen und gehofft.
Da ich nix sinnvolles beitragen konnte, freue ich mich nun, dass es deiner Katze besser geht.
Ich hoffe für euch das es weiter bergauf geht für die Dame.

LG Henry
 
  • #17
Sooo, um mal ein kleines Update zu geben:
Den letzten "Anfall" hatte sie Ende Juni. Da hatte sie auch mit den Augen keinen Punkt fixieren können(Nystagmus). Nachdem ich sie auf dem Arm genommen hatte und ein wenig durch die Wohnung trug wurde es wieder besser.
TA sagt typisch beim Vestibularsyndrom. Es gab weiterhin die Tabletten zu Förderung der Durchblutung und gegen den Schwindel Vertigoheel aus der Humanmedizin. Hatte sie sehr gut vertragen.

Mittlerweile sind die Medikamente aber abgesetzt und es geht ihr wunderbar. Seit dem letzten Anfall kam nichts mehr. Ihr Köpfchen ist so gut wie gerade, nur wenn man genau hinschaut fällt eine ganz, ganz leichte Schiefhaltung auf. Der TA meint das in fast allen Fällen eine leichte Schiefhaltung zurück bleibt, aber das ist nicht weiter schlimm und stört das Tier nicht.


Ich bin froh das es ihr wieder gut geht, hoffen wir mal das sich das nicht irgendwann wiederholen wird.
Liebe Grüße an Alle:D
 
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Reaktionen: Minki2004
  • #18
das freut mich sehr :)
una ja, das gehirn adaptiert sich an die schiefhaltung und somit sehen sie auch ganz normal und nicht "schief".
dann bleibt mal schön gesund jetzt :giggle:
 

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