Verständnisfrage Zahn

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Sofalöwenbändiger

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Zahn ziehen = Wurzel mit raus oder nicht?
 
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MIT Wurzel! Muss!
 
MIT Wurzel! Muss!

Das muss man differenzieren.

Wörtlich genommen, hast du recht. Aber es gibt Forl-Zähne, deren Wurzeln mit dem Kiefer versteinert ist, da wird nur die Krone gekappt. Wenn der Tierarzt nicht korrekt formuliert, dann wird er auch das als Zähneziehen betiteln und dann ist trotzdem keine Wurzel mit entfernt worden.
 
das ist wohl häufiger bei FORL-Zähnen, dass man nur die Krone kappen kann, aber trotzdem eine aufwändige OP mit Osteotomie

Link zu einer Kleintierpraxis, die sich auf Zahnheilkunde spezialisiert hat:
https://www.dentvet.de/zahnheilkunde/resorptive-laesionen-forl-gingvitis-bei-katzen/

Ziehen der Zähne (Extraktion)
Bis auf wenige Ausnahmefälle ist daher das Ziehen der betroffenen Zähne das Mittel der Wahl. Das Ziehen eines fragilen FORL-Zahnes stellt eine hohe Anforderung an den behandelnden Tierarzt. Zähne vom FORL Typ 1 müssen vollständig extrahiert werden. Es dürfen keine Wurzelreste im Kiefer verbleiben. Zurückgebliebene Wurzelreste können zu erheblichen Spätproblemen wie anhaltende Entzündungen führen.

Die Extraktion von Zähnen des FORL Typ 2 wird häufig dadurch erschwert, dass eine genaue Grenze zwischen Wurzel und Kieferknochen nicht mehr vorhanden ist (Ankylosierung).

In den Fällen des TYP 1 und TYP 2 hat sich die operative Entfernung mit Eröffnung des Kieferknochens von der Seite her als günstigste Methode herausgestellt (buccale Osteotomie). Hierbei ist eine klare Sicht auf die Wurzeln möglich. Bei der Behandlung des RL Typ 2 wird von uns eine Kronenamputation des Zahnes durchgeführt. Die Wurzeln bleiben hierbei im Kiefer und wandeln sich um in Knochengewebe. Auch hier wird wie bei der Extration von Typ 1 die Extrationswunde mit einer Zahnfleischnaht verschlossen.
 
das dauert durchaus, aber es dauert ja auch bis kariöse Bakterien eine sichtbare Karies auslösen

es gibt aber prinzipiell 3 Typen FORL, bei der der Typ 2 zu den Umbausachen im Zahnfach führt wodurch die Wurzeln mit den Knochen verschmelzen (Typ 3 ist eine Mischform aus 1 und 2)
(die Verwachsung mit dem Knochen und Teilauflösungen gibt es durchaus auch beim Menschen, aber nur mal an einzelnen Zähnen oder einzelnen Wurzeln, nicht als eigenständige Krankheit)

vermutlich wird jeder FORL 1 bei seiner Katze erkennen, wenn er ins Mäulchen schaut, FORL 2 aber vermutlich eher nicht
FORL 2 wird man wohl eher am Verhalten erkennen können und dann erst auf einem Röntgenbild..oder erst im Spätstadium, wenn die Zahnkronen abbrechen

Erklärungen gibt es hier im WIKI, auch mit Bildern, wie es im Mäulchen aussieht (sind Zähne dann abgebrochen, kann man es natürlich besser ahnen)
https://de.wikipedia.org/wiki/FORL
die Schmerzen werden wohl mit einer Nerventzündung und anschließendem Absterben des Nerves beim Menschen vergleichbar sein (Pulpitis)
wer das schon mal hatte, weiß wie extrem das sein kann..
 
Zuletzt bearbeitet:
Kann man in etwa sagen, wie lange eine Katze unbehandelt an FORL leiden muss, damit sowas passiert?
Das ein Zahn mit dem Kiefer verwächst geht doch nicht von heute auf morgen, oder?

Nein, das kann sehr schnell gehen.
Meine Katzen hatten (überhaupt !) kein FORL und 11 Monate später bei der nächsten Kontrolle schon umgewandelte Wurzeln.
Im Verhalten haben sie gar nichts gezeigt, deshalb ist der Zeitraum innerhalb der 11 Monate nicht näher einzugrenzen. Ich weiß aber von anderen Fällen, da war es in wenigen Wochen der Fall. FORL kann (muss aber nicht) rasend schnell gehen. Und es kann auch mal schnell entstehen und mal stagnieren.
Im Folgejahr bei der Kontrolle hatten meine dann keinen weiteren Befall.
Wenn man es so sieht, könnte man jede Katze alle 3 Monate in Narkose legen und sich die Zähne angucken.
 
Und was is dann ein sinnvoller Vorsorge-Rhythmus?

Schwer zu sagen. Weil das Geforle eben so unterschiedlich verläuft.

In unserem Fall meinte die TÄ wir sollten mal andenken ca. alle 6 Monate eine Kontrolle zu machen...

Ich bin da ein bisserl hin und her gerissen, weil alle halbe Jahr Narkose ist auch nicht fein..andereseits wenn man zu lange bummelt aus Angst vor den Narkosen nützt es der Katz' auch nichts...*doofe Zwickmühle*
 
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Und was is dann ein sinnvoller Vorsorge-Rhythmus?

Kann man m.e. nur im Einzelfall bestimmen. In welchem Alter ist FORL ausgebrochen, wie stark war der Erstbefall und wie die weitere Entwicklung, welche Zähne betroffen, hatte die Katze offensichtlich Schmerzen, wie alt ist das Tier, Vorerkrankungen.
Bei den meisten Tieren, wenn man nicht die Zähne putzt, ist eine Zahnsteinentfernung einmal jährlich angeraten, dann sollte man auch bei bisher FORL-freien Tieren immer die Dentalaufnahmen mitmachen lassen.

50% der Tiere über 5 Jahren haben FORL, von daher hat man da gute Trefferquoten.

Eine gut gemachte Narkose ist erstmal unproblematisch.
 

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