Alle Zähne entfernt, Fressen fällt schwer

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Cat Fud

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Vor 8 Tagen wurden Tigger (11) vom Zahntierarzt alle restlichen Zähne entfernt (4 Backenzähne rechts, alle Eckzähne und Schneidezähne), weil er Wucherungen am Zahnfleisch hatte und laut TA die Gefahr bestand, dass es entarten könnte. Ich habe schon viele Zahn-OPs (allerdings nie Total-OPs) miterlebt, da gab es mit dem Fressen nie Probleme. Tiggi kommt aber ganz schwer zurecht. Bis heute scheint er sich das Futter mit den Pfoten oft reflexartig wieder aus dem Maul befördern zu wollen oder würgt sogar. Nach vier Tagen war deswegen ich zur Kontrolle: Nähte, Wunden waren in Ordnung. Mittlerweile schluckt er auch schon mal normal ab, aber es ist immer noch schwierig für ihn. Ich zerdrücke das Futter ganz klein und tue Wasser hinzu, selbst da scheint er oft nur zu schlecken. Geschätzt nimmt er ein paar lächerliche Gramm auf und erholt sich dann erstmal in einem Versteck. Trinken scheint auch nicht mehr zu klappen, er leckt lieber meinen nassen Finger ab, das geht. Kennt jemand solche Probleme? Was kann ich tun? Bis einschließlich heute bekam er Metacam, möchte ich jetzt eigentlich nicht mehr geben. Reconvales hat er die ersten Tage bekommen.
 
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Tigger braucht Zeit. Das ist eine massive Umstellung, ich erinnere mich, dass der Nickerkater damit anfänglich auch etwas Schwierigkeiten hatte.

Wenn das Fressen eine Zeit lang komplett eingestellt wurde oder auf Sparflamme lief (mal losgelöst von der Ursache), geht der Neuanlauf nicht selten etwas holprig. Bei Mercy war das beispielsweise der Fall, als sie vier Wochen mit dem Chylothorax auf Station war. Sie wurde i. v. ernährt zeitweise, und als sie aus der Klinik entlassen wurde, war sie 1,5 kg leichter (von 4 kg auf 2,5 kg); sie sah aus wie der Tod auf Pfoten.

Interesse an Futter war gar nicht da, und ich musste sie über eine Woche lang zwangsernähren, teilweise auch mit sowas wie Reconvales. Bei Mercy musste sich erst innerlich iwie ein Schalter umlegen, bis sie wieder eigenständig fressen mochte, das hatte mit Gesundheit eigentlich nix zu tun.
Als sie vergangenen Herbst eine Woche in der Klinik war und dann noch einige Wochen im Hasenstall leben sollte (damit die Rippen wieder heilen konnten), hatten wir wieder dasselbe Spielchen. Sie fraß elend schlecht, obwohl es keinen physischen Grund dafür gab, und ich konnte dann auch tatsächlich sehen, wie sich im Kopf bei ihr der Schalter umlegte.

Nicki hatte, meine ich, ein ähnliches Problem, als seine große FORL-OP gewesen war. Alles heilte sehr gut, aber das Fressen war ein Problem. Zwangsernährung war bei ihm keine Option, er hätte meine Hände geschreddert, egal wie nett er mich generell fand. Und dass er von seinen beiden Weibern (die Bezaubernde Jeannie und Nine Katharine) umhegt und gepflegt wurde, war im zwar durchaus recht, aber fürs Fressen reichte das auch nicht.
Wie alt Nicki damals genau war, weiß keiner; vielleicht 11, 12 Jahre, vielleicht auch 13? Jedenfalls war Interesse da, aber es funzte einfach nicht. Aber als Nicki wieder angelaufen war, ging es fresstechnisch auch soweit recht gut. Er schlang halt alles runter ohne Kauen; das funzte bei Leckerli und Trofu und auch bei den handgeschnitzen Häppchen, die ich aus seinem geliebten Teilbarf (rohes Hähnchenbrustfilet) fisselte: vielleicht so groß wie der halbe Daumennagel. Da war natürlich nix dran zum Kauen. :D

Es ist zu lange her, deswegen kann ich nicht sicher sagen, ob beim Nickerkater auch so eine Blockade im Kopf war wie bei Mercy. Aber ich habe noch in Erinnerung, dass er nach der OP schon allein wegen der Narkose reichlich schlapp war und dass er auch futtertechnisch in untypischer Weise arg zögerte.
Eine ganze Woche oder länger, wie bei Mercy, war es wohl nicht, aber einige Tage, würde ich sagen. Also wo Nicki entweder gar nicht oder nur ganz schlecht fressen mochte. Egal ob mit oder ohne Metacam.

Für Tigger wünsche ich euch alles Gute und dass er nun wieder schnell auf die Beine kommt und fressen mag! :)

Gib ihm ggf. noch eine Weile Reconvales zusätzlich zu seinem normalen Fressen, und biete ihm auch ruhig Schrott an oder Trofu, wenn du das Gefühl hast, dass das besser reingeht. Hochwertiges Futter kannst du ihm mit Sicherheit gut wieder anbieten, wenn er wieder besser beieinander ist. :)

Go, Tigger, du packst das! :pink-heart:
 
Ja, das kenne ich. Sissi hat im Sommer alle Zähne rausbekommen bis auf die Canini. Sie hatte schon öfters Narkosen und hier und da wurde auch mal ein Zahn gezogen, was nie ein Problem war, sie war i. d. R. am nächsten Tag wieder fit. Nach dieser (fast)Total-OP hat sie aber auch kaum fressen können. Nassfutter ging nicht gut, das fiel ihr immer wieder aus dem Mäulchen, Barf ging eh nicht, aber Sorgen gemacht habe ich mir, als sie selbst ihr heißgeliebtes Ergänzungsfutter stehen gelassen hat :eek: Das einzige, was ging und uns über die ersten Tage geholfen hat, war Trofu. Die kleinen Bröckchen hat sie Stück für Stück aus meiner Hand genommen und quasi geschluckt. Also nicht ideal, aber vielleicht kannst Du das probieren?
Sie hat auch fast eine Woche Metacam gebraucht, obwohl die Wunden nach 3 Tagen bei der Kontrolle schon super aussahen. Man hat aber immer gemerkt, wie sie über den Tag immer ruhiger wurde und fast nur gelegen hat, bis dann endlich Zeit war, das Metacam zu geben, kurz danach ging es ihr wieder sichtlich besser und dann wollte sie auch was futtern. Nach ca. 1 Woche war der Spuk dann von jetzt auf gleich vorbei, da hat sie auch wieder selbstständig Nassfutter gefressen bzw. kurz darauf Barf und das Trofu hab ich dann einfach wieder weggelassen.
Ich drücke Tigger die Daumen, dass er es bald überstanden hat :)
 
Bei Joy habe ich nichts bemerkt nach ihrer letzten OP.
Was sie immer gerne gefuttert hat ist Kattovit Sensitiv. Mit Wasser vermengt ist das wie Brei, das konnte sie schlabbern.
Bei uns gibt es das Futter aber generell immer in breiähnlicher Konsistenz, da sie ja nicht kauen kann und sonst erbricht.
 
Mara hat in einem Rutsch alle Zähne gelassen und Djeby bis auf die unteren Canini und 3 Backenzähne fast alle. Im Gegensatz zu die Miffy haben beide nur Barf (ganz ganz klein geschnitten - nicht gewolft!) fressen können. NaFu ging gar nicht und TroFu erst recht nicht. Da wollten sie immer noch gewohnheitsmäßig drauf beißen. Bei Mara hab ich die ersten 2 Tage Hackfleischkügelchen geformt und sie kurz in den Froster gepackt.
Nach einer Woche allerdings, haben beide wieder alles fressen können und wollten das auch. Beide haben nach der OP für 3 Tage metacam bekommen und waren beide mit Convenia antibiotisch abgedeckt.
 
Erstaunlich, wie unterschiedlich das sein kann :wow: Da ich immer einen Teil Gewolftes mit in den Rezepten hab, hätte sie sich da quasi auch das Gewolfte rauspicken können, aber da ist sie gar nicht dran gegangen. Hatte Barf auch nur hingestellt, weil mir Pepi am 5. Nassfuttertag in den Hungerstreik getreten ist (wir waren vorher noch 4 Tage im Urlaub und da gabs vom Sitter nur Nassfutter) :oops:
Das war ein Buffet, tellerweise Nassfutter, Barf und Ergänzungsfutter gleichzeitig, die Kater waren im Himmel :cool: Und ich saß daneben und hab der Madame kleine Trofu-Stückchen Stück für Stück ins Mäulchen geschoben, darauf war sie auch gierig.
 
Danke für eure Antworten, Tipps und gedrückte Daumen. Es beruhigt mich schon zu hören, dass es bei anderen ähnlich war.
nicker, du hast recht - ich habe heute nochmal Reconvales aufgemacht. Heute Abend hatte Tiggi Hunger und da wurde das zerdrückte Futter sogar ohne Wasserzugabe oder Schluckprobleme gemampft! Nur eine relativ kleine Menge, aber immerhin. Ich habe hier eine schöne Palette von Billig-Aludöschen angesammelt (Kriterium: gut zu zermatschen und ohne Zucker wegen Diabetes), aber vorhin ist er sogar wieder ans Mjamjam gegangen. Trofu oder Barf anbieten wäre bei ihm sinnlos, beides kennt er nicht. Ich denke, es geht ihm heute wieder ein gutes Stück besser :) Danke nochmal!
 
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Na das wird doch, schön, dass er jetzt was gefuttert hat :)
 
Es kann sein, dass es Tiggi leichter fällt, wenn das Futter nicht zerdrückt ist. Ich habe hier drei Kater, von denen leider wegen FORL überhaupt noch Zähne hat (3 Canini) und mir wurde nach den OPs gesagt, ich sollte nicht zerdrücken, sondern eher Stückchen geben.

Kann Zufall sein, aber die Herren haben alle schon am Abend der großen OPs gefressen...
 
  • #10
Schmerzmittel sofern welche bestehen rezeptpflichtig oder bei Tierarzt: Metacam. Kannste gut in einen Schlecksnack rühren, wird aber von vielen Katzen auch nur genommen.

Aufbaumittel: Nutri Plus gel.

Als Aufbaufutter geht gut kattovit Aufbaukur.

Wenn er ein Trockenfutterfan war, kannste ihm sein Lieblingsfutter in warmen Wasser einweichen.

Ansonsten hab es bei uns nach der Zahnop endlos Schlecksnacks von dm... Milch, Joghurt, Leberwurst...
 
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  • #11
Danke auch an euch für die Hinweise. Hier ist inzwischen wieder alles okay und Tiggi frisst sein Nassfutter wie gewohnt. :) Kattovit oder Drogeriemarktschälchen habe ich für alle Fälle auch noch da. Gestern und heute hat Tiggi sogar Bente-Bob angestänkert, ich nehme das als Zeichen, dass es ihm gut geht.
(Metacam hatte er ja wie geschrieben 8 Tage lang zuhause bekommen, schleckte er problemlos aus der Spritze.)
 

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